Domus Aeliana - Atrium

  • "Gut! Das ist ja schon immerhin etwas. Du kannst dich nun in die Sklavenunterkünfte zurückziehen. Wir werden das Gespräch ein andermal weiterführen. Ich habe nun zu tun und weiß vorerst alles, dass ich wissen wollte."


    Marcellus machte eine abfällige Handbewegung und deutete der Sklavin damit an, dass sie sich nun entfernen konnte. Sein Leibsklave, der genau wusste, was nun zu tun war, nahm sich der Neuen sofort an und winkte sie zu sich, um sie in die Sklavenunterkünfte zu geleiten. Marcellus verlies unterdessen das Atrium, ohne sich weiter für die beiden Sklavin zu interessieren.


    Sim-Off:

    Mein letzter Beitrag hier - du kannst dich dann auch schon gern nach Aegyptus ummelden :)

  • Callidus war sofort ins Atrium geeilt, wo er seinen Patron und Praetorianerpräfekten grüßte.


    > Sei gegrüßt, Caecilius Crassus, gut, dass du so schnell den Weg hierhergefunden hast. <


    ...waren zunächst die Grußworte des Aeliers an den Patron.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • > So ist es, Caecilius Crassus. Aus dem Brief des Augustus ging hervor, dass er auch dich über alles informierte. Die Prätorianer stehen treu zum Augustus und ebenso treu zum Caesar. <


    ...stellte Callidus nur nochmals fest, ansonsten hätte es wohl auch längst ein Gemetzel gegeben.


    > Welch tragisches Schicksal beraubte Rom des Vaters! <


    Hier blieb bereits offen, ob sich das Wort "Vater" noch auf Rom oder schon den neuen Augustus bezog.


    > Nun, stets schützten deine Männer nicht nur Gemächer des princeps, auch die domus Aeliana genoss die Wachsamkeit der Garde. Doch ist dies nun umso mehr notwendig, wohnt die kaiserliche Familie doch derzeit in jenem Haus. <


    War man im Hause Aelia auch zuvor mit der Familie des Augustus eng verknüpft, so konnte man nun mit Recht behaupten, diese Familie des Augustus zu stellen.


    > Ich bitte dich also zum einen um den besonderen Schutz meiner Familie, zum anderen soll der Caesar...der Imperator Caesar Augustus Ulpius Aelianus Valerianus einen gebührenden Empfang erhalten. Die Prätorianer sollen nicht nur vor der Stadt das Geleit des princeps Valerianus übernehmen, sie sollen ihn auch in der Stadt empfangen. Desweiteren lud ich Vinicius Hungaricus. Ich erwarte die Vollzahl der Senatoren zur Begrüßung des Valerianus. <


    Trotz der sicheren Umstände hatte Callidus Sorge. Ihm wäre es wesentlich lieber gewesen, wenn Valerianus bei Eintreffen der Nachricht im Palast gewesen wäre. Man merkte dem Aelier die Nervosität an.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Ja, die Prätorianer stehen treu hinter dem Caesar... eh Augustus. Ebenso wie die Urbaner, die auch schon ihren Eid auf den neuen Augustus geleistet haben sollen.


    Wiederholte und bestätigte Crassus. Konnte man in diesen Zeiten ja auch nicht oft genug betonen. Auch wenn noch niemand versucht hat mit ihm auf irgendeine Weise Kontakt aufzunehmen oder in seiner Anwesenheit irgendwelche Andeutungen gemacht hat.


    Der Palast an sich wird schon die ganze Zeit mit einer gesamten Kohorte geschützt, so wie es war als auch Iulianus hier war. Doch kann ich noch einige Centurien versetzen lassen, wenn es das ist, was du andeuten wolltest. Für deine Familie und deine persönlichen Gänge außerhalb des Palastes kann ich dir drei oder vier Contubernia in zivil abstellen.


