Auf dem Weg zu den Spuren der Arachne...

  • Nach Stunden wurde ich wach. Mein Kopf brummte, ich war allein. Allein ohne Hoffnung, Liebe, Freude und Aelia. Doch nicht allein denn meine Fehler, Befürchtungen, Selbstvorwürfe waren bei mir. Und die Todessehnsucht. Mit noch unsicheren Beinen stand ich auf und sah mich um.

  • Zuerst musste ich herausfinden wo ich war und ob es hier Menschen und Nahrung gab. Ein Hügel im Westen bot sicher einen guten Überblick. Ich beschloss ihn zu besteigen und ging tapfer los.

  • Gemächlich graste eine wilde Ziege am Hang eines Hügels. Sie beobachtete wie sich ein Mann in verschlissenen Kleider näherte, wandte sich aber kurz darauf desinteressiert ab. Der würde schon bald wieder verschwinden, das hier war ihre Insel.

  • Nach zwei Stunden sah ich es ein. Es war ihre Insel, sie ließ sich nicht fangen, nicht melken. Sie antwortete nicht, half mir nicht. Ich beschloß klüger als sie zu sein und nachzugeben. Ich kam mir trotzdem dämlich vor, ging aber weiter auf den Hügel zu

  • Die Lichtstrahlen der untergehenden Sonne ließen in der Ferne etwas Aufblitzen. Es war von matter Farbe, reflektierte aber das Sonnenlicht auf eine weithin sichtbare Weise. Es war eindeutig aus Glas.

  • Ich sah es. Etwas blitzendes, glitzerndes, menschliches. Aus einem Erdhaufen zog ich eine Glasscherbe hervor. Und noch eine. Mit einem Stück Holz schürfte ich tiefer und brachte immer mehr Scherben zum Vorschein. Sicherlich konnte ich einge als Werkzeug benutzen, die Form passte. Nur meiner Hand nicht als ich mich schnitt.


    Meine Hoffnung auf Rettung stieg ein wenig an während ich weitersuchte.

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  • An eines harten Tages Ende standen drei Flaschen vor mir. Dazu hatte ich eine Quelle gefunden, die Insel umkreist, ein paar Scherben als Werkzeug umfunktioniert und einige grössere Blätter gesammelt. Ich war allein mit der Ziege. Jetzt galt es das Strandgut zu sichten.

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  • Wer jemals versuchte ein Blatt mit einer Glasscherbe zu beschriften mag abschätzen wieviele Blätter ich am nächsten Tag verbrauchte bis ich mit meinem Werk zufrieden war.

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  • Am Horizont pflügte gemächlich ein Handelsschiff durch die ruhige See. Gelangweilt von der langen Fahrt stand Marcus achtern und starrte auf die vielen kleinen Inseln dieses Teils der Ägäis.

  • Marcus ließ seinen Blick über eine der kleinen Inseln schweifen. Plötzlich hielt er inne. Da war doch was... Es dämmerte bereits, nur undeutlich erkannte er, daß sich auf der Insel jemand bewegte. Marcus hastete zu seinem Kapitän und erzählte aufgeregt von seiner Entdeckung. Dieser strich sich nachdenklich durch den Bart. Es könnte eine Falle sein, meinte er. Dennoch entschied er das Schiff beizudrehen und Kurs auf die Insel zu nehmen.

  • Das Schiff drehte bei, ich konnte es kaum glauben und winkte weiterhin wie wild.

  • Während man den Anker auswarf, wurde das Beiboot herangezogen und bemannt. Die Männer näherten sich langsam der Küste und dem fremden Mann. Als sie nahe genug waren um ihn zu hören schrie einer der Seeleute:


    "Wer bist du? Was ist geschehen?"

  • "Wir waren auf der Fahrt nach Ephesus und kamen in einen Sturm, das Schiff ist vielleicht gesunken nachdem ich über Bord ging. Ich bin Spurius Sergius Sulla, Camillus Minervalis. Wohin geht eure Reise? Und wichtiger: Nehmt ihr mich mit?"

  • Hämisch grinsend wandte sich der Seemann zu seinen Kumpanen.


    "Frischfleisch, mit dem werden wir noch unseren Spaß haben"


    Die Bande lachte lauthals und erhöhte das Tempo. Am Strand angekommen begann der Seemann mit dem Fremden zu sprechen.


    "Brundisum, wir liefern Olivenöl nach Brundisum. Wir nehmen dich gerne mit, so ein hübscher Junge wie du ist uns immer willkommen."

  • Ein ungutes Gefühl beschlich mich. War ich unter Griechen gefallen? Sklavenhändler? Muttermörder? Vaterschänder? Die Insel sah eigentlich ganz einladend aus wenn man sie mit einem Schwulenbordell in Asia Minor verglich. Doch vielleicht irrte ich mich. Ich beschloss es auszuprobieren und schlug dem kräftigsten mit aller Kraft gegen den Solar Plexus. Während er beschloss umzufallen nahm ich Reissaus...

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