Domus Aeliana - Atrium

  • “Ah ja, mmmh, dass glaube ich gerne. Der Dienst zur See ist gewiss nicht immer leicht. Das Meer ist voller Tücken und Gefahren, selbst wenn keine Feinde darauf lauern, so sagt man wohl.“


    Er fuhr sich über den Bart.


    “Hast du denn schon Pläne für die Zukunft gemacht, wenn ich fragen darf?“

  • Verus nickte.


    "Ich gedenke als Beamter meinen Dienst zu verrichten. Ich denke, dass ich Rom weiterhin dienen will, statt des Schwertes mit der Feder. Ich habe bereits bei Prudentius Balbus vorgesprochen für den Posten des Procurator a rationibus, jedoch meinte dieser, dass es zu hoch gegriffen wäre, sofort mit diesem Posten meine Beamtenkarriere zu beginnen. Er verwieß mich auf den Posten des Curator Kalendarii. Er wollte sich noch beim Stadtpräfekten erkundigen, ob es mir möglich wäre diesen Posten zu besetzen. Ich hoffe auf das Beste. Mein Ziel bleibt jedoch der Posten des Procurator a rationibus. Nicht, dass du denkst, ich habe keine Erfahrung mit dem Beamtenapparat. Ich arbeitete vor meiner Dienstzeit in der Flotte als Provinzbeamter, nämlich als Magister Scriniorum der Regio Italia. Leider wurde die Curia aufgelöst und ich ging zum Militär. Dort arbeitete ich neben dem normalen Dienst als Assistent des Präfekten und machte die Schreibarbeit, ebenso die Verwaltung."


    Recht lange Ausführungen für einen Soldaten, der sonst kurze Sätze gewöhnt war. Wo blieb eigentlich der Wein? Verus hatte nun einen trockenen Hals.

  • “Curator kalendarii in Italia? Mmh...“
    Quarto vergegenwärtigte sich, welche Aufgaben ein Curator kalendarii hatte, welche Befugnisse und wo er innerhalb der Hierarchie der Beamtenschaft Italias einzuordnen wäre. Während er überlegte, fuhr er sich in der für ihn so typischen Geste nachdenklich über den Bart.


    “Ja“, meinte er schließlich, “das scheint mir ein sinnvoller Schritt zu sein. Als Curator kalendarii wärst du der Stellvertreter des Curators rei publicae, dem wichtigsten Beamten innerhalb Italias und du wärst bereits mit der Finanzverwaltung beschäftigt. Wenn du mit Geld und Zahlen gut umgehen kannst, und wenn es dein Ziel ist, einmal als Procurator a rationibus hier auf dem Palatin tätig zu sein, dann hat dir mein Freund Prudentius Balbus einen guten Rat geben, denke ich.“

  • Verus nickte verstehend. "Ich denke auch, dass dieser Posten einen geeigneten Schritt darstellt. War hoch steigt, kann tief fallen und ich möchte erst einmal Erfahrung sammeln, bevor ich zu hoch hinausschieße und das Amt schlecht ausfülle. Der Curator kalendarii wäre ein guter Einstand für mich."


    Verus lächelte.
    "Zahlen und Geld waren noch nie ein Problem für mich, zumindest nicht beruflich."

  • Inzwischen servierten Nakhti und zwei weitere Sklaven des Hauses den Wein, der vor den Augen von Gast und Gastgeber mit Wasser gemischt und eingeschenkt wurde.




    Sim-Off:

    Angebot in der WiSim. Wohl bekommt's!

  • Aelius Quarto ergriff seinen Becher, verschüttete einen kleinen Schluck als Trankopfer an die Götter und prostete seinem Gast anschließend zu.


    “Auf dein Wohl, Titus Decimus Verus! Mögen die Götter die hold sein und mögest du dein Ziel erreichen!“

  • Verus nahm sich einen der Becher und behielt diesen vorerst in der Hand.


    "Ebenso auf dein Wohl, Aelius Quarto! Mögen auch dir die Götter hold sein und mögest du ewiges Glück erfahren!"


    Er trank einen kräftigen Schluck.


    Sim-Off:

    Ich habe mir mal nur einen Wein genommen. Ich will ja nicht zu gierig werden. :D

  • Der Senator bedankte sich für die guten Wünsche, trank noch etwas, und stellte seinen Becher dann ab.


    “Du hast mir in deinem Brief geschrieben, dass du einen Patron suchst.“, kam er recht unvermittelt auf das Schreiben zu sprechen, in dem Decimus Verus um dieses Treffen der beiden gebeten hatte.

  • Verus stellte den leeren Becher vor sich ab.


    "Richtig, Senator."


    Er lächelte.


    "Nachdem ich lange Zeit alleine unterwegs war, fällt mir nun auf, dass mir der Mentor und Beschützer fehlt. Mir fehlt eine Schützenhilfe. Ich hoffe, dass ich dir damit nicht zu Nahe trete: Ich wünsche mir dein Klient zu werden."

