Die Rennen beginnen..

  • Endlich ist es soweit! Die ersten Rennen in Tarracos Hippodrom werden ausgetragen!


    Die ganze Stadt hat sich im Circus zu Tarraco versammelt, auch sind viele Schaulustige von ausserhalb zu diesem Ereignis angereist. Das Hippodrom ist brechend voll, die besten Plätze schon seit gestern Nacht vergeben. Gespannt verfolgt die Menge die Verkündung des heutigen Starterfeldes:


    Germanus für Traianus Germanicus Sedulus
    Saricius für Lucius Germanicus Proeliator
    Lupus für Flavius Equitus Vocatus
    Diokles für Secundus Claudius Felix
    Dareios für Marcus Vinicius Hungaricus, off. Vertreter der Factio Veneta
    Xertron für Quintus Germanicus Impavida
    Brinno für Spurius Purgitius Macer, off. Verteter der Factio Niger
    Nubius für Caesar
    Quintus Arius der Jüngere für Maximus Decimus Meridius, off. Vertreter der Factio Gilvus
    Syrus für Claudius Aurelius Crassus
    ein namenloser Sklave für Marcus Fabius Colonius, off. Vertreter der Factio Russata
    Marsyas für Publius Tiberius Lucidus, off. Vertreter der Factio Prasina


    Ein Raunen geht durch die Anhängerschaft der Factio Prasina. Der Proconsul Hispanias wagt es also einen Jüngling, ohne jede Erfahrung, für ihn antreten zu lassen. Schon werden die ersten Wetten abgeschlossen, daß der es nicht ein einziges Mal schaffen wird die spina zu umkurven. Währenddessen werden schon die Vorbereitungen für das erste Rennen getroffen. Es wird derer 3 geben, wobei immer 6 Quadrigas gegeneinander antreten werden. Die besten 3 der ersten 2 Rennen fahren anschließend um den Sieg.
    Schon werden die ersten 6 Gespanne zu den carceres gebracht, jene Gebäudereihe mit den 12 sich gleichzeitig öffnenden Toren. In diesem ersten Vergleich treten Saricius, Diokles, Dareios, der Namenlose, Syrus und Lupus gegeneinander an. Allmählich wird es still im Hippodrom, die Spannung steigt ins Unerträgliche. Nur das Scharren der Pferdhufe und deren Wiehern dringt hinter den Toren nach draussen.
    Als sich die Tore öffnen stürmen die Gespanne nach draussen, das Rennen hat begonnen.


    Diokles, der für Claudius Felix antritt, startet am besten und setzt sich gleich an die Spitze. Seine Pferde sind schnell und verschaffen ihm einen kleinen Vorsprung. Dahinter reihen sich Lupus und der Namenlose ein, auf den weiteren Plätzen entbrennt ein harter Kampf. Nach der ersten Kurve ist die Spitze des Feldes unverändert, aber dahinter kann sich Syrus von seinen Widersachern absetzen. Diese kommen gar aneinander, und schon in der ersten Kurve wird Saricius von Dareios abgedrängt! Mit Müh und Not schafft es der Germane auf der Bahn zu bleiben und beginnt die Verfolgung des Feldes.
    Zu Beginn der 2. Runde widerfährt Diokles ein grober Fahrfehler. Er und Lupus, der seinetwegen abbremsen musste, werden nun von Syrus überholt, der an ihnen nur so vorbeifliegt. Auch der Namenlose will überholen, passiert Lupus ohne Mühen und drängt sich an Diokles vorbei. Zeitgleich wehrt Lupus einen Angriff von Dareios ab; dahinter nähert sich schon Saricius.
    Dieser ist zu Beginn der 3. Runde sehr schnell, er schafft es tatsächlich an allen anderen vorbeizuziehen. Ein Raunen geht durch die Menge, solch ein Manöver sieht man wahrlich nicht oft. Nur noch der Namenlose kann ansatzweise mit dem vorgelegten Tempo des Germanen mithalten. Die anderen Fahrer rangeln wie besessen, jeder touchiert jeden, aber am Ende gehen Syrus und Lupus als Sieger aus dieser Rangelei hervor.Diokles, der so grandios gestartet war, sieht sich jetzt am Ende des Feldes, nur noch Dareios hinter sich.
    Die 4. Runde bringt keine großen Veränderungen, nur Dareios schafft es seine Position zu verbessern (nun, er war der Letzte, es konnte nur besser werden), er geht an Diokles und Lupus vorbei.
    In der 5. Runde setzt Dareios sein Drängen nach vorn fort, bleibt aber hinter Saricius. Syrus hingegen fällt zurück und wird zu allem Übel noch von Diokles abgedrängt. Dieser ist nun wieder Vorletzter.Lupus schafft es gerade noch am Ende der Runde am Gespann der Russata vorbeizuziehen, er liegt nun schon an 3. Stelle und wird wieder schneller.
    Zu Beginn der 6. Runde spielt sich ein Drama ab; Saricius, der überlegen Führende seit 3 Runden streift die spina und kann nur mit Glück einen Unfall verhindern. Er fällt weit zurück, nur der Namenlose, der einen Umweg um Saricius fahren mußte bleibt hinter ihm. An der Spitze jedoch liegt mittlerweile Lupus vor Dareios.
    Das Rennen geht in die letzte Runde, nun wird sich zeigen wessen Pferde die größten Reserven haben. Und es zeichnet sich wieder Unglaubliches ab. Der Lenker der Russata holt Meter für Meter auf und ist in der letzten Kurve Seite an Seite mit Lupus und hat gar das bessere Ende für sich. Er gewinnt schlussendlich noch mit kleinem Vorsprung vor Lupus. Auf dem 3. Platz, der zugleich die Qualifikation für das Finale bedeutet, kommt Diokles ins Ziel, nur hauchdünn vor dem unglücklichen Saricius. Auf den weiteren Plätzen Dareios und Syrus.


