Lucilla sitzt am Rand eines großen Brunnens im Garten des Palastes und lässt gedankenverloren die Hand durch das Wasser streichen.
Spaziergang
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- Hippodromus Palatii
- Livilla Ulpia Lucilla
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Geminus eilt durch eine angrenzende Säulenhalle und beschimpft seinen Scriba.
"Wie konntest Du das nur übersehen? Ich hatte doch extra darauf hingewiesen."
Die Ulpierin erblickend entlässt er den Mann mit einer Handbewegung und geht auf sie zu. Er setzt sich neben sie auf die Marmorbank um das Wasser.
"Du bist häufig hier."
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Weiter im Wasser spielend raunt sie.
"Wo sollte ich auch sonst hin in diesem Haus?"
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Er richtet sich auf und blickt sie direkt an
"Wie meint ihr das?"
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Schaut den Senator nun wacher und offener an.
"Lasst uns offen reden. Irgendetwas stimmt in diesem Haus nicht.
Alles ist anders als ich es in Erinnerung habe.Keine Feste, kein Aus- und Eingehen von höchsten Honoratioren.
Die Augusta bekommt niemand zu Gesicht und Julian ist auch ganz anders geworden, so still, zurückgezogen und desinteressiert." -
Geminus betrachtet die Frau lange, schaut dann geradeaus in die Gründanlage und seufzt laut.
"Du hast sehr schnell etwas erkannt, was so mancher, der hier täglich ein und ausgeht nicht bemerkt.
Wenn wir wirklich offen reden, dann aber unter dem Siegel der Verschwiegenheit. Du warst lange Zeit mit Valerian in Illyricum. Hier hat sich viel verändert. Es fing schon vorher an, aber mit dem Selbstmord des Caesars hat es begonnen schlimmer zu werden. Der Kaiser zieht sich zurück, ihn interessieren Dinge nicht mehr, die früher absolute Chefsache waren. Vieles von dem was man draußen als Handlungen des Kaisers ansieht haben in Wirklichkeit irgendwelche Beamte erdacht und er hat es im besten Fall nur unterschrieben. Mit der Augusta redet er so gut wie gar nicht mehr, vielleicht gibt er ihr unbewusst die Schuld am Tod seines Sohnes, die Augusta nun hat sich daraufhin auch zurückgezogen. In solch einem Umfeld feiert man natürlich auch nicht. Ihn zu offiziellen Handlungen zu kriegen wird auch immer schwerer. Ich hoffe Dein Mann bringt die Wende und wir können die Litargie dieser Regierung brechen. Laeca ist nur ein Symtom einer tiefergehenden Krankheit."
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"Senator, das ist ja schrecklich, ich wusste nicht, dass es so schlimm ist."
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"Nun meine Liebe, wenn Du meinen Bruder sagen würdest, so würde er sagen, das die ulpischen Kaiser einfach zu schwach seien.
Als man Trajan an den Kragen wollte, was tat er da?
Er trat zurück und beging später Selbstmord.Und Julian hat die selbe Krankheit. Sieh dir nur den Fall Vibullius an.
Er hätte den Mann hinrichten müssen, Patrizier oder nicht.Ich hoffe er findet wieder zu alter stärke.
Er wollte alles alleine machen, doch daran musste er scheitern und nun lässt er alles andere machen, anstatt dass er Vorarbeiten weiterreicht, vergibt er gleich einfach alles an andere.Wir können nur hoffen, das er erwacht."
Er stützt die Hände auf die Knie und steht auf.
Langsam geht er. Und raunt."Die Hoffnung stirbt zu letzt."
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Sie betrat nun den kaiserlichen Garten, er ist prächtiger als ihrer. Sie ging zum Brunnen und setze sich, konnte es kaum glauben, hier im Palast zu sein. Als kleines Mädchen träumte sie oft, in einen solchen Gebäude zu wohnen und vor allem eine Tochter eines Kaisers zu sein. Aber leider war es nur ein Traum. Sie blickte nach oben und betrachtete den Himmel, wie wundervoll er hier schien. Es ist wirklich traumhaft und sie konnte sich nichts Schöneres vorstellen.
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Langsam wurde es dunkel im kaiserlichen Garten. Es wurde nun Zeit für mich, mich auf mein Zimmer zu begeben. Ich musste noch einiges vorbereiten. Oh, nicht vergessen, am 8. April ist ein Fest. Sollte ich ein Kleid für Lucilla anfertigen, damit ihre Schönheit noch mehr zur Geltung kommt.
