Domus Aeliana - Peristyl

  • Angesichts des nicht zu überhörenden Niesers schaute Callidus auf. Dem Klang nach war er weiblichen Ursprungs, und da sich Daria nicht im Garten aufhielt, konnte er nur von Adria, Vespa oder Dolabella stammen. Mit letzterer hatte Callidus noch nicht allzu viel zu tun gehabt. Er stand der Aufnahme der Claudier durch Quarto auch sehr skeptisch gegenüber, zumal diese genau vor seiner Abreise nach Osten vollzogen wurde und man nie wissen konnte, wen man sich zu solchen Zeiten ins Haus holte. Da Marcellus sich jedoch äußerst unauffällig verhielt, hatte Callidus die Gedanken an eine Verschwörung längst wieder aufgegeben.
    So erhob er sich und blickte auf die andere hinter büschen gelegene Seite des Peristyls, wo er Dolabella sah. Callidus ordnete kurz seine durch das Sitzen verrutschte Kleidung und begab sich zur anderen Seite.


    > Ich grüße dich, Dolabella! <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Sie schrak zusammen,als er sie ansprach, hatte sie doch sich bis jetzt allein in dieser Ecke des Gartens geglaubt. So richtig zuordnen konnte sie den Mann auch nicht und so war sie etwas verlegen als sie ihn begrüßte. Dazu erhob sie sich auch und schaute ihm offen in die Augen.


    Oh Guten Tag, ich hoffe mein niesen hat dich nicht gestört?,


    sie hoffte er würde sich vorstellen, aber sie konnte es auch nicht drauf ankommen lassen und deswegen sagte sie,. eine Strähne ihres dunklen Haares aus dem Gesicht streichend


    Ich wei´ß jetzt gar nicht so Recht, sind wir uns schon begegnet? Gespannt wartete sie auf seine Antwort

  • > Gewiss nicht. Deine Anwesenheit lenkt mich von meinen Schriften ab, und in diesem Moment bin ich sogar sehr froh darüber. <


    Man konnte zwar Zeit mit diesen Schriften totschlagen, doch wenn sich etwas anderes fand, war Callidus froh über Ablenkung von den allzu trockenen Stoffen der Literatur.


    > Lucius stellte uns damals vor, als er die gesamte Familie über die Adoption informierte. Wir sahen uns jedoch nur flüchtig und kamen nicht dazu, miteinander zu reden.
    Bei den vielen neuen Gesichtern und der ungewöhnlichen Situation will ich mich gern vorstellen. Ich bin Marcus, Marcus Aelius Callidus. Sohn des Aelius Rufus und der Aggripina, aus dem Zweig des Tubero Nerva. <


    Vermutlich hatte Callidus den Familien-Neuzugang jetzt mehr verwirrt als aufgeklärt, weshalb er etwas verlegen lächelte.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Ohja , die Familie ist in der Tat sehr groß und ich hab mir kaum die Hälfte merken können, bei dieser Vorstelung , um so schöner wenn ich das so nach und nach auffrischen kann Sie war in der Tat noch verwirrter , aber sie hatte sich seine vorstellenden Worte genau gemerkt und würde bei passender gelegenheit ihren Vater fragen.
    Ihr gefiel sein lächeln und da sie ohnehin froh war über jede Gesellschaft hoffte sie die seine eine weile in Anspruch nehmen zu können.
    Erzählst du mir ein wenig davon was du tust und lebst du auch hier im Palast? Dolabella lies sich einfach auf die Bank wieder nieder und sah ihmn aufmuntend an es ihr gleich zu tun

  • Und gern setzte sich Callidus neben sie, denn im Stehen blieb ihm auch nur der Blick gegen die Wand des Peristylhofes. Im Sitzen dagegen konnte man von den im Wandelgang angeordneten Bänken die Blumenpracht bewundern.


