Domus Aeliana - Tablinum

  • Der Magister folgt ihm und wartet auf das auftreten des hochberangten Hausherren, dieser edlen Familie. Er schaut sich derweil etwas in dem wundervollen Raum um und ist doch recht beeindruckt.


    Als er schließlich eintrifft begrüßt Constantius ihn höflich.


    Salve, werter Herr des Hauses!


    Seine Hoheit der Kaiser wünscht euch drignend zu sprechen. sagt er knapp aber ein einem angenehmen Ton.

  • Constantius sah den Blick des Senators an seiner Toga entlang.


    Er meinte ich solle eilen, ich denke er meinte damit "jetzt", die Toga ist nicht unangemessen bei dieser Eile denke ich.


    Ich nehme euch mit zum Officium in dem ich mit ihm sprach das dürfte das einfachste sein. Folgt mir. spricht er in einem angemessenden Ton und beginnt langssamen Schrittes loszulaufen.

  • Über einer Liste mit Rechnungen gebeugt, saß Quarto im Tablinum.
    “Das Leben in Rom wird auch nicht billiger.“, brummelte er, als er die Ausgaben der letzten Wochen durchging.
    “Einhundertachtzig Sesterzen für lukanische Würste?“ Er runzelte die Stirn. “Wer hat die denn alle gegessen?“
    Leicht indigniert legte er die Tafel beiseite, stand auf und ging zum Fenster, wo man einen hübschen Blick nach Westen auf den gegenüberliegenden Mons Capitolium hatte. Von der Stadt wehten die Geräusche des geschäftigen Treibens hinauf, vermischt mit dem Trällern und Zwitschern der Vögel, die sich in den Bäumen tollten, die unterhalb des Hauses am steilen Hang des Palatin wuchsen.
    All dies wirkte sehr beruhigend auf Quarto, so dass die Rechnungen schnell vergessen waren, als er sich mit einem Lächeln auf den Lippen, zufrieden schnaufend, erneut dem Schreibkram zuwandte.

  • Von der Porta kommend, kam Nakhti herein und kündigte einen Gast an: “ –err, Quaestor Principis dich und die –errin zu sprechen wünscht, –err!“

  • Antoninus betrat das Tablinum und sah sich um, ob schon einer der Herrschaften anwesend war und richtig.


    "Salve! Ich bin Marcus Aurelius Antoninus und übe derzeit das Amt des Quaestor Principis aus. Ich wollte gern mit dir und deiner Gattin sprechen und danke zunächst einmal für den Empfang."

  • "Salve Aelia Adria!"


    Antoninus nahm Platz und nickte auf die Frage des Lucius Aelius Quarto mit dem Kopf.


    "Ich würde gern Wein nehmen, denn dann redet es sich gleich leichter. Mein Anliegen ist komplizierter Natur. Trotzdem habe ich die Hoffnung, dass ich auf offene Ohren stoße und etwas Einsicht in die Lage der Römer erwirken kann, die wie ich zum konservativen Lager gehören."


    Antoninus legte eine kurze Pause ein, um die Reaktion abzuwarten.

  • Quarto machte zwei Sklaven ein stummes Zeichen und kurz darauf erschienen diese, jeder einen Krug tragend, der eine mit Wein, der andere mit Wasser. Ein Dritter brachte die Becher, die im nächsten Augenblick gefüllt waren.


    Sim-Off:

    >>> WiSim


    Er nahm seinen Becher und prostete dem Gast zu.
    “Auf dein Wohl, Marcus Aurelius Antoninus!“


    Nach einem kräftigen Schluck kam er schließlich zur Sache:
    “Du sagst, dass du zum konservativen Lager gehörst. Was bedeutet das und worum geht es?“, fragte er unumwunden.

  • Antoninus hob ebenfalls den Becher.


    "Auf das Wohl Roms! Geht es Rom gut, bekommt jeder von uns seinen Anteil ab."


    Nach dem Trinken stellte er seinen Becher ab. Er hatte sich im Vorfeld Gedanken gemacht, wie er sein Anliegen erklären und vor allem möglichst erfolgreich an die jeweiligen Ohren bringen wollte und so rief er sich die zuvor gemachten Formulierungen in das Gedächtnis. Während er sprach, sah er mal zu Quarto und mal zu Adria.


