- Büro des Marcus Vinicius Hungaricus -

  • Fast hätte er sich vor Lachen verschluckt. Nur mühsam konnte er den Wein in seinem Mund behalten, nur wenig fehlte, um den Wein in hohen Bogen hervorzuprusten. Ach das war einfach zu göttlich. :D


    Aha. Noch nicht verheiratet und schon solch unkeusche Gedanken? Tststs, aber über mich schimpfen. :D


    Grinsend schüttelte er den Kopf. Etwas theatralisch begann er anzusetzen:


    ICH hingegen dachte jetzt an harmlose Vergnügungen wie den Besuch einer Bibliothek oder Musikunterricht bei einem anerkannten Lehrmeister und Künstler. Doch du... also nein wirklich, ich bin schockiert.


    Noch immer theatralisch legte er seine Hand an seine Brust, so als ob er einen Herzanfall bekommen würde. Doch nicht lange konnte er dieses Theater aufrechterhalten, und so fing er an zu lachen.

  • Livia hat sich noch immer nicht ganz von ihrer Verblüffung erholt. Ein wenig vorwurfsvoll sieht sie Hungaricus an.


    "Natürlich war es ein Scherz, Marcus. Ich bitte dich... Niemals würde ich auch nur daran denken, solch einen Frevel tatsächlich zu begehen. Wofür hältst du mich..."


    Erst allmählich erholt sie sich von ihrer Überraschung und muss angesichts seines Lachens ebenfalls Schmunzeln.


    "Elender Mistkerl. Du hast mich hereingelegt..."


    Halb vergeblich schmollend, halb hilflos amüsiert schüttelt Livia den Kopf.


    "Verzeih, ich meine natürlich nicht... Ach, du weißt ganz genau, was ich meine. Allerdings..."


    Sie richtet sich gerade auf und sieht vorwurfsvoll, mit einem Hauch von verletztem Stolz zu ihrem Verlobten hinüber.


    "...fühle ich mich nun ein wenig beleidigt. Wie kommt es nur, dass dir zu mir keine anderen Vergnügungen einfallen als eine stille Bibliothek oder gemütlicher Musikunterricht?"


    Livias linke Augenbraue wölbt sich leicht nach oben und sie verkneift sich ihr Lächeln zu einem vorwurfsvoll-fragenden Blick.

  • Hungi schmunzelte. Es machte doch immer wieder Spaß, sie so zu necken. So hatte er wenigstens eine Beschäftigungsart mit ihr außerhalb des Bettes, wenn sie mal verheiratet sind. :D


    Livia, Schatz. Du hast nie den Eindruck erweckt, daß du für andere Art Vergnügungen aufgeschlossen bist.


    Dann lehnte er sich zurück und fixierte sie ein wenig mit seinen Augen. Noch immer lag ein Schmunzeln auf seinen Lippen.


    Aber gut. Sag mir, welche Vergnügungen dir so vorschweben, wovon du träumst, wenn Geld keine Rolle spielen muß.

  • Livia behält ihre ernste Miene bei und seufzt scheinbar resignierend.


    "Das könnte ich von dir doch ebenso behaupten. Du hast bislang die Möglichkeit anderer Vergnügungen doch überhaupt noch nie überhaupt in Betracht gezogen..."


    Auf seine Frage hin übertrifft ihr plötzlich auftauchendes schelmische Lächeln das seine noch um vieles und auch Livia lehnt sich gemütlich zurück, um seinen Blick gelassen zu erwidern.


    "...wenn Geld keine Rolle spielt? Oh, da würde mir einiges einfallen. Wir könnten zum Beispiel eine Bibliothek besichtigen, oder etwas Musikunterricht bei einem bekannten Künstler nehmen." :]


    Sie zwinkert ihm verschmitzt zu und gibt die Frage gleich zurück.


    "Und wie steht es mit dir, Cheri? Welche Vergnügungen würdest du dir aussuchen, wenn du die freie Auswahl hättest?"

  • Schau dir die Kleine an. Mit seinen Schmähs hausieren gehn, na gut, das konnte er auch.


    Och, eine Bibliothek kaufen, den bekannten Künstler ebenso, so er Sklave ist... ;)


    Naja, so richtig war das nicht. Er stellte sich ein paar schöne und vor allem willige Sklavinnen vor, die in seinem Haushalt arbeiteten und ihm immer zu Diensten sein mußten :]... Ein Brunnen, der den besten Illyrer sprudeln ließ... ohja, das gefiel ihm. 8) Selbstverständlich würde er das nie seiner Verlobten erzählen, das ging sie gar nix an. :D

  • Livia schüttelt den Kopf und lächelt.


