• "Oh!" Aemilia bekam vor Begeisterung große Augen. "Du meinst, du organisierst uns Tag für Tag einen schmucken jungen Mann deiner Vigiles? Mit dem wir dann unbehelligt durch Rom spazieren können? Mit einer schicken Uniform? Das ist aber lieb von dir!!!" Begeistert umarmte sie ihren Bruder und drückte ihn fest an sich. Von ihm unbemerkt zwinkerte sie hinter seinem Rücken ihrer Schwester verschwörerisch zu, es ihr gleich zu tun.

  • Ich konnte mir zwar kaum das Lachen verkneifen, bemühte mich aber, überglücklich auszusehen und hängte mich an Falcos andere Seite.
    "Falco, ich sag es dir gerne immer wieder: Du bist einfach der beste Bruder den man haben kann. Aber...können wir vielleicht jeder einen eigenen Vigil bekommen? Sonst muss ja eine immer warten, bis die andere mit ihm fertig ist." :D

  • "Was, ihr wollt jeweils nur einen einzigen Vigilus zu eurem Schutz?" fragte ich mit gespielter Entrüstung zurück.


    "Eure Bescheidenheit ehrt euch wirklich, aber ich dachte schon eher an einen kleinen Trupp für jede von euch, meine lieben Schwesterherzen. Damit euch auch wirklich nichts passieren kann. Ich werde die Kandidaten dafür persönlich aussuchen. Erfahrene Männer, mir persönlich besonders ergeben, gewappnet allen Anfechtungen zu widerstehen. Mir schweben da schon ein paar besonders geeignete Aspiranten vor. Es sind vielleicht nicht die am schönsten anzuschauenden Vigiles, meine Lieben, aber dafür ungemein zuverlässig. Für die Gewährleistung eurer Sicherheit also bestens geeignet..."


    Mit einem süffisanten Lächeln schaute ich meine Schwestern an.

  • Stück für Stück schob sich Aemilias Unterlippe vor und mit großen traurigen Augen sah sie Falco von unten herauf an. "Nicht die schönsten? Och, Brüderchen... Warum enthältst du sie uns vor? Das ist gemein..." Mit einem resignierenden Schulterzucken wendete sie sich an Aelia. "Naja, dann müssen wir uns die wirklich interessanten Fälle wohl weiterhin selbst aufr... ähm... ja. Ist auch egal." Ein unschuldiges Lächeln macht sich wieder auf ihrem Gesicht breit.

  • Bis zu den Ohren grinsend nickte ich Aemilia verschwörerisch zu.
    "Oh, ich glaube ich weiß auch schon, wo wir da anfangen, Rom ist ja soooo groß, da weiß man gar nicht recht wohin zuerst."


    Nach kurzem Grübeln stuppste ich meinen Bruder an.
    "Du könntest uns natürlich auch eine Sänfte nach Ostia bezahlen, die Matrosen dort waren immer besonders nett zu mir." :]

  • Nachdem Aelia und Aemilia ihren sprachlosen Bruder eine Weile erwartungsvoll angesehen hatten, schauten sie wieder einander an und zuckten mit den Schultern. "Gehen wir?" "Klar. Die Bewacher kann er uns ja nachschicken." Und schon befanden sich die zwei jungen Frauen auf dem Weg aus der Bibliothek, aus der Casa Didia hinaus in die große weite Stadt, welche den Namen Roma trägt...

  • Bevor Gabriel den Gast eintreten liess, wandte er sich noch einmal kurz an Falco, lächelte leicht und sagte:


    »Verzeiht. Ich wollt dir noch eben sagen, dass ich den Brief abgegeben habe und er von dem Herrn zur Kenntnis genommen wurde. Wenn du mich später wegen dieser Angelegenheit noch sprechen möchtest, lasse mich rufen. Ich möchte nun nicht wieter stören ...«


    Und dann bat er Marcus Sergius Stephanus einzutreten.

  • "Danke, Gabriel. Ich bin zufrieden, das der..., ähm... Herr mein Schreiben zur Kenntnis bekommen hat. In der Tat möchte ich gern noch die Einzelheiten eures Besuches bei ihm in Erfahrung bringen. Ich lasse dich dann rufen."

  • Gabriel nickte und grinste leicht in sich hinein. Er hatte wohl gut daran getan, den Namen von Gaius Octavius Victor nicht erwähnt zu haben, so kam es ihm zumindest vor, weil Marcus ihn auch nicht erwähnte.
    Und dann schloss er die Tür, nachdem der Gast eingetreten war und begab sich in seine Kammer, weil er sich etwas frisch machen wollte.

