Maximian war am Abend noch einmal alleine losgezogen, um die Stadt am Tage seiner Ankunft noch einmal zu besichtigen. Und natürlich hatten ihn seine Füße gleich wieder auf den beeindruckenden Mercatus getragen. Er hatte das Taschengeld von Lucilla mitgenommen und hatte sich zur Aufgabe gesetzt, dass er schon einmal ein paar Mitbringsel heraussuchte und stand gerade an diesem Laden, der das kostbare Elfenbein verkaufte. natürlich war das viel zu teuer, dennoch aber konnte er nicht einfach daran vorbeigehen und betrachtete so das wundersame Elfenbein tief in Gedanken versunken erneut.
In der Abendsonne...
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Margarita schlendert über den Mercatus und schaut sich die vielen verschiedenen Waren an. Wie hatte sie diese Vielfalt vermisst. Natürlich gab es auch in Griechenland große Märkte, doch an die Mercati Traiani reichten sie lange nicht heran.
An einem Stand mit Schmuck aus Ägypten bleibt sie eine Weile stehen und bewundert die herrlichen Ringe und Ketten. Als sie sich umdrehen und weitergehen möchte, stößt sie an einen jungen Mann, der am nächsten Stand das Elfenbein bewundert."Oh, Verzeihung."
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Er hatte gerade - zum Glück - einen kleinen Anhänger in Form eines Tropfens zurückgelegt, als er einen Stoß versetzt bekam. Er warf dem Händler im ersten Moment einen erleichterten Blick zu, dann wandte er sich herum und wollte gerade irgendetwas meckriges sagen, weil es ihm sicherlich teuer zu stehen gekommen wäre, wenn ihm dieser Anhänger heruntergefallen wäre, als er neben sich eine Frau erkannte, der der "Unfall" offensichtlich leid tat. Der Ärger verflog.
"Nicht doch."
Die Frau nebensächlich musternd, entfernte Maximian sich dann doch ein paar Schrittchen von dem Laden und lächelte mit zusammengekniffenen Augen gegen die Sonne an, vor der die Frau stand. Sie war wohl gerade im Begriff weiterzugehen, weshalb Max sich schnell etwas einfallen lassen musste und auch schon unüberlegt sprach:
"Es war... ohnehin mein Fehler, fürchte ich. Ich bin das erste Mal in Rom und habe schon mehrmals im Weg herumgestanden."
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Lachend erwiedert Margarita: "Ich bin sicher, den meisten Menschen in Rom ergeht es ähnlich. Wer nicht schnell genug läuft und überall Augen hat, der muss früher oder später irgendwo im Weg stehen."
Es schien dem jungen Mann wirklich unangenehm zu sein, obwohl er doch gar nichts dafür konnte."Es war wirklich nicht dein Fehler. Und es ist zwar sehr nett, das du ihn auf dich nimmst, doch du solltest das nicht all zu häufig machen, sonst wirst du hier gar nicht mehr vorwärts kommen, weil du dann nur noch am dich entschuldigen bist." Sie schaut ihn etwas genauer an und fragt dann: "Und wo kommst du her, wenn ich das fragen darf?"
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Maximian nickte und war zugleich erfreut darüber, dass er so immerhin ein Gespräch in Gang gebracht hatte. Dass er nicht Schuld hatte, wusste er ja auch und trotzdem... Er grinste, senkte dann kurz den Kopf und sprach:
"Hispania. Den längsten Teil meines Lebens verbrachte ich in einem Dorf, das kaum mehr Familien beherbergte als ich an einer Hand abzählen kann."
Nun machte Maximian große Augen und sah sich auf dem immer noch recht menschenvollen Marktplatz um.
"Da ist man sowas wie das hier wirklich nicht gewöhnt. Aber ich bin nach Tarraco gezogen, wo es sehr ähnlich wie hier ist."
