[Casa Scribonia ] Posteingang und Sklavenunterkunft

  • "Ich sehe, du scheinst ihn zu kennen. Es heisst das Haar von Antiope sei verkauft worden. Von der Kopfhaut kam wohl auch noch etwas mit, da war leider jemand unvorsichtig."


    Er lachte bösartig.

    "Ich selbst wollte die Haare ja kaufen lassen und als Fliegenklatsche brauchen, aber leider kam mir jemand zuvor."


    Nun lachte er diabolisch. Und sah in den Garten.


    "Hübscher Junge. Ich kenne da jemanden, der hätte sicher seine Freuden an ihm...ob ich ihn wohl kaufen und mit hohem Gewinn wiederverkaufen solle? Wieviel ist wohl sein Leben wert....?"

  • Das war zu viel. Nun sah ich endgültig rot. Ich hätte nicht sagen können, wie es mir letztlich gelang, aber ich kam von den Fesseln frei. Meine Hände waren blutverschmiert, die Handgelenke tief eingerissen, wund und auf. Ich sprang auf. Pures Adrenalin schoß durch meine Adern und puschte meinen Körper hoch, gab mir Kräfte, die ich längst nicht mehr zu haben dachte.


    Der Schemel kippte polternd um und ich näherte mich wie eine Katze, schnell Malachias. In meiner Hand hatte ich plötzlich die lange Scherbe, die ich, ehe sie mich wieder herausgebracht hatten, hatte verbergen können. Ich sah sein erstauntes, fast entsetztes Gesicht und spürte meine eigene Wut, Zorn und sogar Hass auf ihn in mir kochen. Alles andere war ausgeblendet. Ich hörte nicht den Schrei der Frau, als ich auf Malachias einstach und ihn scheinbar sogar leicht verletzte, aber der Schrei eines Mannes, laut, befehlend und unüberhörbar, drang zu mir durch. Ich konnte nicht sagen ob beim ersten Mal oder ob er mehrmals hatte schreien müssen, aber ich hörte ihn meinen Namen rufen und in meinem Kopf machte es "Klick".


    Ich wirbelte rum, sah die Frau von vorher und hinter ihr Curio. Beide Gesichter waren vor Entsetzen erstarrt. Oder war es bei Curio Wut? Vielleicht war es auch mein eigenes Entsetzen und meine Wut, die ich in ihnen sah. Meine Hand hielt die Scherbe fest umklammert und Blut tropfte von ihr und den Handgelenken auf den Verandaboden. Sie hatte bereits eine tiefe Wunde in die Hand geschnitten, aber das sah ich nicht, spürte es nicht einmal. Ich sah nur plötzlich, dass alles vorbei war und ich nie wieder eine solch gute Chance bekommen würde.


    Meine Wut und mein Hass verpufften im Nichts und dafür legte sich eine unendliche Ruhe über mich. Ja, jetzt würde ich es endlich tun können. Antiope verzeih mir, aber wir sehen uns in Hels Reich wieder, dachte ich. Auch an meine Familie, so sie noch lebte sandte ich einen letzten Abschiedsgruß. Dann, während ich zurückwich, in die hinterste Ecke der Veranda, immer von den näher kommenden mich zurückziehend, nicht mehr auf die Worte achtend, sprach ich stumm, nur die Lippen bewegten sich wortlos, meinen Abschied:


    Dort treffe ich dann meinen Vater
    Dort treffe ich meine Mutter, meine Schwestern und meine Brüder
    Dort treffe ich all jene Menschen meiner Ahnenreihe von Beginn an
    Sie rufen bereits nach mir,
    Sie bitten mich meinen Platz Einzunehmen
    Hinter den Toren von Wallhalla
    Wo die Tapferen ewig leben!


    Dann riss ich, an der Brüstung angekommen, meine Hand mit der Scherbe hoch, sah zu den Menschen ein letztes Mal hin, bemerkte nur am Rande, dass die Frau auf mich zustürzte und dachte noch, zu spät, und stach mir mit der Scherbe tief in die Brust. Ich hatte mein Herz treffen wollen und hätte es vielleicht, aber ich spürte noch die Hand an meinem Arm und wie er leicht zur Seite gedrückt wurde. Die Scherbe drang in die Brust und das auch tief, aber sie traf nicht das Herz.


    Nun wich alle Kraft aus mir, alles was mich bis zu diesem Zeitpunkt auf den Beinen gehalten hatte. Ich sackte in die Knie und alles um mich herum verschwamm. Mein letzter Gedanke, mein letztes Wort, tonlos und doch deutlich auf meinen Lippen zu sehen war der Name meiner Blutsschwester, dann wurd alles dunkel um mich herum.


    Das ich, schwerverletzt und blutend, auf dem Verandaboden zum liegen kam, bemerkte ich nicht mehr. Auch nicht, dass plötzlich große Hektik um mich herum ausbrach, größere noch als Minuten zuvor, als ich auf Malachias einstach.

  • Sim-Off:

    Sollte ich nicht auch noch was dazu posten 8|


    Ich kam gerade auf die Terasse und mich von der armen Selnya zu verabschieden, als sie gerade auf den Sklaven losging. Ich sah ziemlich überrascht drein - wie hatte sie sich lösen können? Ich hörte hinter mir einen Aufschrei von Curio und drehte mich kurz um. Dann wandte sich mein Blick wieder zum Geschehen und sah Selnya davonstürzen. Ich rannte ebenfalls los, wollte ihr leben bewahren, denn ich konnte mir ausmalen, was nun kommen würde.


