Sklavenunterkünfte - Kammer des Servus Gabriel

  • Sie war wirklich schnippisch, aber es gefiel Gabriel und so lächelte er sie ein wenig charmant, aber auch belustigt an und fragte sich, wie lange dieses Spielchen wohl noch dauern würde und vor allem: Wie es wohl ausging.


    Aber Gabriel wollte sich auch niemanden zum Feind machen, dafür war er hier zu neu und ja, ein wenig einsam manchmal, auch wenn er dies ungern zu gab und es sich auch kaum bewusst machte.


    »Nun,« begann er daher und musterte die junge Frau, dessen Namen er nicht kannte.
    »Das ist ja schon einmal ein feiner Vorsatz, daß du deine Probleme nicht anderen in die Schuhe schieben willst. Und nein, unserer Herr wird sicherlich nicht die Zeit und Muße haben, dir die Stadt zu zeigen. Aber was die Hilfe angeht, so bin ich ein freundlicher Mensch und helfe dir gerne, sofern du es denn überhaupt willst, Frau ohne Namen, die den meinen falsch ausspricht!«


    Und nun musste er einfach nur breit grinsen. Am liebsten hätte er sogar laut losgelacht, nicht, weil er sich über sie lustig machen wollte, sondern weil er einfach gute Laune hatte und ihn die Situation an sich amüsierte. Da saßen sie quasi im selben Boot und stattdessen zerrte jeder der beiden am Ruder ...

  • Nun musste ich verstohlen grinsen.
    Nicht ICH hatte es geschafft ihn mit meinem Charme zu besiegen, nein ER war es, der gewonnen hatte.
    Gabriel blickte mich freundlich lächelnd an und je länger er es tat, desto mehr drang mein Grinsen nach außen, bis ich es schließlich nicht mehr zu unterdrücken vermochte und über das ganze Gesicht strahlte.


    "Pax?", bot ich ihm den Frieden an und fuhr fort: "Meinen Namen musst Du, Gabriel, unter meinem Redeschwall vorhin überhört haben. Ich nannte ihn bereits. Aurea werde ich genannt. Aurea Mediocritas. Da ich eine Sklavin bin natürlich nur Aurea..."


    Ich sah ihn weiterhin schmunzelnd an: "Wenn ich nun höflichst darum bäte, dass Du mir sowohl eines schönes Abends, wenn unsere Arbeit getan ist, diese wundervolle Stadt zeigen magst und weiterhin Dich bäte, mir zu sagen, wo ich unseren Herrn finden könnte, wenn er mir zutrug mich heute in der Frühe zu meinem ersten Dienst zu melden - könntest Du mir wohl positive Antwort geben??"

  • Gabriel legte einen Arm um seinen Bauch und stützte den Ellenbogen des anderen Armes darauf. Seine Finger umfassten sein Kinn und er blickte gespielt grübelnd leicht nach oben, grinste aber ebenfalls ein wenig dabei.


    »Hmh, da muß ich doch glatt überlegen ...« Sie bot ihm also den Frieden an, den er natürlich nicht ablehnen würde, auch wenn ihm daß kleine Spielchen gefallen hatte.
    Und dann lachte er sie offen an und sagte: »Stets zu euren Diensten, meine Dame. Allerdings könnte unser abendliche Streifzug in Rom zum Desaster werden, denn auch ich kenne diese Stadt gar nicht und wir werden uns sichrlich verlaufen.«


    Er verheimlichte ihr, daß er durch seine früheren Diebeszüge in anderen großen Stätten einen guten Orientierungssinn hatte. Und daß sie ihren Namen bereits gesagt hatte, mußte ihm irgendwie wirklich entwischt gewesen sein.


    »Und natürlich führe ich dich zu Marcus Didius Falco, denn ich komme gerade von ihm. Er ist, denke ich, im Tablinum. Komm, ich führe dich hin, wenn ich mich nicht wieder in diesem Haus verlaufe!«

  • "Gern! Danke", lächelte ich ihn an und folgte ihm.


    Nach einigen Schritten sah ich ihn von der Seite an: "Das wird doch sicher spannend sich in Rom zu verlaufen! Wir werden es die nächsten Tage tun!"


    Dann erreichten wir das Tablinum...

  • Sim-Off:

    Zwar ist die Befreiung noch im Gange, aber da sich das doch noch etwas hinziehen kann, poste ich schon mal danach ... :D


    Gabriel hatte einige Tage sein Bett hüten müssen, hatte er doch eine schwere Gehirnerschütterung davon getragen, als er das Haus auskundschaften wollte, in dem sich aller Wahrscheinlichkeit nach Falcos Verwandter Angelus aufhielt, nachdem man ihn entführt hatte. Obwohl Gabriel eigentlich nur der Sklavin Aurea imponieren wollte, hatte er dem Haushund Victor ein Kleidungsstück von Angelus vor die Nase gehalten und zu seinerm Erstaunen führte der masige Hund sie also tatsächlich zu einem unbekannten Haus.
    Als Falco dann später, nachdem Gabriel niedergschlagen wurde, mit seinen Leuten ankam, hatten diese Angelus tatsächlich vorgefunden ...