Eine kurze Pause machend, sah der junge Mann die Frau ihm gegenüber fragend an. Ob sie wohl von hier stammte? Da sie aber sicherlich älter war als er, traute er sich noch nicht ganz sie zu fragen. Aber etwas anderes trate er sich.
"Warst du schon einmal in Tarraco?"
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"Tarraco? Nein, ich war noch nie dort. Aber ich habe gehört, dass es ebenfalls eine sehr schöne Stadt sein soll." antwortet Margarita. "Ich habe einige Zeit in Griechenland verbracht und bin gerade erst wieder nach Rom zurückgekehrt. In Griechenland ist es im Übrigend auch nicht so hektisch wie hier." setzt sie lachend hinzu.
Dann fällt ihr auf, das sie ja noch nicht einmal weiß, mit wem sie überhaupt redet. "Nachdem wir nun schon wissen, woher wir stammen, wird es Zeit, sich einander vorzustellen. Mein Name ist Octavia Margarita." Erwartungsvoll schaut sie den jungen Mann an.
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Jessas! Er hatte schon wieder einmal vergessen, sich vorzustellen! Oh, wie Maximian das wurmte. Im Dorf seiner Mutter war es ja nicht so schlimm gewesen, denn hatte er es wieder einmal vergessen, hatte er sich mit einem Namen vorstellen können, der nicht halb so viel Ehre besaß - fand Maximian zumindest - wie der Name Decimus. Deshalb biss sich Max kurz auf die Zunge und meinte dann in leiserem Tonfall und schmunzelnd:
"Margarita - ein wunderschöner Name. Ich höre ihn das erste Mal. Lucius Decimus Maximian."
Max straffte seinen Körper, als er den Namen aussprach, bewunderte er doch alle, die diesen Namen trugen. Er kannte sie auch noch nicht sehr lange, weshalb es für ihn immer noch leicht ungewöhnlich war sich mit seinem "neuen" Namen vorzustellen.
Und da Max so beschäftigt war mit seiner Haltung, bekam er nicht mit, dass hinter ihm ein kräftiger Mann mit einigen Holzverschlägen, die er vor seiner Brust aufgestapelt hielt, vorüberging und da er nichts sehen konnte darauf vertraute, dass man ihm auswich. Nur Max nicht,der im Hinterkopf ja keine Augen hatte, weshalb er einen kräftigen Stoß erhielt und vorwärts taumelte... -
Ein Lächeln tritt auf Margaritas Gesicht, als Maximian ihr so offensichtlich ein Kompliment macht. Dann jedoch schaut sie erschrocken will ihn gerade noch auf den gewaltigen Holzstapel hinter sich aufmerksam machen, da fällt der junge Mann auch schon in ihre Arme. Margarita zieht ihn lachend zur Seite, so dass der Handwerker passieren kann.
"Du hast nicht gelogen, du scheinst wirklich ein Talent dazu zu haben, im Weg zu stehen. Was hälst du davon, wenn wir dem entgegen wirken, uns eine Kleinigkeit zum Essen holen und uns dort vorne auf die Steine setzen?" -
Und er landete tatsächlich in Margaritas Armen - wie peinlich. Max wusste nicht, ob ihm nach nachen oder weinen zumute war und konnte es kaum verhindern, dass ihm die Röte aufs Gesicht schoss. Er hatte wirklich vielerlei Talent...
So bemühte Max sich schnell wieder auf den eigenen Beinen stehen zu können, machte einen großen Schritt zur Seite und zupfte seine Tunika zurecht. Das wirkte sehr geschäftig und sorgfältig, aber es gab ihm auch Zeit, sich wieder zu sammeln. Peinlich! Und während er noch so zupfte, verschwand die Röte und wurde durch ein allmählich anwachsenderes Grinsen ersetzt. Diese Situation war, wenn man sie mit einigem Abstand betrachtete, wirklich kurios. Sehr lustig.
