Domus Aeliana - Cubiculum Gäste

  • Der Praefectus folgte ihm.


    Nun gut, ich möchte gleich zur Sache kommen. Man hat mir zugetragen, daß Ihr eine kaiserliche Anordnung erhalten habt, euch unverzüglich nach Hispania zu begeben, diese Anordnung war bereits vor einem Monat an euch zugestellt worden. Ihr jedoch habt Italia nicht verlassen. Sind diese Angaben korrekt?

  • Eine kaiserliche Anordnung wurde mir nicht zugetragen Praefekt. Aber sagt an, was ist der eigentliche Grund Eures Kommens. Ihr kommt doch nicht, um mich zu befragen, ob der Kaiser mein Vormund, mir Briefe schreibt.

  • Nun, genau das nicht, aber es steht in einem gewissen Zusammenhang.


    Hungaricus kramte ein Pergament aus seiner Uniform hervor und gab es Hadrianus.


    Dann sei hiermit diese Anordnung Euch zugestellt. Ich möchte Euch bitten, dieser unverzüglich Folge zu leisten. Schon viele haben sich deswegen aufgeregt, und ich möchte nicht, daß in Rom das Gerücht entsteht, daß ein Mündel des Imperators diesem auf der Nase tanzt.

  • Ich las mir das Pergament durch und lächelte. Also das wr der Grund für die ganze Aufregung.


    Nun, davon abgesehen, daß ich dieses Pergament hier zum 1. Mal sehe, kann ich Dich beruhigen. Es ist schon lange überholt. Wohl ein Versehen dieses Schreibers Plinius. Ich werde bald nach Mantua reisen, um die Aufsicht über den weiteren Aufbau der Stadt zu leiten. Insbesondere des religiösen Gebietes, denn Mantua ist zur Zeit ein wahrer Sündenpfuhl, indem es höchste Zeit wird, eisern und gnadenlos die Feinde der Religion unserer Väter die Faust der Götter spüren zu lassen.Als Priester des Apollo, des Vernichters, obliegt dann die Verantwortung mir. Und Präfekt: dem Pontifex maximus werde ich darüber Bericht erstatten.
    Ich überlegte...ihr
    Aber..., die Hilfe der Garde werden wir dazu benötigen. Ich werde dir eine Kopie der Berichte ebenfalls zukommen lassen, damit ihr bei einem eventuellem Aufstand oder Ungehorsam der Frevler einschreiten könnt. Die Legio I. taugt dazu nicht mit den Auxiliarien in ihren Reihen.Gemeinsam mit den Göttern werden die Praetorianer das schon schaffen Präfekt. Ich war zuversichtlich und lächelte.

  • Zitat

    Original von Publius Aelius Hadrianus
    Es ist schon lange überholt. Wohl ein Versehen dieses Schreibers Plinius. Ich werde bald nach Mantua reisen, um die Aufsicht über den weiteren Aufbau der Stadt zu leiten.


    Er hob ein wenig die Augenbraue, als "Schreiber Plinius" hörte, doch Rangeleien im CD interessierten ihn schon von vornherein nicht.


    Nun, das ist Sache des Cultus Deorum, damit habe ich nichts zu tun. Macht Euch das mit den Zuständigen aus. Und nachdem ich von einer Änderung nichts weiß, muß ich Euch weiterhin bitten, der Anordnung nach Hispania zu reisen Folge zu leisten. Wenn Ihr nach Mantua geschickt werdet, könnt Ihr das von Hispania auch machen.


    Was die Frevler und Aufständische in Mantua angeht: Ihr vergesst wohl, wer der Kommandeur der Legio I ist und gegen wen er gerade gekämpft hat. Ich werde daher um Euer selbst Willen Euren unqualifizierten Einwurf über die militärische Position in Mantua vergessen. Wenn es Probleme gibt, werden die Prätorianer es als erstes erfahren.


    Dann schmunzelte der Praefectus Praetorio. Ein Bericht zuviel war besser als einer zuwenig.


    Gegen einen Bericht habe ich aber selten etwas.;)


    Dann wurde seine Miene wieder ernst.


    Aber erst dann, wenn Ihr vom CD dazu befugt seid, nicht vorher! Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt.

  • Ich lächelte.


