Domus Aeliana - Tablinum

  • Puh, da fragst mich jetzt was. Wenn ich mich nicht irre, haben wir mit ihm neulich mal irgendwelchen Handel betrieben, aber wirklich viel fällt mir gerade zu ihm nicht ein. Ich glaube er ist mir in keinem Gremium oder sonstwie sonderlich aufgefallen. Und falls doch, dann erinner ich mich gerade nicht daran.


    Entschuldigend zuckte Crassus mit den Schultern... aber irgendwie hatte er gerade auch etwas andere Sorgen als irgendein Annaeer - solange er nicht einer der Attentäter war ;)

  • > hmhm....soso, fein, na gut. <


    Callidus nickte nachdenklich. Zumindest gab es wohl einen Kontakt, und der war nicht negativer Natur.


    > Ich danke dir, auch das hilft mir schon weiter. Nun, ich denke, es gibt derzeit nichts mehr zu bereden, was von äußerster Wichtigkeit wäre. So danke ich dir für deinen Besuch. <


    Callidus erhob sich, um den vielbeschäftigten Praefekten persönlich zur Tür der domus Aeliana zu begleiten.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Nakhti erschien im Tablinum und kündigte einen Besucher an, der Marcus Aelius Callidus sprechen wollte.
    Der Sklave verneigte sich und sagte: “'err, da ein Mann ist. Er dich zu sprechen wünscht. Sein Name Caius Archias ist, er sagt.“

  • Caius stand herum und wartete inzwischen. Ihm war indes noch etwas eingefallen, weswegen er einen der emsig beschäftigen Sklaven ansprach.
    »Sorge doch bitte dafür, dass mein Pferd einen trockenen Platz bekommt und meinem Sklaven Katander ebenfalls ein Platz zugewiesen wird«, sagte er. Wie Callidus wohl aussah nach all den Jahren? Ob er dicker geworden war??

  • Callidus, der gerade mit dem Schreiben eines Klienten beschäftigt war, legte jenes zur Seite und schaute Nakthi kurz unentschlossen an, bevor es ihm dämmerte.


    > Archias.... Caius.... natürlich! <


    Mit einem Lächeln im Gesicht und etwas Schwung stand der Aelier dynamisch auf, denn er war in den letzten Jahren kein bisschen dicker geworden.


    > Lass ihn bitte eintreten, Nakthi! <


    Nachdem der Sklave des Quarto den Gast nun vorgelassen hatte, begrüßte Callidus den Sohn seines Onkels herzlich.


    > Caius, wie lange ist es her? Ich freue mich, dass du nach Rom gekommen bist. <


    In Tat und Wahrheit war der Mann, den er zwar kannte, ein nahezu Fremder. Es waren ebenso Jahre gewesen, die sich die beiden nicht gesehen hatten, und besonders in diesen haben sich wohl auch beide Aelier schon rein äußerlich stark verändert, von ihrem CHarakter ganz zu schweigen.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Es dauerte gar nicht lang, da ließ man Caius endlich vor. Müde wie er war und müffelnd, betrat er also das tablinum und machte sogleich Callidus aus, welcher ihm sogar ein Stück entgegen kam. Dicker war er wirklich nicht geworden.
    »Marcus?« fragte er verdutzt und musterte seinen Vetter genauer.
    »Tatsächlich. Meine Herrn! Ich würd ja sagen 'bist du aber gewachsen' nur trifft das eher nicht zu. Weder höhen- noch breitentechnisch«, witzelte Caius und grinste von Ohr zu Ohr.
    »Und ich mich erst, Marcus. Ewig ist es her. Beinahe sieben Jahre. Du hast dich gar nicht verändert in all der Zeit.« Was natürlich eine Lüge war, immerhin wuchs da nun ein Gestrüpp unter Callidus' Nase. Caius fand, dass ihm das gar nicht stand. Aber er war es schließlich auch anders gewohnt. Gut gelaunt klopfte Caius seinem Vetter in einer Umarmung auf den Rücken.
    »Wie ist es dir ergangen? Als Vater erzählt hat, dass du die rechte Hand des Kaisers bist, hab ich es nicht glauben wollen. Und dann habe ich die acta gelesen... Es kommt zwar zu spät, aber ich möchte dir trotzdem sagen, dass ich mich sehr für dich freue.«
    Caius steuerte eine cline an und setzte sich.