Mutig nickte Max schließlich und runzelte kurz die Stirn. Wie gut, dass er mit Hungaricus heute Mittag bereits auf dem Markt war und gegessen hatte, so konnte er jetzt ein bissl glänzen - wenn das denn noch möglich war."Eine gute Idee, sonst werde ich noch überrollt oder komme auf sonst eine Weise um. Ich kenne einen Stand mit ausgesprochen guten Pasteten. Wäre das nicht etwas?"
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Margarita lacht fröhlich. Humor hat er, das ist nicht zu bestreiten. "Dass du hier noch überrollt wirst, will ich auf gar keinen Fall. Lass uns zu diesem Stand mit den ausergewöhlichen Pasteten gehen. Hauptsache es sind keine griechischen, davon habe ich vorerst genug." Sie hakt sich bei Maximian ein und lässt sich von ihm über den Mercatus lotsen. "Sag, wie lange bist du schon hier, wenn du schon die besten Pastetenstände kennst?"
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Max beobachtete wohlwollend das Lachen seiner neuen Bekanntschaft und hielt der Dame bereitwillig den Arm bereit, in den sie auch hineinschlüpfte. Und so schlenderten die beiden durch die Menschenmassen. Ein junger Mann, der seine Brust nicht weiter anschwellen konnte und eine hübsche Frau, die genug von griechischen Pasteten hatte. Der junge Decima musste bei diesem Gedanken schmunzeln und schüttelte dann leicht den Kopf.
"Noch gar nicht mal lange, aber die Adressen solcher Stände merkt man sich leicht. Gutes Essen und eine... hübsche Frau gehören einfach zusammen."
Die beiden kamen bei dem erwähnten Stand an und Max ließ der Dame bei der Wahl der Pastete den Vortritt. Dann suchte er sich eine heraus und bezahlte von dem Taschengeld, das seine Tante Lucilla ihm mitgegeben hatte. So hatte er schließlich doch etwas für sich von dem Geld kaufen können - Lucilla hätte es sicher gefreut.
Als das Geschäft abgewickelt war, wandte Maximian sich wieder Margarita zu und nahm einen Happen der Pastete. Sie schmeckte in Begleitung einer Dame irgendwie noch besser, als sie es getan hatte, als Hungaricus mit Max unterwegs gewesen war."Erzähl' mir von Griechenland. Weshalb warst du so lange dort?"
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Bei Maximians Satz über gutes Essen und hübsche Frauen muss Margarita lachen. Als er ihr dann auch noch die Pastete kauft ist sie sich sicher, es mit einem geübten Charmeur zu tun zu haben. Sie beißt in die Pastete und lässt sich den Geschmack genüsslich auf der Zunge zergehen. "Herrlich." murmelt sie noch während des Kauens und steuert auf eine Steinbank zu.
Als auch Maximian Platz genommen hat, wendet sie sich ihm zu. "Griechenland ist Italia gar nicht mal so unähnlich. Die Landschaft ist ein wenig trockener und bergiger und die Menschen sind natürlich auch irgendwie anders, aber das Leben unterscheidet sich nicht sehr von unserem. Ich habe dort Griechisch gelernt und die Schriften der berühmten Philosophen gelesen. Die Griechen verstanden einmal sehr viel von Politik und Diskussion und ich habe versucht, aus den Aufzeichnungen der Vergangenheit zu lernen. Du musst wissen, ich möchte einmal in der Poltik des Imperiums mitmischen." Sie lächelt und beißt noch ein Stück von ihrer Pastete ab. "Und du? Hast du schon Pläne für deine Zukunft?"Sim-Off: Bis Dienstag! *Ostereier suchen geht*
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Während Margarita von Griechenland erzählte, wurde Maximian schon wieder vom Fernweh ergriffen. Er musste in sich hineinschmunzeln. Als er noch in seinem Dorf in der Nähe von Valencia gelebt hatte, hatte er immer Fernweh gehabt nach der Stadt. Er kam nach Tarraco und kaum hatte er sich dort eingelebt, was das Fernweh nach Rom erwacht. Nun befand er sich in Rom, der Stadt, die er in seinen Träumen schon so häufig besucht hatte, und konnte sich schon wieder nicht zufrieden geben... Ja, wahrscheinlich wäre dem jungen Maximian die ganze Welt nicht genug gewesen, wenn er überall schon gewesen wäre.