Also entschloss ich mich Lucilla zu suchen, vielleicht findet sie mein Vorschlag interessant. Nun ich werde sehen, welche Meinung sie dazu hat. Ich begab mich in den Palast zurück...
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Marcellus machte seinen üblichen Rundgang durch den Palast um die einzelnen Wachposten aufzusuchen und Kontrollen durchzuführen. Als er durch den kaiserlichen Garten schritt kam ihm eine junge Dame entgegen, die er noch nie zuvor im Palast gesehen hat. Misstrauisch ging er auf sie zu und hielt sie auch, bevor sie im Palast verschwieden konnte.
„Entschuldigt! Kann ich euch irgendwie helfen? Wer seit ihr und was macht ihr hier im Palast?“
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Ein kräftiger "gutaussehender" Soldat hielt mich an. Bei solch einen Anblick warte ich doch gern.
"Ich bin Jentia, die neue Cubicularii der kaiserlichen Familie. Mir hat man die Erlaubnis erteilt, mich im ganzen Palast frei zu bewegen."
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Sein strenger Blick musterte das Mädchen von oben bis unten.
„Neue Cubicularii..... so, so! Hmmm... Davon hat man mir nichts gemeldet!“
Er murmelte in sich hinein.
„Naja! Das bin ich mittlerweile gewohnt!“
Dann lächelte er sie freundlich an.
„Ich bin Marcellus, der Kommandant der Palastwache. Wir werden uns als wahrscheinlich noch öfter begegnen. Freut mich dich kennen zulernen Jentia.“
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"Die Freude ist auch bei mir, Kommandant."
Sie ist von seiner Gestalt etwas angetan. Leider hatte er kein Pferd und vor allem keine weiße Rüstung. Somit war der Traum, einen edlen Soldaten zu finden geplatzt. Mal wieder, das Schicksal meint es nicht gut mit mir.
"Sagt, seit ihr auch auf dem Fest am 8. April?" Fragte sie verlegen. -
„Natürlich werde ich dort sein. Aber nicht als Gast, wenn du das meinst, sondern um zu Arbeiten. Ich bin für die Sicherheit der kaiserlichen Familie verantwortlich und kümmere mich gemeinsam mit dem Magister Officiorum um die Sicherheitsvorkehrungen und die Überwachung am Fest.“
Er lies eine kurze Pause bevor er weiter sprach.
"Und du?!"
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"Ich werde auch anwesend sein, beruflich aber auch privat. Wenn ich gerade kein Dienst für die kaiserliche Familie leisten muss. Werde ich mich unter die Leute mischen. Schade das du wache halten muss. Gibt es einen Augenblick, an dem du frei hast. Man könnte sich hier im Garten zusammenfinden. Ich bin nämlich auf deine Geschichten als Soldat gespannt. Du musst wissen, ich liebe das Militär."
Vor allem die Soldaten, murmelte sie vor sich hin.
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„Ich kann dir nichts versprechen, aber ich werde sehen was sich machen lässt!“
Marcellus zwinkerte ihr zu.
„Ich muss jetzt weiter! Wir sehen uns!“
Mit einem Lächeln verabschiedete sich Marcellus und setzte seinen Kontrollgang fort.
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Heute ist ein herrlicher Tag zum Spazieren, also nahm ich ein Buch, etwas zu trinken, eine Decke und ging Maiorianus abholen. Ich nahm ihn auf den linken Arm, und hielt die Dinge in meiner rechten Hand. Ich sprach zu ihn: "Kleiner Kaiser, heute lese ich dir im Garten eine Geschichte vor." Nun ging ich mit ihn zur einer kleinen Wiese im Garten, stellte meine Sachen ab und legte die Decke auf der Wiese aus. Setzt mich hin, nahm mein Buch und fing an zu lesen... "Es war einmal ein lustiger Legionär..."
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Margarita betrat mit den Zwillingen der LAPP von Hispanien auf dem Arm den Garten und setzte die beiden auf dem Boden ab. In einer Ecke entdeckte sie einen Ball, der unter einen Busch gerollt wahr - wohl ein Spielzeug des Maiorianus. Sie hob den Ball auf und reichte ihn dem kleinen Mädchen. Sofort begannen die Kinder, damit zu spielen.
Erleichtert setzte sich Margarita an den Brunnen und behielt die Kinder im Auge. -
auf einer Brüstung in der Nähe mürrisch beobachtend murmelnd
"Vom Zentrum der Macht zum Kindergarten, welch grausame Götter ..."
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