    Das Hippodrom wird sogleich für das nächste Rennen vorbereitet.




    Das Ergebnis des ersten Rennens:


    Marcus Fabius Colonius [Russata]: 22 Punkte
    Flavius Equitus Vocatus: 19 Punkte
    Secundus Claudius Felix: 17 Punkte
    Lucius Germanicus Proeliator: 17 Punkte
    Marcus Vinicius Hungaricus [Veneta]: 15 Punkte
    Claudius Aurelius Crassus: 15 Punkte

  • Livia sitzt aufgeregt unter den Zuschauern und fiebert mit, denn bald muss der Wagen der Factio Gilvus kommen.


    (zu Quintus)


    Siehst Du den Wagen schon, Onkel? Kannst Du ihn sehen? Ach, das ist alles so aufregend hier. Ich halte es kaum noch aus...


    (sie schlägt sich die Hände vors Gesicht, lacht dann herzhaft heraus)


    Ach, entschuldige, es ist mein erstes Rennen und ich bin aufgeregt wie ein kleines Mädchen. Dabei schickt sich das für eine Dame nicht.

  • Das 2. Rennen verspricht äußerst spannend zu werden. Die offiziellen Wagen der Gilvus und Prasina, die wohl stärksten Factiones in Hispania, stehen unter anderen am Start. Sehr hoch gehandelt wird aber auch ein Aussenseiter in dieser Begegnung, ein Germane namens Xertron. Abgesehen davon, daß kein Hispanier seinen Namen richtig aussprechen kann, erregt er durch seinen Ruf und sein exotisches Auftreten großes Aufsehen. Dennoch gehört er sicher nicht zu den Favoriten, zu denen allerdings Nubius, der Lenker des Caesar, gezählt werden darf.
    Fanfaren künden den baldigen Start an, das Hauptinteresse des Publikums richtet sich sogleich auf die Rennbahn.


