Cohortes Urbanae - Torwache

  • Mit gemäßigtem Schritt schritt Crassus auf den Eingang zu, der seinen Teil der Castra von dem Teil der Urbaner trennte.


    Salve Miles. Ich möchte den Praefectus Urbi und den Tribunen Octavius Avitus sprechen, in der umgekehrten Reihenfolge. Sind beide derzeit in der Castra anzutreffen?

  • Es regnete, und entsprechend diesem Wetter war meine Laune ziemlich im Keller - aber das lag auch daran, dass mir ein Teil meiner Amtspflicht bevorstand, die mir im Magen lag. Die Inspektion der Kerker Roms musste durch die amtierenden tresviri capitalis durchgeführt werden, und mir waren die Kerker der cohortes urbanae zugefallen, als ich mit meinen beiden Kollegen gelost hatte. Begleitet von meinem scriba personalis Flavius Lucanus hatte ich mich also auf den Weg gemacht, dieser Arbeit nachzugehen, und ich hatte so einige grausige Bilder im Kopf, was sich mir vielleicht bieten könnte - aber ein echter Römer durfte solcherlei Gefühlsregungen weder zeigen noch eigentlich besitzen, vor allem nicht, wenn er im öffentlichen Auftrag agierte. Also musste ich da durch, und auch wenn es mir nicht leicht fiel, so ging ich doch festen Schritts voran auf die Torwache zu.
    "Salve! Ich bin Caius Flavius Aquilius, einer der amtierenden tresviri capitalis, und ich bin hier, um den Kerker der cohortes urbanae zu inspizieren." Wenn der Wachhabende schwer von Begriff war, dann mochte ihm meine inzwischen nass gewordene toga praetexta auf die Sprünge helfen, welche nur die Priester und amtierende Magistrate tragen durften - auch wenn sie im Allgemeinen nicht so nass aussahen wie ich und mein geduldiger Neffe und Begleiter in Personalunion.

  • Träger stellten eine Sänfte vor dem Tor der Castra Praetoria ab, der kurz darauf Marcellus entstieg und zur Wache hastete. Es war doch kaum zu glauben! Da hatte er sich bereit erklärt dem Praetor als Pflichtverteidiger zur Verfügung zu stehen und kurze Zeit später war bereits der erste Auftrag ins Haus geflattert. Und was für einer? Ein Mörder! Und was viel schlimmer war - ein Peregrinus! Für Marcellus, der patrizischer Abstammung war, alles andere als ein Vergnügen. Dazu kam noch, dass der Prozess für sein Verständnis ziemlich kurzfristig angesetzt war. Keine Zeit für Vorbereitungen oder das befragen von Zeugen. Allem Anschein nach wollte das Gericht diesen Peregrinus ebenso schnell wieder loswerden, wie es Marcellus wollte. Dieser Fall würde bestimmt alles andere als Prestigeträchtig werden und so konnte er nur hoffen, dass alles zumindest ebenso schnell wieder vorüber war, wie es begonnen hatte.


    "Aelius Claudianus Marcellus. Ich bin der vom Gericht bestelle Advocatus des verhafteten Finn Kylian und möchte meinen Mandanten sprechen."

  • Jetzt war mein Onkel schon Tage und Tage tresvir capitalis und würde es noch Wochen und Wochen sein, und selbst wenn ihm die Kerkerinspektion zugefallen war, warum hatte er dann sich für den heutigen Tag entschieden? Bis gerstern Nacht waren es trübe, kalte, aber trockene Tage gewesen, die uns beschieden waren und es wird wieder trübe und kalte und trockene Tage geben. Nur eben heute nicht. Und eben heute mußte er seine Kerkervisite ansetzen. Heute! Wir hätten gemütlich in unserem officium sitzen, irgendwelche Akten hin und herschieben und Vermerke anbringen können, andere Leute einbestellen lassen, die selbst zu uns durch die Nässe hätten laufen müssen, alles simplicissime.


    Unter meinem groben Übermantel mit spitzer Kapuze sehe ich aus wie ein Hutzelmännlein aus dem Walde direkt hinter Flaviobriga, das kleine Säuglinge stiehlt und nur mit einer Schüssel Wassergrütze von seinem Tun abgehalten werden kann. Meine Tunika habe ich mir mit zwei Fibeln hochgesteckt, meine Waden sind naß und dreckig, meine Fußsohlen quatschen in den Ledersandalen. Warum hatte ich eigentlich mitgehen müssen? Wer war denn jetzt im Büro? Präsenzdienst war das Stichwort, schnöde Vernachlässigung des Präsenzdienstes! bin ich jetzt auch lictor personalis geworden?


