• ....schräg gegenüber der Werkstattgebäude war Furius' Centurie in Arbeitsbekleidung angetreten, um mit der Herstellung der Mauerziegel zu beginnen. Zu diesem Zwecke hatten die Legionäre aus den Vorratslagern Holzbretter herangeschafft und jene zu kleinen Formkästen gezimmert, welche nach der Oberseite hin geöffnet blieben. Dabei achtete der die Arbeiten überwachende Optio mit einem Messstab, dass auch ja die einheitliche Normgröße eingehalten wurden. Die Tonmassen, welche hier verarbeitet wurden, waren aus der Nähe von Cremona herangeschafft worden und aufgrund des kühl-feuchten Wetters dankbar in der Handhabung.
    Die Ziegelherstellung gehörte zumindest im Rahmen der Baumaßnahmen zu den leichteren Arbeiten und war unter den Legionären dementsprechend beliebt.
    Noch während einige Maultiere die Tonklumpen heranschafften, begannen einige Soldaten, mit Teilen der Schanzausrüstung - vornehmlich Spaten -, die gröberen Brocken zu zerkleinern. Zu etwa mannshohen Hügeln aufgetürmt, wurde das Rohmaterial von den Legionären in Eimer geschafft und einige Meter weiter auf einen in passablem Maße freien Platz zwischen einigen blätterlosen Sträuchern getragen. Hier wartete bereits eine Abteilung in Stärke von sechs Contubernia, welche sodann den feuchten Ton in die hölzernen Formen presste, überstehendes Material mit Holzbrettern abstrich und die so in Form gebrachten ungebrannten Ziegel unter einem Regenschutz fein säuberlich auf dem Boden aufreihte.
    Mit Argusaugen überwachte der Optio diese Arbeit, suchte nach fehlerhaf gepressten Stücken, insbesondere nach Lufteinschlüssen, sortierte einige der Tonklumpen aus und markierte dann und wann die unfertigen Ziegel mit dem Stempel der Legion.
    Fehlerhafte Stücke wurden zwar aussortiert, doch nicht zerstört, denn beim Brennvorgang würden sich jene noch als nützlich erweisen.
    Am Ende des langen Arbeitstages war ein guter Teil der hohen Tonhaufen abgetragen worden und obwohl fortwährende Transporte aus Cremona eintreffen sollten, zog der Optio zufrieden eine positive Bilanz seiner Tätigkeit, denn nachdem die Ziegel getrocknet waren, konnte bereits in wenigen Tagen mit der Errichtung eines Meilers begonnen werden, welcher die wasserfreien Stücke brennen und deren Fertigungsprozess damit abschließen würde.

  • Am Abend, als die Dämmerung das weitere Arbeiten auf der Baustelle unmöglich machte, meldete sich Pricus wie angeordnet in der Fabrica. Im spärlichen Licht einiger Lampen herrschte hier für diese Tageszeit noch viel Betrieb. Er wusste nicht genau, bei wem er sich zu melden hatte, also sprach er einfach einen der Kameraden an, den er kannte: "Salve Andicus! Wie läuft die Arbeit? Ich sollte mich hier melden wegen einiger Mischbottiche. Du weisst nicht zufällig, wer hier dafür zuständig ist?"

  • Nach dem Frühstück ging ich wie mir gestern befohlen wurde sofort zur Fabrica, wo schon einige Milites an der arbeit waren! Ich ging zu einem, welcher anscheinend das Kommando hatte, nahm Haltung an und salutierte.


    Salve! Ich bin Probatus Quintus Horatius Herodes! Ich soll mich hier melden!

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Am Abend, als die Dämmerung das weitere Arbeiten auf der Baustelle unmöglich machte, meldete sich Pricus wie angeordnet in der Fabrica. Im spärlichen Licht einiger Lampen herrschte hier für diese Tageszeit noch viel Betrieb. Er wusste nicht genau, bei wem er sich zu melden hatte, also sprach er einfach einen der Kameraden an, den er kannte: "Salve Andicus! Wie läuft die Arbeit? Ich sollte mich hier melden wegen einiger Mischbottiche. Du weisst nicht zufällig, wer hier dafür zuständig ist?"


    "Ah...salve, Priscus! Lange nicht gesehen.", sagte Andicus und deutete auf einen Offizier, der ganz in der Nähe die Arbeit der Schmiede kontrollierte.