  • "Salve Stephanus. Ich freue mich über deinen Besuch in meinem Hause." begrüßte ich ihn freundlich.


    "Nein, du hast mich nicht gestört. Ich habe nur zur Entspannung etwas von Plato gelesen. Ausnahmsweise mal keine dienstlichen Schriftstücke. Man kommt viel zu selten dazu. Komm, laß uns Platz nehmen."


    Ich geleitete Stephanus zu der gemütlichen Sitzecke in meiner Bibliothek.


    "Wie geht es dir und deiner Familie? In letzter Zeit sind ja einige Verwandte von dir in Rom eingetroffen. Nicht, das du bald ähnliche Platzprobleme wie ich bekommst." sagte ich schmunzelnd.

  • "Platon ja ein großer Denker, auch wenn mich persönlich mehr die neueren Autoren und Denker interessieren. Zum Beispiel Plutarchos Chaironiensis. Ich denke wirklich daran ihn zu konsultieren, wenn ich in Delphi bin..",


    sagte ich, während ich mich setzte.


    "Womit ich auch schon beim Thema bin. Ja meine Casa füllt sich so langsam, worüber ich sehr froh bin, auch wenn die Familie einem nicht nur Freude bereitet. Aber das kennst Du ja aus eigener Erfahrung. Ich jedenfalls habe mit meiner Vergangenheit noch eine Rechnung offen und werde daher, so scheint es mir der Wille der Götter, eine Sühnewallfahrt nach Delphi machen, dort das Orakel befragen und dem Apoll opfern. Noch nicht heute, aber bald. Und wenn ich da bin werde ich Plutarchos suchen, der das Erbe des Platon für die heutige Zeit nutzbar macht."

  • "Stephanus, du hast recht. Das Leben für uns Patres Familiae ist nicht immer leicht. Denn auch unsere Familienmitglieder sind Menschen, die sich irren und Fehler begehen. Dann sind wir gefragt, dem Verwandten zu helfen und die Familie zu schützen. Auch in diesen Fragen können die Ratschläge eines weisen Mannes wie des von dir erwähnten Plutarchos, von dem ich ebenfalls schon hörte, sicher hilfreich sein.“ antwortete ich, während ich uns Wein in die Gläser einschenkte und diesen mit einer angemessenen Menge Wassers vermischte.


    Ich reichte Stephanus ein Glas und sprach weiter.


    „Den Göttern können wir nicht genug Ehrfurcht entgegen bringen. Apoll wird dein Opfer sicher annehmen und ich hoffe das auch der Spruch des delphischen Orakels für dich und deine Gens günstig ausfällt. Darf ich dich fragen, mein Freund, welcher Schatten der Vergangenheit dich nach Delphi treibt?“

  • Ungeduldig zieht Aemilia ihre Schwester an der Hand hinter sich her in die Bibliothek. Dort angekommen deutet sie anklagend auf eine etwas herausragende Schriftrolle im allerobersten Fach. "Da!" Aelia wird mehr oder weniger unsanft direkt davor platziert. "Genau die Schriftrolle will ich haben. Die sieht interessant aus. Wenn die schon so hervorragt und das noch im obersten Fach, dann muss da etwas Spannendes drinstehen. Vielleicht will unser Bruder ja etwas vor uns verbergen und hat sie deshalb da oben abgelegt..." Sie kichert voll Vorfreude.

  • "Aemilia, bist du in letzer Zeit mal wieder auf den Kopf gefallen?", fragte ich grinsend und untersuchte das Haupt meiner Schwester auf Beulen.
    Seufzend drehte ich mich wieder zum Regal und sah vorwurfsvoll hinauf. "Welcher Depp hat die denn auch so hoch gebaut?"


    Nach einigen kläglich gescheiterten Versuchen, das Stück Papier zu ergattern setzte ich mich leise fluchend auf einen der Stühle.
    "In Ordnung, da müssen wir jetzt ganz clever rangehen...Vorschläge?" :D

  • Aemilia überlegt angestrengt. Nachdenklich schaut sie in die Luft, als ihr plötzlich eine Idee kommt. "Wie wär es damit? Du kniest dich auf alle viere hin und ich kletter auf deinen Rücken. Wenn ich mich dann noch auf die Zehenspitzen stelle, könnte es funktionieren..." :]

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