    "Ich nehme an, fast alle Römer kennen das Thema meines Wahlkampfes zur Kandidatur. Wenn nicht direkt von der Rostra, dann sicher aus der Acta. Um die aktuelle Situation im Reich noch einmal kurz aufzuzeichnen… Es prallen zum Thema >Frauen in der Politik< Interessen auf- oder besser gegeneinander, für die bisher kein Kompromiss gefunden worden ist und da bisher ausschließlich die konservativen Bürger unseres Staates die Unzufriedenen sind, viele fortziehen und den Staat verlassen, möchte ich in ihrem Sinne etwas erreichen.


    Ich stelle mir eine Kompromissfindung vor, also ein Annähern beider Seiten mit Abstrichen für beide Seiten, für das ich genaue Vorstellungen habe, das ich dem Kaiser vortragen möchte, das ich aber zunächst mit gewichtigen Persönlichkeiten des Reiches in der Hoffnung erörtern möchte, einen tragfähige und für beide Seiten akzeptablen Mittelweg zu finden.


    Um es kurz zu machen… Der Stand der Dinge ist, dass jede Frau jedes Amt einnehmen kann und der eine Teil, ein großer Teil der Bürger, begrüßt diese Möglichkeit. Ein anderer Teil der Bürger lehnt jedwede Betätigung von Frauen angefangen vom Scriba ab. Diese Ansichten klaffen derart auseinander, dass man meinen könnte, es gäbe keinen Kompromiss.


    Mein Vorschlag, um den konservativen Bürgern, die beachtlicher in ihrer Anzahl sein müssen, als ich es mir je gedacht habe, denn mein Wahlsieg war nicht nur überraschend sondern vor allem beeindruckend, wenn man bedenkt, dass ich nur dieses eine Wahlthema hatte. Mein Vorschlag also wäre der, dass ab sofort der Senat für Frauen nicht mehr zugänglich ist. Das ist im Vergleich zu dem, was sich die Konservativen wünschen ein minimales Entgegenkommen, aber für diejenigen, die den aktuellen Stand befürworten, ein einschneidender Schnitt. Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass diese Entscheidung der Kaiser fällt und sonst niemand.
    Ich möchte bei euch in Erfahrung bringen, inwieweit ihr an einem Kompromiss interessiert seid und welche Vorstellungen ihr habt, um den konservativen Bürgern das Leben in diesem Staat lebenswert zu erhalten. Ein Zeichen würde viel bewirken, denn bisher hat man die Wünsche dieser Bürger einfach ignoriert."

  • Je länger der Quaestor sprach, desto mehr runzelte Quarto die Stirn. Mit einem Blick auf seine Gattin entgegnete er schließlich:
    “Aurelius Antoninus, man kann dir wirklich nicht vorwerfen, dass du die Höhle des Löwen scheuen würdest, wie man so schön sagt.“


    Mit einer gravitätischen Geste stellte er den Becher ab.


    “Deine Offenheit in Ehren, aber weder kann ich dir beipflichten, dass dein Wahlergebnis ein so deutliches Votum für deine Position in dieser Frage ist, noch teile ich deine Auffassung.
    Die heutige Stellung der Frau in unserer Gesellschaft halte ich für einen inzwischen elementaren Bestandteil unseres Zusammenlebens. Auch ich bezeichne mich als jemand, der die alten Sitten schätzt und unsere überlieferten Gebräuche achtet. Aber die Zeiten ändern sich und was neu ist, muss nicht immer falsch sein.“

  • "Tatsache ist aber, dass sich viele Bürger an diesen neuen Gepflogenheiten stoßen und es zeugt von wenig Geschick, diese Ansichten der Traditionalisten als unrelevant zu betiteln. Ich glaube allerdings, dass weder dem Kaiser noch den Senatoren die Anzahl derer bewusst ist, die sich in ihren Ansichten nicht nur übergangen, sondern schlichtweg ignoriert fühlen.


    Niemand aus dem konservativen Lager hatte mit einem solchen Abschneiden bei meiner Kandidatur gerechnet. Es müssen weit mehr Römer den Traditionen anhängen, als es bekannt ist, denn unser Kreis ist überschaubar und aus Versehen hat mich bestimmt niemand gewählt bei der eindeutigen Wahlrede.


    Gute Politik wird außerdem in Kompromissen sichtbar. Ein wertvoller Charakter ebenfalls."

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