Die Pläne der jungen Frau, die neben ihm auf der Steinbank saß und offensichtlich von der Pastete angetan war, beeindruckten ihn. Politik war etwas, wozu man Mut haben musste, dachte Maximian. Denn dort konnte man dem Feind nicht offen gegenübertreten und in einem Zweikampf herausfordern, wie es bei den Soldaten der Fall war. Ja, Politiker zu werden bedurfte der Meinung des jungen Decimas nach wesentlich mehr Abgeklärtheit.
Max erwiderte Margaritas Lächeln kauend, der Schelm in seinen Augen kaum übersehbar."Hohe Ziele, aber ich bin mir sicher, dass du es schaffen wirst. In mir hast du jedenfalls schonmal einen Anhänger."
Breit grinsend biss auch Max wieder von der Pastete ab und beobachtete, wie diese schnell immer weniger wurde. Sie schmeckte eben wirklich ausgezeichnet. Max war sich sicher, dass er diese Pasteten in Tarraco vermissen würde.
Und dann kam Margarita auf seine Zukunftspläne zu sprechen. Max, der die ganze Zeit über mit den Füßen einen dünnen Ast gewälzt hatte, nahm den auf und betrachtete ihn einen Moment lang mit nachdenklicher und nicht minder wichtiger Miene. Dann fuchtelte er damit in der Luft herum, sprang dabei auch auf und beendete vor Margarita auf dem Boden knieend seine kleine Einlage. Erst jetzt bemerkte er, dass sein Temperament wohl einmal mehr mit ihm durchgegangen war. Selbst belustigt setzte er sich gemächlich wieder auf die Steinbank und setzte zur Erklärung an."In weniger als einem Jahr werde ich meinen Dienst bei den Legionen beginnen. Die Gens Decima ist seit Generationen dem Militär verfallen, so auch meine Cousins, Onkels und mein Vater."
Bei den Gedanken an seinen Vater, die immer seltener wurden in den letzten Tagen, weil er schon langsam wieder vergaß, wie er aussah und sich anhörte, senkte Max kurz den Kopf und fasste die Pastete in den Blick. Nur noch ein paar Monate, dann würde er selber Soldat sein. Zu diesem Zeitpunkt in der Zukunft würde sicherlich alles anders sein, weshalb der junge Mann wieder den Kopf hob und, damit Margarita ihm nichts anmerkte, noch anhängte:
"Naja, weil mir dann die Zeit zum Herumreisen fehlen wird, tu ich es jetzt. Aber ich bezweifle, dass mich meine Wege in diesem Jahr noch bis nach Griechenland führen werden."
Er schmunzelte nun wieder und nahm sich erneut einen Happen.
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"Sicherlich wird aus dir eimal ein großer Heerführer. Es ist immer gut, wenn fähige Männer den Legionen vorstehen, gerade in Zeiten wie diesen." Margarita schieb sich das letzte Stück Pastete in den Mund und wischt sich die Krümel von den Händen. "Wirklich fabelhaft, diese Pasteten. In Griechenland gibt es natürlich auch gutes Essen, aber es geht doch nichts über die römische Küche." Sie schaut Maximian an. "Irgendwann kommst du sicher einmal nach Griechenland. Auf jeden Fall solltest du die Gelegenheit zum Reisen so oft nutzen, wie es dir möglich ist. Nirgendwo kann man so viel über ein Land und seine Bewohner lernen, wie bei ihnen vor Ort. Und verstehen, wenn das überhaupt möglich ist, kann man sie nur, wenn man bei ihnen gelebt hat." Ein wenig gedankenverloren schweift Margaritas Blick in die Ferne. "Ich denke, viele Konflikte könnten vermieden werden, wenn wir anstatt gleich auf jede Aktion eine Handlung folgen zu lassen, erst einmal versuchen würden uns in unser Gegenüber hineinzuversetzen." Ihr Blick kehrt zu Maximian zurück und sie lächelt entschuldigend. "Verzeih, sicher langweile ich dich mit meinem philosophischen Geschwafel. Was ich eigentlich sagen will ist, dass Herumreisen eine der besten Möglichkeiten ist, zu lernen."
