• Auf dem Weg des Vollstreckers und Crassus aus den Karkergewölben kamen ihnen zwei Priester entgegen und grüßten sie flüchtig. Ohne Zwefel würden sie sich nun der Körper der beiden eben Getöteten annehmen und dafür sorgen, dass sie ihres Verbrechens entsprechend entsorgt werden würden.


    Als die beiden die Gewölbe verlassen hatte und sich von nun an ihre Wege wieder trennen würde, verabschiedete sich auch Crassus von dem Magistraten:


    Mögen die Götter auch über dich ihre schützende Hand halten, valel.


    Während der Magistrat den Weg zum Tor wählte, ging Crassus zurück in sein Officium.

  • Nach einigen Minuten Marschieren erreichten die beiden Palastwachen, die zwischendurch durch zwei weitere Prätorianer Unterstützung fanden, gemeinsam mit Tiberius Antoninus die Castra Praetoria. Nach ein paar weiteren Minuten kamen sie bei den Zellen an. Willkürlich wurde eine leere Zelle aufgesperrt:


    Hier rein mit dir und schlaf erst einmal deinen Rausch aus.


    Antoninus wurde in die Zelle geschubst und hinter ihm wurde die schwere Türe geschlossen.

  • Ich hörte nur noch das zuknallen einer sehr schweren Tür und befand mich danach in fast vollkommender Dunkelheit.
    Irgendein Ungeziefer biß mich heftig in ein Bein, so wachte ich tatsächlich auf.


    "Wein endlich da...."


    Ich hatte doch beim Onkel und seinem lustigen Soldatenbesuch Wein bestellt,
    aber hatte nicht ein Soldat auf einmal sein Schwert gezogen und war mit mir spazieren gegangen....?
    Warum wurde ich so gut bewacht....?


    Wie ein wildes Stück Vieh kroch ich auf allen vieren durch die verdreckte Zelle und suchte meinen guten Wein.
    Ich spürte Feuchtigkeit auf dem Boden und begann diese auf zu lecken !


    "Ihr Hunde habt mein Wein verschüttet...."

  • Am anderen Morgen erwachte ich ziemlich spät, mit meinem Gesicht auf dem Boden liegend in etwas kalter Feuchtigkeit.
    Mein linkes Bein schmerzte unwahrscheinlich, etwas hatte mich gebissen oder gestochen.
    Aufstehen und sitzen konnte ich kaum, hatte elende Knochen und Kopfschnerzen bekommen.


    In Gedanken und Gefühlsmäßig war ich immer noch bei meinen tagelangen Saufpartys in Freudenhäusern....,aber da war ich doch nicht wirklich...,oder...?


    Plötzlich sah ich in Gedanken das vertraute Gesicht meines lieben Onkel
    vor mir, der Gedanke an ihn gab mit ein warmes beruhigendes Gefühl in die Herzgegend !
    Ja der Onkel, das war lange her, wo hatte ich denn nur die guten Kirschen verkauft im Sommer....?
    Auf einmal bekam ich Hunger und Durst, sah mich genau um...., wurde wach....

  • Etwas, das man Essen oder Trinken konnte, betrat nicht die Zelle, dafür aber Crassus. Er war am Vortag über den Vorfall im Palast informiert worden und hatte sich dann für heute vorgenommen, diesen Fall persönlich zu untersuchen. Schließlich war dieser Tage ein auffälliger Patrizier verdächtiger als sonst. Überall, in jedem Detail konnte sich ein Anzeichen für ein kommendes Unheil verstecken.


    Wie ist dein Name?


    fragte Crassus die Gestalt, die elendig auf dem Boden lag.

  • .....ach ja, irgend ein weintrinkender Lump hatte mir damals in einem Lupanar zugerufen, das der Kaiser im Feld endlich gefallen sei....., nun wollte ich zum Onkel zurück, um gegen den Willen des Kaiser meinen Platz als Scriba bei Hofe finden.
    Erfreut über diese Aussicht habe ich Wein getrunken, erfreut meinen Onkel zu besuchen; ordentlich nach gegossen.
    Oh welch ein Fest als ich mich an den Palastwachen vorbei geschlichen hatte, um dann vor meinem lieben Onkel zu stehen.


    "Onkel Iuvenalis bist du auch hier ?"


    Gleich wollte ich als Scriba die Arbeit beginnen, Kraft kehrte in meinen durchtrainierten Körper zurück, ich schrie abermals aus Leibeskräften :


    "Öffnet die Tür, ich bin der neue Scriba hier !"


    Augenblicklich wurde geöffnet und nach meinem Namen gefragt :


    "Marcus Tiberius Antoninus, der Scriba....."

