“Ich will es versuchen.“, meinte Aelius Quarto. Aber die Skepsis in seiner Stimme war nicht zu überhören.
“Bei Senator Tiberius bin ich übrigens auch eingeladen. Dann hoffe ich, dass wir uns dort wiedersehen werden.“
“Ich will es versuchen.“, meinte Aelius Quarto. Aber die Skepsis in seiner Stimme war nicht zu überhören.
“Bei Senator Tiberius bin ich übrigens auch eingeladen. Dann hoffe ich, dass wir uns dort wiedersehen werden.“
Ich nickte "Wir werden sehen, was sich ergibt..... vielleicht sollten wir auch noch eine Amtszeit abwarten...... die Cena bei Tiberus wird vielleicht aufschlussreich sein....."
Kurz überlegte ich und sprach es dann doch an "... aber wenn ich deine Zeit noch kurz in Anspruch nehmen darf..... gäbe es in der Stadt oder am Kaiserhof einen Posten, der eines Senators würdig und.... naja, gut bezahlt wäre?"
“Das Amt des praefectus annonae ist meines Wissens momentan vakant. Ein sehr ehrenvolles Amt, allerdings auch mit viel Verantwortung verbunden. Schließlich obliegt es dem praefectus annonae, die lebensnotwendige Getreideversorgung der Stadt sicherzustellen und er muss sich dabei mit den Getreidehändlern und Spekulanten auseinandersetzen, außerdem mit den Fuhrleuten und Kahnführern auf dem Tiberfluss, und unter uns gesagt, sind das allesamt Gauner.“
"Gauner...." lächelte ich ".... kenne ich zu Genüge, schliesslich war ich die letzten Jahre in Germania, wie du weisst....... und soweit ab von Rom herrschen Hie und Da doch andere Gesetze!"
Dann wurde ich aber wieder ernst
"Nun, dann würde ich mir gerne ein wenig Bedenkzeit einräumen, wenn es dir recht ist und den Besuch bei Senator Tiberius abwarten. Ich denke, dass sich dort noch das Eine oder Andere interessante Gespräch ergeben wird!"
“Oh ja, bestimmt wird es das. Ziemlich illustre Gästelisten sind bei Tiberius Durus üblich. Es werden viele einflussreiche Männer zugegen sein und zwar sowohl Plebejer, als auch Patrizier. Das verspricht ein interessanter Abend zu werden.“
"Gut, dann danke ich dir für deine Zeit und hoffe, dass wir noch einige Senatoren davon überzeugen können, etwas mehr für Rom zu tun, als nur Reden zu schwingen."
Somit erhob ich mich
"Vale, Senator, wir sehen uns dann im Hause Tiberia!"
Aelius Quarto versichterte seinem Gast, dass er sich auf ihr Wiedersehen bereits freue. Dann verabschiedete er ihn wortreich und mit besten Wünschen für Paulina, seine Base und Lucianus Ehefrau. Schließlich geleitete er ihn persönlich hinaus.
“'err!“, platzte ein ganz aufgeregter Nakhti herein. Hastig verneigte er sich.
“Da ein Mann ist, 'err. Er eine Acta ist, er sagt, aber sein Name, der nicht Acta ist sondern Columnus. Er dich zu sprechen wünscht. Es dringlich ist, er sagt, total dringlich sogar. Du i'n se'en willst, 'err?“
Aelius Quarto wunderte sich über seinen Sklaven. So aufgeregt? Dieser Besucher musste ja wirklich außerordentlich sein, oder aber, so gut kannte er seinen langjährigen Leibsklaven inzwischen dann doch, vielleicht auch nur ganz ausgesprochen verstörend. Der groß gewachsene Aegypter war ein schlichtes Gemüt und leicht zu verwirren.
“Columnus? Mmh... sollte ich ihn kennen?“
Der Name kam ihm wohl bekannt vor, aber er konnte sich an kein dazu passendes Gesicht erinnern.
“Nein, wohl nicht.“, entschied Quarto deshalb.
“Aber wenn es so wichtig ist, wie er sagt, dann sollte ich ihn wohl anhören. Er soll zu mir kommen. Lass ihn herein!“
Der Senator erhob sich, um den Gast zu begrüßen.
Caius Columnus hatte den Sklaven verfolgt und stand ein wenig abseits im Atrium. Fast hätte man es als Herumlungern bezeichnen können. Er spitzte die Ohren und versuchte zu hören, was der Sklave seinem Herrn berichtete, aber viel zu machen war da nicht. So wartete Columnus, ein wenig ungeduldig vielleicht, besah sich die Totenmasken und den sonstigen Zierrat im Atrium, freilich ohne ihn richtig wahrzunehmen - stand ihm doch ein Interview mit dem (zweit?) wichtigsten Mann des Kaisers bevor. Als der Senator aufstand, schnupperte Caius schon den Beginn. Aber einfach so hinzugehen, wäre wirklich unhöflich gewesen. Und deswegen wartete er noch, bis der Glatzkopf ihn dazu auffordern würde, mit durchgedrücktem Rücken und aneinandergeklackten Fersen.