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Max hatte aufmerksam zugehört und nebenbei auch den Rest seiner Pastete verputzt. Auf seinem gesicht hätte ein Blinder noch erkennen können, dass er alles andere als gelangweilt war. Aber irgendwie kam ihm diese Sitation bekannt vor. Ein Schatten legte sich auf sein Gesicht, als ihm die Situation einfiel, in der er ähnliches schon einmal erlebt hatte.
Damals, kurz nach seiner Ankunft in Tarraco, mit Viola Annea. Sie hatte von ihren Reisen geschwärmt und schließlich befürchtet, sie hätte Maximian gelangweilt. Nun war sie... war die junge Frau, die ihm geholfen hatte in der neuen Welt und Familie zurechtzufinden, tot. Ein Unfall hatte ihr das Leben geraubt. Wahrscheinlich hatte sie schon lange dagelegen, als man sie am Morgen endlich leblos fand. Der Anblick ihres toten Körpers daheim in der Casa Decima hatte ihn immer noch nicht losgelassen und wieder einmal musste Max eingestehen, dass er Viola sehr vermisste.
Ein bitteres Lächeln stand auf seinem Gesicht, als der junge Decima den Blick auf den Boden richtete."Nein... Du langweilst mich ganz und gar nicht."
Er zwang sich, den Kopf wieder zu heben. Viola war gewesen und es war Zeit, dass er sie überwandt. Rom war jetzt und Margarita saß neben ihm.
Max sammelte all seine Kraft und schob die trübsinnigen Erinnerungen beiseite."Hmmm, wie es mir erscheint, würdest du nicht nur eine hübsche sondern auch eine kluge Politikerin abgeben. Deine Worte erscheinen mir plausibel. Meine Mutter pflegte häufig zu sagen, dass nur der, der wie ein Esel denkt, einen Esel auch wirklich verstehen kann. Das klingt nicht halb so philosophisch wie deine Worte, aber der Sinn ist der gleiche."
Ein zaghaftes Grinsen schlich sich zurück auf Maximians Gesicht. Keinem war es möglich einen Esel zu verstehen und allein der Versuch erschien töricht, und dennoch hatte seiner Mutter so häufig recht gehabt.
Ob des gedankenverlorenen Blickes seiner Gesprächspartnerin sah auch Max einen Moment lang so drein. Griechenland... Die Welt war so groß und er hatte bislang so wenig gesehen. Ein leises Seufzen entzog sich ihm."Dir hat es in Griechenland gut gefallen, richtig? Wieso bist du nicht dort geblieben? Ich meine... Wäre es nicht genauso erstrebenswert dort in der Politik tätig zu sein wie hier? Oder wäre dir das als gebürtige Römern verlaubt?"
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Margareta seufzt ebenfalls leise und als sie sich dessen bewusst wird, muss sie schon weider ein wenig lachen. "Mir scheint, deine Mutter ist eine weise Frau. Denn einfache Worte sind oftmals die Besten." Sie schaut in die Menge, die noch immer an ihnen vorbeiströmt. Obwohl es langsam dunkel wird, scheint die Geschäftigkeit in Roms Straßen nicht zu enden. Im Gegenteil, so manche Geschäfte gehen nun erst richtig los.
