[Tablinum] Flavia Calpurnia

  • "Darf ich Dir unseren neuen Verwalter vorstellen, Schwesterlein?", sagte ich leise, "Quinttus POMPEIUS Frugi!".


    Wenn es stimmte was sie mir eben gesagt hatte, war er einer ihrer Verwandten. Oh Götter behütet mich davor.

  • Eine schöne, blasgrüne Tunika lag auf einem der Sessel. Eine Sklavin hatte sie dort für mich hingelegt, weil ich jedesmal nach der Fütterung meiner Tochter eine neue anlegen musste.


    "Bitte, hilf mir aus der Tunika. Dorthinten muss eine Schlaufe sein, an die ich nicht herankomme.", bat ich Aine.

  • Geschickt lösste Aine die Schlaufe und half Calpurnia aus der Tunika, bewundert betrachtete sie den Stoff der blassgrünen Tunika. "Sie ist wunderschön!" sagte sie mit großen Augen.

  • "Danke. Ich habe Dich gerne hier. Am liebsten natürlich für immer." lachte ich und küsste sie auf die Stirn.


    Meine schmutzige Tunika legte ich in einen Sessel und ließ mir von Aine in die frische helfen. Sie hatte ich mir gekauft, als Obscuro noch lebte. Mit dieser Tunika hatte ich heulend am Strand gesessen, als wir uns zum erstemal gestritten hatten.

  • "Ich weiß, aber Agrippa lässt sich wohl nicht erbarmen, mich an dich zu verkaufen! Aber ich kann dich ja dafür immer besuchen, dagegen hat er ja nichts!" Aine umarmte ihre Freundin, sie hatte sie gerne.

  • "Mal sehen, was dein Herr dazu sagt, wenn Du öffter hier bist. Vielleicht läßt er sich doch erweichen."


    Ich mochte Aine. Ihr würde ich vertrauen können. Bei ihr könnte ich mein Sorgen und meine Gedanken loswerden. Schade das Agrippa sie nicht verkauft.


    "Wenn Du noch etwas Zeit hast, würde ich gerne das Du noch eine Weile bei mir bleibst."

  • "Ich hab noch Zeit" erklärte Aine. "Ich kann noch ein wenig bleiben" sie setzte sich auf einen Stuhl. "Worüber wollen wir reden? Über Männer?" fragte sie.

  • Laut lachte ich los.


    "Das ist ein gutes und schier unerschöpfliches Thema. Männer und ihre Welten. Da kann ich ab und zu nur staunen."


    Ich bot Aine von den Datteln an, die in einer Schüssel lagen.

  • Aine steckte sich eine der Datteln in den Mund.


    "So ist es! Über Männer kann Frau ganz viel tratschen! Was treibt dein Geliebter, wie hieß er doch gleich.....?"

  • "Du meinst Lucius? Er ist ganz anders, als er mir von meiner Schwester beschrieben wurde. Entweder ist er ein sehr guter Schauspieler oder er liebt mich wirklich. Ich hoffe das er nicht schauspielert, weil ich ihn aufrichtig liebe."

  • "Ich hoffe auch, dass er dich liebt! Ich lasse nicht zu, dass er dir wehtut!" sagte Aine entschlossen, sie mochte Calpurnia sehr gerne und würde ihrer Freundin immer beistehen.

  • "Was macht denn die Liebe bei Dir, kleine Aine? Ich kann mir vorstellen, dass die Herrn Schlange stehen." lächelte ich.


    Denn sie ist wirklich hübsch, sehr hübsch sogar.


    Das erinnert mich an den Besuch der Insel Lesbos, wo auch ich ....

  • Als die Frage der Männer auf sie kam, wurde Aine knallrot.


    "So ist es auch! und wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht so recht, wie ich damit umgehen soll!" verlegen starrte sie auf den Boden.

  • "Dann gibt es also Verehrer? Etwas anderes hätte mich auch sehr erstaunt. Würdest Du mit verraten, wer die Herrn sind?"


    Neugierig geworden, ob auch unser Prokonsul darunter ist, hörte ich aufmerksam zu. Dem guten Agrippa, traue ich viel zu, in dieser Beziehung.

  • "Einmal ist es der Gladiator Manius Horatius Toxis, der andere ist, ich glaube er ist der Neffe von Agrippa, Tiberius Matinius Iovianus!" erzählte Aine.

  • "Oh Toxis, den habe ich schon oft kämpfen gesehen. Meine Schwester Fausta, ist eine sehr große Bewunderin seiner Kampfmethoden. Er ist fast doppelt so groß und mindestens dreimal so schwer, wie Du." zog ich Aine ein wenig auf.


    "Iovinanus, kenne ich noch nicht. Aber wenn er ein typischer Matinier ist, dann ist er dem Wein sehr zugetan. Trotzdem ist er sicher ein gutaussehender junger Mann. Was auch typisch wäre für die Matininier."

  • "Kämpfen habe ich Toxis noch nicht gesehen, aber es stimmt, er ist was doppelt so groß wie ich, aber sehr freundlich. Ich konnte kaum glauben, dass er Gladiator ist!" erzählte sie.


    "Und Iovianus sieht wirklich gut aus, ist aber genauso dem Wein verfallen wie die anderen Gensmitglieder!"

  • "Toxis ist ein Bild von einem Kerl. Ich habe ihn auch privat schon kennengelernt. Er ist, wie jeder Sportler, natürlich kein Weinschlauch. Iovianus wird, wenn er Dich wirklich liebt, darauf verzichten können. Dazu musste Du ihn nur davon überzeugen, das Nächte mit Dir interessanter sind, als durchzechte Nächte mit seinem Onkel. Du weist was ich meine."

  • Bei diesen Worten wurde Aine wieder rot. Bisher hatte sie noch keine Erfahrungen mit Männern gemacht.


    "ich denke ich kann Iovianus davon überzeugen, dass zuviel Wein nicht gut für die gesundheit ist!"

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