  • Callidus lachte. Vermutlich lag es an seiner Sportlichkeit, dass er nicht in die Briete wuchs - wenn man es als Sport hätte bezeichnen können, den ganzen Tag durch die Palasttrakte zu laufen, auf der Jagd nach Akten und Schriftrollen aller Art. In den Augen des Aeliers zählte die Rennerei nahezu als sportliche Tätigkeit, waren seit den Bauarbeiten Domitians die Palastgebäude doch beträchtlich gewachsen und bedeckten beinahe den gesamten Palatin.

    > Ja, gute sieben Jahre ist´s nun her. Und ich kann dir sagen, es ist mir in all der Zeit doch gut ergangen. <


    Callidus setzte sich ebenfalls wieder.
    Bei der Titulierung als "rechte Hand" wäre Callidus fast rot geworden, wäre er nicht durch Hochmut schon geübt im Genießen solcher Redewendungen und Beweihräucherungen. Ebenso geübt war aber auch die abweisende Handbewegung, die all seine nicht mehr vorhandene Becheidenheit ausdrücken sollte.


    > Ach, Caius, mein Onkel übertrieb. Ich widme mich meinen bescheidenen Aufgaben, die der Augustus an mich heranträgt. Doch darf ich mir nicht anmaßen, mich zu seinem näheren Umfeld zu zählen.
    Doch, während du anscheinend durch die acta von mir hören konntest, konnte ich es von dir nicht. Was treibst du, wie erging es dir in den Jahren. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • »Den bescheidenen Aufgaben?« echote Caius und sah erstaunt drein.
    »Du bist viel zu bescheiden, Marcus. Jeder weiß, dass der Kaiser nur seine wichtigsten Aufgaben dem procurator a libellis überträgt. Vermutlich hat er dich genau deswegen ausgewählt, weil er weiß, dass ein Aelier sich nicht auf das forum stellt und prahlt, was das Zeug hält.« Caius war ganz davon überzeugt. Seine Familie hatte in vielen Generationen stets Reichs- und Kaisertreue bewiesen, und an Quarto und Callidus sah man, was der Lohn für diese Treue war.


    »Was ich treibe, ist derzeit leicht zu beantworten... Um ehrlich zu sein, suche ich nämlich nach einer Anstellung. Ich war in den letzten Jahren so gut wie immer unterwegs, die meiste Zeit davon in Germanien. Ein rauhes, unwirtliches Land, sag ich dir. Ich war froh, als ich wieder in Ravenna angekommen bin. Tja, und nun möchte ich Ägypten erobern. Vater schlug mir vor, bei euch um Rat zu fragen.« Genaugenommen hatte Caius' Vater das nicht vorgeschlagen, sondern befohlen, und genaugenommen hatte er auch nicht dies vorgeschlagen, sondern dass sein Neffe Caius organisierte, doch jener war selbst zu stolz, um dies einfach so direkt heraus zu sagen. Caius' Vater war eine Respektsperson. Ihm widersprach man nicht so einfach.


    »Am liebsten wär mir natürlich was in der Verwaltung«, fuhr er fort. Immerhin war er jahrelang scriba personalis gewesen.
    »Ich könnte natürlich auch Soldat werden, aber bisher muss ich das nicht haben, wenn es sich vermeiden lässt. Vielleicht....irgendwann einmal. Hast du eine Idee? Ich möchte eine berufliche Herausforderung.« Ein Posten als scriba war nämlich nicht so das Wahre gewesen.

  • Beim zweiten Lob, dass Caius aussprach, hielt sich Callidus mit seinem Widerspruch zurück und ließ das Lob über sich ergehen. :]
    Und als die Sprache auf Germanien kam, hörte Callidus die Worte seines Verwandten ganz genau. Er selbst wollte nach dem Besuch Hispanias vielleicht auch Germanien einmal besuchen, sofern es seine Zeit und der Augustus selbst zuließen.


    > Rauh? Unwirtlich? Ich selbst war auch stets dieser Überzeugung. Vinicius Lucianus ist dort Statthalter. Er ist der Ehemann der Aelia Paulina. Du kennst sie noch? Sie ist halb Frau, halb Furie. <


    ...witzelte Callidus mit einem Schmunzeln.


    > Sie brach mit Lucianus zusammen nach Germanien auf und lud mich zu ihrer Hochzeit ein. Leider gab es für mich keinerlei Möglichkeit ihrer Einladung nachzzukommen. Ich hoffe, dass es ihr gut geht. Ich antwortete ihr in einem Schreiben, erhielt aber bisher keine Antwort mehr.
    Aelia Vespa ist ebenso mit Pudentius Balbus nach Germanien gereist, der dort im Militär dient. Auch ihr muss ich noch ein Schreiben schicken, bedachte sie mich doch auch mit einem nach ihrer Ankunft. Ach, wenn der Tag doch länger wäre... <


    Gedanklich ging der Aelier wieder seine Termine und Aufgaben durch, und es wurde alles nicht weniger.