    > Ja, die meiste Zeit lebe ich hier in der domus Aeliana, habe aber auch einen Wohnsitz in Misenum. Seit jüngster Zeit ein kleines Landgut in Cemenelum, welches mir Caecilius Crassus, der Praetorianerpraefekt, zum Geschenk machte. Leider ahtte ich noch nicht die Zeit, um eigenst eine Reise nach Cemenelum zu unternehmen. Das Anwesen wird noch von Verwaltern geführt.
    Ich habe momentan nicht oft die Möglichkeit, den Palatin zu verlassen, als magister officiorum des princeps habe ich eine Fülle von Aufgaben. <


    Callidus legte die Schriftrollen neben sich und warf einen Blick auf die der Dolabella.


    > Du bereitest dich auf die Aufgaben einer Priesterin vor? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Oh magister officiorum des princeps , da hat man natürlich ganz gewiß alle Hände voll zu tun. Die Männer in Rom haben alle so wichtige Aufgaben... sie lächelt bei den letzten Worten wieder und denkt daran wie selten sie ihren Vater zu Gesicht bekommt , oder das sie auch noch gar nicht die Gelegenheit hatte, mal mit ihrem neuen Großvater zu reden.


    Ja, ich bereite mich auf das Amt der Priesterin vor. Venuspriesterin um genau zu sein. Ich habe seit ein paar Wochen Unterrichterklärt sie und sucht seine Augen, als sie sagt das sie Venuspriesterin werden will. Nachdem Marcellus anfangs so wenig erfreut darüber reagierte , erscheint ihr das ganze immer etwas makelhaft.

  • > Jetzt, da der princeps außerhalb Roms weilt, ist vermehrt auf einige Dinge zu achten. Somit sind die Aufgaben vielfältig. <


    Callidus lächelte auf die Aussage hin, dass die Männer Roms alle wichtige Aufgaben innehätten.


    > Es ist kein Wunder, dass du das denkst, hattest du gewiss auch in deiner Vergangenheit als Mitglied einer patrizischen gens nur Männer mit hohen militärischen Posten oder Ämtern um dich herum. Jetzt und hier ergeht es dir nicht anders.
    Ich selbst aber war auch eine lange Zeit nur scriba, hatte mit Männern zu tun, deren einzige Arbeit und Sorge es war, dass der Fang an Fischen an einem Tag mager war. Es gibt viele einfache Tagelöhner, auch wenn man sie von hier oben nicht sieht. <


    Der Palatin bot eine faszinierende Aussicht über Rom, und von dort oben schien alles so still und rosig. Natürlich wusste Callidus, dass auch Dolabella um die vielen Armen wusste,aber man musste es sih hier immer wieder vergegenwärtigen, zumal Frauen die prunkvollen Anlagen wesentlich seltener verließen als Männer.


    > Du willst dich der Venus widmen? Ein jedes Priesteramt erfordert eine gewisse Würde und Pietät. Du strebst ein verantwortungsvolles Amt an, die Priester der Stadt werden in diesen Zeiten oft unterschätzt, dabei leisten sie Wichtiges. <


    Von dem Gespräch mit ihrem Vater über diese Tätigkeit und die Gottheit konnte Callidus nichts wissen, er machte aber nicht den Eindruck, als würde er diese Entscheidung geringschätzen.


    > Die probationes werden in der schola abgehalten, weißt du bereits, wann du dich einer solchen unterziehen willst? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Ich hoffe von Herzen das ich eine gute Priesterin werde und ich hoffe ich kann als solche das Vertrauen der Menschen gewinnen und ihnen Mut und Trost, vor allem aber Zuversicht und Liebe geben in diesen Zeiten. Gerade jetzt wo der Kaiser mit seinen Männern.....


    sie sprach den satz nicht aus, diese gedanken waren wohl nicht für alle Ohren bestimmt und sie als Frau sollte sich da gewiss nicht so reindrängen


    Ich werde mein Bestes geben! damt sah sie ihm in die Augen und ihr Blick war voll Entschlossenheit.


