Domus Aeliana - Tablinum

  • Zitat

    Original von Manius Aurelius Orestes
    "Ja, Consul Aelius. Ich bin fest dazu entschlossen.", dann wartete er einen halben Moment, bevor er den zweiten Grund seines Kommens, der mit dem ersten in direkter Verbindung stand, zu nennen. "Da ist noch etwas. Es ist wohl niemand in Rom, der das besser wüsste als Du, es sind jedesmal viele gute Kandidaten auf Deiner Liste. Und vielleicht fragen Dich auch alle, ich möchte es dennoch nicht unterlassen, Dich um Deine zu Unterstützung bitten."


    “Meine Unterstützung? Als Patron, bittest du mich darum?“

  • Aurelius Orestes musste sich wohl bemühen, deutlicher und klarer seine Gedanken in Sprache zu fassen, da solche Missverständnisse nur peinlich werden könnten. Nicht, direkt werter, Konsul. Sicherlich gibt es keinen unter den Römern - außer dem Kaiser - der als Patron angesehener wäre als Du, und alleine schon deshalb wäre ein solches Ansinnen meinerseits viel zu weit und zu hoch gegriffen. Ich wollte, viel bescheidener, nur nach Deiner Stimme bei dieser Wahl fragen, denn das weißt Du selber besser als ich, dass die Senatoren schauen, wie Du abstimmst. Und wenn Du meiner Kandidatur durch Deine Stimme Glanz gibst, wäre mir ein positiver Ausgang der Wahl schon viel sicherer.,


    trug er nun blumig, aber bescheiden und irgendwie deutlicher sein Anliegen an den Konsul vor.

  • “Ach so, ja... ähm... Natürlich, dass will ich gerne tun.
    Ich bin der aurelischen Sippe in Freundschaft verbunden. Du trägst den Namen vieler großer Männer, die Rom ehrenhaft gedient haben. Ein gesunder und starker Baum trägt saftige Äpfel... äh...
    Nun, ich bin mir sicher, du wirst deine Sache gut machen.
    Du kannst auf meine Stimme zählen.“

  • Orestes wusste nicht, wie er die mehreren Ähs in der Antwort des Consuls deuten sollte, aber darüber würde er sich jetzt nicht weiter den Kopf zerbrechen, auch wenn die Frage nach einem Patronat, sich in ihm festsetzen würde, auch wenn andere Dinge, wie Wahlkampf und Augurat erst einmal Aufmerksamkeit verlangten, wenn er vom Privatleben mal absah.


    Zu diesem Zeitpunkt konnte er jedenfalls mit sich zufrieden sein, was die Unterstützung durch einflussreiche Senatoren betraf. Deswegen bedankte er sich beim Consul und leitete das Ende des Gesprächs ein, in dem er sagte: "Ich danke Dir, Consul Aelius, es ist mir eine Ehre und eine Freude, dass Du unsere Familie schätzt. Jetzt will ich Dich aber nicht weiter von Deinen consularischen Pflichten abhalten. Ich nehme an, dass ich dann eine Einladung zur Vorstellung im Senat bekomme?"

  • Balbus war hinter Nakhti hergelaufen und hatte am Eingang des Tablinums gewartet. Als er hörte, wie Quarto ihn reinbitten liess, trat er ein.


    "Salve Patron." sagte er. "Ich hoffe ich störe dich nicht, aber ich wollte dir die Liste bringen mit den Kandidaten für die Standeserhebungen. Und wenn du etwas Zeit hättest, würde ich gern noch kurz mit dir über die Besprechung vorhin sprechen."

  • “Salve Tiberius Prudentius, mein Lieber. Ja, natürlich. Bitte, nimm doch Platz.“, antwortete Aelius Quarto freundlich und bot seinem Gast einen Stuhl an.
    “Wie heißen die Männer, um die es da geht?“, fragte er, während er sich selbst setzte.

  • Balbus holte eine Tabula hervor und übergab sie an Quarto, bevor er Platz nahm.



    Dann fügte er noch ein paar Worte der Erklärung hinzu: "Der Decimer steht auch auf der Liste für ein ritterliches Tribunat, da der Proconsul ihn für beides vorschlug und empfahl. Die beiden Duccier sind Vorschläge die in einem Gespräch zwischen mir und dem Kaiser aufkamen."