“Mein 'err dich jetzt empfangen wird.“, sagte Nakhti zum ihm, drückte dabei aber nicht den Rücken durch, sondern im Gegenteil, verbeugte sich schon wieder.
Caius unterdrückte ein "Wird auch Zeit", setzte stattdessen eine freundliche Miene auf und trat dem Senator entgegen.
"Senator Aelius! Gestatten, ich bin Caius Columnus, rasender Reporter der Acta Diurna und politisch interessierter Nicht-Bürger des römischen Imperiums", stellte er sich vor und deutete eine Verbeugung an.
"Ich bin im Auftrag des Auctors hier und würde gern eine Unterredung zu einem vielleicht delikaten Thema mit dir führen: Es geht um unsere geliebte Göttlichkeit, den Kaiser. Deinen Bruder", fügte Caius Columnus geschwollen hinzu, als mochte Aelius Quarto vielleicht entfallen sein, dass er einen Bruder besaß und wer dieser Bruder war. Gespannt wie ein Flitzebogen wartete der Schreiberling auf eine Reaktion seitens des Bruders des (zweit?)mächtigsten Mannes des Reiches.
“Salve Caius Columnus!“, begrüßte Quarto den Mann mit einer Mischung aus Überraschung, Irritation, Belustigung und Skepsis.
“Du kommst also im Auftrag von Marcus Aurelius Corvinus? Als Schreiber der Acta Diurna, ja?“
Das war es also! Vielleicht kam ihm der Name Columnus deshalb geläufig vor.
Er runzelte die Stirn.
“Du willst mit mir reden und alles was ich sage schreibst du dann auf, so dass ich es in der nächsten Ausgabe der Acta wiederfinden kann?“
Noch mehr Stirnrunzeln.
Lustiger Gesichtsausdruck, dachte sich Columnus und wagte ein flüchtiges Grinsen.
"Ja, Senator, das ist vollkommen richtig!" kommentierte Caius die Nachfrage des Senators und nickte geschäftig. Bei der nächsten Frage allerdings - Caius bemerkte die Skepsis und das fallende Tor dabei sehr wohl - galt es, ein wenig mehr Fingersppitzengefühl zu beweisen.
"Ja und nicht, also, nicht direkt, Senator. Ich komme, weil der Auctor mich beauftragt hat, das ist richtig. Ich soll allerdings kein identisches Interview zusammenschreiben, sondern viel eher Informationen einholen. Eh... Können wir uns setzen? Und darf ich einen Schluck Wasser haben? Dann redet es sich bestimmt leichter." Caius lächelte betreten und aufmunternd zugleich. Wie er das schaffte, war selbst dem Schreiber hinter seiner Person ein Rätsel, doch er schaffte es dennoch.
"Ich habe bedauerlichweise nämlich die Anweisung, nicht ein Wort ohne deine Zustimmung zu veröffentlichen." Und das war etwas, das Caius wirklich blöde fand. Aber was sollte man tun? Was der Auctor sagte, war Gestz. Nun ja, zumindest für ihn, nach dieser Vorstellung mit dem Elefanten, die er sich damals geleistet hatte....
Quarto wurde wohl bewusst, dass er diesen Mann nicht so einfach abwimmeln konnte. Auch wollte er den Auctor der Acta, immerhin ein geachteter Senator, nicht enttäuschen, oder gar für die nächste Zeit eine Schlechte Presse riskieren.
Also ergab er sich in sein Schicksal und machte eine etwas müde Geste, mit der er bedeutete, Columnus möge es sich bequem machen.
Zu seinem Sklaven gewandt sagte er: “Bring meinem Gast einen Becher Wasser.“
Caius Columnus nahm selbstverständlich augenblicklich Platz. Im Gegensatz zu Aelius Quarto war der Reporter sich keinesfalls bewusst, dass er für viele eine Landplage auf zwei Beinen war, ganz im Gegenteil, er hielt sich für unverzichtbar und zeigte das auch. Der Sklave war fix, das musste man ihm lassen, und so kam es, dass Caius Columnus kurz darauf an seinem Wasser nippte und es dann fort stellte. Statt des Bechers befanden sich plötzlich Tafel und Griffel in seinen Händen.
"Nun, Senator!" sagte er.
"Dir ist sicher nicht entgangen, dass in den letzten Ausgaben der Acta Diurna kaum Neuigkeiten über unseren geliebten Kaiser zu lesen waren, und dass es überhaupt recht wenige Ausgaben in letzter Zeit gab. Was natürlich nicht an den gering gesähten Informationen über Valerian liegt, sondern anderes zur Ursache hat... *hüstl* Also, einer der Gründe, aus denen kaum etwas über Valerian zu lesen ist, ist dass es kaum etwas gibt, über dass es sich zu schreiben lohnt", erklärte Columnus wenig diplomatisch.
