• Dier Sklavin war schon mal zufrieden, dass ihr der Sklave gefolgt war ohne dass sie zwei der stämmigen Sänftensklaven hatte holen müssen. Mit einem verächtlichen Schnauben nahm sie die Frage von Scapa zur Kenntnis.


    "Wir? Hier hab nur ich was zu wollen, damit das klar ist! Zur Not hat auch unser Dominus mir zu gehorchen und glaub mir er tut das gerne!"


    Dann deutete Turia auf einige herumstehende riesige Amphoren und winkte Scapa herbei.


    "Die trägst du jetzt hoch vor den Eingang. Der Weinhändler kommt und nachher schleppst du dann die vollen Amphoren wieder runter. Klar?"

  • Das war ja großartig, er hatte also die Furie Roms erwischt. Scapa musterte sie mit wildem Blick. Zum Eingang. Wenn sie ihn zum Eingang gehen ließ, so konnte er von dort aus vielleicht fliehen, etwas mehr über die Casa erfahren oder zumindest ihrer verächtlichen Tonlage entgehen. Er besah sich die Amphoren genauer. Sie an den Eingang zu tragen, das konnte er sich ja noch vorstellen, aber sie, wenn sie voll waren, auch wieder nach unten zu bringen, war keine schöne Vorstellung.
    Scapa schwieg. Warum sollte er ihr antworten, so wie er das sah, hatte die Sklavin ihm überhaupt nichts zu sagen. Was er tat und was nicht, das war seine Entscheidung und wenn er sich auch nicht gegen alles zur Wehr setzen konnte, dann doch wohl hoffentlich gegen diese Kampfhenne.
    Andernfalls gab es nicht mehr viel worauf der Germane stolz sein konnte.


    Scapa strich sich eine Strähne zur Seite und lief zu der Amphore, die leider noch schwerer war, als sie ohnehin schon auusah.
    Wieso mussten die Römer auch in ihrer Habsucht gleich so viel Wein in ein Gefäß füllen. Amphoren dieser Größe hatte es in seiner Heimat nicht gegeben.

  • Der wilde Blick von Scapa amüsierte Turia einerseits, aber andererseits wusste sie so auch, dass sich der Sklave immer noch nicht mit seinem Schicksal abgefunden hatte. Mit einem süffisanten Lächeln machte sie sich auf wieder hoch zugehen. Dieser Sklave würde bestimmt noch seine Lektion auf die harte Tour lernen müssen, bevor er einsah, dass sein Schicksal es gut mit ihm gemeint hatte und er in der Casa Octavia und nicht in einem Steinbruch oder einer Miene gelandet war.


    Trotzdem würde Turia dem africanischen Ianitor bescheid geben, die Tür und Scapa im Auge zu behalten.

  • Sein Blick folgte der Sklavin, als sie den Keller wieder verließ und ohne es zu bemerken, verzog er das Gesicht. Großartig. Wieso hatte er sich auch nur erwischen lassen? Irgendwann würde er diesen Fehler wieder wett machen, da war er sich sicher.


    Er richtete seine Augen wieder auf die Amphoren vor ihm und seufzte lautlos. Aus irgendeinem Grund machte er sich daran eine nach dem anderen zum Eingang der Casa zu tragen.

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