Domus Aeliana - Tablinum

  • Etwas enttäuscht darüber, dass der erste Landsmann, den er hier trifft, nicht gerade die richtige Person für ein interessantes und schöngeistiges Gespräch war, betritt Theodorus mit Fuscus das Tablinum. Besser gesagt, er betritt es ein paar Schritte hinter Fuscus, denn das vornehme Ambiente sowie die Tatsache, dass sich die Wohnung der Aelier im Palast seines Pharaos befindet, schüchtern ihn, der er in seinen leben nur mit der Provinzaristokratie zu tun hatte, doch etwas ein. Sicherlich, er weiß, wie man sich in solchen Kreisen zu bewegen hat, aber das hier ist schon noch eine Stufe höher.
    Also wartet er auf Fussis Vorstellung und hofft, dass dieser endlich einmal davon ablassen könnte, ihn nur als gewöhnlichen Scriba vorzustellen...

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  • Sim-Off:

    Is des okay, wenn sich Theodorus aus Langeweile noch ein bisschen mit dem schwachsinnigen Ägypter unterhält, bis Fussi auftaucht?

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  • Nachdem Theodorus feststellt, dass die Herrschaften sich noch nicht im Raum eingefunden haben, beschließt er, die Wartezeit zu überbrücken, indem er sich ein bisschen mit dem ägyptischen Sklaven unterhält, und zwar weiterhin auf Demotisch, denn Latein scheint ja nicht gerade Nakhtis Stärke zu sein. Außerdem gibt ihn ein Gespräch mit einen ägyptischen Sklaven das vertraute Gefühl von Heimat.


    "Sag mal, wie heißt du und woher kommst du eigentlich?"

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  • Nachdem Nakhti vom Gemach der Herrin zurückgekehrt war und während er auf weitere Anweisungen wartete, sprach ihn einer der Gäste an. Er war es nicht gewohnt, dass man ihm persönliche Fragen stellte und war dementsprechend etwas verdutzt. Aber wie es sich für einen braven Sklaven gehörte, neigte er leicht den Kopf und gab natürlich antwort:
    “Nak’ti mein Name. In Syene ich geboren aber später auf großes Gut in Delta gekommen.“

  • Etwas verwundert darüber, dass der Ägypter auch seine Heimatsprache mit Akzent sprach, schaut er ihn an. Dann fragt er weiter:
    "Wo im Delta lag denn dieser Gutshof? Warst du schon einmal in Alexandria? Und sprichst du Griechisch?"
    Eigentlich weiß Theodorus auch nicht sorecht, warum ihn dieser Sklave so fasziniert. Zuhause schaute er wie jeder zivilisierte Mensch mit Verachtung auf die Eingeborenen herab und nur wenige ließen sich dazu herab, ihre Sprache zu lernen. Aber wahrscheinlich war es gerade das: Ein ägyptischer Sklave und dazu noch ziemlich beschränkt, das erinnerte ihn an den gewohnten Lauf der Dinge. :D

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  • Beharrlich blieb Nakhti beim Latein, hatte man ihn doch ermahnt, im Haus seines Herrn auch nur die Sprache seines Herrn zu sprechen.


    “In Nä’e von alte Stadt Saïs, aber ich immer nur auf den Feldern gewesen bin, jede Nacht. In Alexandria ich ein Mal war. Von dort das Schiff ist gefa’ren, dass mich ’ier’er gebracht ’at. Ich Latein sprechen, ’err. Alter Le’rer Lysias mich ’at gele’rt. Griechisch er mich nicht ’at gele’rt.“

  • Sturer Ägypter, ärgert sich Theodorus. Da bemüht man sich schon und redet in deren Heimatsprache und sie kontern auf Latein, das sie nicht mal richtig sprechen können. (Jetzt fühlt er sich wirklich wie zuhause.)
    "Aha, verstehe. Und warst du schon immer Sklave? Vermisst du die Heimat?"
    Er überlegt sich, ob es nicht vielleicht doch etwas unpassend ist, mit einem Sklaven zu tratschen und blickt zu Fuscus rüber, der allerdings nichts sagt und geduldig wartet. Wann tauchen denn endlich die Gastgeber auf?

