Lange hatte ich Sophus nicht mehr gesehen und die Sehnsucht wuchs von Stunde zu Stunde. Auch machte ich mir Sorgen, weil er nicht mal zum Essen aus seinem Studierzimmer kam. Diese Quaestorenarbeit fraß ihn irgendwann noch einmal auf und ich fand, er müsse auch mal etwas Abwechslung haben.
Schnell ließ ich mir ein paar leckere Happen zubereiten und begab mich zur Bibliothek. Sophus bemerkte mich nicht einmal, als ich den Raum betrat. Er saß mit dem Rücken zur Feuerstelle und war vollkommen in seine Arbeit vertieft. Schmunzelnd schüttelte ich meinen Kopf. Leise trat ich hinter ihn, legte meinen Arm um ihn und flüsterte:
„Jetzt ist erst mal eine Pause angesagt.“
Entschlossen schob ich die Akten und Berichte auf dem Schreibtisch beiseite, stellte den Teller mit herzhaften Köstlichkeiten ab und setzte mich kurzerhand auf Sophus’ Schoß.
„Auch ein Quaestor Consulum muss einmal essen“, erklärte ich lachend und hielt Sophus einen Happen zarten Hähnchenfleisches vor den Mund.
Währenddessen schweifte mein Blick kurz durch den Raum. „Völlig ungesund auch, in dieser schlecht gelüfteten und staubigen Bibliothek, ganze Tage zu verbringen. Dabei ist deine Gesundheit vonnöten, wenn du an meinen Plänen der nächsten Zeit teilhaben willst.“
Ich strich ihm durch sein Haar und betrachtete ihn. Er sah müde aus.