    Praefect, wenn dem Kaiser und meinem Vater daran liegt, daß ich über Spanien nach Mantua reise, so soll es sein. Ich werde euch meine Abreise rechtzeitig bekanntgeben lassen.


    Etwas überrascht war ich doch.


    Es gibt Aufstände in Mantua? Dann lächelte ich wieder. Der Praefect trug aber auch dick auf. :D


    Nun, die Frevler, gegen die ich zu Felde ziehen werde, sind gewiß nicht mit einem Laeca vergleichbar und werden sicherlich nicht ein Heer aufstellen. Ich werde es euch wissen lassen, wenn ich Eure Männer benötige. Gibt es sonst noch Fragen zu dem Briefverkehr den ich generell führe?

  • Ihr könnt mir Eure Abreise bereits jetzt bekanntgeben. Denn Ihr sollt unverzüglich nach Hispania reisen.


    Sim-Off:

    Ich bin jetzt mal so gemein und setze dir eine Frist von 48 Stunden beginnend ab der nächsten vollen Stunde.;)


    Derweil gibt es noch keine Aufstände, aber wenn... werter Camillus, wenn... :)


    Die Bemerkung zum sonstigen Briefverkehr überhörte er einfach mal.

  • Anders als erwünscht hatte Callidus den Praefekten der cohortes vigilae nicht sprechen können. Er war derzeit nicht zugegen, und so musste Callidus seinen Besuch nun unfreiwillig verlängern. Aber das machte ihm nicht viel aus, war er doch bei seiner Familie und endlich mal wieder in Rom. Nach den ganzen Anstrengungen schleppte er sich noch zur domus und begab sich in das für ihn hergerichtete Zimmer, wo er in seinen lectus fiel. Sollte die Angelegenheit sich allzu lange hinziehen, müsste er wohl einen Brief an Maxentius schreiben...mit diesen Gedanken schlief er auch bereits ein.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Als Callidus aufwachte, war es schon spät, aber die Strapazen der Reise hatten halt ihren Tribut gefordert. Er stand auf, machte sich frisch und beschloss, bei diesem schönen Wetter noch das Peristyl aufzusuchen.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Das Gästezimmer war im Vergleich zu Archias Zimmer sicherlich eins: aufgeräumter. Alles hatte sienen Platz und war fein säuberlich hergerichtet. Fast so, als hätten die Aelier erwartet, dass jeden Moment ein Gast hereinplatzen würde. Entweder das, oder die Sklaven waren ziemlich flink gewesen.


    Auf dem ganzen Weg hierher hatte Axilla nichts gesagt. Sie hatte sich nur immer mal umgedreht, um sich den Weg zu merken, und fast sehnsüchtig zurück geblickt. Sie wollte ja eigentlich gar nicht in das doofe Gästezimmer. Aber ihr fiel auch kein einziger Grund ein, warum sie bei Archias bleiben musste und nicht dort schlafen sollte. Also sagte sie auch nichts. Bis sie da waren.
    Axilla betrat hinter Archias den Raum und sah sich um.
    “Sehr hübsch. Ich muss mich bei deinem Vetter dann wirklich bedanken“, meinte sie in Ermangelung einer besseren Aussage. Sie überlegte fieberhaft, was sie noch sagen sollte, oder könnte, damit er vielleicht bei ihr blieb. Wenn ihr nichts einfiel, würde er sicher gleich gehen, und dann war sie allein hier. Und sollte schlafen. Irgendwie.
    Und ihr fiel absolut gar nichts ein...

  • »Tja... Also, we gesagt. Du musst das nicht sofort machen. Einfach wenn es passt«, sagte er, in der Tür stehend und Axilla dabei zusehend, wie sie sich das Zimmer anschaute. Hier sah es natürlich um einiges steriler und anonymer aus als bei ihm in der Bruchb... im Zimmer. Also, Caius hätte sich gleich weniger wohl gefühlt, aber Axilla schien es zu gefallen. Als erstes wären bei Caius wohl die frischen Blumen samt Vase rausgeflogen. Die nahmen nur Platz weg, den man für wichtigere Dinge brauchen konnte.