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  • “Naaaaain, ’ier viel besser ist. Ich ’abe guten ’err, der niemals schlägt und ich darf schlafen in Culina am Ofen. Besser als lausige ’ütte mit Boden aus Le’m und nur Sto’. Immer viel Essen und leichte Arbeit. Viel besser ’ier!“, antwortete Nakhti mit innbrünstiger Überzeugung.
    “Ich immer Sklave war, wie meine Eltern und Eltern von Eltern auch.“

  • Stimmt auch wieder, denkt sich Theodorus. Die Ägypter sind einfach von Natur aus ein Volk von Sklaven, sie leben, um zu dienen und die Idee der Freiheit, wie sie die Griechen, Juden und Römer kennen ist ihnen fremd. Deswegen haben sie echt Glück gehabt, dass sie in die Hände der Griechen und Römer geraten sind, denn das Leben in einer ägyptischen Lehmhütte ist wirklich nicht menschenwürdig. Und ein Gespräch mit einem Ägypter, der niemals den Segen hellenischer Zivilisation kennengelernt hat, ist irgendwie pure Zeitverschwendung. Theodorus nimmt sich vor, Quarto einmal darauf anzusprechen, seinen Sklaven wenigstens in Grundzügen die griechische Sprache beizubringen und wartet weiterhin auf das Eintreffen der Herrschaften.

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  • Sim-Off:

    Sorry fürs Warten


    "Senator, Senatorin.." sogleich fiel ihm wieder ein, dass sie ja genau das nicht mehr war und er lächelte entschuldigend: "Werde Aelia Adria," grüßte er sie dann freundlich. "Verzeiht unser Eindringen, doch möchte ich mir erlauben Euch meine Aufwartung zur Geburt Eures Kindes zu machen. Auch erlaube ich mir Euch einige Geschenke diesbezüglich zu überreichen." Er wandte sich an Theodorus. "Mein Scriba Theodorus von Alexandria war sehr umsichtig und hat etwas ganz Besonderes für Euch und das Kind." Womit er höflich und freundlich nun auch noch ihn vorstellte.

  • Da Fussi ihn doch wieder als seinen Scriba und nicht als Bibliothekar der großen Bibliothek vorgestellt hat, verfliegt dessen Schüchternheit Angesichts der hohen Herrschaften keineswegs, obwohl er sich erinnern kann, dass er mit der Dame des Hauses vor einiger Zeit schon einmal gesprochen hat.
    Höflich verneigt er sich vor den Herrschaften und begrüßt sie in blumigen Redewendungen.
    Dann wartet er die Worte der Gastgeber ab, bevor er die Geschenke überreichen wird.

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  • Darauf hat Theodorus gewartet. Umsichtig tritt er, wie es sich für einen Alexandriner gehört, mit geneigtem Kopf vor und überreicht Quarto einen Geschenkorb mit verschiedenen Leckereien, Aelia hingegen eine sehr wertvoll aussehende Schriftrolle mit Ebenholzplatten und Elfenbeingriff, welche nebst der Tragödie Antigone von Sophokles noch einen von einem bestimmten alexandrinischen Bibliothekar verfassten Kommentar enthält. Dann meint er mit bedeutungsvollem Lächeln:


    "Das Hauptgeschenk vermag ich allerdings hier nicht zu überreichen, da es sich leider für zu sperrig auch für die Gänge des kaiserlichen Palastes erwies. Ich denke jedoch, es müsste sich in eben diesen Moment bereits im Hofe der Herrschaften befinden..."

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  • Mit einem ehrlichen Freude nimmt Adria das Geschenk entgegen. Sie betrachtete bewundern die Arbeitung der Schriftrolle und begann sie ein wenig aufzurollen.
    "Sophokles und sein wunderbares Werk. Habt vielen Dank für diese Kostbarkeit. Ich werde sicherlich ruhige Stunden finden, in denen ich es genießen werde."
    Dann legt sie es zur Seite.
    "Im Hof?",fühlte Adria dann nach, was es mit dem Hauptgeschenk auf sich hatte.

  • Schmunzelnd dreht Theodorus die Augen nach oben. "Also, WIR hatten uns überlegt, was einen Kind eine Freude bereiten könnte und sind dann zu dem Entschluss gekommen, dass- Sagt euch der Name "Heron der Mechanicus" etwas?"

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  • Sie verdrängte so gut es ging ein Schmunzeln, das ihr das betonte "wir" des "Scribas" zu entlocken versuchte.
    "Ja, tut er.", antwortete sie nur mit einem gespannten Tonfall, was nun weiter kommen würde.
    Bei der Erarbeitung von Kursen war sie schon über einige seiner Erfindungen gestolpert, der Heronsball war ihr noch immer gut in Erinnerung. Aber was es nun mit ihrem Geschenk zu tun haben könnte, konnte sie sich nicht zusammenreimen.

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