    > Du willst nun also nach Aegyptus? Gewiss eine bessere Wahl als das kalte Germanien. Ein enger Vertrauter des Augustus, Germanicus Corvus, ist dort Praefectus. Gewiss ließe sich Manches bewerkstelligen. Senator Germanicus Avarus nämlich arbeitet für die schola Atheniensis. Er wüsste sicher Rat und hat Kontakte nach Ägypten. Oder nein, der Senator sucht, so weit ich es mitbekommen habe, sogar für den cursus publicus einen geeigneten Mann in Aegyptus. Es wäre in der Tat auch im Bereich der Verwaltung, wenn dir dies läge. <


    Callidus beobachtete Caius´Reaktion. Der cursus publicus war das Paradebeispiel für Verwaltung und selbst manchem Schreibtischfetischisten zu dröge.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • »Paulina.... Hm, etwa so groß und etwas fülliger?« fragte Caius und hob die Hand auf eine Höhe, welche die Größe der Paulina in seiner Erinnerung wiederspiegeln sollte.
    »Dann erinnere ich mich. Sie hat bei meinem letzten Besuch einen Sklaven zusammengestaucht. Beinahe hätte ich mich selbst auch schuldig gefühlt... Ja, sie kann einem ganz schönen Respekt einflößen.«


    »Sie hat geheiratet?« fragte Caius einen Moment später und machte große Augen. Er fragte sich, wie ihr neuer Ehemann wohl mit Paulina klar kommen würde. Vinicius...eine Liebesheirat war dies sicher nicht, vielmehr eine arrangierte. Hm. Das lenkte seinen Blick wieder auf seine eigene Situation. Er sollte sich allmählich auch einmal selbst umsehen...


    »Und Vespa... Herrje, Lucius' Nichte war das, nicht?« Caius runzelte die Stirn. Er sollte sich viel mehr mit der Familie auseinandersetzen. Aufmerksam hörte er zu, wie Callidus anschließend mit Namen und Ämtern jonglierte, und davon sprach, wie man diese als Vorteil nutzen könnte. Eine weitere Frage brannte ihm unter den Nägeln, doch er verschob sie noch und stellte vorerst eine andere.


    »Germanicus Avarus... Vielleicht sollte ich wirklich einmal bei ihm vorsprechen, wenn er so gute Kontakte hat«, überlegte Caius laut und kratzte sich hinter einem Ohr.


    »Der cursus publicus, sagst du? Hmm...« Caius überlegte.
    »Das wäre was. Ich denke, das wär ein guter Weg, um die Karriereleiter zu erklimmen und etwas Bekanntheit zu erlangen. Ich meine, Verwaltung ist Verwaltung... Und wenn man sich dadurch ins Gespräch bringen kann, vielleicht durch den Aufstieg zum Leiter einer ganzen Provinz - warum nicht? Was meinst du? Ich würde irgendwann gern eques werden, da wäre das doch sicher förderlich.«

  • > Jaja, etwa so und etwas fülliger! <


    ...grinste Callidus


    > Ohja, sie heiratete den legatus Augusti in Germanien. Ich habe nicht viel davon mitbekommen, aber wie es aussah, schaffte Lucius es sie dem Consular und Bruder des Vinicius Lucianus, dem Senator Vinicius Hungaricus schmackhaft zu machen. Gewiss ein wichtiger Zug im politischen Spiel! <


    Callidus musste schmunzeln, wenn er daran dachte, wie Paulina ihren neuen Ehemann wohl auf Trap halten würde.


    > Vespa, ja, du hast ganz Recht, sie ist Lucius´Nichte. Nunja, aber kommen wir zu deinem Anliegen zurück. Ja, Senator Germanicus sollte hier dein erster Ansprechpartner sein. Wenn du es wünschst, so werde ich dich auf deinem Weg zu ihm begleiten. Er wird dafür Sorge tragen können, dass du kein Amt bekleidest, was deiner Familie nicht entspricht. Die Verwaltung der ganzen Provinz Aegyptus ist vielleicht nicht vom ersten Tag an möglich, aber wer weiß. Gerade in diesen Bereichen sucht man stets nach fähigen Männern, die das Amt ausfüllen können. In Ägypten sind gewiss auch Lorbeeren zu ernten. Der Augustus wird dort seinen Blick mit besonderer Aufmerksamkeit hinwenden. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • »Und vermutlich ein Segen für die Sklaven, denn sie wird ja sicherlich in Germanien bleiben, bis es dem Vinicier überdrüssig wird«, fügte Caius an und ließ dabei aus, ob er mit dem Überdruss Paulinas Anwesenheit oder dessen Amtsausübung meinte. Caius überlegte einen Moment, entschloss sich dann aber dazu, Callidus' Angebot abzulehnen.


