Am ersten Meilenstein der Via Flaminia

  • "Du wirst ihn erkennen, doch ich hoffe für Dich besseres als für meinen armen Bruder. Manch anderer Frau hätte er Glück gebracht. Trauerst Du um Victor? Bist Du böse, enttäuscht, verletzt?"


    Ich hielt inne


    "Du musst nicht antworten, verzeih. Wir kennen uns kaum."


    Ich goss uns wieder nach

  • "Böse ist mir sehr verständlich, doch das wird vergehen und dem Unverständnis weichen. Enttäuschung wird ebenfalls vergehen, vielleicht werdet ihr Freunde. Zu einer anderen Zeit. Er versteht es wahrscheinlich selbst auch nicht. Und Deine Wunde wird heilen, mit Glück bald, sonst später, doch eines ist klar: Du liebtest Victor nicht wirklich, nicht mit jeder Faser Deines Körpers, denn wenn es anders wäre hättest Du ihn angehört vor jedem anderen."


    "Ich rede Unfug, verzeih. Ich vertrage nicht viel Alkohol. Doch lass mich noch eines sagen: Spurius hätte Dich angehört da kannst Du sicher sein, egal was Du getan hättest."


    Meine Stimme klang fremd und doch fest und ehrlich, die Worte


    "Und ich hätte Dich auch angehört"


    setzte ich nur noch murmelnd hinzu

  • Müde vor mich hinblinzelnd fand wieder ein Becherinhalt seinen Weg.
    "Ihn vor jedem anderen angehört? Wie hätte ich das denn machen sollen, ich habe es ja nicht von ihm, sondern von meinem Bruder erfahren, was dieser...dieser...ach, ist doch auch egal."


    Im Moment war es auch egal, Freund Alkohol half für den Moment den Schmerz zu töten.
    "Ich werde auch noch mit ihm reden, verlass dich drauf...ohja..."
    Der rest des Gesagten ging irgendwie im Gemurmel unter.

  • "... dieschen."


    Mir wurde klar was ich gerade gesagt hatte, wusste was ich fühlte, sah meinen Weg. Doch es war unmöglich


    "Dieschen schaffen wir ausch nosch"


    Ich schenkte ernaut nach und trank

  • Lag es an ihm oder an mir, dass ich sein Genuschel immer schlechter verstand? An ihm, beschloss ich, bereits am nächsten Becher nippend.
    "Ich...glaub 80...80 wär auch in Ordnung...", sinnierte ich schließlich. Nach Heil nach Hause wollte ich heute schließlich auch noch kommen.
    "Ssssag mal....Was hat eigentlich dein Vvvvvater gesagt? Hat er dich wiedererkannt gestern?"

  • "Natürlich hat er mich wiedererkannt, ich sei ein Spiegel meines Bruders sagte er"


    Mein Gefühl für Aelia hatte meinen Geist ein wenig befreit


    "Doch ich bin nicht er, das wird auch Vater begreifen. Ich bin Spurius so ähnlich und so anders wie es stärker nicht möglich ist. Doch in einem sind wir uns einig."

  • Ich packte die Becher zusammen und meinte


    "Die Werte werden nächstes Jahr eh überprüft ;)"


    "Hat Spurius irgendwelche Pläne zu seiner Reiseroute geäußert? Und achja Reiseroute, ich hätte da eine sanfte Sänfte für unsere Reiseroute nach Rom anzubieten. Sie müsste inzwischen eingtroffen sein."

  • Ich suchte in meinem ohnehin schon schwirrenden Kopf nach der Erinnerung.
    "Ja...irgendwas mit...er hatte da eine Karte in seinem Zimmer, vielleicht ist die ja noch dort...Lydien wars glaub ich."

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