    Überhaupt hielt Crassus das für eine gute Idee. Einige Truppen mehr direkt im Zentrum Roms haben konnte gar kein Fehler sein.


    Das mit dem gebührenden Empfang versteht sich von selbst. Doch hat dieser ja noch etwas Zeit. Selbst wenn der Caesar sofort aufgebrochen wäre, ist er noch einige Zeit unterwegs, bis er endlich in Rom ist. Doch.... da du es eben erwähntest: was stellst du dir unter dem Geleit der Prätorianer in die Stadt genau vor?

  • > Ja, ja, das ist sehr gut, contubernia. <


    ...stammelte der Aelier etwas abwesend.


    > Natürlich, seine Ankunft ist nicht allzu bald zu erwarten. Wenn Valerianus allerdings eintrifft, so wird er ohne sein Heer eintreffen müssen. Ich weiß, dass ein großer Teil deiner besten Männer in Parthia verweilt. Doch sollte dem Augustus eine Reiterei deiner Männer entgegengeschickt werden, die ihn in die Stadt begleitet. Seine derzeitige Gefolgschaft erscheint mir als vielleicht zu wenig!? <


    Fragend schaute Callidus den Präfekten an. Valerianus hatte als Caesar zwar Prätorianer bei sich, doch glaubte der Aelier, dass eben jene Gefolgschaft wegen der neuen Stuation aus Sicherheitsgründen aufgestockt werden sollte, sobald der Verwandte sich Rom nähern würde.


    > Nun, du wirst wissen, was zu tun ist. Ich danke dir schon jetzt für deine Treue auch zu Ulpius Aelianus Valerianus und meiner Familie und für die abgestellten zusätzlichen Wachen. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Ach so meinst du das. Hm, ja, hm. Eigentlich ging ich davon aus, dass der Augustus eine ausreichend große Wache aus seinen Truppen abkommandieren wird, die ihn dann auf seinem Weg begleiten und beschützen wird. Ich werde das wohl mal mit meinem Stab durchsprechen und im nächsten Brief an den neuen Augustus ansprechen.


    Crassus fuhr sich nachdenklich durch die Haare. Wenn nun auch Valerianus auf dem Weg nach Rom einem Anschlag zum Opfer fällt oder einem Gebrechen erliegt, dann wäre es wohl wirklich Zeit über das Leben auf einer einsamen Insel nachzudenken....

  • > Er wird für die Reise genug Truppen aufbringen können. Ich dachte nur, dass sein Einmarsch in Rom nicht durch die Truppen, sondern durch die Garde begleitet werden sollte. Welchen Eindruck würde er erwecken, beträte er Rom mit Soldaten der Legion? Ich halte es natürlich aber auch für die Beste Wahl, den Augustus selbst vor seiner Ankunft zu kontaktieren, um derlei Dinge mit ihm abzusprechen. Ich danke dir sehr, dass du dich so darum bemühst. Ich selbst überlege, ob ich, gerade in der Abwesenheit Quartos, ihm entgegenreisen soll? Oft tun dies allzu schmeichlerische Senatoren. Ich würde ihn gern vor diesen erreichen. <


    Callidus würde sich nochmals in die Bibliothek des Hauses setzen müssen. Er wollte einige Berichte in den Annalen des Tacitus durchgehen, um schon zu Beginn jeden Fehler vermeiden zu können.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Ach, so meinte das Callidus. Solangsam verstand Crassus, was sein Klient vorher andeuten wollte. Die letzten Tage waren für Crassus wohl anstrengender und nervenaufreibender als gedacht.


    Achja, klar. In diesem Punkt werde ich mich aber noch mit ihm absprechen müssen. Ich gehe aber davon aus, dass wir seinen persönlichen Schutz ab dem Zeitpunkt seiner Landung auf italischem Festland übernehmen werden. Schon allein um der von dir prophezeiten symbolischen Wirkung Abstand zu gewinnen.


    Es kam zu einer kurzen Pause während Crassus über Callidus Idee nachdachte, dass er dem Kaiser entgegen reisen würde.