    Caius verschränkte die Arme vor der Brust, lehnte immer noch am Türrahmen und seufzte.
    »Gefällts dir?« fragte er sie, einfach, weil ihm nichts besseres einfiel, das er fragen könnte. Zumindest nicht bis auf...
    »Brauchst du sonst noch was?«

  • Naja, wenn Archias sie nicht vorstellen würde, würde es wohl nie passen, weil Axilla Quarto nie kennenlernen würde. Aber es ging ihr ja auch gar nicht darum, ihn kennenzulernen, auch wenn er Senator und der Bruder des Kaisers war. Das war Axilla sogar ziemlich wurscht, ihr ging es wirklich nur darum, dass er hier der Hausherr und sie der Gast war, auch wenn sie sich nach wie vor wie ein Eindringling fühlte. Aber sie sagte auch schon gar nichts mehr dazu, sondern nickte nur stumm und sah sich weiter um.
    Ihr Blick streifte die Blumen und instinktiv berührte Axilla kurz ganz sanft die Blüten, als müsse sie damit bestätigen,d ass sie real waren. Alles hier wirkte etwas unwirklich auf sie.
    “Ja, es ist sehr...“ Was hatte Archias erst vor wenigen tagen bei dem Abendessen gesagt, wie das Leben bei den Aeliern war? “... angenehm und... heimelig.“
    Wirklich überzeugt klang es zwar nicht, aber das hieß nicht, dass es nicht stimmte. Es war nur so, dass Axilla es viel angenehmer und um Welten heimeliger gefunden hätte, die Nacht bei Archias zu bleiben.
    Ob sie noch etwas brauchte? Wie wäre es mit ihm? Vorhin hatte er es ja beinahe angeboten, auch wenn er es nicht ganz gesagt hatte. Und sie wollte es ja auch. Warum also konnte sie es nicht einfach sagen? Störte es sie denn wirklich, dass er sie nicht liebte, oder dass er Seiana heiraten würde? Also, so wirklich wirklich?



    Ja. Tat es.
    “Ich denke, ich habe hier alles. Bett, Decke, Kissen... das reicht doch, um zu schlafen, nicht?“

  • Irgendwie wirkte sie so, als würde sie ziemlich schnell kaputt gehen, so wie sie da die Blüten berührte. Ein Windhauch und schwupps, wäre sie entzei gebrochen. Caius sah sie an und musste acht geben, dass er sich nicht in sie verguckte. Er dachte an Seiana. Sie berührte Blumen manchmal auch so, meistens dann, wenn sie dachte, dass ihr niemand zusah. Oder wenn sie in Gedanken war. Dann ärgerte er sich, weil er die beiden schon wieder verglich. Er hob eine Hand und kratzte sich rechtsseitig der Nase. Danach räusperte er sich. Anschließend musste er grinsen, als sie seine Worte von dem Fest wiederholte. Oioi...das Fest. Daran dachte er lieber nicht mehr.


    »Ja... und strukturiert. Naja, zumindest strukturierter als drüben bei mir«, sagte er und lächelte leicht.
    Als sie sagte, dass sie alles habe, was sie brauchen würde, nickte Caius. War ja auch dumm, das Rübergehen so rauszuzögern. Er räusperte sich also noch mal, ließ die Rechte in den Nacken gleiten und sah Axilla dann mit leicht vorgeneigtem Kopf an.
    »Gut, also dann... Wünsche ich dir eine gute Nacht, Axilla. Wenn du was brauchst oder irgendwas los ist.. Sag bescheid, ja?« Caius ging davon aus, dass sie sich den Weg hatte merken können. Er zog nochmal eine Grimasse, die man mit viel gutem Willen als aufmunterndes Lächeln interpretieren konnte, und dann wandte er sich zum Gehen.

