Domus Aeliana - Atrium

  • "Ich würde damit warten. Wie du schon sagtest, wenn unser neuer Kaiser kommt, wird er vielleicht ein Gastmahl geben, oder wir richten eines aus."
    In dessen Abwesenheit könnte so ein Mahl tatsächlich politischer werden.

  • > Gut, so werden wir die Entscheidung Valerians abwarten. Damit werden wi8r am wenigsten falsch machen können. Und da doch unsere Familie schon seit langem kein Gastmahl mehr gegeben hat, so werden selbst gierige und dickbauchige Senatoren sich diese Tage auch noch gedulden können und es uns kaum übelnehmen.
    Mach dir keine Sorgen Adria, wir werden gewiss bald von Valerianus und Lucius hören. Für jeden anderen Fall hat dein Gemahl gut vorgesorgt. <


    Callidus hatte natürlich, eifrig und vorsorgend wie er war, einen Vertrauten nach Misenum geschickt, der dort alles regelte, falls man Rom würde verlassen müssen. Selbst das Schiff nach Aegyptus würde bereitstehen.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Die 'gierigen und dickbauchigen Senatoren' entlockten Adria ein Lachen.
    "So ist es."
    Den letzten Satz Callidus' überhörte sie absichtlich. Es war ihr bewusst, dass die Landvilla im Notfall genutzt werden, vielleicht sogar Marcellus nach Alexandria gefolgt würde. Doch sie wollte nicht an 'andere Fälle' denken.


    "Ich werde dich nicht länger aufhalten. Du hast sicher zu tun", und machte Anstalten zu gehen.

  • Callidus hatte sich noch die Toga anlegen lassen, bevor er in Atrium gekommen war. Dort erwartete er nun den Mann aus Sizilien.
    Als Alcaeus diesen brachte, grüßte Callidus freundlich, wie es seie Art war.


    > Cadmus Sicanus von Sizilien, ich grüße dich in meinem Haus! <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Sicanus folgte dem Sklaven in das Atrium. Als Sicanus die eindrucksvolle Wohnhalle betrat, wollte er sogleich den Procurator a libellis begrüßen, doch dieser kam ihm zuvor. Sicanus war von dem freundlichen Empfang überrascht. Normalerweise war er es gewohnt, dass man einem Peregrinus wie ihm mit latenter Verachtung, bestenfalls jedoch mit Desinteresse begegnete.


    Sicanus verneigte sich als Zeichen des Respekts und erwiderte:


    „Salve, Dominus! Es ist mir eine große Ehre, Dich kennen zu lernen. Ich danke Dir, dass Du mich in Deinem Haus empfängst.“


    Sicanus wusste, dass seine Worte vielleicht etwas übertrieben klangen, doch es war ihm ernst. Langsam realisierte er, wer vor ihm stand. Und das sich ein so wichtiger Mann die Zeit für einen so unwichtigen Mann wie ihn nahm, das war keinesfalls selbstverständlich.


    „Dominus, verzeih die Störung! Es ist nicht meine Absicht, Dich Deiner Zeit zu berauben. Vor einigen Tagen schon hatte ich an der Torwache ein Bittgesuch abgegeben, in welchem ich um eine Anstellung als Notarius am imperialen Hof ersuchte. Als ich nun zurückkehrte, um mich über eine mögliche Antwort zu erkundigen, brachten mich die Praetorianer hierher – zu Dir.“


    Sein gegenüber kannte diese Geschichte wahrscheinlich schon…selbstverständlich kannte er sie, sonst stünde Sicanus wohl kaum hier…aber Sicanus war nervös und die Wiederholung der Geschichte gab ihm ein wenig Sicherheit für die folgende Frage:


    „Herr, empfängst Du mich wegen meines Ersuchens?“

  • Callidus machte ein paar Schritte um das impluvium herum in Richtung des Cadmus Sicanus. Alcaeus wohnte dem Gespräch bei, war der Aelier doch gerade jetzt besonders ängstlich ob möglicher Anschläge auf die Familie. Der Mann jedoch schien in keinster Weise gefährlich, wie Callidus es einschätzte.


