Allzeit bereit...

Der Sklave runzelte die Stirn. Die Schwester seines Herrn mit einem Mann in die Thermen?
"Einen Moment bitte.", sagte er und verschwand kurz...

...Wenige Minuten später tauchte er jedoch schon wieder auf.
"Die Herrin Didia Aelia sagt, sie wisse davon nichts."

10 Sesterzen...wie schön die sich doch in seiner Hand anfühlten, dachte der Sklave und eilte zurück zu Aelias Zimmer.

"Sag ihm...ach, ich mach es selbst.", sagte ich, als der Sklave schon wieder bei mir auftauchte und machte mich auf dem Weg zur Porta.

Dort angekommen schüttelte ich den Kopf.
"Nein Sulla, hörst du? Ich gehe nicht mit dir in die Thermen."

Seufzend verdrehte ich die Augen.
"Die wichtigsten Dinge hast du im Prinzip schon gesehen, bis auf die Thermen, die du dir, wie gesagt, allein, oder mit jemand anderem ansehen musst."

Wie zufällig kam Corvus an der Casa Didia vorbei. Oder war es etwa kein Zufall?
An der Eingangspforte sah er sie, wenngleich nicht alleine. Sie stand zusammen mit einem Mann. Auch der kam ihm irgendwie bekannt vor. Kurz musste er nachdenken, dieses Gesicht… war das nicht dieser verwahrloste Priester, den er vor einiger Zeit auf dem Weg nach Misenum aufgelesen hatte?
Kurz zögerte er und wollte schon weiter gehen, doch dann siegten seine Neugierde und ein anderes Gefühl, dass er zu verdrängen versucht hatte. Also ging er zu den beiden.

“Salve Didia Aelia, wie schön dich zu sehen.“, begrüßte er sie freudestrahlend.
Dann, zu dem Mann: “Und du bist doch Spurius Sulla, wenn ich mich recht erinnere. Ich grüße dich.“

Das war ja heute mal wieder wie im Taubenschlag
"Corvus....Salve...", stammelte ich überrascht. "Was treibst du denn hier?"

“Ach, ich kam nur zufällig vorbei.“, flunkerte er.
“Und da sah ich dich hier stehen. So was! Ist Rom nicht manchmal wie ein Dorf?“

"Soso...", murmelte ich und grinste. "Ein Dorf...ja...du sagst es. Ihr beide kennt euch?", wunderte ich mich und sah von Corvus zu Sulla und zurück.
Zu allem Überfluss drängte sich nun auch der Hund an mir vorbei aus der Tür und beäugte die beiden Herren misstrauisch.
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"Victor! Kschhh!", maulte ich ihn an, was ihn herzlich wenig zu interessieren schien. Alles wie immer.

Ein großer und ziemlich faltiger Hund kam aus der Pforte und begann, an Corvus zu schnüffeln. Schließlich fand er gefallen an seiner linken Hand und schleckte sie ausgiebig und scheinbar guter Laune ab. Ob sie noch immer nach dem Garum-Brot schmeckte, dass er vorhin gegessen hatte?
“Ähm, ja, wenn mich nicht alles täuscht, dann trafen wir uns bereits einmal unter sehr viel anderen Umständen.“, beantwortete er ihre Frage.

Na, immerhin verschwand nicht gleich Corvus´ ganze Hand in Victors Maul...alles schon vorgekommen
Vielleicht schüchterte den armen Hund auch der Praetorianer-Aufzug ein...andererseits hatte der bei Hungi auch nicht viel geholfen
"Hand nicht schnell wegziehen, sonst meint er du willst mit ihm spielen und...naja...könnte schmerzhaft werden.", warnte ich Corvus schmunzelnd.
"Sehr viel andere Umstände?", hakte ich nach. "Klingt ja sehr geheimnisvoll."

Corvus war mit Hunden groß geworden. Vorsichtig entzog er dem Hund seine Hand und kraulte stattdessen den weichen Nacken des Tieres. Der ließ es sich auch gefallen und setzte sich erst einmal, wie zur Aufforderung, weiter zu machen, auf sein Hinterteil.

“Oh nein, ein Geheimnis ist das gewiss nicht. Ich hörte sogar, dass diese Begebenheit im Palast zu Sprache gekommen sein soll.“
Er musterte den anderen, doch der machte keine Anstalten zu erzählen, also fuhr er fort: “Ich war auf der Rückkehr von einem Sondereinsatz im Süden, in Begleitung von ein paar Männern der I. Legion und mit ein paar Gefangenen im Gepäck. Bei der Gelegenheit haben wir deinen Freund halbtot am Wegesrand gefunden und mit nach Misenum genommen. Schlimme Sache, zum Glück geht es dir wieder besser.“
Die letzten Worte richtete er an Sulla.

"Ah, die Sache...", murmelte ich und sah ein wenig verwundert zu Victor. Schöner Wachhund war das. Lies sich vom erstbesten Mann kraulen, der daherkam.

"Also, lässt euch Hungaricus wieder aus eurer Castra heraus, hm?"

“Ja, seit dem der Aufstand niedergeschlagen wurde… und bis ihm was neues für seine Trecenarii einfällt“

“Mir scheint, für einen Quaestor Consulum bist du nicht sonderlich gut unterrichtet. Herzlichen Glückwunsch zur Wahl, übrigens.“

Zitat

Original von Spurius Sergius Sulla
"Das ein Trechenarius sein Ohr im Palast hat ist mir auch neu. Danke für die Glückwünsche."

"Es heißt ‚Trecenarius’, nicht ‚Trechenarius’, aber vermutlich sagen dir als Priester Militärränge ohnehin nichts.“