    »Ich danke dir, geschätzter Vetter, aber ich glaube, ich sollte besser allein vorsprechen. Ich denke, das wirkt besser. Entschlossener. Selbstständiger, meinst du nicht?« Natürlich wollte Caius Callidus nicht kränken, aber er glaubte, dass es sinnvoller wäre, allein um eine Anstellung zu bitten. Immerhin war er siebenundzwanzig Jahre alt, da sollte er nicht mehr begleitet werden müssen. Oder nur noch im Notfall. Aber er war energisch genug, es zuerst allein zu versuchen.


    »Hm.... Weißt du, es wäre ja auch für mich allmählich mal an der Zeit, mich nach einer Frau umzuschauen. Für dich eigentlich auch, aber du hast ja deine Liäsons mit Büchern, das ist ja bekannt«, stichelte Caius und grinste breit.
    »Im Ernst - könntest du mich vielleicht über die momentane politische Lage in Rom aufklären? Wer ist oben mit dabei, welche Familie wäre angemessen, um sich eine Braut zu suchen?«

  • Callidus lächelte bei der Zweideutigkeit der Worte des Verwandten, sagte aber nichts.
    Als Archias ablehnte, nickte der Aelier zustimmend.


    > Ich verstehe deine Entscheidung. Ich bin mir auch sicher, dass du einer Fürsprache nicht bedarfst. Du wirst ihn selbst am besten von dir überzeugen können. <


    Die Stichelei bezüglich der Schriftrollen, mit denen sich Callidus zu umgeben pflegte, nahm er beleidigt auf.


    > Ich habe einfach keine Zeit, meine Amtsgeschäfte binden mich und lassen mir keinen Raum für gesellschaftliche Anlässe! <


    Tatsächlich hätte Callidus die Schriften Senecas schon früher lesen sollen, in denen er sich hinlänglich der vielen Aufgaben und der vielen Arbeit der Prokuratoren am Hofe Neros ausließ. Jezt bekam er diese Arbeit selbst zu spüren. Hunderte von Gesuchen und Bittschriften. Aber auch an der Stelle des Nonius Balbus wollte er nicht sein, der ebenso viele Ernennungen und Eintragungen im militärischen Bereich zu vollziehen hatte.


    > Vielleicht ist auch mein Geschmack zu erlesen, als dass ich mich jeder beliebigen Heirat hingeben möchte. <


    ...versuchte Callidus jeden Unterton in Archias´ Anspielung zu ersticken.


    > Aber wenn du mich schon so fragst, die patrizischen Familien Roms sind tugendhafter geworden, als sie es in republikanischer Zeit je waren. Verlobte sich schon Caesar mit der Tochter eines Ritters, so schließt nun jede Familie patrizischen Ranges eine Hochzeit mit einem Ritter aus falschem Stolz aus. Eher geben sie sich ihre Cousins und Cousinen zum Manne oder zur Frau.
    Nein, du solltest bei Gelegenheit darauf achten, ob aus der familie der Caecilier eine Frau den Heiratswunsch hegt. Caecilius Metellus ist ein bekannter Iurist, Caecilius Crassus gar der Präfekt der Prätorianer, nicht zuletzt mein Patron. Weitere hochrangige Persönlichkeiten stellen die Familien der Germanici und auch der Octavii. Auch die Iulier sind von jeher aufstrebend. <


    Callidus erinnerte sich an Iulia Helena, eine beeindruckende Frau, die strebsam die Geschicke ihrer Stadt in magistratischer Funktion leitete.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Oha, da hatte er Callidus auf dem falschen Fuß erwischt. Caius' Grinsen gefror und verwandelte sich dann in eine betretene Miene. Schließlich hatte er den Vetter nicht verletzen wollen, doch genau so reagierte dieser nun.


    »Ich bin mir sicher, dass du eines Tages das Herz einer schönen Frau erobern wirst. Keine Frage. Und wenn sie dir dafür in deinem officium über den Weg laufen muss - irgendwann wird's auch dich erwischen, da bin ich mir ganz sicher«, sagte Caius mit Nachdruck und lächelte ein wenig. Mit großem Interesse nahm er dann die Informationen auf, die Callidus ihm gab.