  • ... der Scriba von wem oder was?


    fragte Crassus etwas verwirrt und von der Energie des Insaßen überrascht. Den Erzählungen der Wachen gestern nach, war er sturz betrunken. Dafür war er aber heute wieder ziemlich gut auf den Beinen....

  • Die Nüchternheit des Offiziers weckte mich dann endlich auf, schlagartig präsentierte sich die Situation in Bruchteilen von Sekunden, das Hirn funktionierte wieder :


    "Ja von....."
    Ich saß in einem üblen Gefängnis und war voller Dreck, schnell sprang ich auf die Beine, aber schwankte noch etwas und ging auf den Soldaten zu


    "Entschuldige bitte mein Auftreten ich war die letzte Zeit etwas betrunken


    !
    "Also es gab die Zeit da wollte ich Scriba bei Hofe werden"

  • Instinktiv wich Crassus einen Schritt zurück als Antoninus auf ihn zuging. Denn wer konnte schon ahnen was dieser vor hatte? Auf welche Idee er in dieser Nacht gekommen war...


    Dass du Betrunken warst habe ich schon mitbekommen. Es soll gestern nicht zu übersehen gewesen sein... und sonst wärst du nicht hier, hoffe ich. Nichtsdestoweniger rate ich dir, nicht noch näher zu kommen.


    Crassus machte eine Pause und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen:


    Naja, eine Anstellung bei Palast kannst du natürlich vor erst vergessen. Erzähle mir aber lieber einmal, wie du an den Wachen vorbei gekommen bist und was du im Palast machen wolltest?

  • Ich mußte nun an Durus denken .....


    "Wenn ihr es auch nicht hören wollt, aber ich bin Großmeister im Subak Taekyon. Diesen Kampfsport betreibe ich seit Kindesbeinen an"


    "Dazu gehören unter anderem blitzschnelle Bewegungen der Arme,Fäuste,Ellenbogen,Beine kombiniert mit Geschmeidigkeit und Biegsamkeit des Körpers"
    "Der Wein kam noch nicht so stark zum tragen und somit konnte ich mich geschickt, fast Katzenartig, an den Wachen vorbei schleichen, die Männer wirkten auch sehr übermüdet"


    "ja nun, besuchen wollte ich nach meinem Exil meinen Onkel Iuvenalis, der Procurator Memoriae"

  • Crassus runzelte die Stirn bei den Ausführungen des Tiberiers. Subak Taekyonwas? Bei Pluto, was soll denn das sein? Der Arme scheint ja immer noch ziemlich betrunken. Anders konnte sich Crassus Antoninus' Ausführungen nicht erklären. Deshalb wollte Crassus es auch dabei bewenden lassen.


    Ehh ja, sowas in der Art dachte ich mir schon. er räusperte sich. Du warst im Exil? Wo hast du diese Zeit verbracht und was war der Auslöser für diese Auszeit?

  • Natürlich.....Stirnrunzeln und Ungläubigkeit bei der erwähnten Sportart, welche im Römischen Raum kaum bekannt war.


    "Zur Nachbesserung, dieser Sport kommt aus dem Asiatischen Raum, der Körper ist praktisch zur Waffe ausgebildet1"


    "Ihr scheint ein ranghoher Prätorianer zu sein, nehmt mich in eure Dienste als PRINCEPS , wie auch immer so kann ich euch von der Effektivität des Kampf überzeugen. Ihr verfügt ja sogar über einen internen Geheimdienst !"


    Vor Schwäche wurde mir plötzlich schwarz vor Augen, schwankte und konnte mich gerade noch ab der Wand festhalten.


    "Ein Biß im Bein, ich habe starke Schmerzen,....vielleicht könnt ihr es ausbrennen laßen..."


    fügte hinzu


    "Familiäre Probleme sowie allgemeine Unzufriedenheit führten mich ins Exil, ich war an verschiedenen Standorten unterwegs"

  • Das Fragezeichen über Crassus Kopf wurde nicht unbedingt kleiner, als der Tiberierer weitersprach:


    Kann man wohl so sagen, dass ich ein ranghoher Prätorianer bin. Wie eigentlich gemeinhin bekannt sein sollte, bin ich genau genommen sogar der ranghöchste Prätorianer, den es auf dem Erdkreis gibt. Und wenn du mich schon so fragst, mir liegt im Prinzip nichts ferner, als dich in die Dienste des Imperiums zu stellen. Ja, sogar im Gegenteil, ich werde dafür sorgen, dass du in naher Zukunft am Palast und ähnlichen Administrationen gar keine Anstellung finden wirst.