  • “Zu nahe treten? Oh nein, kein Gedanke daran. Bei den Göttern, dass ist eine Ehre für mich! Also ja, ich werde sehr gerne dein Patron. Lass uns darauf anstoßen und diesen Bund besiegeln.“


    Aelius Quarto griff erneut zu seinem Becher.

  • Verus lächelte. Er überlegte kurz.


    "Mir fehlt auf Anhieb nur ein, dass du meine Bewerbung um den Posten des Curator Kalendarii beim Praefectus Urbi unterstützen könntest. Sofern, dir das nicht zu viel Arbeit macht. Prudentius Balbus schlägt mich ja ohnehin vor, vielleicht könnte dein Wort die Sache etwas beschleunigen."


    Er nickte und trank dann einen weiteren Schluck vom süßen Wein.

  • Aelius Quarto runzelte die Stirn. Zwar war Titus Decimus Verus jetzt sein Klient und damit potentiell auch ein Freund, dem man vertrauen konnte. Dennoch zögerte er, wie viel er ihm schon jetzt offenbaren sollte. Andererseits war es auch nicht wirklich ein Geheimnis und darum sagte er schließlich:
    “Nun, ich würde dir in dieser Angelegenheit gerne direkt helfen. Aber wenn Tiberius Prudentius Balbus sich bereits für dich einsetzt, dann ist es vielleicht besser, dass nicht auch ich noch interveniere. Denn du musst wissen: der Praefectus Urbi und ich, wir... ähm... stehen uns nicht unbedingt sehr nah. Wenn ich für dich sprechen würde, dann könnte dir das leicht zum Negativen gereichen.“

  • Verus nickte mit einer hochgezogenen Denkerbraue.


    "Ich verstehe. Ich werde auch nicht weiter nachhaken, was den Präfekten angeht."


    Er lächelte.


    "Jeder braucht, oder besser gesagt, hat seinen persönlichen Gegenspieler," deutete Verus an. "Ich selbst bin auch nicht frei davon." Er schmunzelte. "Wie einst ein großer Philosoph sagte: Von unseren Freunden lernen wir und von unseren Feinden noch mehr, wenn nicht sogar besser."

  • “Nun ja.“, meinte Aelius Quarto und verzog dabei gequält das Gesicht. “Wenn du den Praefectus Urbi kennen lernst, dann wirst du feststellen, dass er ein Mann einfacher Herkunft ist. Das muss kein Makel sein, wenn es nicht allzu offenkundig zutage tritt. Bei ihm allerdings, da bemerkt man schnell und allzu schmerzlich, dass er wenig von den ehrwürdigen Traditionen und Gebräuchen verstanden hat, die unser Zusammenleben hier in Rom bestimmen und prägen. Von ihm kann man, so fürchte ich, nur wenig lernen.“

  • Verus strich sich durch seinen kunstvollen Bart. Er trank noch einen Schluck und antwortete dann:


    "Eine harte Aussage aber ich schätze dein Urteil. Wenn er wirklich so ein Mann ist, dann wird es schwer sein als ehrenhafter Römer in seinem Umfeld Fuß zu fassen. Vorallem, wenn er die Traditionen wenig schätzt. Jedem Römer sollten diese doch heilig sein, schließlich halten sie unsere Res publica im Inneren zusammen."

  • “Genau so sehe ich es auch. Man darf nicht stets rückwärtsgewandt denken, sondern muss sich dem Neuen öffnen und sich ihm stellen. Das hat uns Römer schon immer ausgezeichnet und das hat uns groß gemacht. Aber ebenso gehört zu unserer Größe, dass wir uns unserer Traditionen und unserer Herkunft bewusst sind und das wir das ehren und bewahren, was uns im Innersten ausmacht.
    Aber, nun gut, ich will dir keine ermüdenden Vorträge halten. Also genug davon.


    Kann ich sonst noch etwas für dich tun?“

  • "Mir deinen Weinlieferanten verraten!" Verus lachte leicht. "Ein wahrlich guter Tropfen, Senator Aelius."
    "Nein, nein, ich denke, dass soweit alles geklärt ist, zumal ich dich nicht weiter aufhalten möchte. Sofern du mich brauchst, ich bin jeder Zeit für dich in der Casa Decima zu erreichen."

  • “Ah ja, gut, gut. Mein Haus steht dir natürlich jederzeit offen.“


    Der Senator rappelte sich hoch, um seinen Gast zu verabschieden.


    “Ich danke dir für deinen Besuch, Titus Decimus Verus, und ich hoffe, wir sehen uns recht bald wieder. Für deine Ernennung wünsche ich dir Fortunas Segen. Aber ich bin mir sicher, dass Prudentius Balbus diese Angelegenheit schon voran treiben wird.“

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