    "Tut mir leid, mein Lieber. Aber das glaube ich dir beim besten Willen nicht." :]


    Sie schmunzelt und überlegt kurz.


    "Also gut, dann will ich mir auch etwas besseres überlegen. Aber ich denke, du kennst es schon. Sizilien... Ein Landgut auf Sizilien..."


    Livia lächelt sehnsüchtig und erinnert sich an ihre Reise dorthin zurück.


    "Dort viel Zeit zu verbringen, mit der Familie, mit Verwandten... Ja, vielleicht sogar mit Kindern... Und möglicherweise sogar mit dir, Liebster. Aber das muss ich mir noch gut überlegen..." ;)

  • Hmpf... wieso glaubte sie ihm nicht? Hatte er hintergründig gegrinst? Grml...


    Ach ja, du sprachst schon davon. Naja, derzeit könnte ich dort ohnehin nicht viel Zeit verbringen, auch wenn du mich dort haben wolltest. :P


    Hungi nahm einen Schluck aus seinem Becher, hm, etwas zuviel Wein erwischt. Den nächsten mit mehr Wasser.


    Du hast doch sicher schon ein bestimmtes Gut im Auge? Oder eine bestimmte Gegend?

  • "Ich werde dich auch nicht dazu zwingen..." :P


    Natürlich merkt Livia sehr wohl, dass er ihrer Frage ausweicht. Schmunzelnd mustert sie ihren Verlobten und entschließt sich großzügig, ihn da nicht weiter auszufragen. Sie ahnt, dass ihr die Antwort vermutlich ohnehin nicht gefallen würde. Mit einem sehnsüchtigen Lächeln widmet sie sich also dem angenehmen Thema Sizilien. :]


    "Ach, eigentlich ist ganz Sizilen so wunderbar. Da ich dort allerdings beruflich unterwegs war hatte ich leider nicht die Zeit, mich nach etwas konkretem umzuschauen. Es war doch meine Inventur-Reise für den Cursus Publicus."


    Sie seufzt leise und erinnert sich an die Zeit dort unten, mit Corvus...


    "Abgesehen davon ging ich eigentlich noch nicht davon aus, dass dieser Traum in absehbarer Zeit realisierbar werden würde. Wir haben momentan immerzu so viel in Rom zu tun. Allerdings hörte ich, dass Senator Felix dort ein Anwesen zu haben scheint. Vielleicht besitzt er nützliche Informationen oder gar gute Kontakte... Hmm... Möchtest du das denn überhaupt? Hat noch keine andere schöne Gegend unserer weiten Welt dein Herz erobert, auf dass du dort deine wenige so kostbare freie Zeit verbringen möchtest?"

  • Eine andere Gegend? Hmm nein... denke nicht... weiß nicht, hab noch nicht darüber nachgedacht.


    Er überlegte, wo er schon war. Nach Britannien brachte ihn freiwillig niemand hin. Hispania... Aemilia... das war eine schöne Zeit. Und sonst kannte er fast nur Illyricum, seine Heimat, dort, wo die Sommer angenehm und die Winter nicht ganz so kalt waren, wo die Gräser grün und saftig sind (allerdings wahrscheinlich nicht so grün, wie Hungi es jetzt in seiner Erinnerung hatte), die Menschen freundlicher und der Wein lieblicher, süßer und fruchtiger ist als anderswo. Schon lange war er nicht mehr zuhause gewesen.


    Savaria... sprach er ganz leise aus, seine Augen schauten ins Leere. Dann riss er sich wieder zusammen. Hmm, nein nicht wirklich. sagte er trocken und widmete sich wieder seiner Arbeit.

  • Verwundert mustert Livia ihren Verlobten noch einige Augenblicke. So sehr er ihr manchmal absolut durchschaubar erscheint, so sehr wirkt er in anderen Momenten undurchsichtig und voller Geheimnisse. Sie entscheidet sich gegen ein weiteres Nachfragen und wendet sich ihren eigenen Schriftrollen und Notizen zu.


    Schweigend arbeiten sie jeweils vor sich hin. ;)

  • Livia ist noch ganz vertieft in ihre Texte. Es dauert einige Augenblicke bis sie wirklich registriert, dass sie gerade angesprochen wurde. Verwundert sieht sie auf und Hungaricus an, während die Bedeutung seiner Worte allmählich in ihr Bewusstsein vordringt.


