Wieder daheim

  • Da war ich also...dreckig, müde, aber zufrieden stand ich nun vor der Casa Didia. Ich war zu Hause. Endlich.
    Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Wie lange war ich schon nicht mehr in Rom gewesen? Was war wohl in der Zwischenzeit geschehen?
    Ich beschloss, nicht mehr darüber nachzudenken, sondern klopfte an die Porta...

  • Der Ianitor war zunächst etwas verstimmt ob des Klopfens. In letzter Zeit ging es in der Casa Didia zu wie in der Pferdewechselstation, dachte er sich.


    Als er die Tür geöffnet und einen Blick hinaus geworfen hatte, erhellte sich aber seine Miene bei dem Anblick dessen, was er sah.


    Eine wahre Schönheit stand da vor der Tür. Zwar war ihre Kleidung verschmutzt und die Reisestrapazen waren ihr anzusehen, aber davon abgesehen bot sie einen überaus leckeren Anblick, dachte sich der Sklave. Leider will sie bestimmt nicht zu mir, schlußfolgerte er jedoch messerscharf. Fast wäre ihm ein Seufzer bei diesem Gedanken entfahren.


    Freundlich sagte er zu der Unbekannten: "Euer Besuch ehrt unser Haus. Welches Anliegen führt euch hierher?"

  • Als ich den Blick des Ianitors bemerkte, schaute ich verwundert an mir hinab. Sah ich denn wirklich so schlimm aus, dass man mich so anstarren musste?
    Schulterzuckend richtete ich meine Augen wieder auf den Sklaven.
    "Ich habe mich gefragt, ob wohl noch ein Zimmer für eine Verwandte frei ist...", erklärte ich und schmunzelte. Wenn nicht würde es mich nicht wundern, die Sippschaft der Didier war schließlich nicht besonders klein.

  • Der Ianitor bemerkte, das sein forschender Blick der Besucherin aufgefallen sein mußte, und senkte die Augen. Er hatte mit seinem Blick wohl zulange auf gewissen Körperpartien geruht.


    Die Worte der schönen Unbekannten erstaunten ihn nicht. In letzter Zeit verging keine Woche, in der nicht irgendwelche Verwandte des Didius-Clans, der sich offensichtlich durch besondere Fruchtbarkeit auszeichnete, hier in Rom aufkreuzten.


    "Der Pater und die Mater familias werden sicher eine ansprechende Bleibe für eine weitere Verwandte finden." antwortete der Ianitor schließlich.


    "Wen darf ich denn melden?"

  • Wäre eine Ohrfeige als Begrüßung angebracht?, überlegte ich und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Falco hatte seine Sklaven wohl nicht besonders gut im Griff ;)


    "Didia Marcia...Falcos Großnichte.", antwortete ich. Ich fragte mich, ob er mir überhaupt erkennen würde, das letzte Mal hatten wir uns gesehen, als ich halb so groß war wie heute.

  • Sie lächelte jetzt etwas spöttisch, was ihr Antlitz noch hübscher machte, fand der Ianitor.


    "Didia Marcia, ich werde dem Pater Familias mitteilen, das ihr eingetroffen seid. Folgt mir bitte ins Atrium, wo ihr auf ihn warten könnt. Vielleicht möchtet ihr auch vorher den Reisestaub abspülen."


    Der Ianitor zeigte Marcia die entsprechenden Räumlichkeiten und gab anderen Hausbediensteten den Auftrag für Marcia einen kleinen Imbiß und erfrischende Getränke zu servieren. Dann verschwand er in Richtung Arbeitszimmer des Hausherren, um diesen über die neu eingetroffene Verwandte zu informieren.

  • "Danke.", sagte ich artig, als er mir die Räumlichkeiten zeigte.
    Erst jetzt bemerkte ich, dass ich wohl allein durch den Staub aussehen musste, als wäre ich einer Wüste entsprungen. Daher der merkwürdige Blick des Ianitors, schlussfolgerte ich messerscharf ;)


    Um weiteren Blicken dieser Art vorzubeugen wusch ich mich ausgiebig - bei geschlossener Tür und Fensterläden :] - und ging schließlich ins Atrium.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!