    Von meiner Nasenspitze tropft das Wasser - pbp ... pbp ... - ich trete von einer Schlammpfütze in die andere. Ich nehme mir vor, mit meinem Chef über eine Schlechtwetterzulage zu verhandeln. Wenigstens sieht Onkelzwo auch naß aus. Was mich damit aber nicht trockener macht. Ich schniefe und krame nach einem trockenen Schneuztuch. "Ha ... hmpff."

  • War der Wachhabende vielleicht eingeschlafen? Oder träumte der am hellen Tage? Ich räusperte mich nochmals und schaute dem Soldaten ins Gesicht.


    Sim-Off:

    Jemand da? Irgendwer? ;) Ich würde einfach gern mal meinen Job machen ^^

  • An diesem schönen und verregneten Tag, durfte vorne am Tor der Miles Appius mit seinem Kollegen dem Miles Longinus Wache halten.
    Die Regentropfen prasselten auf ihre Helme und ihre Tuniken waren total durchnässt wie auch der Rest ihrer Kleidung, der Boden unter ihren Füßen war matschig und nach diesem Tag würde erstmal ein ausgiebiges Bad nötig sein um wieder sauber zu werden.


    Schließlich sah Appius zwei Leute auf das Tor zukommen und nahm eine geradere Haltung an, Longinus machte es ihm gleich.
    Schließlich blieben die beiden Männer wohl stehen und Appius musterte beide ausgiebig und mit strengem Blick, als einer der Männer zu sprechen begann...ein Flavier also, tresviri capitalis...kurz nickte Appius und musterte die beiden noch einmal. Wegen einem unerfindlichen Grund war die Reaktionszeit von Appius ziemlich lange und schließlich nickte er.


    "Folgt mir...ich bringe euch zum Carcer." So ging Appius vor und nickte Longinus kurz zu....bevor er Richtung Carcer mit den beiden Flaviern verschwand.

  • An diesem sonnigen Tag stand der Miles Industius am Tor Wache, er starrte in die Gegend und summte fröhlich vor sich her wobei er die ganze Zeit doof grinste. Genau dies ließ seinen Kollegen Solinus ziemlich grimmig drein schauen und dann kam auch noch jemand an das Tor, beziehungsweise zwei Personen.


    "Salve Praefectus, natürlich, geh' nur hin." sagte Industrius lächelnd und Solinus sah grimmig drein bevor er dem Octavier und dessen Leibwache zunickte und vor ging, er war froh endlich von Industrius wegzukommen.

  • Publius brachte den jungen Dieb wie angewiesen zur Cohortes Urbanae. Dort angelangt klopft er an der Tür.
    <KNOCK, KNOCK, KNOCK>
    und wartete das ihm jemand öffnete.

  • Publius richtete den Jungen auf. "Ich bin Publius, Sklave der Tiberia Albina. Tiberia Sabina wurde von diesem Jungen bestohlen und ich habe ihn mit der Beute gefasst und bringe ihn nun im Auftrag der Tiberia Sabina zu euch." Er versuchte so förmlich wie möglich zu wirken und sprach in fast einwandbarem Latein.

  • Publius war etwas mulmig zu mute da die beiden Miles ihn hier so ohne Wort rum stehen ließen. War er als Sklave denn überhaupt berrechtigt Diebe abzuliefern. Was würde nun aus dem Jungen. Alle diese Fragen bohrten sich während der scheinbar endlos lang wirkenden Zeit in seinen Kopf. Würde es noch möglich sein den Jungen laufen zulassen und selber zu verschwinden. Nein, er hatte ja bereits gesagt wer er war und von wem er kam. Er wollt keinen Ärger für Sabina oder Albina. Also blieb er stehen und wartete au eine Antwort der Miles.

  • Der Miles Solinus hörte sich die Worte des Sklaven an wobei er sich erstmal fragte, wer Tiberia Albina oder Tiberia Sabine sein sollten, geschweige denn ob der Sklave annahm dass der Miles die beiden kannte. Kurz zuckte Solinus aber mit den Schultern und sah den Sklaven dann fragend an "Und ich soll ihn einfach in den Carcer stecken oder was?

  • Publius war verunsichert. " Ich kenne mich mt euren Gesetzen nicht aus. Mir wurde aufgetragen ihn bei euch abzugeben." sagte er mit nun nicht mehr perfektem Latein. Die Verunsicherung hatte ihn völlig ausser Fassung gebracht.

  • Kurz nickte der Miles "Wenn das alles war was sie sagte...dann werden wir ihn wohl in den Carcer werfen, ich hoffe nur dass er da nicht zu lange rumhocken muss und gleich seine Strafe kriegt...sag' Deiner Herrin dass dieser Kleine Nichtsnutz, bei uns in guten Händen ist." Die Torwache entriss dem Sklaven den Jungen der sich wehrte und schrie aber schließlich wurde er von Solinus zum Carcer gebracht...während die zweite Torwache zurückblieb und ja aufpasste dass der Sklave auch ging.

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