Domus Aeliana - Tablinum

  • "Dein gutes Recht, Aelius. Ich hätte einen solchen Sklaven wohl auch nicht verkauft." ;)


    Er nahm einen Schluck Wasser und spürte wie die von der Hitze fast zum Erliegen gekommenen Lebensgeister wieder erweckt wurden. Er atmete kurz auf und stellte das Glas auf die Tischplatte vor seinem Stuhl.


    "Nun, lassen wir uns gleich auf den Grund meines Besuchs kommen, welcher kein geringerer ist, als die Einlösung eines meiner Wahlversprechen ist, das ich auf der Rostra damals tätigte - das Ulpianum."


    Er schuf eine künstliche Pause, ehe er weiterausführte.


    "Ich war in der glücklichen Lage, mir Einblick in einige Protokolle des Senats und der Comission des damals vom Kaiser beauftragten Gruppe zu gewähren. Schon seit mehreren Jahren laufen die Bestrebungen zur Errichtung dieses Baus und noch ist kein Stein gesetzt. Ich möchte Dir meine Untersützung versichern zur Realisierung dieses Projekt in unserem beiderseitigen Interesses, im Interesse Roms."

  • “Ich danke dir, Helvetius Tacitus. In der Tat hat der Senat diese Frage kürzlich wieder erörtert. Die von mir gemachten Vorschläge wurden soweit positiv aufgenommen, allerdings gibt es noch keinen Beschluss, denn die Senatoren haben noch nicht endgültig abgestimmt. Ich bin jedoch guter Dinge, dass dies in absehbarer Zeit geschehen wird und dass dann auch die Arbeiten beginnen können. Zuvor muss ich jedoch noch mit dem neu ernannten Architectus Urbi Octavius Detritus sprechen, der nun wohl durch sein Amt für die Überwachung der ausführenden Arbeiten zuständig ist.“

  • "Es freut mich, daß es scheinbar vorangeht. Als Aedil untersteht mir ja auch die Bauaufsicht der Stadt Rom und in dieser Funktion liegt es nahe, daß ich gänzlich für den Bau dieses Gebäudes einsetzen werde und meine Unterstützung, wo es mir möglich ist, garantiere.


    Doch sagt, gibt es schon einen neuen Bauplatz für das Ulpianum ?"

  • “Ja, gewiss, ich habe dem Senat einen neuen Bauplatz vorgeschlagen und dieser wurde auch allgemein gutgeheißen. Er liegt am Forum Romanum, gleich neben dem neu Gebauten Venus-Tempel und Gegenüber dem Porticus Neronis. Vielleicht kennst du die alten Lagerhallen dort, die Horrea Piperataria. Einen Teil von ihnen müsste man abreißen.
    Ich denke, dieser Ort wird der Bedeutung des Ulpianums gerecht werden und es gibt dort noch ausreichend Platz, um halbwegs großzügig bauen zu können.“

  • “Ich habe hier doch irgendwo…“


    Quarto schob einige Wachstafeln zur Seite, die vor ihm auf dem Tisch gelegen hatten. Er nahm ein wenig unschlüssig eine Papyrusrolle in die Hand, legte sie wieder weg und fand schließlich, was er suchte.


    “Ah, hier ist es doch. Das ist der neue Entwurf für das Ulpianum.“


    Mit diesen Worten breitete er den Papyrus vor seinem Besucher aus.



  • Sim-Off:

    ups, tut mir Leid, hab ich total vergessen !


    Tacitus begutachtete den Plan genau und vertiefte sich darin, sich in seinem Geiste den Glanz und die Pracht auszumalen, die einem entgegenkam, wenn man die große Kuppelhalle in der Mitte betrat und wenn der Imperator von seinem Podest auf einen herunterblicken würde.


    "Wahrlich, Senator Aelius, was man sich über Deine zeichnerischen Fähigkeiten erzählt, ist nicht zu hoch gegriffen, ein gelungener Entwurf.


    Um nochmal auf den Bauplatz zurückzukommen, die Wahl dessen scheint mir wohl passend, auch wenn ich leise Befürchtungen hege, daß das Ulpianum so seine verdiente Stellung ein wenig verlieren könnte - so abseits..." ergänzte Tacitus vorsichtig.


    "Diese Lagerhallen sind wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, aber noch in Benutzung ? Wenn es Dir hilft, Senator, möchte ich gerne mich mit den Zuständigen besprechen, um die Notwendigkeit der Lager zu erörtern und ggf. Ausweichlager einzurichten - oder hat der Senat bereits über diesen Bauplatz befunden ?"