    »Dann unterscheidet sich die Oberschicht Roms nicht wesentlich von der Ravennas«, meinte er schließlich. Auch dort galt es inzwischen als Makel, jemanden von niedrigerem Stand zu ehelichen. Für Caius war das alles kein Thema. Er wär schon froh gewesen, überhaupt mal eine Dame zu finden, die ihn mögen und ertragen würde. Vielleicht, wenn er die Stelle bekam...


    »Ich danke dir für die Orientierung, Marcus. ich denke, die Märkte wären ein idealer Ort, um jemanden Kennenzulernen.« Schließlich kauften frauen für ihr Leben gern ein. Caius setzte den Schuhverkäufer ganz oben auf seine Liste. Allmählich schwirrte ihm jedoch der Kopf. Die Reise war nicht eben kurz gewesen, der Wein tat sein übriges.
    »Marcus, wärst du mir sehr gram, wenn ich mich vorerst zurückziehen würde? Mir sitzt der lange Ritt noch in den Knochen. Vielleicht könnten wir heute Abend zusammen essen, du, ich - und wer sonst noch anwesend ist?«

  • Callidus saß als derzeitiger Hausherr im tablinum und ordnete die Briefe, die sich für das eigene Haus, aber auch für die Kanzlei angesammelt hatten. Ein Beamter notarius hatte die domus Aeliana erreicht udn übergab dem Aelier ein wichtiges Dokument.


    DECRETUM SENATUS
    PRIDIE KAL MAR DCCCLVIII A.U.C. (29.2.2008/105 n.Chr.)


    Betreffend
    Codex Universalis, Pars Secunda (Insbesondere Nachfolgeregelung des verstorbenen Imperator Caesar Augustus)


    Der Senat der Stadt Rom hat beschlossen, gemäß §19, Absatz 2 des Codex Universalis, Pars Secunda, dem Caesar Gaius Ulpius Aelianus Valerianus die Würde des Imperator Caesar Augustus anzutragen.


    §26 ist damit bis zur Annahme der Kaiserwürde durch den Caesar Gaius Ulpius Aelianus Valerianus außer Kraft gesetzt und danach entsprechend zu ersetzen.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Nachdem der Sklave einige Moment überlegt hatte, welcher Raum wohl der geeignetste wäre, führte er den Besucher ins Tablinum und verschwand um die Herrin zu holen.


    Wenig später erscheit auch schon Adria mit dem kleinen Sohn an der Hand langsamen Schrittes im Tablinum. Immerhin sollte der Kleine ruhig die Familie kennenlernen, wenn sie schon in Rom ist.


    "Ja schau wer da ist. Sedulus."
    Ohne den Buben von der Hand zu lassen, umarmte sie mit dem freien Arm ihrem Bruder.
    "Gratuliere zur gewonnenen Wahl. Schön dass du Zeit gefunden hast vorbeizukommen, bevor dich der Senat vielleicht wieder fortschickt. "

  • Sedulus wartete einen kleinen Moment als er schließlich Adria samt den Nachwuchs ins Tablinum eintrat. Mei war Quarto Junior groß geworden.


    Lächelnd trat er auf die Beiden zu.


    Ja genau der ist es Schwesterherz.


    Gab Sedulus zurück und erwiderte die Umarmung und strich dem Kleinen über den Kopf.


    Ich danke dir Adria. Nun ja, das ist doch das mindeste wenn ich schon mal in Rom bin oder findest du nicht?


    Sedulus sah zu Caius hinab.


    Groß ist der Bub geworden. Wie alt ist er jetzt?


    Leider hatte er versäumt was für den Jungen mit zu bringen. Gut, er hätte jetzt auch nicht unbedingt gewußt was er denn hätte schenken können. Außerdem hätte man es ihm wohl am Tor eh abgeluchst... 8)

  • Sie stimmte Sedulus über die Größe von Gaius zu.
    "Ich hab dir doch vorhergesagt, bei deinem nächsten Besuch läuft er dir bereits entgegen."
    Sie rückte zwei Sessel zurecht und setzte sich nieder. Gaius nutzte die Gelegenheit, sich dahinter zu verstecken und nur schüchtern aber neugierig auf den großen Mann vor zu gucken. Die Zeiten, in denen er einen jeden ohne Scheu anfasste waren vorbei.


    "Wie geht es dir denn? " Sie betrachtete ihn nachdenklich. Er schien ihr nicht in so guter Gesundheit wie früher zu sein. "Schon mit dem Gedanken einen Quaestors zu mimen angefreundet?
    Achja, und wie geht es Paulina? Vespa erzählte mir, ihr beide erwartet auch Nachwuchs."

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