Sextus stand einfach nur vor dem Haus, sah es an und wirkte unsicher
Casa Sergia (Der verlorene Sohn kehrt heim)
- Sextus Servilius
- Geschlossen
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Ein Sklave kam heraus und schlurfte Richtung Märkte, als er beinhae in Sextus hineinlief.
Entschuldigt! Ich hatte Euch nicht gesehen, so dass ich nicht bemerkte, dass Ihr hier irgendwie überflüssig da steht...
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"Ist dies das Haus des Marcus Sergius Stephanus? Ich bin von weit gekommen um ihn zu treffen."
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Aber ja, aber ja! Dies ist das Haus, doch sagt mir gleich, ob ihr zum Essen bleibt. Es ist momentan ein Kommen und Gehen hier, dass ich nie weiß wieviel ich einkaufen muss!, sagte der Sklave, ging weiter und rief dem Fremden noch zu: Doch geht nur hinein mein Herr, Stephanus, ist anwesend.
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"Es kann sein das ich lange bleibe, ja sicher"
Mehr murmelnd als redend betrat Sextus das Haus seiner Familie. Erinnerungen hatte er keine daran, doch ein tiefes Gefühl der Trauer umfing sein Herz als er über die Schwelle trat. Fast unbewusst zog er seine Kapuze enger zusammen.
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Ein laues Frühlingslüftchen umwehte mich, während ich in meinem Tablinum saß und ich überlegte, wie dies sein könne. Wahrscheinlich hatte Lydus oder irgendein anderer meiner Sklaven die Porta offengelassen, so dass es etwas durchzog, so beschloss ich mich zu erheben und nachzusehen und begab mich ins Atrium, wo ein offensichtlich junger Mann in einem nicht wirklich sauberen Mantel gehüllt, das Gesicht unter einer Kapuze verborgen stand. Gerade wollte ich Alarm schlagen, als mich ein Gefühl überkam, das mich innehalten ließ. Ich blieb stehen und fragte meine Unsicherheit mit Freundlichkeite überpielend den Fremden:
"Mein Herr, Ihr seid in der Casa Sergia, kennen wir uns? Oder sollten wir uns kennen?"
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"In einem anderen Leben würden wir uns kennen."
Sextus kämpfte mit seinen Gefühlen die ihn zu übermannen drohten als er die Stimme seines Vaters hörte
"In diesem Leben bin ich nichts anderes als ein...."
innehaltend nahm Sextus die Kapuze ab
"...verlorener Sohn"
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Die Kapuze lüfteter sich und ich hörte die Worte, um die ich schon so lange gebetet hatte und die zu hören ich schon fast aufgeben hatte zu hoffen. Dann wollte ich ihm - ohne jeden Zweifel war es Sextus, die Ähnlichkeit mit Spurius war unverkennlich - um den Hals fallen. Doch bevor ich dies tun konnte kamen aus meinem Innern Wörter, die ich in ähnlicher Weise schon vor kurzem gesprochen hatte:
"Apoll sei Dank! Mein Sohn ist tot und lebt wieder!"Doch dann ließ ich Pathos Pathos sein und ging auf ihn zu und streckte die Arme aus, offen und einladend und sprach dabei voller Herzenswärme:
"!Sextus!"
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Ich nahm meinen Vater wortlos in die Name, oder ließ mich besser nehmen denn ich war kaum Herr meiner Sinne. Begann zu zittern, wie ich es selbst nie erwartet hätte.
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Wir urmarmten uns und ich spürte wie Sextus zitterte und ich konnte endlich das tun, was die vornehmste Aufgabe eines Vaters ist, seinem Sohn Halt geben. Dann dankte ich Iupiter und Apoll mit einem stillen Gebet, denn sie haben unserer gens diese große Freude geschenkt.
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Wie sollte man ein Leben in Worte fassen? Es dauerte Stunden bis ich berichtet hatte, ein Leben als Sklave zog wie Traum erneut an mir vorbei. Tylus, die Rettung. Seleukeia, Antiochia. Rom. Ich erzählte von Germanien, meinem Weg nach Rom. Von Aelia. Dem Capitol und dem Raben. Tief in mir spürte ich ein bislang unbekanntes Gefühl. Wunderbar weich, seltsam klar. Mir war warm und glücklich. Spurius hatte ich verpasst doch es war mir jetzt nicht so wichtig. Ich hatte meinen Vater gefunden und hörte ihm zu...
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Wir hatten unsere Umarmung gelöst und Sextus hatte mir von seinem Leben erzählt. Das Leben meines Sohnes, das ich nicht mitgelebt hatte. So war ich nun an der Reihe. Es gab zwar einige Dinge, die ich noch einmal nachfragen wollte..zum Beispiel warum der Name Aelia schon nach so kurzer Zeit auftauchte, aber das hatte wohl Zeit, so berichtete ich. Von der Zeit nach dem Überfall wo unsere kleine Familie auseinander gerissen wurde. Die Tage des Hoffens und Wartens die traurige Gewissheit Flavilla verloren zu haben von meinen Söhnen keine Spur. Die lange Trauer, die langen Jahre der Studien, die ich - damals noch jünger als Spurius und Sextus heute - durchführte und dann mein Weg nach Rom und die Ereignisse der letzten Wochen, wo ich natürlich die Sache von Spurius und Aelia nicht unerwähnt ließ. Ich erwähnte auch Preziosa Germanica, obwohl ich sie erst kurz kannte.
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"Ich habe Aelia eingeladen mit mir die Feriae Annae Perennae zu feiern, ich weiss nicht was wird"
sagte ich unsicher
"Als tylusischer Staatsbürger hat man nicht so viele Möglichkeiten wie als Römer. Doch erzähl mir von Dir. Magistrat warst Du, Magister bist Du. Sodalis Curiae auch, wo ist Dein Ende Vater?"
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"Mein lieber Sexte!. Du weisst ja, dass Du qua Geburt das Recht auf die Rechte eines Bürgers hast. Doch sei Dir gewiss, wenn Du in Tylus Deine Heimat gefunden hast, so werden wir alle das akzeptieren, gibt es uns doch auch einen Grund mal nach Tylus zu fahren.
Was mich anbetrifft steht in naher Zukunft eine Pilgerfahrt nach Delphi an. Ich will Sühne leisten für das, was ich an unserer gens, die sich ja seit den Zeiten unseres Stammvaters Sergestes Apoll besonders gewogen fühlt, gefehlt habe. Was ich an Euch gefehlt habe in den Tagen der Resignation. Was unsere Väter gefehlt haben. Und ich will das Orakel befragen, wie wir die Ehre der Sergia wiederherstellen können.
Auf lange Sicht könnte ich mir vorstellen den Cursus Honorum zu durchlaufen. vielleicht aber auch nicht. Ersteinmal die Wallfahrt und einige andere Dinge, die sich so entwickeln.
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"Wenn ich nur wüsste wie sich die Dinge entwickeln? Soll man bedacht handeln oder die Bremse lösen und die Karre laufen lassen?"
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Ich glaube ja, das Bedacht immer die richtige Wahl ist, aber nur wenn das gegenüber das nicht als Zögern oder Unentschlossenheit deutet. Da solltest Du schon klar machen, dass Du besonnen bist und nicht etwa langsam.
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