"Griechenland ist ein schönes Land mit guten Menschen, doch es ist nicht wie in Rom. Die Blütezeit dieses Landes liegt in der Vergangenheit, große Politik wird heutzutage nur noch in Rom gemacht. Denn hier ist einfach das Zentrum der Welt." -
Maximian nickte. Rom war einfach das a und o in diesen Zeiten. Es war so viel mehr, als alle anderen Länder der Welt zusammengezogen und er war stolz, dass er es endlich besuchte. Langsam schlich sich ein schelmisches Grinsen auf das junge Gesicht. Ihm schien die untergehende Sinne direkt ins Gesicht, weshalb er die grünstichigen Augen zu kleinen Schlitzen zusammenziehen musste.
"Rom ist der Anfang und das Ende. Ich bin froh, dass ich gerade jetzt hier war, sonst wäre ich nicht auf dich gestoßen. Aber wie wirst du das anstellen? Ich meine, suchst du dir eine Arbeit bei einem der Politiker Roms?"
Es war ein wunderschöner Abend, fiel Maximian auf. Die Luft war angenehm warm, die Menschen wurden ruhiger und die ersten Läden schlossen gerade. Aber von der Anstrengung des Tages merkte der junge Mann überhaupt nichts, auch wenn er von der Frühe an bis spät auf den Beinen gewesen und die Stadt erkundet hatte.
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Wie Maximian so die Augen zusammenkneift, sieht es aus, als würde er Margarita angestrengt lauschen. "Ich habe vor, mich am Hofe des Kaisers um eine Arbeit zu bewerben. Denn auch, wenn ich die Politik liebe, diese kleinlichen Machtkämpfe innerhalb und zwischen den Factiones sind nicht meine Spielwiese. Warum sollte ein fähiger Politiker nicht in dieses oder jenes Amt, nur weil er nicht in meiner Factio ist? In ihrem Kampf um die eigene Macht kratzen sie sich gegenseitig die Augen aus und verlieren darüber das Wohl des Imperiums und des Volkes aus dem Blick. Natürlich bin ich mir im klaren darüber, dass man ohne Ellenbogeneinsatz auch nicht weit kommt, doch ich bin der Meinung, wenn man wirklich etwas erreichen will, dann muss man sich selbst in den Hintergrund und das Imperium, den Kaiser und das Volk nach vorne stellen."
Wieder wird sich Margarita ihres langen Redeflusses bewusst und wieder lacht sie daraufhin. "Verzeih, nun rede ich schon wieder so viel. Nun ja, dies sind meine Träume und Vorstellungen. Ich hoffe nur, ich werde nicht mit der Zeit erkennen müssen, dass auch in Rom doch alles ganz anders läuft." -
Maximian musste schmunzeln. Es war offensichtlich, dass vor ihm eine Vollblutpolitikerin saß und er nur wenig bis gar nicht mit ihr mithalten konnte, was diese politischen Dinge anbelangte. Er strebte ja auch nicht in die Politik, sondern eher in die gegensätzliche Richtung.
"Darauf kann ich dir leider keine Antwort geben, wohl aber sagen, dass du sicherlich im Stande wärst den ganzen Körper umzukrempeln..."
Er grinste und überlegte einen Moment, dann fiel ihm etwas ein. Er kratzte sich am Hinterkopf und grinste dann.
"Ich kenne einen Senator hier in Rom. Nicht zuletzt ist mein Großonkel... er arbeitet für den Kaiser. Vielleicht magst du einen von beiden oder beide mal zufälligerweise über den Weg laufen."
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"Wirklich? Das ist ja interessant." Sie lacht. "Ich bin sicher, das wäre nicht schlecht. Vor allem, da ich mich noch nicht entschieden habe, wie ich beginnen möchte. Das ist überhaupt das Problem, irgendwie fehlt mir bei alledem der richtige Anfang." Margaritas Blick gleitet wieder in die Ferne. "Das ist bei den Legionen sicherlich einfacher. Dort ist dein Weg schon vorgezeichnet und du musst ihm nur noch folgen."
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