    "Frag' doch mal den Centurio da drüben. Der ist hier für fast alles zuständig."

  • Besagter Centurio war ja nicht taub, er hatte alles gehört.


    "Meinst du etwa mich mit 'für fast alles zuständig'?“ Der Centurio grinste, so unrecht hatte Andicus gar nicht. Er gab den Schmieden letzte Anweisungen, wischte sich die Hände ab und trat näher.


    "Salve, Priscus. Ich vermute einmal, du kommst wegen dieser Sonderanfertigung. Dein Centurio war vor Tagen bereits bei mir, er hatte die Arbeiten angekündigt. Das Material ist vorhanden.“ Der Centurio wies auf die am Rand der Halle abgelagerten Eisenplatten. "Männer sind bereitgestellt.“ Bei diesen Worten winkte er den eingetroffenen Probatus heran, der seine Männer unterstützen sollte. "Ein Schmiedefeuer ist frei, Werkzeug liegt da.“ Der Arm des Centurio wies auf eine Werkbank, die mit Zangen und Hämmern reichlich bestückt war. "Wir brauchen für die Ausführung der Arbeiten nur noch die erforderlichen Maße und die hast hoffentlich du mitgebracht.“


    Während der Centurio auf die Antwort des Optios wartete, fasste er den Probatus ins Auge.


    "Deine Centurie ist ...?“

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Salve, Priscus. Ich vermute einmal, du kommst wegen dieser Sonderanfertigung. Dein Centurio war vor Tagen bereits bei mir, er hatte die Arbeiten angekündigt. Das Material ist vorhanden.“ Der Centurio wies auf die am Rand der Halle abgelagerten Eisenplatten. "Männer sind bereitgestellt.“ Bei diesen Worten winkte er den eingetroffenen Probatus heran, der seine Männer unterstützen sollte. "Ein Schmiedefeuer ist frei, Werkzeug liegt da.“ Der Arm des Centurio wies auf eine Werkbank, die mit Zangen und Hämmern reichlich bestückt war. "Wir brauchen für die Ausführung der Arbeiten nur noch die erforderlichen Maße und die hast hoffentlich du mitgebracht.“


    Priscus liess seinen Blick über die bereitliegenden Materialien gleiten. "Gut, das sollte reichen. Beim Holz kann ich mich auch nach Bedarf bedienen, nehme ich an?"


    Zunächst erklärt er den Arbeitern, die ihm helfen sollen, was er vor hat: "Wir brauchen zwei Teile: einmal sowas wie einen Bottich ohne Boden. Machen wir aus Holz. Und dann einen langen Arm, der um einen Zapfen drehbar ist und an dem ein paar Rührschaufeln hängen.


    Den Bottich können wir hier oder direkt auf der Baustelle bauen. Einfach ein runder Rahmen aus Holz, nicht mehr als 3 Fuß hoch. Sechs Fuß im Durchmesser sollten gut sein. Vor Ort stellen wir ihn einfach auf einen ebene Boden und häufen außen ein wenig Erde an, damit er nicht wegrutscht.
    In der Mitte graben wir ein tiefes rundes Loch, in das ein langer Stamm als Zapfen reinkommt. Der darf nicht wackeln und muss natürlich ein wenig höher sein als der Rand des Bottichs. Auf den Zapfen kommt ein langer Arm - auch aus Holz - der an beiden Seiten übersteht, so dass man an jedem Ende ein Mautier anspannen kann. Die drehen dann also diesen Arm über dem Bottich. An den Arm kommen Auf jeder Seite zwei Schaufeln, die den Inhalt des Bottichs durchrühren.


    Soweit klar? Dann lasst uns jetzt schon soweit das Material vorbereiten, wie es das Licht noch zulässt, damit wir morgen möglichst viel geschafft bekommen."


    Die Männer nickten und begannen, geeignete Holzstücke herbei zu tragen und Eisenbarren bereit zu legen.

  • Der nächsten Tag verbrachten die Männer schwitzend in der Fabrica. Holz wurde gesägt, Eisen geschmiedet. Holzpfosten bekamen runde Enden, aus Eisenbarren wurden Klammern und Beschläge. Im Akkord wurden Eisennägel geschmiedet und Bretter für die Bottiche aneinander gesetzt.


