Domus Aeliana - Atrium

  • Aelius Quarto machte eine hilflose Geste.
    “Leider lässt sich Land nicht beliebig vermehren. Das liegt in seiner Natur und ich fürchte, die Zeiten, in denen das Imperium schnell wachsen konnte, die sind vorbei. Unsere Grenzen sind weit gespannt und es gibt kaum noch Länder, die sich mit einem vertretbaren Einsatz von Mensch und Geld dazu gewinnen lassen. Da ist es natürlich, dass die Preise für Land, zumal fruchtbares Land, ansteigen. Hier in Italia haben wir diese Situation doch schon seit ein-, ach, zweihundert Jahren, oder sogar noch länger.“




    Sim-Off:

    Oje! Entschuldige bitte. Jetzt habe ich Platz geschaffen.

  • Ursus nickte. Das war nur zu wahr. "Nun, ich werde versuchen, weiteres Land in meinen Besitz zu bekommen. Du hast nicht zufällig einen Rat für mich, an wen ich mich wenden könnte?" Natürlich würde er es innerhalb der Familie versuchen. Doch wenn es jemanden gab, der willens war, Land zu veräußern, dann war es vielleicht klüger, sich an diesen zu wenden und somit den Besitz der Familie zu vergrößern.

  • Leider hatte auch Aelius Quarto nur den Rat, der am nächsten lag:
    “Ich hoffe, ich sage nichts falsches, aber du entstammst doch einem wohlhabenden Geschlecht und ich habe immer angenommen, die Aurelier würden nicht zu den verarmten Patriziern gehören, die es bekanntlich auch gibt, was natürlich mehr als bedauerlich ist.
    Oder dein Patron, dass ist doch Marcus Vinicius Lucianus, wie ich weiß. Seine Statthalterschaft in Germanien ist gewiss einträglich und er sollte in der Lage sein, dir in dieser Sache zu helfen.“


    Er zögerte einen Augenblick. Dann fügte er hinzu:
    “Nun, ich will dich nicht beschämen, bitte denke das nicht. Aber wenn das von mir gesagte nicht möglich sein sollte, dann... Nun, am Grundbesitz darf deine Berufung nicht scheitern, dass könnte ich mir nicht verzeihen. Dann würde ich dir helfen, wenn du es erlaubst.“

  • Ursus fühlte, wie seine Wangen sich leicht röteten. Doch er versuchte, es zu ignorieren. Es gab nicht viele Männer, mit denen er so offen über dieses Thema gesprochen hätte. Und noch weniger, die ihm daraufhin solch ein großzügiges Angebot gemacht hätten. "Ich danke Dir sehr für dieses überaus großzügige Angebot. Allerdings werde ich erst einmal versuchen, auf anderem Wege zum Ziel zu kommen. Ja, mein Patron wird ja nun auch bald nach Rom zurückkehren. Es ist schon eigenartig. Ich hatte ihm damals prophezeit, daß er wohl nicht mehr ewig in Germanien bleiben würde." Wie lange dieses Gespräch schon her war. Und wieviel seit dem geschehen war.


    "Aber das ist nicht der einzige Grund, warum ich Dich aufgesucht habe. Normalerweise hätte ich meinen Patron um Rat ersucht, doch er ist fern und zudem schätze ich Deinen Rat sehr. Ich überlege, mich um ein zweites Tribunat zu bewerben und so meine militärische Erfahrung zu vertiefen. Gleichzeitig möchte ich meine Ausbildung an der Academia weiterführen und auch den Cursus Iuris absolvieren. Allerdings würde ich wegen meiner Arbeit an der Schola nur ungerne Rom verlassen. Natürlich weiß ich, daß ich als Patrizier bei der Vergabe von Tribunaten ganz unten auf der Liste rangiere, da ich dazu nicht verpflichtet bin. Bei einem zweiten Tribunat vermutlich noch weiter unten. Und es scheint mir fast vermessen auf einen Einsatz in Rom zu hoffen. Meinst Du, es besteht eine Chance darauf? Oder soll ich es besser bei der theoretischen Ausbildung bewenden lassen?"

  • “Strebst du langfristig denn ein militärisches Kommando an? An deiner Stelle würde ich das zum Maßstab machen, um diese Frage zu beantworten.
    Wie deine Aussichten sind, dass kann ich nur schlecht beurteilen. Ich befasse mich selbst nur selten mit der Vergabe von Offiziersposten. Es ist gewiss kein Ding der Unmöglichkeit. Allerdings kann ich mich spontan an keinen Tribun patrizischer Herkunft bei den Cohortes Praetoriae oder den Cohortes Urbanae erinnern. Die Stammeinheiten sind nun einmal das traditionelle Refugium der Ritterschaft.“