    > Ganz Recht, ich ließ ausrichten, dass man dich zu mir bringe. Du erbatest also die Anstellung in der kaiserlichen Verwaltung? Nun, nenn mir deine Fähigkeiten, Cadmus Sicanus von Syracusa! <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • „Ich wurde in Latein und Hellenisch unterrichtet, Dominus. Beide Sprachen kann ich sprechen, lesen und schreiben. In Syracusae habe ich ferner für den Regionarius gearbeitet. Ich schrieb seine privaten Briefe nieder und habe diese – stets zu seiner vollsten Zufriedenheit – den Tabellarii Dispositi überbracht.“


    Etwas verlegen musste er hinzufügen:


    „Doch hat der Regionarius mich nicht zu seinem Scriba Personalis ernannt.“


    Eilig überlegte er, was er noch sagen konnte. Er wusste, was er bisher gesagt hatte war nicht viel…doch dann fiel ihm noch etwas ein, obwohl das streng genommen keine wirkliche „Fähigkeit“ war:


    „Mein Vater war der Scriba Regionalis. In dieser Funktion musste er oft rechtliche Dokumente niederschreiben. Er brachte mir viel über diese Texte bei und einige Male, wenn es gestattet war, sollte ich ihm bei seiner Arbeit zusehen…um zu lernen. Nun bin ich gewiss kein Gelehrter der Rechte. Dies zu sagen, wäre Anmaßung. Doch habe ich ein Grundverständnis für rechtliche Schriftstücke. Ich kann sie ohne Schwierigkeiten und ohne lästige Nachfragen ab- und niederschreiben.“

  • > Hellenisch und Latein.... Rechtstexte. <


    ...murmelte der Aelier sich wiederholend in den Bart.


    > Besuchtest du eine weitergehende Schule und kennst dich ebenso mit den Texten der Philosophen aus? Mit den Texten der großen Autoren? Dein Wissen in der Verwaltung ist indes unbestritten. Ich selbst habe als scriba begonnen und weiß, wie wichtig die grundlegenden Dinge dieses Bereiches sind. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Sicanus war erleichtert, dass der Aelier seine bescheidenen Fähigkeiten zu schätzen schien. Allzu oft hatte er es erleben müssen, dass man derlei Fähigkeiten voreilig abgetan und einseitig dem sicheren Umgang mit dem Gladius den Vorzug gegeben hat. Doch Sicanus war schon immer der Meinung gewesen, dass das Schwert der Iustitia mindestens ebenso scharf und gefährlich war wie das Gladius. Ihm war bewusst, dass er, mit seinen bescheidenen Grundkenntnissen, dieses Schwert nicht sicher führen konnte – jedenfalls noch nicht. Aber er war fest entschlossen, eines Tages, diese Fähigkeiten zu vertiefen. Auf die Frage des Dominus erwiderte Sicanus:


    „Nein Herr, der Besuch einer weitergehenden Schule war mir in Syracusae nicht möglich. Ich wurde von meinem Vater und meiner Mutter unterrichtet - beides Hellenen. Und meine Mutter war es auch, die mich in die Grundlagen der römischen und hellenischen Philosophie und Religion eingeführt hat.“


    Eilig fügte er hinzu:


    „Aber ich bin bereit zu lernen, Dominus! Solltest Du mit meinen Fähigkeiten unzufrieden sein oder eine Vertiefung meines Wissens wünschen, werde ich lernen und mir dieses Wissen selbstverständlich aneignen.“


    Als Kind hatte Sicanus es gehasst, die Wochenenden gemeinsam mit seiner Mutter im Apollonion oder im Athenaion von Syracusae verbringen zu müssen. Doch jetzt sollten sich diese Lehrstunden womöglich noch auszahlen…

  • Callidus wog den Kopf hin und her und strich sich daraufhin nachdenklich durch den Bart.


    > Ich muss dich enttäuschen. Ich hoffe, du weißt, dass es dir als peregrinus kaum möglich ist, im palatium zu arbeiten. <


    Zwar standen noch immer Freigelassene und Sklaven des princeps in seinen Diensten, diese waren jedoch handverlesen.


    > Jedoch biete ich dir etwas, das dir ebenso teuer sein sollte. Ich brauche einen Lehrer für meine Sklavin, ebenso jemanden, der in der Lage ist, Betriebe zu verwalten. Jemanden, der mir Aufgaben privater Natur abnehmen kann und sich auch im Haushalt betätigt.
    Gewiss sind es unter Umständen viele verschiedene Tätigkeiten, doch würde ich dich zunächst mit 100 Sesterzen in der Woche dafür entlohnen. Erledigst du deine Aufgaben gewissenhaft, sehe ich keinen rund, deinen Lohn nicht zu steigern. <