    Ich weiß das wir hier in enem erhobenen Stand leben, ich weiß auch darum das es Mütter gibt die sich sorgen müßen ob ihr Kind am nächsten Tag satt wird, auch für diese möchte ich als Priesterin der Liebe da sein.


    Dann lächelte sie entschuldigend. Verzeih ich glaube ich langweile dich , wollen wir vielleicht ein Stück laufen? Und wenn die Frage nicht zu dreist ist..Ich weiß gar nicht so genau... hast Du eine Frau an Deiner Seide Callidus?


    sie wurde zwar ein wenig rot dabei, aber Dolabella war eben wie die meisten Frauen unstillbar neugierig

  • Anders als bei Klienten wurde Balbus nicht zur Begrüßung ins Atrium geschickt, wo er warten sollte, Alcaeus führte ihn direkt in das Peristyl, wo sich Callidus aufhielt. Dort meldete er den Prudentier dem Aelier mit Namen kurz an.


    > Sei gegrüßt, Prudentius Balbus. Ich freue mich über dein Erscheinen. <


    ...begrüßte Callidus den Mann und trat auf ihn zu.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Balbus folgte brav in das Peristyl und wartete einen kurzen Moment, bis Callidus auf ihn zukam.


    "Ich grüsse auch dich, Aelius Callidus und ich freue mich, dass du etwas Zeit für mich hast." sagte er, als der Aelier dann vor ihm stand.


    "Ich möchte dich auch nicht sonderlich lange behelligen. Ich wollte dir auch im Prinzip nur die Abschrift der laudatio bringen um die der Kaiser gebeten hat."

  • > Ich danke dir für deine Mühen. Ich wohnte der Rede auf dem Forum bei und erfreute mich doch bei aller Trauer daran, die Verdienste deines Vaters für Rom aus deinem Munde zu hören. Ich werde die Rede schnellstmöglich dem princeps übersenden, der die Leistungen deines Vaters gewiss ebenso hoch einschätzt. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Es war, vom Standpunkt eines geübten Orators gesehen, sicherlich eine Katastrophe, aber ich hatte noch nie wirklich viel für die Rhetorik übrig, was sicherlich auch meine alten Lehrer bestätigen werden."


    Er holte eine Schriftrolle aus einer Falte seiner Toga hervor und überreichte sie dem Aelier.


    Es erfüllt mich mit Trauer, zu sehen was aus dieser Stadt geworden ist, in der kurzen Zeit die ich bisher in Germania verbracht habe.
    Ein gewählter Consul wird ermordet. Und dies nicht heimlich, still und leise in seinem Haus oder in einer dunklen Gasse in der Subura. Nein, es geschieht mitten auf dem Forum, am hellichten Tag, unter den Augen hunderter Bürger Roms! Es ist eine Schande.


    Doch ist es nicht an mir dem Volk Roms Vorwürfe zu machen. Diese müssten wenn dann den Liktoren und jenen gemacht werden, die dieses unfähige Gesindel eingestellt haben. Der Tod meines Vaters war eine feige Tat und ich bete täglich darum, dass die Götter die Schuldigen richten werden.


    Römer! Wir sind an diesem traurigen Tag hier um den Tod eines grossen Mannes zu beklagen.
    Gaius Prudentius Commodus, Sohn des Marcus Prudentius Balbus, war ein liebender Ehemann, Vater, Grossvater und Onkel. Er überlebte tragischerweise fast alle seine Kinder und war stolz darauf, dass nicht nur seine Söhne, sondern auch seine Brüder und Neffen ihre Leben im Dienst für Rom liessen.


    Doch nicht nur die Familie trauert um diesen grossen Mann. Auch viele Bürger Roms drückten uns ihr Mitgefühl aus. Und viele von ihnen waren ebenso schockiert wie wütend über das Geschehene. Und auch unser geliebter Imperator übersandte uns aus dem Osten Worte des Mitgefühls.


