Ein kleiner Spaziergang

  • Luci hatte sich ihren Mantel übergeworfen und lief nun einfach immer gerade aus.
    Es war noch immer kalt und noch immer lag Schnee, doch es war alter, es hatte schon lange nicht mehr geschneit. Sie schritt an einem eingefrohrenen Bachlauf entlang und hörte, wie unter der Oberfläche das Wasser noch immer plätscherte. An einigen Stellen war die Eisdecke durchbrochen und Lucia konnte das klare Wasser sehen.
    Es sah wunderschön aus, wie das Wasser in der Sonne glitzerte, die hin und wieder durch die Wolken lugte.
    Langsam schritt Lucia weiter. Sie atmete tief durch und genoss die Stille, die um sie herrschte nur durchbrochen von den kleinen Geräuschen der Natur.

  • Hier war es friedlich und Lucia hatte das Gefühl vollkommener Geborgenheit. Aber nur für sehr kurze Zeit. Ein eisiger Win fuhr unter ihren Mantel und umspielte ihren Körper. So dass sich eine Gänsehaut über ihre Arme zog.
    Rasch zog sie den Mantel enger um sich und schritt wieder aus, um warm zu bleiben.
    Hier war es so still. Man konnte meinen, dass hier weit und breit keine Menschenseele war, aber so weit war sie doch gar nicht von Mogontiacum entfernt, nein, sie konnte es noch deutlich sehen. Keine 500 Meter.
    Die Stille wurde ihr langsam unheimlich. Sie drehte um um wieder zurück in die Stadt zu gelangen. Bald hatte sie wieder die Häuser erreicht. Doch wohl war ihr noch immer nicht, sie würde so gerne mal wieder mit jemandem reden, aber hier war wohl niemand.

  • Es stürmte weiter, er stappte durch den Schnee, trieb sich voran und verfluchte sich selbst, das er die Sänfte nicht nahm. Auf seinem Weg kam ihm ein hübsches Mädchen entgegen. Eine Priesterin, ihrer Kleidung nach.


    Er grüßte sie kurz und eilte weiter.


    "Was für ein grimmiges Wetter." murmelte er.

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