    Abwartend betrachtete der Aelier den Mann aus Syracus.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Als der Procurator a libellis Sicanus darauf hinwies, dass eine Arbeit im Palast für Sicanus nicht in Betracht kam, war er kaum überrascht. Wusste er doch, dass sein Ersuchen mehr ein frommer Wunsch, denn eine realistische Chance gewesen war. Doch noch bevor er die Zeit gehabt hätte, über diese Wendung enttäuscht zu sein, bot ihm der Aelier eine private Anstellung an. Sicanus hatte großen Respekt vor dem Procurator. Das würdevolle und zugleich doch freundliche Auftreten des Aeliers hatte Sicanus tief beeindruckt. Und so wäre es für Sicanus eine große Freude und Ehre gewesen, in seinen Diensten stehen zu dürfen. Als der Procurator dann auf die Entlohnung zu sprechen kam, glaubte Sicanus zunächst die Worte falsch übersetzt zu haben. Im Kopf ging er kurz noch einmal die lateinischen Zahlen durch:


    unus, decem, centum, mille…


    Nein, er hatte den Dominus nicht falsch verstanden. Man hatte ihm für seine Dienste tatsächlich 100 Sesterzen geboten – mehr als sein Vater im Dienste des Regionarius je erhalten hatte. Sicanus hatte alle Mühe seine Freude zu verbergen und die gebotene Form zu wahren. Nach einigen Sekunden stummer Verblüffung verbeugte sich Sicanus knapp und entgegnete:


    „Dominus, es wäre mir eine große Ehre, Dein Angebot anzunehmen! Ich danke Dir für Deine Großzügigkeit! Es wäre mir eine Freude, Deine Sklavin unterrichten und Dir private Aufgaben abnehmen zu dürfen. Ich werde Dich nicht enttäuschen, Herr!“


    Sicanus hatte sich nach Kräften bemüht, diese Worte in einem neutralen und sachlichen Tonfall zu formulieren. Doch wahrscheinlich war es ihm nicht gänzlich gelungen, seine Aufregung zu verbergen. Er dachte an die düsteren Tage die nun hinter ihm lagen und an die große Ehre, welche ihm jetzt zuteil wurde. Sicanus war sich der Einmaligkeit dieses Angebotes nur allzu bewusst und er war fest entschlossen, den Dominus nicht zu enttäuschen.


    „Herr, ab wann kann ich Dir mit meinen bescheidenen Fähigkeiten zu Diensten sein?“


    wollte Sicanus wissen, um sich bestmöglich auf die vor ihm liegende Herausforderung einstellen zu können.

  • „Dominus, wenn es Dir recht ist, werde ich mich nun zurückziehen, um alle notwendigen Vorbereitungen zu treffen.“


    Sicanus war klar, dass der Herr sich um wichtigere Dinge als ihn kümmern musste. Er wollte den Dominus nicht unnötig aufhalten, andererseits wollte er seinen neuen Herrn aber auch umfassend informieren. Und so fuhr Sicanus fort:


    „Meine Schwester und ich nächtigen seit unserer Ankunft in einer kleinen Taverne. Ich werde mich jetzt um ein Zimmer in der Nähe des Palatinus kümmern, damit ich stets in Deiner Nähe bin, wenn Du mich rufen lässt. Sofern es Dir recht ist Herr, werde ich morgen zurückkehren, um mich in meine neuen Tätigkeiten einweisen zu lassen. Wer wird die Einweisung vornehmen, Dominus?

  • Sim-Off:

    Sorry, konnt ein paar Tage nicht schreiben.


    Callidus gefiel die Art des Mannes. Er hatte einen gewissen Grad der Unterwürfigkeit bei gleichzeitig würdevoller Haltung.


    > Wenn du sobald wie möglich anfängst, wäre dies das beste. Wenn du morgen zurückkehrst, wird man dich bei den Praetorianern bereits kennen und zur domus Aeliana vorlassen. Du wirst auch bald meine Cousine und Fhina kennenlernen, deren Kenntnisse es zu verbessern gilt. Morgen werde ich für dich Kleidung bereitslegen lassen. Tuniken und Togen. Auch wirst du in der culina Essen für dich finden, wenn du längere Zeit hier verbringst. <


    Für sich selbst machte Callidus einige Notizen auf einer tabula.


    > Mit deiner Schwester sagtest du? Welcher Tätigkeit geht sie in Rom nach? Ich hoffe, für euren Unterhalt ist gesorgt? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Sim-Off:

    Kein Problem. Das RPG rennt uns ja nicht weg.^^


    Abermals war Sicanus von dem Aelier verblüfft. In Syracusae hatte es den Regionarius kaum interessiert, wie es den Familien seiner Bediensteten ergeht; geschweige denn, dass er sich um ihre Kleidung oder Ernährung gesorgt hätte.