    Brinno schafft den besten Start der Meute, er setzt sich gleich an die Spitze. Dahinter reiht sich doch tatsächlich der Germane Xertron ein, auf den Plätzen folgen Germanus, Nubius und dann erst die Lenker der Gilvus und Prasina. Marsyas findet sich gar auf dem letzten Platz wieder. Die erste Kurve bringt keine Veränderungen, aber Quintus Arius versucht Nubius anzugreifen. Der hingegen drängt den jungen Lenker gnadenlos ab, so daß dieser beinahe an der spina hängenbleibt. Ein Aufschrei geht durch die Menge, sieht es doch so aus, als ob sein Wagen beschädigt wäre. Es kommt aber nicht zum Sturz, er kann weiterfahren, fällt aber sogleich hinter Marsyas zurück, was auch umgehend mit Jubel unter der Anhängerschaft der Prasina quittiert wird. Vorne schaffen es Germanus und Nubius den Exoten Xertron zu überholen, Brinno aber bleibt unangefochten an der Spitze.
    Die 3. Runde bringt etliche Überraschungen mit sich. Germanus und Nubius schließen nahe an Brinno auf, dieser aber hat Schwierigkeiten in der Kurve. Sein Leitpferd Fulminata bremst nicht richtig ab, es trägt ihn von der Bahn und drängt damit seine beiden Verfolger ab. Nubius kann sich rechtzeitig auf die Innenbahn retten, kommt aber so in Xertrons Quere. Dessen Pferde straucheln beinahe ob der drohenden Kollision und verliert somit wertvolle Meter. Scheinbar mühelos ziehen Quintus Arius und Marsyas an der Szenerie vorbei und übernehmen so die Spitze.
    Doch die erste Kurve in der nun schon 4. Runde offenbart, daß das Gespann der Gilvus doch Schaden genommen hat. Es wird langsamer und muß Germanus und Brinno an sich vorbeiziehen lassen. Marsyas, der viel zu unerfahren ist um die Situation zu seinem Gunsten nutzen zu können, wird von Xertron übertölpelt und fällt auf den vorletzten Platz zurück, hinter sich nur noch Nubius sehend.
    Der Wagen von Quintus Arius hat gravierende Schäden am rechten Rad, er holpert nur noch vor sich hin, will offensichtlich aber noch versuchen das Rennen zu beenden. Mittlerweile wurde er von allen überholt, allen voran Marsyas. Dem scheint in dieser Runde der Knoten geplatzt zu sein, er läßt seine Pferde die aus den Stallungen des Equitus Vocatus stammen nun das Tempo vorgeben. Mit ihm können nur noch Xertron, Brinno und Germanus mithalten.
    Die 6. Runde zeigt wieder die Schwächen des Marsyas auf. Mit spielerischer Leichtigkeit wird er von Germanus - der sich eben gegen Xertron durchsetzen konnte - eingeholt und in der Kurve nach aussen gedrängt. Germanus führt jetzt das Feld an, hinter ihm Marsyas, Xertron, Brinno, Nubius und der lavierende Quintus Arius.
    Die letzte Runde wird erneut dramatisch, Marsyas fällt noch weit vor der Ziellien auf den undankbaren 4. Platz zurück. Xertron und Germanus kämpfen um den Sieg, knapp dahinter folgt Brinno. In der letzten Kurve hat Germanus das bessere Ende für sich, Xertron wird aus der Bahn gebracht und kommt nur knapp vor Brinno ins Ziel. Abgeschlagen folgen Marsyas, Nubius und der unglückliche Quintus Arius. Er ist sicher die tragische Figur des Rennens....




    Das Ergebnis des 2. Rennens:


    Traianus Germanicus Sedulus: 24 Punkte
    Quintus Germanicus Impavida: 20 Punkte
    Spurius Purgitius Macer [Niger]: 20 Punkte
    Publius Tiberius Lucidus [Prasina]: 18 Punkte
    Caesar: 12 Punkte
    Maximus Decimus Meridius [Gilvus]: 11 Punkte



    Die Gespanne für das 3. und letzte Rennen stehen somit fest, es sind:


    Germanus für Traianus Germanicus Sedulus
    Lupus für Flavius Equitus Vocatus
    Diokles für Secundus Claudius Felix
    Xertron für Quintus Germanicus Impavida
    Brinno für Spurius Purgitius Macer, off. Verteter der Factio Niger
    ein namenloser Sklave für Marcus Fabius Colonius, off. Vertreter der Factio Russata

  • Livia ereiferte sich und war richtig ungehalten. Die Zornesröte färbte ihr schönes Gesicht. Hitzig wandte sie sich an Onkel Quintus.


    Hast Du das gesehen? Dieser Nubius! Wenn er mit fairen Mitteln gekämpft hätte, hätte Quintus Arius gewonnen. Rammt ihn einfach von der Piste. Wäre der Wagen nicht beschädigt gewesen...


    (sie blickt mit blitzenden Augen hinüber zu den Wagenlenkern)


    Ich wollte dem am liebsten die Leviten lesen. Nimmt sich alle Recht heraus... Nur weil er der Lenker des Caesars ist... Wo bleiben da Fairness und Sportsgeist?


    (wieder zu Quintus)


    Ich bin ungehalten, komm lass uns gehen! Den Rest des Rennens muss ich nicht unbedingt sehen...


    Oder willst Du die letzten Rennen noch sehen?

