"Das wirst Du nicht, Du kleines Biest! Er ist der Mann den ich heiraten werde und von dem ich Kinder haben will! Wenn Du dich in dieser Richtung versuchen solltest, dann lasse zwei Gräber errichten!"
[Cubiculum] Gaius Didius Sevycius
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Langsam beruhigte ich mich wieder. Ich versuchte es mit Vernunft:
"Calli sieh doch ein, es wird nicht gutgehen, der Rest der Familie wird dich schneiden." -
Ich löste meine Griff um ihre Handgelenke und liess mich neben sie auf das Bett gleiten. Ich schaute zur Zimmerdecke. Sicher hatte Fausta mit ihrer Aussage recht. Aber ...
"Onkel Felix? Der hat uns doch sowieso nie gemocht! Furianus, Crassus? Die kenne ich kaum. Quiri? Ja, der war sauer, aber nicht ganz so sauer wie Du es bist. Damit ikann ich leben. Wenn Du mich immer noch als deine Schwester siehst."
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"Calli, natürlich bist du meine Schwester, aber du hast doch genau gewusst, wie sehr ich Lucius hasse."
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Ich drehte mich zu Fausta um, legte meine Hand auf ihre.
"Ja, das weis ich. Als ich ihn zuerst sah, dachte ich mir: was für ein Windhund. Aber inzwischen habe ich mich bis über beide Ohren verliebt. Er hat sich verändert. Wirklich! Du solltest sehen, wie er mit Messalina umgeht. Als ob er nie etwas anderes getan hätte. Ich liebe ihn einfach und ich will ihn heiraten. Egal was der Rest unser so stolzen Familie dazu meint."
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"Ich werde Ihn trotzdem ewig hassen, und nun noch mehr."
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"Vielleicht wirst Du ihn noch mehr hassen, wenn ich Dir sage, das Du gleichzeitig Tante und Großmutter wirst!".
Jetzt war das zweite Geheimnis raus. Ich erwartete schon einmal ihren tätlichen Angriff.
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Wie bitte? Ich bekam einen hochroten Kopf, wollte loskreischen, wurde aber vor Schreck ohnmächtig.
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"Du siehst also, selbst wenn ich wollte, es gibt kein zürück mehr. Lucius ist der Vater meines noch ungeborenen Kindes. Ich bin mir sicher das ich wieder schwanger bin! Und er wird ein wundervoller Vater und Ehemann sein!".
Erst jetzt bemerkte ich, das Fausta in Ohnmacht gefallen war. Schnell sprang ich aus dem Bett. Auf einer Kommode stand eine Kanne Wasser. Eigentlich hätte sie einen kalten Guss verdient. Doch nahm ich mir ein Tuch von einer anderen Kommodo, ging zum Bett und tupfte ihr vorsichtig die Stirn.
"Fausta! Hörst Du mich? Komm wach auf, Fausta!"
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Ich erwachte langsam in Calpurnias Armen. Ich versuchte mich zu orientieren. Sie konnte doch unmöglich gesagt haben, dass Sie schwanger war.
"Wie konntest du mir das antun?" stöhnte ich. -
"Es ist nun mal passiert! Ich will es auch auf keinen Fall ändern. Fausta Du wirst erstmal Tante! Großmutter wird das Kind sicher nie sagen."
Zärtlich lächelnd nahm ich Fausta in meine Arme.
"Als ich merkte das ich schwanger bin, fuhr mir ein Schrecken in die Knochen. Ich dachte zunächst an Dich, an alle, nur nicht an mich. Als ich an mich dachte, wurde mir klar, das ich glücklich bin. Glücklich über die Schwangerschaft und glücklich, das Lucius der Vater ist!".
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"Dann tut wie Ihr wollt, aber ich werde Ihn trotzdem niemals akzeptieren."
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"Ich kann Dich nicht zwingen, ihn zu mögen. Aber bitte mach es weder Dir noch ihm zu schwer. Denn ich möchte auch nicht, dass das Kind darunter leiden muss!"
Vorsichtig küsste ich Fausta auf die Stirn.
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"Ich werde das Kind genauso lieben, wie Messalina, aber Lucius kann und werde ich niemals akzeptieren, das musst du verstehen."
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"Das reicht mir schon. Er hat Dir sicher schlimme Sachen angetan, die, wenn ich an deiner Stelle wäre, auch nicht vergessen könnte. Ich hatte immer Angst vor dem Tag, es Dir zu sagen. Ich weiss das Du ihn hasst und ihn lieber tod als lebend sehen würdest. Doch zu mir ist er der beste Mann den ich kennengelernt habe. Höflich, zärtlich, sanft... er trägt mich und Messalina auf händen. Ich ... ich liebe ihn."
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"Nun gut. Dann verschiebe ich meine mörderischen Pläne eben auf den Tag, an dem er dich enttäuscht. Denn glaube mir, der Betrug liegt diesem kleinen dieb im blut."
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"Ich glaube, dieser Tag wird nie kommen. Er hat sich verändert. Vielleicht wirst Du es selbst irgendwann feststellen. Doch um Dich zu beruhigen, ich habe ihm schon gesagt, was passiert, sollte er mich betrügen!"
Lachend tat ich so als ob ich ein Messer in der einen und seine entscheidenen Teile in der anderen Hand hätte.
Leise sagte ich nur: "Ritsch!"
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"Ja, jetzt zeigst du die Gesinnung unserer Familie." antwortete ich stolz.
"Dann lass uns das Kriegsbeil begraben, und ich verspreche dir, deinen Lucius erst mal am Leben zu lassen." -
"Dafür liebe ich Dich, Fausta. Das werde ich Dir auch nicht vergessen."
Wieder küsste ich sie sanft auf die Stirn.
"Sollten wir es nicht unseren Männern sagen? Ich hoffe das Du und Sevy euch wieder vertragt. Ich habe ein sehr schlechtes Gewissen, weil ich der Grund für euren Krach gewesen bin."
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"Nun ich bin mir nicht sicher, ob ich Sevycius Verrat so leicht verzeihen kann. Er hätte meine Meinung kennen und unterstützen müssen."
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