  • “Es gibt noch keinen Beschluss des Senats. Aber der Bauplatz fand bisher allgemein große Zustimmung. Darum gehe ich davon aus, dass es nur eine Formsache sein wird.
    Die Lager haben in den vergangenen Jahrzehnten stark an Bedeutung verloren und es wären auch nicht alle Lagerhäuser betroffen. Falls trotzdem Ersatzbedarf besteht, dann wird sich im Bereich des Emporiums und der Horrea Galbae sicher etwas finden lassen.“

  • "Dessen bin ich mir sicher. Aber der Abriss Teile dieser Lagerhallen sollte in der Tat reine Formsache sein. Wenn es Dir nichts ausmacht, Senator, würde ich gerne einmal mit dem Praefectus Annonae darüber sprechen."


    Tacitus erhob sich. Er hatte den Senator lange genug in Anspruch genommen, fürchtete er, und der Consular war gewiss ein beschäftigter Mann.

  • “Nein, dass macht mir natürlich nichts aus. Bitte teile mir dann doch mit, in welcher Weise er sich dazu geäußert hat.“


    Quarto stand ebenfalls auf. “Ich danke dir für deinen Besuch, Helvetius Tacitus.“

  • "Das werde ich tun, Senator. Mögen die Götter Dir und deinem Weib auf ewig glücklich beschienen sein. Vale !"


    und nach der endgültigen Verabschiedung ihn ein Sklave wieder hinausgeführt hatte, verließ er das Anwesen und den Palatin.

  • Er musste einige Zeit abwarten, bis der Sklave zurück kam und Silanus in das Tablinum führte, das ebenso prunkvoll aussah, wie die bisherigen Gänge und Räume, die er bereits auf den Herweg durchschritten hatte. Schließlich wurde er vor einen Mann geführt, der allem Anschein nach nun der Senator Aelius Quarto sein musste. Mit einer Verneigung begrüßte Silanus den Senator.


    "Salve Senator Quarto. Ich danke euch, dass ihr mich empfangen habt. Es ist eine große Ehre für mich, euch kenne zu lernen."

  • Silanus lächelte etwas verlegen. Durstig war er tatsächlich etwas, aber andererseits war er als Bittsteller gekommen und sah es als unschicklich an, den Senator auch noch um einen Schluck Wasser zu bitten. Dennoch wollte er die Einladung nicht ablehnen und nickte dankend zurück, während er sich auf die Klinen zu bewegte.


    "Ich danke dir Senator. Gerne!"

  • Quarto nickte einem bereitstehenden Sklaven zu, der diese Geste auch sofort verstand und hinauseilte.


    “Der Vetter des verstorbenen Vaters meiner Frau hat ein Weingut. Ich habe die Amphore erst heute früh öffnen lassen.“

  • Silanus nickte noch einmal dankend. Nachdem Senator Quarto bisher noch nicht nach dem Grund seines Kommens gefragt hatte, war es wohl an ihm, mit dem Gespräch zu beginnen. Er nahm platz, räusperte sich noch einmal und wandte sich dann mit einem freundlichen Gesichtsausdruck an Quarto.


    "Senator! Ich möchte euch nicht zu viel eurer kostbaren Zeit rauben und wenn ihr erlaubt, würde ich gern mein anliegen vorbringen, dass mich heute zu euch geführt hat."

  • Der Sklave kehrte zurück und mit ihm noch ein weiterer. Gemeinsam mischten sie den Wein in einer flachen Karaffe mit – da es noch früh am Tage war – recht viel Wasser und schenkten dann ihrem Herrn und seinem Gast ein.


    Quarto nahm seinen Becher und prostete Iunius Silanus zu. “Auf dein Wohl.“
    Er trank einen Schluck und sah seinen Gast dann erwartungsvoll an. “Also, worum geht es?“

  • Mit einer raschen Handbewegung erwiderte Silanus das Prosten des Senators und nahm ebenfalls einen kräftigen Schluck, eher er wieder weiter sprach.


    "Ehrenwerter Senator! Ich bin heute zu euch gekommen, um euch zu bitten, mich in die Reihen eurer Klienten aufzunehmen. Wie ihr ja bereits erfahren habt, ist mein Name Lucius Iunius Silanus und ich bin der Cousin der Comes Sacrarum Largitinorum Iunia Attica. Die letzten zehn Jahre verbrachte ich in Achia und Aegyptus, wo mich meine Familie studieren lies. Seit kurzem bin ich zurück und suche nun nach einem Patron, der sich meiner annimmt."

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