"Natürlich werden ab und an und hin und wieder Artikel auch von freien Schreibern eingereichen. Jetzt kürzlich erreichte den Auctor ein Artikel über deinen Bruder, bei dem er große Bedenken hat, ihn zu veröffentlichen, denn es ist von Krankheit und Zweifeln darin die Rede und Senator Aurelius ist der Meinung, dass das Volk so etwas jetzt nicht auch noch gebrauchen kann, zusätzlich zu den Gerüchten um Salinator. Das sagte er. Deswegen hat er mich zu dir geschickt. Ich habe die Aufgabe, dich zu fragen, wie es um den Kaiser wirklich bestellt ist, und ob es nicht etwas gibt, dass die Acta guten Gewissens veröffentlichen könnte. Das römische Volk braucht einen Lichtblick, hat er gesagt. Aber wir wollen natürlich auch nichts Schlechtes gut reden, wenn du verstehst. *räusper* Dein Bruder hält sich gegenwärtig in Misenum auf? Und er hat vor kurzem eine Vestalin auserwählt. Wie geht es dem Kaiser denn und ist es absehbar, dass er bald zurück kommt?" Caius Columnus hielt den Griffel schreibbereit und blickte Quarto an.
"Ah, wie gesagt, störe dich nicht an dem Schreibzeug. Das ist mehr für mich zur Erinnerung während unseres Gesprächs als zum Artikelschreiben."
“Ja.“, antwortete Quarto. “Der Imperator Caesar Augustus hält sich im schönen Misenum auf. Soweit geht es ihm gut. Aber seine Leibärzte haben ihm geraten, dass gesunde Klima Campanias noch etwas länger wirken zu lassen und die frische Luft der See. Natürlich ist es richtig, dass er auf sie hört. Also bleibt er noch für eine Weile. Wann er zurückkehrt, dass vermag ich im Augenblick nicht zu sagen. Aber seine Gedanken sind bei uns in Rom.“
Der Sklave Nakhti brachte einen Besucher ins Atrium.
“'err!“, sprach er seinen Herrn an, den er dort wie erhofft antraf.
“'err, ein Mann 'ier ist. Sein Name Claudius ist, Claudius Lepidus. Er wegen der Factio Veneta gekommen ist, er sagt.“
“Wegen der Factio? Aha!“, kommentierte sein Herr die Worte des Sklaven.
“Wegen der Factio. Claudius? Lepidus? Mmh... ich bin neugierig. Führe in herein!“
Nach einer kurzen Unterweisung über den Besuch, wurde Lepidus schließlich ins Atrium geführt.
"Salve Aelius Quarto." Begrüßte Lepidus den Hausherren. "Mein Name ist Claudius Lepidus, ich komme im Auftrag von Senator Tiberius Durus bezüglich eines Wagenrennens zur Feier der Feriae Latinae."
Kam Lepidus gleich auf den Punkt.
"Hier habe ich die Einladung."
Lepidus entrollte das gute Schriftstück und reichte es Quarto.
An den
Princeps Factionis der Factio Veneta
Lucius Aelius Quarto
Domus Aeliana
Roma
Salve Lucius Aelius Quarto!
Zur Feier der Feriae Latinae, dem Fest zur Bekräftigung des Bundes der Latiner, werde ich ANTE DIEM IX KAL DEC DCCCLIX A.U.C. (23.11.2009/106 n.Chr.) ein Wagenrennen im Circus Flaminius ausrichten.
So will ich die Tradition des sportlichen Wettstreits auf der Rennbahn pflegen und dem römischen Volk Unterhaltung und Zerstreuung bieten.
Alle römischen Factiones sind herzlich dazu eingeladen, mit ihren Gespannen an diesen Rennen teilzunehmen, auch die Factio Aurata, der Du vorstehst.
Gefahren wird mit Vierspännern über sieben Runden, so wie es üblich ist. Jeder Factio steht es frei, so viele Teilnehmer zu benennen, wie es ihr beliebt. Sollte die Höchstzahl von zwölf Teilnehmern überschritten werden, wird es mindestens zwei Ausscheidungsrennen für das Finale geben.
Wir bitten um die Nominierung eurer Gespanne bis spätestens ID NOV DCCCLIX A.U.C. (13.11.2009/106 n.Chr.) ich würde mich über eure Teilnahme freuen. [Blockierte Grafik: http://img157.imageshack.us/img157/6083/siegelmtdsenatorhc0.gif]
ROMA - ANTE DIEM VII KAL NOV DCCCLIX A.U.C. (26.10.2009/106 n.Chr.)
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