    "Fertig? Wie fertig?"


    Trotzdem erhebt sie sich gehorsam, nimmt ihre Notizen und geht damit zu seinem Schreibtisch hinüber. Sie legt die Papyri neben seinen ab und blickt ihm neugierig lesenderweise über die Schulter.


    "Wirklich?"

  • Hungi nahm die bearbeiteten Papyri von seiner Verlobten und las sie einmal kurz durch. Nachdem er ohnehin schon die Regelungen kannte, brauchte er nur kontrollieren und hier und da kurz etwas redigieren. Der Griffel in seiner Hand rotierte zwischen seinen Fingern hin und her. Eine schöne Zeitlang später:


    Gut. Fertig. Ab in den Senat damit.

  • Livia hat aufmerksam mitgelesen und weiß nun auch nichts ergänzendes mehr dazu zu sagen. Sie nickt zufrieden, als ihr die fortgeschrittene Uhrzeit auffällt.


    "Wunderbar. Ich bin gespannt, wass die übrigen Senatoren dazu zu sagen haben. Doch nun werde ich mich erst einmal nach Hause begeben, um meinen wohlverdienten Schlaf zu erlangen."


    Sie macht sich aufbruchsbereit und verabschiedet sich von Hungaricus.


    "Schlaf du auch gut und kauf nicht so viele Bibliotheken, während ich fort bin. Wir sehen uns dann im Senat, schätze ich."

  • Geradewegs von der Türe brachte Ursus den Brief von der Ex-Frau seines Herrn. Irgendwie fand er es noch immer merkwürdig, daß sie gar nicht reinkommen wollte, naja, Frauen halt. Herrinnen wie Sklavinnen, sind alle irgendwie gleich.


    Der Cheffe des Hauses saß wieder über irgendwelche "hochinteressanten" Schrifterln herum (Ursus würde wohl nie diese Affinität für Gesetze und sowas nachvollziehen können) und schrieb wohl einen Text. Ursus stellte sich vor den Tisch und reichte den Brief seinem Herrn.



    Senator Marcus Vinicius Hungaricus



    Salve Hungaricus


    Ich schreibe dir als Rektorin der Schola Atheniensis.
    Noch immer sind wir dir dankbar für den Cursus Iuris, den du vor einiger Zeit abgehalten hast und sehr viel zur rechtlichen Bildung eines Teil des Volkes beigetragen hat. Die beeindruckende neueste Gesetzessammlung zum Eherecht, die wir ebenfalls dir verdanken entstehen natürlich immer mehr Fragen zu diesem Thema. Zum Strafrecht hattest du begleitend zu deinem Kurs ein Konversatorium angeboten, nun hat die Schola beschlossen, eine ständige Möglichkeit für Rechtsfragen einzurichten, wobei du die Ansprechperson sein wirst.
    Ein Officium wurde dir bereits eingerichtet, wann du dort erreichbar sein willst, liegt an dir.


    Ich freue mich auf eine weitere gute Zusammenarbeit der Schola mit dir.


    Aelia Adria
    Rector Schola Atheniensis



    Das soll ich euch geben. Und einen schönen Gruß soll ich ausrichten.

  • Hm? Mhm... tönte es zuerst aus seiner Kehle, als er noch kurz weiterschrieb. Dann erst nahm er den Brief in die Hand.


    Von Adria? Aha, was gibts denn? fragte er, ohne wirklich eine Antwort von Ursus zu erwarten, der inzwischen schon längst aus dem Zimmer verschwunden war, was Hungi aber nicht bemerkt hatte.


    Wie bitte? Was soll denn das? Und ich werde nicht einmal gefragt? Hab ich schon gfressen! So hollodaroo, du hast ein Officium, komm gfälligst vorbei oder wie? Jo fix, des kann doch net sein!


    Einige typisch illyrische Flüche später hatte er sich wieder beruhigt und grummelte nur noch etwas von Keine Zeit... viel Arbeit... brauch Urlaub... vor sich hin, insgeheim wußte er aber doch, daß er bald in der Schola in seinem neuen Officium auftauchen würde. ;)

  • ... und wieder einmal saß Hungi an seinem Schreibtisch. Doch nein, heute nicht über diverse Korrespondenzen oder Gesetzesentwürfe gebeugt, heute war ein gutes Becherl Illyrer dran, den er genüßlich - und eigentlich sehr barbarisch - pur süffelte.


    Herein!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!