    ... sowie auch Gabriel, der am Boden gekauert hatte.


    Nun ließ er es sich gut gehen, soweit man das sagen konnte, denn die meiste Zeit hatte er eh nur in seinem Bett geschlafen, da es ihm immer schwindelte, wenn er aufstand. Die Kopfwunde mußte genäht werden, und am Kinn zierte ihn ein hässlicher blaurötlicher Fleck.


    Nun aber war es langsam an der Zeit, daß Bett zu verlassen. Außerdem hatten sich die Ereignisse überschlagen, wie er im Laufe seiner Genesungszeit mitbekommen hatte. Falcos Frau hatte einen gesunden Sohn zur Welt gebracht, aber was Gabriel viel mehr interessierte war die Tatsache, daß sein Herr zum Consul des römischen Reiches gewählt worden war.
    Gabriel konnte diese Tatsache nicht wirklich fassen. Er diente nun einem Herren, der der mächtigste Mann in Rom war? Er, der früher seinen Lebensunterhalt durch kleine Gaunereien, Diebstähle und Einbrüche bestritten hatte, stand nun im Dienste eines so einflussreichen und herrschenden Mannes?
    Hätten ihm die Sklaven, sowie Aurea, die ihn oft besuchte, es ihm nicht immer wieder beteuert, so hätte Gabriel geglaubt, daß dieser Umstand seinen Fieberträumen entsprungen war, die ihn einige Zeit heimgesucht hatten.


    Nun aber war es an der Zeit, seinen Herrn aufzusuchen, ihm zu dem Sohn und seinem Amt zugratulieren und dann wohl Abschied nehmen zu müssen, denn Gabriel hatte es irgendwie so im Gefühl, daß Falco, nun wo er Consul war, sicher keinen Verbrecher in seinen Diensten haben wollte.


    Gabriel hatte sich gewaschen und sich rasiert, sich eine frische Tunika angezogen und sien Haar gekämmt, während er an den Worten feilte, mit denen er seinem Herrn gegenübertreten wollte.


    »Wehrter Falco, ich beglückwünsche dich zu deinem Sohn und Consul ...« begann er und schüttelte seinen Kopf bei diesen etwas dämlichen Worten. Er versuchte es von neuen: »Meine aufrichtigsten Glückwünsche zu deinem Sohn, und zu deinem neuen Amt ...« Gabriel fluchte leise. Er war noch immer nicht ganz auf der Höhe, sein Rücken schmerzte ein wenig von dem langen herumliegen und erst seit heute war das Fieber gesunken und er mußte sich wirklich konzentrieren auf das, was kommen würde.


    »Großer Consul Falco ... nein ... auch nicht! Mensch Gabriel, reiß dich zusammen, oder willst du als Depp dastehen?« Gabriel strich sich durch sein Haar und verzog grimmig seinen Mund. Also nochmal: »Verehrter Herr Falco, ich, dein ergender Diener Gabriel, senkt sein Haupt vor ... Gabriel seufzte über den Schwachsinn, den er hier von sich gab. Nach einigem überlegen, glaubte er es dann schlicht ausdrücken zu können:
    »Glückwunsch, Falco, zu deinem Sohn und deinem Amt! Ich gehe nun davon aus, daß du mich verkaufen wirst, wäre es doch unverantwortlich, daß ein Mann mit deinem Amt einen ehemaligen Straftäter unter seinem Dach beherbergt ...«
    So ganz war Gabriel mit dem allen nicht einverstanden und es ärgerte ihn, daß er einfach nicht die passenden Worte fand. Also beschloß er einfach, Falco aufzusuchen, sofern man ihn überhaupt noch zu ihm ließ und er nicht an einem dutzend Wachen vorbei mußte, die ihn vielleicht argwöhnlich begutachteten, ihn nach eventuellen Dolchen durchsuchten und ihm hunderte von Fragen stellten.


    Gabriel streckte sich, hob seine Schultern und hob seine Brust.
    »Auf ins Gefecht!« sagte er sich. »Und sei nicht albern, Falco ist Falco, mit oder ohne Titel!!«


    Und dann maschierte er los und begab sich zu Falco Arbeitszimmer, wo er sich befand, nachdem sich Gabriel erkundigt hatte.

  • (aus: Ein unbekanntes Haus)


    Gabriel wurde in seine Kammer gebracht, wo man seine Kopfwunde versorgte und er sich dann ermattet in sein Lager legte. Er war froh, als er hörte, daß Angelus sicher, wenn auch bewusstlos, gefunden wurde. Aber er lebte.
    Aurea lächelte er noch etwas unsicher, aber freundlich an. Nachdem seine Wunden versorgt wurden bekam er eine Art Schlafmittel und schlief dann auch bald ein.

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