    Crassus übergang die Bemerkung mit dem Biß komplett und machte keine Anstalten ihm seinen Wunsch zu erfüllen:


    Familiäre Probleme? Erzähle mir mehr davon...

  • "Mit Sturheit und Drohgebärden erreicht Ihr bei mir nichts,Praetorianer"


    obwohl der Kreislaufschwäche und der Schmerzen im Bein konnte er mich nicht einschüchtern, was habe ich am Anfang meiner Kämpfe als junger Bursche im jahrelangen Lernprozess alles an Schmerzen einstecken müßen.
    Es war unerträglich gewesen, sodaß sogar nach Jahren an manchen Körperstellen überhaupt nichts mehr zu spüren war.....
    Dagegen war dies hier noch wie ein Himmel !


    "Zeigt mir das auch Vernunft anstelle der Macht aus euch spricht, ihr haltet mich hier fest ohne Grund, ihr habt wohl noch nie zuviel getrunken ?"


    "Ihr wißt nicht was euch entgeht wenn ihr mich nicht in eure Dienste stellt"
    "Den Soldaten kann es nicht schaden, .....aber zum Schluß.... ihr gehört nicht zur Familie, so habt ihr auch mit meinen Problemen nichts zu tun !"


    "Ich habe niemandem geschadet außer mir selbst welches abermals nur mein Problem ist, ....laßt jetzt bitte die Wunde ausbrennen oder gebt mir einen Dolch !"


    "Von meinem Tod habt ihr eh kein Vorteil...."

  • Das hat weder etwas mit Sturheit noch mit Drohgebärden zu tun. Sondern ist eine rein kausale Folgerung. Denn anders wie du behauptest, wirst du hier nicht ohne Grund festgehalten. Im Gegenteil. Du hast dir unerlaubt Zutritt zum Palast verschafft. In welcher Absicht ist nicht klar, also muss man davon ausgehen, dass du unter Umständen etwas rauben wolltest. Es müsste also ein Gericht klären, ob der Tatbestand des Diebstahls durch Einbruch Anwendung findet. Dieser Paragraph ist aber auf jeden Fall nicht ganz von der Hand zu weisen. Weiterhin hast du aber auch noch den kürzlich verstorbenen Imperator Caesar Augustus verspottet. Dadurch hast du alle römischen Bürger, die dieser Tage in Trauer sind, lächerlich gemacht. DAS kann du nicht durch zu viel Alkohol einfach so entschuldigen. Dafür ist die Sache viel zu ernst... und sonst hätte ich mich nicht hier hinunter bemühen müssen. Du hast dir selbst geschadet, das stimmt, deshalb bist du hier. Denn irgendjemand muss ja für deinen Scahden sorgen.


    Crassus musterte den Patrizier genau. Dieser war wirklich nicht in der Position, um hier große Reden zu halten.


    Du hast zwei Möglichkeiten: entweder du erzählst mir was ich wissen möchte, oder aber ich werde mir die Informationen holen. Von dir im speziellen und von den Tiberiern im Allgemeinen. Und je nachdem, wenn sie sich ähnlich unkooperativ verhalten, wie du es derzeit tust, schöpfe ich aus dem mir zur Verfügung gestellten Möglichkeiten: Durchsuchungen in den Büros, den Villae, Landhäusern, Verhöre der Familienmitglieder, Verhöre mit den Angestellten und so weiter und so fort. Und alles unter dem Deckmantel deiner Aktion gestern, die, gemeinsam mit dem Schweigen, den Verdacht des Hochverrats nahelegt.

  • "Der Tatbestand des Diebstahles wäre nicht gegeben, nicht nachweisbar weil ja nichts gestohlen wurde, den billigen Becher habe ich selbst mitgebracht !!
    "Die evtl. geplanten Untersuchungen bei den Tiberiern wären sinnlos, ihr müßtet euch fragen was den genau gesucht wird ! Wie ihr wißt sind die Tiberier sehr Kaisertreu ! Meinen Auftritt habt ihr alleine mir zu verdanken, sonst niemand."
    "Das Ergebniss wochenlanger Alkoholexzesse, nun stellt bitte eure Fragen ich werde die so gut als möglich beantworten !"
    "Das verspotten von römischen Bürgern lag mir allerdings fern...."


    fügte nachdenklich hinzu :
    "....ich meinte natürlich das ich Probleme mit der Familie habe, rein persönlich, so etwas kann in jeder Familie vorkommen,!


    "Zuritt zum Palast habe ich mir nur verschafft um meinen Onkel zu besuchen. Einbruch und Einschleichen sind ein Unterschied !"
    "Aber ich pflichte euch gerne bei, Alkohol ist eine ernste Sache."