  • Ein großer Teil des Publikums verlässt bereits jetzt schon das Hippodrom, die Enttäuschung ob des Versagens ihrer lokalen Helden ist groß. Allen Grund zum Jubeln haben hingegen die Anhänger der Factio Veneta. Immerhin 3 ihrer Gespanne haben es bis ins Finale geschafft, die Chancen auf einen Sieg stehen sehr gut. Aber genug der einleitenden Worte, wenden wir uns dem Geschehen auf der Rennbahn zu:


    Brinno startet erneut am besten, dicht auf seinen Fersen bleibt Xertron, dahinter Diokles, der Namenlose, Lupus und Germanus. Xertron beginnt die erste Runde sehr ungestüm, er versucht gleich in der ersten Kurve außen an Brinno vorbeizuziehen. So einfach funktioniert das aber nicht, er wird an die Mauer gedrängt und touchiert diese. Sein Wagen steigt kurz hoch, bleibt zu seinem Glück aber unbeschädigt. Er kann als Letzter das Rennen zumindest fortsetzen.
    Germanus, der den Start verschlafen hat, holt indes auf und schafft es gar sich bis an die Spitze des Feldes zu arbeiten. Ein Raunen geht durch die Menge, als er Seite an Seite mit Brinno in die 2te Kurve der Runde einlenkt. Brinno wird dabei von ihm und auch von Diokles überholt! Platz 1 und 2 halten derzeit die Lenker der Veneta. So hatten sich die Anhänger derselben wohl vorgestellt, ein plötzlicher Jubel bricht ob dieses Manövers aus. Währenddessen hat es Lupus geschafft, sich gegen den Namenlosen durchzusetzen.
    Als ob es nicht schon genug turbulente Szenen an diesem langen Renntag gab, überschlagen sich nun die Ereignisse in der 3. Runde. Germanus begeht einen schweren Fahrfehler, seine Pferde ziehen urplötzlich von der Aussenbahn zur spina hin, der Wagen beginnt leicht zu schleudern. Diokles kann ausweichen, Brinno hingegen hat keinen Platz dazu. Er zieht ebenfalls Richtung spina und wird geradezu abgeklemmt von Germanus. Nutznießer der Situation ist der Lenker der Russata, er manövriert mit den geringsten Problemen an den beinahe havarierten Quadrigas vorbei und führt nun das Feld an. Hinter ihm reihen sich Diokles, Lupus, Xertron, Germanus und Brinno ein.
    Das Publikum hat keinen Augenblick um Atem zu holen, momentan sind alle Fahrer so dicht zusammen, daß die Positionen ständig wechseln. Ein einziger Knäuel aus aus Pferden, Wägen und aufgewirbeltem Staub nähert sich dem 2ten Umkehrpunkt der spina. Am Ende, man sieht gar nicht richtig wie das geschah, lenkt Xertron als Erster in die neue Runde ein. In der darauf folgenden ist es plötzlich wieder der Namenlose und dann, wir sind schon in der 6. Runde, schreit ein großer Teil der Hispanier im Hippodrom auf. Lupus, einer der ihren, führt das Feld an! Er lenkt sein Gespann als Erster in die letzte und entscheidende Runde, dicht hinter ihm Xertron, der mittlerweile mit dem Messer zwischen den Zähnen anstatt in seiner Bandagierung zu fahren scheint.
    Alles hält den Atem an. Kann der junge Sklave der Equita Vocati die besten Wagenlenker des Imperiums auf die Plätze verweisen? Schafft er es tatsächlich den Sieg zu holen?
    Der Traum vom Sieg scheint in der ersten Umkurvung der spina wie eine Seifenblase zu zerplatzen. Xertron drängt Lupus nach außen und will nicht lockerlassen, schafft somit Platz für den dahinter lauernden Diokles. Der nimmt das Geschenk dankend an und zieht davon. Xertron und Lupus können zwar noch auf den Plätzen 2 und 3 bleiben, aber der sicher gewähnte Triumph ist verspielt.


    Der Sieger der ersten Wagenrennen zu Tarraco heißt Diokles, Lenker des Secundus Claudius Felix.



    Das Endresultat:


    1.) Diokles für Secundus Claudius Felix
    2.) Xertron für Quintus Germanicus Impavida
    3.) Lupus für Flavius Equitus Vocatus
    4.) ein Namenloser für Marcus Fabius Colonius off. Vertreter der Factio Russata
    5.) Brinno für Spurius Purgitius Macer off. Vertreter der Factio Niger
    6.) Germanus für Traianus Germanicus Sedulus



    Die Rennen sind zu Ende, das Hippodrom leert sich allmählich. Die Anhängerschaft der Factio Veneta jubelt, feiert ihr siegreiches Gespann.
    Es war der Sieg eines Favoriten. Diokles war kein Unbekannter, er bestritt schon mehr als 4000 Rennen und hat mehr als 1000 davon gewonnen. Dies war, wie der Betreiber des Gespanns verlauten ließ, sein letztes..

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