Die Frage des Quarto nach Wein erinnerte mich daran, dass ich ob des wunderbaren Schauspiels meinen Becher schon lange nicht mehr füllen lassen, so hielt ich meinen der Sklavin, die den Falerner kredenzte hin, ließ ihn füllen und prostete Quarto durch die Dunkelheit zu.
Ein Landsitz des Kaisers
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Quarto hob seinen Becher zur antwort. “Auf dein Wohl, Marcus Sergius Stephanus. Auf Bacchus und die Freuden, die er uns schenkt.“
Er nahm einen großen Schluck.
“Sag, du bist ein Beamter der Provinzverwaltung Italias?“ -
Ja das bin ich. Auch wenn ich als Magister Scriniorum der Regio Italia keine so besonders wichtigen oder öffentlichkeitswirksamen Aufgaben habe, erledige ich sie dennoch, zumeist zuverlässig und mit der Freude, die ein jeder hat, der weiß, Roma einen Dienst zu erweisen.
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“Oh, verehrter Sergius Stephanus, ich glaube, du bist zu bescheiden. Als Magister Scriniorum bist du doch die rechte Hand des Comes, welcher wiederum der höchste Provinzbeamte Italias ist.“
Quarto nahm noch einen Schluck des vorzüglichen Falerners.
“Was mich interessieren würde; weiß man in der Provinzverwaltung mehr über die Vorgänge jenseits der Front im Süden. Man hört ja nur sehr wenig. Das letzte, was ich vernahm, war, dass die Rebellen Volcei erobert haben sollen.“ -
Was? Volcei brennt auch schon? fragte ich erstaunt und sinnierte gedankenverloren über den Zusammenhang der Darbietung und dem brennendem Volcei.
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Die Flammen der Schausteller spiegelten sich in Quartos Augen.
"Nein, Vetter, die Stadt brennt wohl nicht.
Wie ich hörte, haben es die Bürger von Volcei vorgezogen den Rebellen ihre Stadttore zu öffnen, statt sie einreißen zu lassen."
Er lächelte gequält.
"Nicht sehr kaisertreu, diese Leute." -
"Mein lieber Quarto, Du bist ziemlich gut informiert. Vielmehr weiß man in der Verwaltung momentan auch nicht. Und darüber sollten wir dann auch lieber schweigen. Alleine kann ich erwähnen, dass sich die Truppen nun schon einige Zeit gegenüber stehen und es bald zur Entscheidung kommen wird, die wir ja eigentlich schon alle kennen, Laeca wird fallen!"
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“Keine Frage, dieser Laeca wird zugrunde gehen. Ich bete jedoch zu den Göttern, dass mit ihm möglichst wenige Römer werden sterben müssen.
Aber du hast Recht, an einem so schönen Abend sollte man sich nicht die Laune verderben lassen.“
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Das ihr fest daran glaubt,daß dieser Laeca fallen wird, mag ich nicht bezweifeln. Immerhin steht Euer Kopf dann sicher zur Disposition. grinste ich und faßte mir selber dabei unbewußt an den Hals und schluckte.
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“Gut möglich, Hadrianus… gut möglich.“
Quarto führte nachdenklich den Becher zum Mund.
“Aber die kaisertreuen Legionen werden es zu verhindern wissen. Iulianus ist ein guter Kaiser und bis heute habe ich nicht gehört, dass die Rebellion auf weitere Legionen des Imperiums übergegriffen hätte. Es stehen also lediglich zwei Legionen gegen Rom. Ich bin kein Soldat, doch erscheint es mir schlichtweg unmöglich, dass man mit einer solch kleinen Streitmacht Erfolg haben kann.“ -
"Quarto, Ihr habt wohl Recht, obwohl wir auf den Heldenmut der Kaiserlichen hoffen müssen, denn es sind nun auch nicht gerade viele Truppen in Italia. Aber mit Hilfe der Götter wird es wohl kein Problem geben, ansonsten könnte unser gutes Leben - unser aller, die wir hier sitzen, - schon bald ein Ende finden..."
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“Dann lasst uns auf den Mut und die Kraft unserer Legionäre trinken. Mögen die Götter ihnen gewogen sein und sie zum Sieg über die Treulosen führen!“
Quarto goss einen Schluck Wein als Opfer für die Götter auf den Boden und erhob dann seinen Becher. -
"Wohl an denn! Auf unsere Legionäre! Auf unseren Imperator! Auf Roma!",
rief ich und erhob mit Quarto zusammen den Becher. -
Ich hob den Becher, während das Licht wieder entzündet wurde und ein Gladiatorenpaar eintrat.
100 Sesterzen auf den Secutor!
und schob mir ein Stück Wange vom Eberkopf in den Mund.
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"Die Wette halte ich, Einhundert auf den Retiarier!", rief Quarto, nippte am Wein und beobachtete, wie die beiden Gladiatoren sich belauernd, gegenseitig umkreisten.
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Dieses Fest war voller Überraschungen, so dass ich fast das Essen vergaß, glücklicherweise nur fast...
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Noch immer tasteten sich die beiden Kämpfer ab. Mal machte der eine, zaghaft einen Ausfall, mal prüfte der andere die Reaktionen seines Gegners.
Quarto nahm sich eine, in Olivenöl knusprig gebratene, kleine Sardine und tunkte sie in ein Schälchen mit würzigem Garum. -
Ein Stich. Das wayr wohl nichts. Er ging ins Leere. Die Beiden schienen sich wohl zu kennen und brauchten etwas mehr Zuwendung von außen, damit sie sich näher kamen. Ich stand auf und gab dem Besitzer der Gladiatoren ein Zeichen, daß sie etwas schneller fechten sollten. Daraufhin schubste er den Retarier plötzlich am Rücken, sodaß er .... .
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Quarto sprang auf, als der Retarier von hinten einen Stoß erhielt und...
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