Zwei Didias für ein Halleluja

  • Mittlerweile störten mich die zumeist verwunderten Blicke der Fußgänger nicht mehr, denen wir begegneten. Früher war ich daran gewohnt, als ich mit meiner Schwester loszog, nun hatten wir uns Jahre nicht gesehen und doch schien alles wie früher.


    "Tja Schwesterchen, da wären wir, das Pantheon. Ich erspar dir aber das historische Gewäsch, das man von den Fremdenführern zu hören bekommt, interessiert dich wahrscheinlich ohnehin nicht besonders." ;)


    Mit ausgreifender Geste deutete ich hinein.
    "Alle Götter des Imperiums haben dort einen Platz, wenn du hier keinen findest, kann ich dir auch nicht weiterhelfen."

  • "Wahnsinn..." stand Aemilia staunend vor dem riesigen Pantheon. "Das ist ja wirklich ein großartiger Tempel!"
    Ihr fehlen die Worte, um diesen atemberaubenden Eindruck zu beschreiben.
    "... Ich habe gehört, du bist Priesterin? Hier? Hui..."
    Sie wandte den Blick von dem Gebäude ab und schaute staunend zu ihrer Schwester.
    "...nicht schlecht. Was genau bist du?"
    Aemilia grinste frech.
    "...die Putzfrau?"

  • Lachend schüttelte ich den Kopf.
    "Wenn ichs nur wäre, die verdient viel mehr als ich." :D


    Ich deutete vage in die Richtung, in der ich einen der drei Minerva Tempel vermutete.
    "Mich findet man aber mehr in Tempeln, die Minerva geweiht sind.
    Und, schon eine Idee?"

  • :D "Ist da nicht ganz so viel zu putzen?" Aemilia duckte sich sicherheitshalber.


    "Aber mal im Ernst, Schwesterchen. Ich bin in letzter Zeit so sehr in der Welt umhergeirrt, dass ich mich nun endlich danach sehne, wieder Wurzeln zu schlagen. Ich möchte auf jeden Fall in Rom bleiben. Und ich würde es dir auch gerne gleich tun und mich in den Dienst der Götter stellen..."


    Sie blickte sich suchend um und musterte die vielen Tempel. "Kannst du mir sagen, welche Götter hier in Rom im Augenblick vor allem verehrt werden?"

  • Ich gab meiner Schwester einen freundschaftlichen Klapps auf den Hinterkopf und grinste zurück.


    "Freut mich, hoffentlich verwirren wir beide als Priester den Rest hier nicht allzu sehr." ;)


    Grübelnd blickte ich zur Decke.
    "Hm...in Rom...lass mich nachdenken - kein Kommentar!...
    Soviel ich weiß gibt es hier zwei Minervapriester, eine für Ceres, eine für Diana, einen für Iupiter...und die Vestalinnen eben...ich glaub es gibt hier noch mehr, aber du kennst ja mein Gedächtnis." :D

  • "...und eine Minerva-Putzfrau." Diesmal duckte Aemilia sich rechtzeitig.


    "Hm. Na, ich werde mich mal umsehen." Sie hängt sich bei der Schwester ein. "Oder kannst du mir etwas besonderes empfehlen? Eine Vestalin möchte ich aber nicht werden..."


    Beiläufig schaut Aemilia einem soeben vorbei eilenden jungen gutaussehenden Römer hinterher. "Hmmm... Nicht schlecht. Ägypten ist zwar ganz schön..." meint sie, nun wieder zu Aelia gewandt. "Aber es geht doch nichts über einen hübschen Italiener." =)

  • Mit wissendem Grinsen zwinkerte ich meiner Schwester zu.
    "Ich glaube auch, die Männer wären schwer enttäuscht, wenn du Vestalin wirst. Aber empfehlen kann ich dir nichts, jeder Gott für sich gesehen ist sicher interessant."


    Als sie dem jungen Mann hinterherstarrte zwickte ich sie lachend in die Seite.
    "Ohje, der arme Falco, ich fürchte er wird mit dir genauso viel Ärger haben wie mit mir." ;)

  • "Was denn?" grinste Aemilia unschuldig. "Ich habe nur geschaut. Das wird doch wohl nicht verboten sein, oder? :D Von dir hört man jedoch schon ganz andere Geschichtchen..."


    Aemilia versucht, eine strenge Miene aufzusetzen und sieht ihre Schwester tadelnd an.
    "...mir ist da etwas von einem Sergier zu Ohren gekommen. Ts ts ts... Was hast du nur wieder angestellt?"


    Der Schalk blitzt wieder in ihren Augen auf, doch gespannt mustert sie Aelia und verfolgt deren Reaktion.

  • Mein Blick sprach sicher Bände.
    "Glaub mir, von Männern und von diesem Sergier im besonderen hab ich erstmal die Nase voll.
    Achja, ein Glaucia lässt ausrichten er würde auf dich warten."

  • Aemilia nahm die Hand ihrer Schwester und blickte sie verständnisvoll an. Sie kannte diese Art von Problemen nur allzu gut. Ohne etwas zu sagen drückte sie Aelias Hand und legte ihr schließlich den Arm um die Schulter. "Das wird schon wieder..."


    Sie gingen ein Stückchen die Straße hinunter. "Aber wieso sprichst du mir von diesem Glaucia? Ich habe ihn erst kurz vor meiner Ankunft hier getroffen..."

  • "Ich bin ihm vor kurzem über den Weg gelaufen, er dachte ich wäre du.", antwortete ich und zwinkerte Aemilia zu. Kam ja nicht allzu selten vor.
    "Aber das mit diesem Sergier...es ist eine lange Geschichte, ich erzähl sie dir, wenn wir beide ohnehin schon schlechte Laune haben." ;)

  • "Merkwürdig. Ich hatte ihn gestern Abend auf dem Mercatus getroffen und er hat mich dann nach Hause gebracht. Er meinte, er wolle mich wiedersehen..." Sie zuckt mit den Schultern.


    "Nagut." Aemilia drückte ihre Schwester noch einmal lieb. "Jetzt haben wir aber genug Trübsal geblasen. Wo hat man hier denn die schönste Aussicht? Außerdem habe ich einen Bärenhunger..." Aemilia fiel plötzlich auf, dass sie den ganzen Tag noch garnichts gegessen hatte.

  • "Soso, noch nichtmal zu Hause und schon einen Mann an der Angel.", sagte ich mit betont strengem Blick, grinste aber schließlich doch schadenfroh.
    "Die schönste Aussicht...tja, da müssen wir wohl einen der 7 Hügel hinaufklettern...und was zu Essen finden wir auch noch für dich." ;)

  • Aemilia schaut erstaunt. "Auf einen der Hügel? Da oben laufen schöne Männer herum? Auf diesen Ort wäre ich ja nie gekommen..." Sie lächelt Aelia verschmitzt zu. "Aber gut - ich denke, du kennst dich besser aus. Ich werde dir bis an das Ende dieser Stadt folgen, Verehrteste!" Sie nimmt Aelias Arm und steuert den nächstbesten der sieben Hügel an.

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