    Am Abend waren zwei komplette Rührgeräte fertig, zwei weitere sollten am nächsten Tag noch dazu kommen.

  • "Herodes, jetzt steh nicht so untätig herum, sondern fass mal mit an", forderte einer der Fabrikarbeiter den Probatus auf. Er brauchte jemanden, der die Bretter hielt, während er die Nägel setzte.


    An den Optio gewandt, erkundigte er sich aus Neugierde: "Schon eine Idee, wie der Bottich gegen Nässe geschützt wird?" Irgend eine Art der Imprägnierung oder Isolierung würde notwendig sein. Schließlich kam der Bottich ständig mit feuchtem Material in Berührung und Holz hatte die unangenehme Eigenart, ständig zu verquellen, was Undichtheit zur Folge haben könnte.


    Sim-Off:

    Mal ne Frage in einem anderem Zusammenhang: Kannten die Römer eigentlich sowas wie Teer?

  • Unter Mitwirkung des Probatus' ging das Zusammenfügen der Bretter schnell. Beschläge hielten sie in der gewünschten Form und Nägel arretierten sie. Der erste Bottich wurde gemeinschaftlich zur Seite gerollt, ein neuer in Angriff genommen.


    "Wir brauchen neue Bretter. Schneidet erst mal welche zu, bevor ihr bei den Beschlägen weitermacht. Herodes, hilf mir mal, den langen Holzpfosten auf die Werkbank zu legen. Aus dem machen wir den Hebelarm für den nächsten Bottich.“

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    An den Optio gewandt, erkundigte er sich aus Neugierde: "Schon eine Idee, wie der Bottich gegen Nässe geschützt wird?"


    "Vor Nässe schützen? Wozu denn das? Das Ding soll ja nicht ewig halten. Und ein bisschen feucht muss das Holz ja bleiben, sonst kriegen wir es nicht dicht."


    Sim-Off:

    Noch nie einen Holzbottich oder Holzeimer benutzt? Wenn der aus völlig trockenem Holz ist wässert man den auch erstmal, damit das Holz quillt und sich so die feinen Spalten zwischen den Brettern schließen. ;)


    Priscus war mit der Hilfe der anderen zufrieden, sie stellten sich nicht ungeschickt an. Bis zum Abend hatten sie zwei weitere Geräte fertig. Das sollte zunächst reichen.

  • Verstehend nickte der Centurio nach Priscus' Worten.
    "Hm, na wenn du es sagst. Im Grunde wäre es ja auch egal, wenn Wasser raustropfen würde."


    Anschließend winkte er den Probatus heran.
    "Besorg mal eben ein Maultiergespann. Die Bottiche müssen rauf zum Bauplatz."


    Sim-Off:

    Die Frage nach dem Teer war wegen dem Amphitheater. Gab es das schon oder sowas ähnliches? Ich habe nichts gefunden.

  • Während die Arbeiter in Herodes' Abwesenheit den Holzpfahl zu einem einsatzfähigen Arm fertigstellten, an dessen Enden die Vorrichtungen für die anzuspannenden Maultiere angebracht wurden, besorgte der Probatus das Gespann.
    Bei seinem Eintreffen wurden die letzten Handgriffe ausgeführt, dann war auch dieser Bottich fertiggestellt. Der Centurio trat mit Herodes an den ersten der fertiggestellten Mischer heran.


    "Dann mal los, Herodes. Fuscus, Andicus, fasst mal mit an."


    Gemeinsam wuchteten sie den unhandlichen Behälter auf den Karren.


    "Festzurren und dann nichts wie hoch zum Bauplatz. Die Männer dort warten bereits."

  • Priscus hätte es zwar durchaus lustig gefunden, die Bottiche einfach auf die Seite zu legen und zum Bauplatz zu rollen, aber eine andere Transportart sollte ihm durchaus recht sein. Er schaute, dass auch alle Kleinteile mitkamen und etwas Werkzeug eingepackt wurde, falls vor Ort noch etwas nachgearbeitet werden musste.


    Sim-Off:

    Spontan fällt mir auch nix zu Teer ein. In Büchern nachschauen kann ich erst nächste Woche wieder.

