Teil II: Auf dem Schiff, auf dem Meer, auf der Flucht!

  • Wielange waren wir schon auf See?
    Ich befand mich auf dem Deck und an der Reling, sah auf das stürmische Wasser hinaus. Viel lieber doch würde ich mich auf meinem Pferd befinden und friedlich den Herden nachjagen um meine Existenz zu sichern,
    Viel lieber würde ich fühlen, wie das Gefühl der Freiheit in mich einströmt, wie auch die Flüsse in die Meere fließen und Unmengen von Platz haben.


    Im römischen Reiche war ich nichts als eine Sklavin, nichts als ein Geschöpf.. Ich muss mich korrigieren, nichts als ein Gegenstand der zu der Belustigung des Haushofs diente und sie stets umsorgte.


    Das war kein Leben für mich und erst Recht nicht eines einer Amazone. Noch war ich ich selbst, doch wielang würd ich das noch sein? Ich durfte nciht länger in Gefangenschaft verweilen, "Antiope" war das einzige was mir noch aus meiner Heimat blieb. Und ich wollte nicht dass letztendlich nur noch mein Name an die stolze Amazone erinnerte.


    Nein, ich hatte zu kämpfen, ich musste ich selbst bleiben. Niemals würde ich meine Ziele vergessen und wenn ich dem Tode in die Augen schauen müsste. Das würde ich vermutlich.


    Ich sank zusammen und kauerte in einer dunklen Ecke. Es war durch den launischen Sturm recht dunkel geworden und mich fror es ein wenig, doch in die Kabine wollte ich nicht. Ich konnte Selnya nicht ansehen. Was würde sein, wenn ihr etwas geschieht? Ich durfte es nicht zulassen... Die Kleine konnte doch nichts dafür.


    Warum plante ich eigentlich unsere Haft ein? Vielleicht würden wir ja zu den wenigen gehören, die es in die Freiheit schafften? Hoffnung erfüllte mein geplagtes Herz...

  • Nie wieder Schiff fahren, hatte ich mir das nicht geschworen gehabt nach letztem Mal? Nie wieder.....
    Wenn ich noch etwas im Magen gehabt hätte, hätte ich mich vermutlich übergeben, aber ich konnte nicht mehr, lag nur da, fast apathisch. Das Einzige, was mich halbwegs noch bei Sinnen hielt war das Wissen nach Hause zu kommen. Nach Hause, in meine Heimat, meine Familie, meine Kinder, oh meine Kinder.
    Wo war eigentlich Antiope? Ich hatte sie nicht mehr gesehen seit, ja seit wann? Ich wusste es nicht mehr, alles war wie ein unwirklicher Traum und ich wusste nicht so recht, ob ich wachte oder schlief.

  • Ich zog meiner Beine enger an meinen Leib.
    Ich wusste, es ziemte sich nicht für eine Amazone.
    Ich wusste man würde mich verweichlicht nennen.
    Ich wusste ich würde mich dafür schämen.
    Doch ebenso wusste ich, dass mir gerade die Tränen heiß über die Wangen liefen und sich mit dem kalten Regen vermischten. Wielang hatte ich nicht mehr geweint?


    Ich konnte diesen Fluss einfach nicht mehr zurückhalten, es schien mir gänlich unmöglich. Meine Kälte war dahin, meine Reife war dahin. Nun saß hier die verängstigte Antiope die es kaum noch schaffte sich der Welt zu stellen. Nun saß hier die noch recht junge Frau die weder ein noch aus wusste.


    Sollten wir uns doch noch stellen? Würde dann vielleicht die Strafe milder ausfallen? Vielleicht würde uns sogar noch eine sehr gute Ausrede einfallen. Doch ich konnte es nicht und ich wusste es. Seit ich Selnyas hoffnungsvollen Blick gesehen hatte.


    Doch war nicht gerade sie ein Grund, Vernunft anzunehmen? Sie war erwachsen, doch ich fühlte mich für sie verantwortlich. Wenn sie durch meine Torheit würde leiden müssen, würde ich zusehen dass ich die Strafe erhalte die mir zusteht.


    Wie man mich strafte war mir egal. Schlimmer als die Sklaverei kann es ohnehin nicht kommen. Mein Rücken sah unmöglich aus und meine Seele war zerfressen. Da vernahm ich ein leises zischeln und sah, wie sich der noch kleine Schlangenkopf aus meiner Brust wand. Zärtlich scmiegte sich das kleine Wesen an mich, schenkte mir Kraft.


    Nein, selbst wenn ich zu schwach werden sollte, selbst wenn Antiope fast aufgibt. Die Priesterin der großen Schlangenmutter würde niemals aufgeben. Nein. Und die war ich... Ich küsste das kleine Ding zärtlich auf den flachen Kopf und stand auf. Ich wischte mir die Tränen weg holte tief Luft uns stapfte zu Selnya.


    "Hey, Selnya. Du siehst gar nicht gut aus...."


    begann ich.

