Schwur des Quirinales auf die römischen Götter

  • Auf dem Altar des Mars brannten zwei Kerzen, Weihrauch lag in der Luft. Ich führte Quirinalis zum Altar...

  • "Ein Gebet zu Iupiter, Quirnalis" flüsterte ich
    "Sprich mir nach..."


    Du Gott des Krieges, laß die Erde!
    Dein Schritt, mit Blut bemerkt, ist fürchterlich, ist schwer,
    Verändre doch die schreckliche Gebärde,
    Und schüttle länger nicht den Speer.

  • Ehrfürchtig sprach Quirinalis die Worte, die Messalina ihm vorgesagt hatte:


    "Du Gott des Krieges, laß die Erde!
    Dein Schritt, mit Blut bemerkt, ist fürchterlich, ist schwer,
    Verändre doch die schreckliche Gebärde,
    Und schüttle länger nicht den Speer."

  • Dein wartet der Olymp, und Amor mit dem Bogen
    Lauscht an der Mutter Fuß. Steig von des Mordens Bahn
    Zur Göttin; dann betrüg' den schlafenden Vulkan,
    Wie er vor Zeiten ward betrogen.

  • Von Waffenschmieden ist er matt,
    Wie Venus, die nach dir sechs Jahr geschmachtet hat.
    Wie reizend liegt sie da im Elisäer Lenze!
    Die Nymphe windet dir und Venus Mirtenkränze,
    Mit Blumen untermengt. Schon gießt sie Nectartrank
    In goldne Schaalen ein; und wenn auch Götter krank
    Für heißer Sehnsucht sind, so ist's gewiß Cythere!
    Horch im Getümmel auf, sie seufzet göttlich, höre!
    Begieb vom Kampfplatz dich zurück,
    Geharnischt wie du bist, an Haupt, an Arm und Fuße.
    Cupido zieht dich aus, und deinem ersten Kusse
    Dankt unsre ganze Welt ihr Glück.

  • "Von Waffenschmieden ist er matt,
    Wie Venus, die nach dir sechs Jahr geschmachtet hat.
    Wie reizend liegt sie da im Elisäer Lenze!
    Die Nymphe windet dir und Venus Mirtenkränze,
    Mit Blumen untermengt. Schon gießt sie Nectartrank
    In goldne Schaalen ein; und wenn auch Götter krank
    Für heißer Sehnsucht sind, so ist's gewiß Cythere!
    Horch im Getümmel auf, sie seufzet göttlich, höre!
    Begieb vom Kampfplatz dich zurück,
    Geharnischt wie du bist, an Haupt, an Arm und Fuße.
    Cupido zieht dich aus, und deinem ersten Kusse
    Dankt unsre ganze Welt ihr Glück."

  • Ich gab Quirinalis das Messer "Der Gott ist Dir wohlgesonnen, er wird Dich willkommen heissen."

  • Er nahm da Messer und opferte die Taube. Mit blutverschmierten, gefalteten Händen fiel Quirinalis vor dem Altar auf die Knie.


    "Endlich!", flüsterte er. Es war vollbracht; vollkommene Erleichterung durchströmte seinen Körper.


    "War es das jetzt?", fragte er seine Cousine.

  • Vollkommen ruhig verließ Quirinalis den Tempel. Jetzt war es also geschafft, die alten Götter hatten ihn wieder zurück...


    Wenn Quirinalis jetzt in die Vergangenheit schaute, schämte er sich sogar für seinen Beitritt in das Christentum - aber nun hatte er alles menschenmögliche getan, um das wieder gutzumachen.

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