    Plötzlich spürte ich eine starke Übelkeit im Unterbauch, bevor der Mageninhalt in Richtung des Vernehmenden hochschoß konnte ich noch rufen :
    ".....ich habe vom Boden versehentlich etwas getrunken...."


    95KG ehemaliges stolzes Kamofgewicht krachten ohnmächtig zu Boden.

  • Du bist kein Richter, also überlasse die Auslegung der Gesetze jemand anderem. Es hätte ja durchaus sein können, dass du noch etwas stehlen wolltest, die Prätorianer dir nur zuvor kamen. Aber, wenn, dann müssen das die Gerichte klären, das hier zu besprechen ist sinnlos. Und inwiefern die Tiberier kaisertreu sind kannst du sicherlich nicht beurteilen, wo doch gerade du kaiserfeindliche Parolen herumrufst und gleichzeitig lange Zeit im Exil warst, wie du sagtest. Und es macht keinen Untersch...


    Crassus hielt inne, als der Tiberier auf einmal zu Würgen anfing. Instinktiv ging er sofort ein paar Schritte nachhinten, doch nicht schnell genug. Seine Rüstung würde wohl einige Flecken mitnehmen. Wütend sah er auf seine beschmutzte Rüstung und dann auf den Tiberier, der dort auf dem Boden lag. Crassus zögerte einen Moment, aber konnte sich dann doch nicht zurückhalten: er verpasste ihm einen Tritt gegen die Rippen.


    Ich will, dass er und jeder, der mit ihm in Kontakt tritt überwacht wird! Tags wie nachts.


    befahl er dann seine ihn begleitenden Prätorianer, die hinter ihm standen. Dann wandte er sich noch einmal dem Tiberier zu:


    Du kannst dann gehen.

  • Da der Gefangene keine Regung von sich gab, ging Crassus davon aus, dass er entweder eingeschlafen oder ohnmächtig geworden war. Wie auch immer, es war nicht Crassus Problem. Wenn der Tiberier hier länger bleiben wollte, dann konnte er das durchaus tun. Wenn er Glück hatte, würde eine Wache ihn sogar darüber informieren, dass er eigentlich gehen darf. Wenn nicht? Nun dann würde er wohl langsam aber sicher in Vergessenheit geraten....


    Crassus verschwendete daran aber keinen einzigen Gedanken mehr. Er wandte sich von dem Patrizier ab und verließ daraufhin die Katakomben der Castra. Umziehen musste er sich ja nun auch.

  • - Auf dem Weg zum Carcer -


    Die Torwache hielt ihren Präfekt und seine Begleiter selbstverständlich nicht lange auf. Ein kurzer Salut, eine kurze Begrüßung und die Gruppe befand sich im Handumdrehen in der Castra Praetoria. Den Göttern sei Dank hat die junge Frau oder ihr Sklave auf dem Weg hier her nicht noch irgendwelche Tricks versucht, die so oder so nicht geklappt hätten.


    Na, wie gefällt dir dein neues Zuhause? Crassus konnte sich diese spöttische Frage nicht verkneifen. Von dem ursprünglichen Hochmut schien ja nicht mehr viel übrig zu sein und jetzt hier, in der Castra, spielten sie auf Crassus Spielfeld. Hier hatte er absolut gar nichts zu befürchten, hier war er der einzige Chef, hier wurde nur auf ihn gehört. Wer erst einmal hier war, war ihm ausgeliefert.


    Gemeinsam mit Flamma im Schlepptau marschierten sie quer durch die Anlage zu den Carcern....

  • Der jungen Duccierin waren auf dem Weg zum Praetorium endlose Fragen durch den Kopf gegangen und fieberhaft hatte sie überlegt, was sie nun am besten tun sollte. Irgendwie, so dachte sie, musste sie zumindest ihren Zorn irgendwie unter Kontrolle bringen, denn mittlerweile konnte man die Gefühle, die sie für den Präfekten empfand durchaus als Hass bezeichnen und sie war nicht nur einmal versucht gewesen, diesem Hund auf dem Weg hierher ein Bein zu stellen.


    Doch heute, und das war selten bei Eila, siegte ihre Vernunft über ihren Stolz. Und auch das letztlich vermutlich nur, weil dieser Bastard es gewagt hatte ihre Familie zu bedrohen. Auf die Worte des Präfekten hin feuerten Eilas Augen Blitze der Verachtung in seine Richtung, enthielt sich aber jeden Kommentars. Was sollte sie auch groß erwidern? Zunächst einmal würde sie abwarten, was geschah, wenn sie an ihrem eigentlich Ziel angekommen wären.

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