    „Ich danke Dir für Deine Großzügigkeit, dominus! Ich werde in den frühen Morgenstunden zurückkehren, um mich mit meinen neuen Aufgaben vertraut zu machen. Nach der Unterweisung werde ich mich dann unverzüglich meinen neuen Aufgaben widmen. Was meine Schwester Eurydice betrifft, so muss ich gestehen, dass sie, seit unserer Ankunft, keiner Tätigkeit nachgeht. In Syracusae diente sie im Apollonion auf Ortygia. Doch hier – in Roma – gibt es verständlicherweise nur wenig Bedarf für hellenische Dienerinnen des Apollo. Ich sorge daher für ihren Unterhalt. Und dank Deiner großzügigen Entlohnung, brauchen wir uns um unser täglich Brot nicht zu sorgen, Herr.“


    Sicanus verneigte sich knapp.


    „Dominus, ich habe bereits zu viel Deiner wertvollen Zeit geraubt, verzeih! Wenn es Dir beliebt, werde ich mich nun zurückziehen und morgen wiederkehren?“

  • Da der Herr offenbar keine weiteren Anweisungen für Sicanus zu haben schien, beschloss er, ihn nicht länger aufzuhalten. Mehr für sich als für den dominus wiederholte er:


    „Ich werde mich nun zurückziehen und in den frühen Morgenstunden zurückkehren, dominus. Vale!“


    Sicanus verneigte sich knapp und wandte sich wieder Richtung porta.

  • Der Aelier verabschiedete den Mann und dachte noch eine Zeit lang über diesen und seine Schwester nach.
    Er hatte im Gefühl, dass der Mann durchaus etwas taugte und sogar nützlicher war als so mancher seiner Klienten. Nach kurzer Zeit verließ aber auch Callidus das Atrium wieder.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Nachdem Nakhti den Besucher von der Porta in das Atrium geführt hatte, bat er ihn mit den Worten “Bitte 'ier warten.“ um etwas Geduld. “Die 'errschaft gleich wird kommen.“

  • Nakhti hatte nicht zu viel versprochen. Gemeinsam mit seiner Gattin betrat Aelius Quarto das Atrium seines Hauses. Er erblickte den dort bereits wartenden Gast, der sowohl sein Schwager, als auch sein Klient war, und begrüßte ihn hocherfreut:
    “Quintus Germanicus Sedulus, wie schön das du uns besuchst! Wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen? Viel zu lange! Es ist mir eine große Freude. Wie geht es dir, mein lieber Freund? Schau nur, meine Liebe, dein Bruder ist da. Ist das nicht nett?!“


    Der Senator konnte manchmal wirklich sehr überschwänglich sein.

  • Sedulus folgte dem Sklaven und staunte immer wieder auf`s Neue wie das Heim der Aelier ausgestatet war.
    Im Atrium angekommen verschwand dann der Sklave auch sogleich um Schwester und Schwager darüber zu informieren das die liebe Verwandtschaft im Anmarsch war, bzw. schon zugegen.
    Es dauerte dann auch nicht mehr sehr lange bis Adria und Quarto ihn begrüßten.


    Salve Adria, Aelius Quarto. Nun, das tue ich doch immer wenn ich in Rom bin. Doch bei meinem letzten Besuch warst du gerade auf kriegerischen Pfaden unterwegs. Ich freue mich das du gesund und munter unter uns weilst schon alleine um Adrias und des kleinen Gaius Willen.


    Sedulus machte eine kleine Pause.


    Leider hatte Iulianus nicht so viel Glück. Aber er scheint einen würdigen Nachfolger zu haben.
    Was mich angeht, so geht es mir gut. Meine Quaestur habe ich so denke ich, doch recht erfolgreich hinter mich gebracht wofür ich den Göttern danke.
    Und euch, geht es euch gut?

  • Der immer wieder gern gesehen Gast wurde von beiden herzlich wie er es verdiente begrüßt.
    Ach, es war doch wirklich Gold wert, wenn der geliebte Mann sich auch mit der mitgeheiraten Familie gut verstand.


    "Oh, wir sind alle überglücklich meinen Mann wieder zu Hause zu haben."
    Ein kurzer besorgter Blick von ihr schweifte über dessen Gesicht, sie versuchte aber gleich wieder zu lächeln und nahm als erste einen Sitzplatz ein. Es sollte sich ein jeder gemütlich machen.

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