    Mein Vater war Zeit seines Lebens ein Diener Roms. Er widmete sein Leben dem Dienst für Rom und ging dorthin, wo er gebraucht wurde. Egal ob er in Hispania als Duumvir eine Stadt führte, oder als Comes in Germania ganze Regionen verwaltete, stets diente er in der Funktion, in der man ihn brauchte.
    Aber die grosse Erfüllung fand er, als er die Ämter des Cursus Honorum durchschritt. Als Quaestor Urbanus überwachte er den Reiseverkehr und arbeitete mit an der Chronicusa. Sicherlich den Älteren von euch noch gut in Erinnerung ist seine Amtszeit als Aedil, während der er die Einhaltung der Bestimmungen des Lex Mercatus strikt überwachte, dabei die Staatskasse mit vielen Strafgeldern füllte und sich eine Berufung in den Senat verdiente.
    Auch seine beiden Amtszeiten als Praetor Urbanus und Praetor Peregrinus, die beide noch nicht allzuweit in der Vergangenheit liegen, waren wichtige Stationen seiner politischen Karriere, die er dann mit seinem Consulat krönen wollte.


    Das Leben meines Vaters war sicherlich nicht fehlerfrei, doch hat es ein solches Ende nicht verdient.


    Römer, Römerinnen, trauert! Trauert um einen ehrlichen und tugendhaften Römer der uns genommen wurde!

  • Callidus hatte sich in warmer Kleidung nach draußen gewagt, da die Säulengänge des Peristyls auf dem Palatin guten Schuz boten. So saß er auf dem marmornen Bänkchen, als Alcaeus den Bruder herführte.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • > Publius! Welch Freude, dass du wieder da bist! <


    Callidus trat auf seinen Bruder zu und grüßte ihn herzlich.


    > Setz dich doch zu mir! Wie ergeht es dir in Ostia? Hast du durch deine Magistratur dort bereits den Lorbeer ernten können? <


    Der Aelier gab Alcaeus ein Zeichen, dass jener die Tafel im Triclinum schon einmal bereiten solle, damit Callidus´Bruder nach seiner Ankunft auch speisen können würde.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Die Freude ist ganz meinerseits." erwidert Pulcher den Gruß und macht es sich bequem. "Ob ich in Ostia bereits Lorbeer ernten konnte, weiß ich noch nicht, aber die Dinge stehen vielversprechend. Die Decurionen scheinen auf jedem Fall zufrieden zu sein, ebenfalls der Curator Rei Publicae, obwohl meine ehrgeizigen Projekte bisher immer noch weit entfernt von ihrer Verwirklichung scheinen."


    Wofür Pulcher allerdings wenig konnte, es war vielmehr die Trägheit aller anderen Beteiligten, zumindest sieht Pulcher das so.


    Pulcher überlegt kurz, dann entschließt er sich, dass er seinen Bruder die Nachricht nicht vorenthalten kann.


    "Außerdem scheint man auch in Hispania auf mich aufmerksam geworden zu sein..."

  • > Ich kenne die Probleme, die einem in den Städten Italias begegnen können. Es ist nicht der leichteste Weg, auf sich aufmerksam zu machen. Doch hat man es dort einmal geschafft, hat man auch einen Namen in Rom. <


    Da war sich Callidus sicher. Selbst heute war man ihm in Misenum noch dankbar, und die Leute, die er durch seine Mieteinnahmen in den Häusern dieser Stadt ausnahm, begrüßten ihn freundlich.


    > Ich hoffe doch, dass dir bei der Verwirklichung niemand behinderlich ist?! <


    Mit Geld und Krawallbrüdern würde sich sonst sicher etwas machen lassen.
    Doch da fiel die Rede von Hispania.


    > Man kennt deinen Namen in Hispania. Ostia, die Vorteie einer großen Handelsstadt. Bot man dir etwas an? <


    In der Zwischenzeit wurde beiden Männern wein serviert.

    Sim-Off:

    WiSim

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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