  • “Oh ja, Faustus Decimus Serapio, diesen Mann hat der Proconsul vor Kurzem auch in einem seiner Briefe an mich erwähnt und sich für ihn eingesetzt. Gut, ich denke, mit dieser Fürsprache sollte seiner Erhebung nichts im Wege stehen.“
    Aelius Quarto ließ die Tafel sinken und gab sie dann an den Procurator zurück.
    “Dann wäre noch Titus Aurelius Ursus, der amtierende Quaestor Consulum. Der Imperator Caesar Augustus hat mir in einem persönlichen Gespräch bereits zugesagt, dass er nach seiner jetzigen Amtszeit in den Senat berufen werden soll. Aber vielleicht könntest du das auch noch einmal auf deiner Liste vermerken.“

  • Balbus nickte und notierte den Namen ebenfalls.
    "Ich möchte nicht unbedingt etwas von dir etwas verlangen, aber es wäre mir ein tiefes Bedürfnis, das wenigstens einer der Duccier in den Ordo Equester aufgenommen werden könnte." sagte er dann und wusste, dass das vielleicht nicht ganz so angebracht war.
    "Ich wäre dir mehr als dankbar, wenn du dich beim Consilium entsprechend einsetzen könntest."

  • "Ich kenne sie beide. Duccius Eburnus diente bei der Ala unter mir und folgte mir danach zur Garde. Und Duccius Lando war bereits ein Geschäftsfreund meines Vaters und auch ich selbst habe bisher nur positive Erlebnisse mit ihm gehabt." sagte er.
    "Die Namen landeten vor allem auf der Liste, da dein Bruder und ich uns einig waren, dass ein Zeichen der Loyalität und Zuneigung, dass Duccius Lando im Namen seiner Familie übersandte, honoriert werden sollte. Vor allem, da sich die Gens Duccia gewissen Machenschaften und Anfeindungen, die vermutlich von Seiten der Provinzverwaltung initiiert wurden, gegenüber sieht."

  • “Mmh... nun, wenn mein Bruder für ihre Erhebung ist, dann werden sie meine Unterstützung nicht unbedingt nötig haben. Aber gut, ich werde mich ebenfalls dafür aussprechen, wenn dir daran gelegen ist.“

  • Balbus nickte. "Das ist es." Er wollte nicht sagen, dass er befürchtete, dass der Kaiser nicht mehr wusste, dass sie darüber gesprochen hatten, daher war es seiner Meinung nach besser noch ein andere Mitglied des Consiliums dafür zur Verfügung zu haben.


    "Und dann hätte ich eine andere Frage. Bei der Besprechung klang es so, als würdest du mich ebenfalls zu jenen zählen, die beim Consilium anwesend sein werden. Das erscheint mir etwas ungewöhnlich."

  • “Oh ja, so habe ich das gemeint und ich glaube, da hat dann auch niemand widersprochen.
    Bei dir laufen viele Informationen aus dem ganzen Reich zusammen und ich bin der Ansicht, dass wir darauf, wie auch auf deinen Rat nicht verzichten sollten.“

  • Balbus musste zugeben, dass zumindest der Teil mit dem Informationsfluss stimmte. Ob sein Rat tatsächlich unverzichtbar war, war er sich allerdings nicht so sicher. Doch er würde nicht widersprechen und nickte daher leicht.


    "Nun gut, dann werde ich natürlich gern anwesend sein." sagte er. "Das wäre es dann von meiner Seite auch schon. Sofern du nicht noch etwas hast, würde ich dich dann auch nicht weiter in Beschlag nehmen wollen."

  • “Ach...!“, rief Aelius Quarto aus und fasste sich demonstrativ an die Stirn.
    “Fast hätte ich etwas vergessen. Mein Schwager, Senator Quintus Germanicus Sedulus hat es kürzlich an mich heran getragen.
    Es gibt da wohl einen Titus Decimus Verus bei der Classis Misenensis. Er strebt eine Erhebung in den Ordo Equester an. Vielleicht könntest du den auch noch mit auf deine Liste nehmen.
    Außerdem würde er wohl ganz gerne hier im Palast arbeiten, in der Verwaltung.“

  • Bei dem Namen des Decimers schnellte Balbus Augenbraue nach oben. Diesen Namen hatte er in den letzten Tagen oft gehört und gelesen, zu oft sogar für seinen Geschmack. Vor allem hatte er ihn auf einer Liste gelesen, die er nur selten einsah.


    "Decimus Verus sagst du?" fragte er. "Ich muss zugeben, dass ich bei diesem Namen ein wenig skeptisch bin."


    Da er das nicht so stehen lassen wollte, erklärte er sich noch.
    "Mein Vater hat mir in seinen Unterlagen eine Liste mit Namen hinterlassen. Namen von denen er dachte, dass meine Familie sie niemals unterstützen sollte. Und eben dieser Name steht auf dieser Liste recht weit oben. Mein Vater hielt ihn wohl für wenig vertrauenswürdig und viel zu unstet."
    Diese Liste hätte er in der Öffentlichkeit natürlich niemals erwähnt, aber hier in diesem Raum und lediglich in Anwesenheit von Quarto sah er es ein wenig weniger problematisch.


    Da Balbus den Namen in den letzten Tagen schon mehrfach gelesen und gehört hatte, hatte er sich natürlich auch den entsprechenden Werdegang angesehen. "Wenn man sich seinen Werdegang anschaut, wird zumindest letzteres recht offensichtlich."

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