  • Nach dem Morgenappell, bevor er sich auf den Weg zur Baustelle machte, ging Priscus an der Fabrica vorbei. Auf einer Wachstafel hatte er sich einiges an Kleinigkeiten notiert, die er zu erledigen hatte. Noch am Vorabend hatte er defektes Werkzeug hier abgeliefert, für das er jetzt Ersatz mitnehmen wollte. Ein paar kleinere Werkstücke, die bei kränen oder Gerüsten benötigt wurden, standen auch auf seiner Liste und er führte mehrere Gespräche mit den Arbeitern, bis alle Stücke in Produktion gingen. Abholen würde er sie erst am nächsten Tag, also machte er sich auf den Weg zur Baustelle.

  • Am nächsten Morgen kommt Priscus wieder zur Fabrica, um die in Auftrag gegebenen Teile abzuholen. In alle Ruhe kontrolliert er, ob die Stück seinen Angaben entsprechen und packt sie dann in eine mitgebrachte Kiste. Die Schmiede haben gute Arbeit geleistet, dort ist er mit allen Stücken zufrieden. Bei den Schreinern lässt er eine hölzerne Winde für einen Kran noch einmal nacharbeiten, weil sie nicht mit den vorgegebenen Maßen überein stimmte.


    Zusammen mit einem anderen Techniker, der auch einiges in der Fabrica zu erledigen hatte und der ihm beim Tragen der Kiste hilft, macht er sich dann wieder auf den Weg zum Bauplatz.

  • Mit einem etwas verstaubten Mantel und einer Fülle neuer Informationen vom Bauplatz führte Aurelius den geplanten Besuch in den Lagerwerkstätten durch, deren Räumlichkeiten auch jetzt wieder gut gefüllt waren und den Eindruck einer regelrechten Manufaktur verbreiteten: Obwohl ein nicht unbedeutender Teil der Warenproduktion für die Baumaßnahmen ausgelagert worden war - beispielsweise ließen sich Holzbearbeitungsmaßnahmen an dezentralen provisorischen Überdachungen mit wesentlich geringerem Lieferweg bequemer und praktikabler herstellen (von der Tonziegelherstellung ganz zu schweigen) - mussten die Fabricae natürlich weiterhin ihren Beitrag zu einem reibungslosen Ablauf des Lagerlebens leisten. Ein Inventarprüfer aus der Rüstkammer orderte Rüstungsteile für Legionäre an, ein Centurio bestellte lange Pfosten, denn er beabsichtigte, die teilweise morschen pila muralia seiner Einheit vor einer Probatio zu erneuern; die Schanzpfähle hierzu sollten die Probati gleich selbst herstellen lernen. Schreiner untersuchten einen beschädigten Transportkarren, welcher auf der Strecke von Cremona nach Mantua verunglückt war, die in der Nähe beschäftigten Schmiede waren sowieso mit den permanenten Bestellungen bezüglich neuer Waffen und Rüstungen gänzlich ausgelastet und auch Seiler waren durch den versärkten Bedarf an Gerüsten und Kränen kräftig bei der Arbeit.
    Bei Septimus, einem Centurio supernumerarius Liefen alle Fäden zusammen, er fasste die Notizen zahlreicher Immunes und Optiones zusammen und händigte dem Präfekten mindest jeden Monat eine entsprechende Bedarfsgüterliste aus, bei besonderer Beanspruchung der Handwerksstätte, wie es nun der Fall war, kamen derlei Absprachen selbstverständlich öfters vor. Der Praefectus Castrorum überflog die Liste rasch und steckte sie in den Lederbeutel, welcher bereits zahlreiche Baupläne des Amphitheaters enthielt und war erleichtert, in Anbetracht der zunehmend schrumpfenden Eisenvorräte bereits mit der misenischen Flotte in Kontakt getreten zu sein. Nach einem kurzen Plausch mit Septimus verließ er den Gebäudekomplex, hier und da einen ihm bekannten Offizier grüßend. Der Tag würde sich in einigen Stunden seinem Ende zuneigen. Bis dahin galt es, die Liste des Centurionen sorgfältig zu überprüfen und die geforderten Waren unter Berücksichtigung der finanziellen Kapazitäten der Legion größtenteils bei Vertragshändlern abzukaufen. Aurelius' rechnerische Fähigkeiten würden nunmehr verstärkt gefragt sein, denn für den morgigen Tag hatte er sich die routinemäßige Überprüfung der Lebensmittelversorgung vorgenommen.

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