  • Ich öffnete die Augen und sah Antiope vor mir. Ich versuchte zu lächeln. Ob es mir gelang wusste ich nicht.
    "Sind wir da?" Leise und so voller Hoffnung waren diese Worte und doch so schwach. Ich hatte wieder Fieber, wenn auch noch nicht stark, aber alles schwächte mich noch mehr.
    Ich musste nach Hause. Dort würde ich wieder gesund werden. Ganz sicher und ganz schnell. Schliesslich waren dort die, die mich liebten, micht brauchten und die ich brauchte. Und Antiope, die würde bei uns bleiben, bis wir einen Weg fanden sie nach Hause zu bringen. Oh ja, ganz sicher würde auch sie nach Hause kommen.
    Meine Hand griff nach ihrer.
    "Ich bringe Dich nach Hause, lass mich nur wieder etwas stärker werden," kamen meine Worte leise und stockend.

  • Ich hielt die Hand die sie mir gab, ganz ganz fest. Es tat gut zu wissen, dass da noch jemand war... Ich hatte 3 Freunde bei mir und dies waren meine einzigen Worte. Doch als sie begann von zuhause zu sprechen... Meine Stimme wurde verstockt.


    Ich denke es ist nicht mehr lang bis wir dich daheim haben! Das Festlang soll nicht mehr weit sein, ich rechne mit ungefähr einer Stunde. Nur draußen regnet es so stark, dass man die Hand vor den Augen nicht sieht.


    Und meiner nassen Kleidung samt meinen nassen Haaren konnte man es ansehen. Es war bitterkalt und nass. Meine Heimat. Weite grüne Gründe, riesengroße Herden mit Pferden... Doch gab es mein zuhause noch? Ich glaubte nicht daran. Wir waren die letzten Amazonen, lebten friedlich im verborgenen bis man uns fand. Bis man sie alle tötete.

    Selnya... Erst einmal bringen wir dich nach Hause. Ich hoffe wirklich, dass das alles kein Fehler war. Ich habe immer noch ein ganz dummes Gefühl. Wir hätten Polyxena wahrscheinlich nicht einweihen sollen. Sie ist ja eine ganz liebe, aber sie ist auch eine Quasseltante...

  • "Polyxena? Oh, ja...."
    Dann überlief mich plötzlich ein Schauer. Oh nein, sie durften uns nicht gefangen nehmen, nicht so kurz vor dem Ziel und auch danach nie wieder.
    "Bitte hilf mir auf.... Ich möchte es sehen... wenn wir landen."

  • Ich schloss meine Hand um die ihrige um ihr aufzuhelfen. Ich zog stark an ihrem Arm und gewährte ihr meine Schulter als Stütze. Außerdem legte ich meinen Arm um ihre Hüfte und stieg die Treppen hinauf. Das bisschen Gepäck was wir bei uns haben hatte ich wieder auf der anderen Schulter.


    Wie schwer die Lasten auf meinen Schultern wohl erst werden würden, wenn wir es nicht schaffen würden? Bei diesem Gedanken wog die untergewichtige Selnya das doppelte. Unvorstellbar. Ich würde alles tun um sie zu schützen. Alles!

    Schau dort, wir sind sogar näher als ich vorher dachte!


    Ich deutete auf das Land. Es würde nur noch wenige Minuten dauern bis sich das Schiff zum Anlegen klar machte. Es hatt aufgehört zu regnen und ein leichter Sonnenstrahl schlich sich durch die Wolken. Apollo... Wollte er uns verspotten? Er hatte seine Mutter nicht töten können, nein das hatte er nicht, dachte ich mit einem höhnischen Grinsen. Doch was brachte es, wenn man sich mit den Göttern anlegte.

  • Und plötzlich, beim Anblick der Landschaft meiner Heimat, wenn auch noch auf römischer Seite, veränderte sich etwas in mir. Ohne es zu merken richtete ich mich auf. Wie schwach ich in diesem Moment auch war, etwas in mir gab mir Kraft. Und als der Sonnenstrahl kam, war ich sicher, dass die Asen und Wanen auf unserer Seite waren.
    "Meine Heimat, Antiope, mein Leben. Und das werde ich wieder."
    Ich ging zur Reeling, auf sie gestützt aber nicht mehr so schwer und starrte auf den Streifen Land, der immer näher kam. Jetzt würde es nicht mehr weit sein. Bald, oh ja, bald wäre ich wieder da, wo ich hingehörte.
    "Die Götter sind mit uns," sagte ich leise.
    Mein Gesicht und meine fiebrigen Augen begannen trotz der Blässe zu strahlen.

  • Ich folgte Selnya mit einem Lächeln und stellte mich neben sie. Es sah alles ziemlich kalt und unfreundlich aus. Ich würde mich wohl niemals an diese Landen gewöhnen...


    Es ist das erste Mal dass ich hier im hohen Norden bin!


    Ich beobachtete Selnya. Sie blühte förmlich aus und immer mehr hoffte ich, dass zumindest sie es in die Freiheit schaffen würde. Sie musste es einfach schaffen.


    Schon bald legte das Schiff an und wir gingen von Bord.


    Sim-Off:

    Nächsten Post innem neuen Thread machst du ^^ Du wohnst hier schließlich *fg*

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