    Puh, naja, eine schwere Entscheidung. Letztlich sind mit so einer Reise ja auch verschiedene Risiken verbunden und deine Hilfe während seiner Rückkehr dürfte eher überschaubar ausfallen. Auf der anderen Seite wäre das natürlich auch wieder ein Zeichen von dir - als Vertreter der Verwaltung - an ihn. Wenn ich für dich wählen müsste, würde ich wahrscheinlich ihn bei seiner Ankunft auf italischem Boden - so wie ich es bisher auch vorhabe - abfangen. Aber gut, das musst letztlich du entscheiden.....

  • Callidus schaute nachdenklich drein.


    > Ich schätze, ich werde ihm mindestens ein paar Meilen vor die Stadtgrenze entgegenreisen. Damit sollte ehrgeizigen Senatoren bereits zuvorgekommen sein. <


    Wiederum starrte Callidus nachdenklich in die Luft.


    > Nun, gibt es von deiner Seite aus noch etwas, dass jetzt darüberhinausgehend besprochen werden sollte? Ich fürchte, es bleibt uns nichts anderes, als abzuwarten und die Götter anzuflehen, dass es alles reibungslos verläuft. <


    Sein Gefühl sagte dem Aelier etwas anderes, und stest dachte er an die Worte Quartos, die Familie auf das Landgut bei Misenum zu führen. Von da aus wäre man mit dem Schiff schnell auf dem Weg nach Aegyptus, wo man wenigstens noch beim Klienten des Senators Unterschlupf finden könnte.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Nein, so etwas habe ich auch nicht mehr. Sollte mir allerdings noch etwas einfallen, werde ich in den nächsten Tagen auf dich zurückkommen. Ansonsten wünsche ich dir den Segen der Götter, Aelius. Ich werde gleich nachher die besprochenen Prätorianer beauftragen, sodass sie noch heute hier eintrefen sollten. Pass auf dich auf und verbringe den Tag noch in Trauer um unseren Kaiser, bevor du dich morgen um den Neuen kümmerst. Vale.


    Verabschiedete sich Crassus von dem Aelier und schickte sich an die Domus zu verlassen.

  • Nachdem Crassus gegangen war, begab sich Adria mit ihrem Sohn am Arm ins Atrium um dort auf Callidus zu warten.
    Sie hatte natürlich nichts von dem Gespräch zwischen ihm und Crassus gehört, doch ihre Neugieride war erweckt, denn es konnte sich nur um ein Thema gehandelt haben, das sie durchaus interessierte.

  • Durch den Gang zurück in das Atrium kommend ging Callidus auf die dort wartende Adria zu. Sein Blick war auf den kleinen Jungen gerichtet, und Callidus schenkte ihm ein zuversichtliches Lächeln, das auch die Mutter des Kleinen erreichen sollte.


    > Adria, wie geht es dir? Ich habe soeben Caecilius Crassus verabschiedet. Er wird ein paar Männer schicken, die die Wache der domus Aeliana erhöhen werden. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Ein zuversichtliches Lächeln Callidus' erreichte Adria, doch seine Worte danach weckten Verunsicherung.
    "Die Wache erhöht? Meinst du denn wir haben Grund zur Besorgnis?"


    Sie setzte sich auf einen Hocker und positionierte klein Gaius auf ihrem Schoß.
    "Man hört ja schon überall, dass Valerianus unser neuer Kaiser werden soll. Es wird doch deswegen keine Aufstände geben? Und der Senat wird einverstanden sein?"
    Jetzt erst fiel ihr auf, dass ihr unruhig wippendes Bein ungewollt mit Gaius Hoppa-Reiter spielte.
    "Wird er denn nach Rom kommen?" Ihr war gerade eingefallen, dass das der Grund für die Besprechung mit dem Praefectus Praetorio gewesen sein könnte.