  • "Als ich nach Germanien abreiste, hätte ich auf Deine Frage hin gelacht. Denn ich glaubte, das Militär wäre für mich völlig uninteressant. Ich hatte das Tribunat angetreten, weil in meiner Familie viel Wert darauf gelegt wird, sich dieser Aufgabe auch zu stellen. Und ich persönlich einfach davon überzeugt bin, daß ein breites Wissen mir nur nützlich sein kann. Doch als ich dort war, hat sich meine Sicht auf diese Dinge grundlegend geändert. Ich hatte das Kommando über die Reiterei. In diesem Jahr habe ich viel gelernt und auch Freude an dieser Aufgabe gefunden. Die große Verantwortung war eine Herausforderung. - Ja, ein Kommando würde mich reizen. Zumindest möchte ich die Voraussetzungen dafür schaffen. Nun, ich denke, ich bewerbe mich auf jeden Fall und äußere die Bitte. Auch wenn es noch nie vorgekommen ist, so dürfte es doch nicht völlig unmöglich sein, hier in Rom eingesetzt zu werden?" Und wenn schon nicht in Rom, dann vielleicht in Mantua? Da hätte er zumindest ab und an die Möglichkeit, Rom aufzusuchen.

  • “Dann solltest du es tun und, nein, es wird sicherlich kein Fehler sein, wenn du deine Präferenzen für einen Posten hier in Rom äußerst. Ob dein Wunsch erhört wird, nun, dass musst du abwarten. Aber ich denke doch, dass man einen Mann wie dich nicht nach Numidia, oder in eine ähnlich abgelegene Gegend schicken wird.“

  • Ursus nickte und grinste ein wenig schief. "Ja, eine gar so entlegene Gegend wäre wirklich übel. Germanien wird auch eher nicht in Frage kommen, weil ich dort ja schon war. Ich danke Dir für Deinen Rat. Wenn ich einmal irgendetwas für Dich tun kann, dann laß es mich bitte wissen."

  • Das Gespräch neigte sich seinem Ende zu und Ursus verabschiedete sich herzlich von Aelius Quarto. Er freute sich darauf, auch in Zukunft mit diesem Mann zusammenarbeiten zu können. Falls er es denn schaffte, seinen Onkel zu überreden, ihm ein Stück Land zu verkaufen. Oder wenn den nicht, dann doch wenigstens seinen Patron. Leicht würde es nicht werden, soviel war klar. Wenigstens wußte er nun, warum die Berufung in den Senat noch nicht erfolgt war. Und konnte daran arbeiten, die Voraussetzungen zu schaffen.

  • Nakhti, der Sklave, erschien im Atrium, weil er, wie so oft, einen Gast anzukündigen hatte.


    “'err!“, sagte er. “'err, 'ier ein Mann ist, der... ä'm... der Decimus Verus ist. Er sagt, er 'at einen Termin.“

  • Aelius Quarto sah auf.


    “Oh ja, Decimus Verus, ja tatsächlich, den hat er. Bring ihn zu mir!“


    Der Hausherr erhob sich und strich die Falten seiner Toga zurecht, um seinen Gast gebührend zu empfangen.

  • Mutig trat Verus in der weißen Toga mit dem kleinen Purpurstreifen eines Ritters in den Raum. Er sah sich nach Quarto um und ging dann freudig auf diesen zu. Er überließ ihm das Wort, wie es Sitte war. Quarto hatte das Recht zu erst zu grüßen. Verus wollte ja nicht unhöflich sein.

  • "Salve Senator Aelius," grüßte Verus ebenso freundlich zurück.


    "Es ist mir eine Ehre, dich kennenzulernen. Ich bin froh, dass du die Zeit gefunden hast, mit mir zu sprechen. Ich danke dir, Senator!" Verus nickte freudig.

  • “Sehr gerne. Bitte, machen wir es uns bequem.“


    Quarto bot seinem Gast einen Platz am Impluvium an.


    “Darf ich dir etwas anbieten, vielleicht einen Wein und auch eine Kleinigkeit zur Stärkung?“

  • Aelius Quarto sah kurz zu dem Sklaven, der noch immer abwartend etwas abseits der beiden stand.


    “Nakhti, sorge dafür; Wein.“


    Danach lehnte er sich zurück und fasste seinen Gast ins Auge.


    “Nun, also, mein verehrter Decimus Verus, du dienst also bei der Flotte in Misenum?“

  • Verus lehnte sich leicht nach Vorne und räusperte sich kurz.


    "Ich habe meinen Dienst gerade ehrenhaft abgeschlossen. Der Brief, den ich dir schrieb, ist schon ein paar Monate alt. In ihm zeichnete ich ja auf, dass ich bald die Flotte verlassen würde und dies ist nun geschehen. Insofern bin ich wieder frei und offen für neue Dinge."


    Er lächelte.


    "Du musst wissen, 21 Jahre Dienst im Exercitus sollten genug sein. Ich denke, dass man eines Tages auch den Schlussstrich ziehen sollte, man sollte nicht sein ganzes Leben im Militär verbringen. Der Dienst formt zwar einen Mann aber kann ihn auch verformen.

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