  • Sag was... los, gleich ist er weg, sag was!
    “Äh, Caius?... Ich... wollte nur noch sagen... gute Nacht!“
    Ihr Lächeln, mit dem sie ihn bedachte, war mehr bedauernd und entschuldigend als aufmunternd. Ihre ganze Gestalt wirkte eher bedauernd und entschuldigend. Verdammt, sie wollte doch nicht, dass er ging. Sie Wollte doch, dass er blieb. Aber sie musste ihn gehen lassen. Hätte sie in diesem Moment bereits gewusst, was Crios bei ihr eine Woche später feststellen würde, hätte sie wohl mehr gesagt. Vermutlich hätte sie ihm alles gesagt, nur damit er nicht wegging. Aber sie wusste es nicht, und sie konnte ihn nicht bitten, zu bleiben.
    Sie tauschten noch ein Lächeln, und dann war er aus dem Zimmer und die Tür war zu. Axilla war allein. Sie blieb noch einen Moment stehen und sah zur Tür, ehe sie durchatmete und sich umsah. Irgendwie war ihr kalt, und die Wände kamen ihr näher. Sie rieb sich fröstelnd die Oberarme und bewegte sich ein paar Schritte.
    “Warum hast du nichts gesagt? Wär es denn so schwer gewesen? Hätte es denn wirklich einen Unterschied gemacht?
    'Caius, ich will heute Nacht nicht allein sein. Kann ich bei dir schlafen? Wir müssen auch nicht miteinander vögeln wie zwei liebestolle Katzen, es reicht mir schon, wenn ich mich an dich kuscheln darf.' Wär das denn so schwer gewesen? Doofe Kuh!“

    Frustriert setzte sie sich aufs Bett und stütze den Kopf auf ihre Hände. Sie war nicht wirklich böse, weil sie ihn nicht aufgehalten hatte, noch nicht einmal, weil sie nichts gesagt hatte. Sie war böse auf sich, weil sie es gerne wollte. Ihr Geist war unehrlich genug, es sich zu überlegen, aber ihr Fleisch zu schwach, um es umzusetzen. Oh, wenn sie wenigstens wirklich reuelos sein könnte, oder wirklich tugendhaft. Warum nur musste sie in diesem 'dazwischen' feststecken, wo sie selbst dieses grau doch hasste wie nichts anderes. Schwarz, weiß, kein Larifari, so hatte sie es gern. Aber nein, nichtmal bei sich selbst konnte sie so konsequent sein.
    Sie machte schließlich eine wütende, wegwerfende Bewegung und ließ sich rücklings auf das Bett fallen. Schlafen... wie sollte sie jetzt schlafen? Wie sollte sie heute Nacht auch nur ein Auge zumachen?


    Nach etwa einer Stunde hatte Axilla sich soweit beruhigt, dass sie es zumindest versuchen wollte. Sie zog sich also aus und legte ihr Kleid fein säuberlich auf den Stuhl im Zimmer. Sie nahm sich sogar die Zeit, an dem Waschtisch die Tinte so gut es eben möglich war von ihren Fingern zu schrubben, und legte sich dann ins Bett.
    Inzwischen war es schon stockduster, und Axilla hatte keine Ahnung, wieviel Zeit vergangen war. Eine Stunde? Zwei? Eine halbe? Ob schon Mitternacht war? Sie drehte sich um. Einfach Augen zumachen und schlafen. Konnte ja nicht so schwer sein. Einfach ignorieren, dass Archias keine hundert passus weiter war, warm, sicher, zärtlich. Einfach nicht an seine Haut denken, an seinen geruch, nicht an das Gefühl der Geborgenheit bei ihm. Einfach Augen zumachen und schlafen. Wie schwer konnte das schon sein?


    War das ein Vogel im Garten? Welcher Vogel sang denn so spät nachts? Wer sollte da denn schlafen, bei dem Gesinge? Na, eigentlich war es ja ganz hübsch... aber...
    Und wieder herumgedreht und in die Decke gekuschelt.



    So ging es noch eine ganze Weile, von einer Seite auf die andere, das Kissen neu zerknüllt, verkehrt herum ins Bett gelegt, aufgedeckt, zugedeckt, auf den Rücken gelegt, auf den Bauch, auf die Seite. Allein, es nützte alles nichts. Sie machte kein Auge zu.
    “Verdammt. Aber nur dieses eine Mal. Und nur heute, und dann nie, nie wieder.“


    Axilla machte sich nicht die Mühe, ihr Kleid wieder anzuziehen. Sie behielt einfach nur die Decke um und öffnete die Tür. Der Gang dahinter war auch dunkel und still, immerhin war es mitten in der Nacht. Leise wie ein Schatten huschte die Iunia also mit ihrer Decke bekleidet dahin, wo sie meinte, sich zu erinnern, dass Archias Zimmer gelegen habe.

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