  • Callidus hielt sein Lächeln aufrecht und schüttelte den Kopf.


    > Es ist eine Maßnahme, um die ich Caecilius Crassus persönlich bat, und der er zustimmte. Es gibt keinen Grund zur Besorgnis, Adria, denn die Wache soll lediglich einzelne Verwirrte abschrecken. Große Aufstände wird es nicht geben. Caecilius Crassus steht fest zu Valerianus und zur Familie der Aelier. Die Praetorianer dienen Valerianus. Auch von den cohorte urbanae wurde bereits berichtet, dass der praefectus urbi, Senator Vinicius Hungaricus, die Männer den Eid auf Valerianus geben ließ. Du siehst, Aufstände sind fern. Der Senat, nun, von ihm höre ich wenig und ich vermisse die Anwesenheit Quartos, der in dieser Hinsicht gewiss hilfreich gewesen wäre. Die Senatoren werden sich nicht widersetzen, da bin ich sicher. Man wird Valerianus das imperium antragen, sobald die erste Möglichkeit dazu besteht. <


    Dann sprach Adria das Einzige an, was Callidus bis jetzt auch noch Sorgen bereitete. Der Aelier hoffte ebenso, dass er baldigst die Pläne Valerianus´per Brief erhalten würde.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Es waren beruhigende Worte von Callidus.
    Er hatte recht, die Domus Aeliana wird in nächster Zeit wohl die bestbeschützte Wohnstätte in Rom, neben dem Palast.
    "Ich hoffe es bleibt so und auch der Senat ist auf seiner Seite. Valerianus ist ohne Zweifel ein hervorragender Soldat, aber war leider nie einer, der sich viel in der Politik in Rom aufgehalten hat. "
    Wobei hoffentlich auch der gute Ruf - Adria meinte zumindest, dass es einen solchen gab - der Familie der Aelier in Politikkreisen nun einen Nutzen hatte.

  • > Der Senat hat keine Legionen, die Statthalter werden Valerianus treu sein, sei unbesorgt! Und auch, wenn er kein begnadeter Redner vor dem Senat war, kein windiger Politiker, er wird Rom führen können und sich mit der Hilfe seiner Berater, insbesondere Quartos, schnell mit seinen Pflichten dem Senat gegenüber zurechtfinden. <


    Callidus war sich sicher, dass der Senat Valerianus ohne große Gegenwehr anerkennen würde, solange dieser dem Gremium nur den Respekt zollte, den es verlangte. Nach allzu aktivem Einfluss in die Geschehnisse des Hofes strebte der Senat schon lange nicht mehr, zu eigenständigem Regieren war er längst unfähig.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Sie stimmte ihm nur nickend zu.
    Quarto, als sein Berater. Erst jetzt wurde ihr richtig bewusst, wie nahe sie künftig dem Kaiser wirklich standen. Es sollte eigentlich nicht zu ihrem Nachteil sein, doch trotzdem schlich sich dabei ein leicht unwohles Gefühl heran.
    Schnell wechselte sie das Thema.


    "Nachdem Marcellus nach Alexandria abgereist ist und er sich um die Ausrichtung eines Festes kümmern wollte, möchtest du es trotzdem planen?"

  • Callidus hatte sich zu diesem Thema auch schon seiner Gedanken gemacht, war allerdings zu keinem klaren Ergebnis gekommen.


    > Was denkst du, wäre ein solches Gastmahl nun verfrüht, und wir sollten uns zurückhallten, um die Ankunft Valerians abzuwarten, der seinerseits vielleicht ein Mahl für wichtige Senatoren halten will? Oder wäre dieses Mahl in dieser Situation vielleicht sogar gewinnbringender als es das zuvor gewesen wäre? <


    Callidus wusste nicht, wie er sich nun verhalten sollte und welche Wirkung das Gastmahl angesichts der Umstände nun auf den Senat haben würde. Den jede Einladung eines gewissen Senators würde nun auch politisiert.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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