    Ich hatte es kaum geschafft, bei ihr angekommen, als sie auch schon zustoßen wollte, packte nach ihrer Hand. Ich konnte nicht verhindern, dass sie zustieß, doch ich konnte bewirken, dass die Scherbe ein wenig abdriftete und nicht direkt beim Herzen traf. Das eine leichte Blutspur innerhalb meiner Handfläche entlangrann bemerkte ich gar nicht. Ich hielt nur die zusammensackende Selnya in meinem Arm und kniete abermals mit ihr auf dem Boden, suchend zu Curio schauend, dass er doch helfen möge.

  • Sim-Off:

    Zitat

    Original von Helena Tiberia
    suchend zu Curio schauend, dass er doch helfen möge.


    :P


    Curio hatte es kommen sehen. Wieviele Familien gibt es in Roma, bei denen alles seine geregelte Bahn hat. Die Familia hielt zusammen, die Sklaven schon fast Familienangehörigen.
    Aber nein, in der Casa Scribonia läuft ja wieder alles anders. Malachias ein dummer, perverser (aber dafür loyaler) Sklave, die anderen Sklavinnen flüchten oder wollen sich umbringen.
    Und die Bescherung sah man nun hier.


    Er eilte Tiberia zu Hilfe. Und sein weisses Gewand färbte sich dunkelrot. Er rief seine Haussklaven zusammen, auf dass sie sie auf ein Bett lagerten und die Wunden verbinden würden.


    Helena wollte ihnen nacheilen, doch Curio fasste sie am Arm zurück.


    "Helena Tiberia! Ich bat doch, dass keine solche Zwischenfälle passieren sollten. Ich hoffe für dich, dass du nichts damit zu tun hast."

    PATER FAMILIAS DER GENS SCRIBONIA

    amare et sapere vix deo conceditur

  • Ich mochte es gar nicht, dass er mich am Arm packte und dann auch noch diesen barschen, beinahe drohenden Ton anschlug. Das war eindeutig zuviel und sah ihn mit leicht blitzenden Augen an.


    Nein, ich habe nichts damit zu tun, freu dich lieber, dass ich überhaupt noch rechtzeitig herausgekommen bin! Sollte das vielleicht eine Drohung sein? Ich wäre ein wenig vorsichtiger was Anschuldigungen angeht! Immerhin wird Selnya hier draußen durch deine Hand zu einer Verrückten!


    Ich hatte mich während meiner Worte in meine Wut hineingesteigert! Wie konnte er es wagen, mir die Schuld zuschieben zu wollen. Ich riss meinen Arm los und ging eilends davon. Nein, das würde ich mir niemals bieten lassen. Ich suchte Helena auf, verabschiedete mich prompt und distanziert, nahm Minervina und ging nach Hause.


    Sim-Off:

    :D :D

  • Zu gerne hätte er sie nun über's Knie gelegt, aber schon war sie entschwunden. Dafür kam der Medicus.


    Er verarztete die Verletzte neu. Danach erstatte er dem Curio Bericht:
    "Sieht nicht gut aus, nicht gut. Sie ist ja völlig, völlig unterernährt und entkräftet. Die Gelenke, die Handgelenke sind tief, sehr tief eingeschnitten...."


    Curio machte langsam einen ungeduldigen Eindruck, der Medicus merkte es und beeilte sich weiterzusprechen.

    "Ferner hat sie tiefe Schnittwunden an der Hand, wohl von einer Scherbe oder Ähnlichem. Ein weiterer Schnitt knapp neben das Herz. Sie wird einige Zeit brauchen, um sich zu erholen, aber sie wird es überleben."


    Curio nickte, dankte und wies Sklaven an, die Selnya in das Untergeschoss zu bringen und auf ein Lager zu betten.


    "Gut...schau dir noch Malachias an, der jammert dort in der Ecke rum".


    Der Medicus besah sich den Jammernden, lächelte kurz und meinte, dem fehle schon nichts Ernstes. Malachias sah das wohl zur Gänze anders.

    PATER FAMILIAS DER GENS SCRIBONIA

    amare et sapere vix deo conceditur

  • Malachias erhielt soeben einen Brief, den er Curio sofort weiterleitete:



    Liebe Helena, Cerelia und lieber Curio. Ich schätze ihr befindet euch im Moment in Roma, somit sende ich euch diesen traurigen Brief dorthin.


    Das Schicksal hat sich zum zweiten mal erfüllt, eine weitere wichtige Person unserer Person ist gestorben: Scribonia Hestia.


    Da ich weiss, dass du nicht aus Rom weg kannst, trete ich mit Balbillus in Kontakt und werde mit ihm zusammen die Verbrennung durchführen.


    In grosser Trauer


    Calculus

  • Curio nahm den Brief entgegen und Trauer breitete sich in seinem Herzen aus. Es war zwar absehbar, aber es traf ihn nun doch wie aus dem heiteren Himmel.
    Er verfasste einen Brief.

    PATER FAMILIAS DER GENS SCRIBONIA

    amare et sapere vix deo conceditur

  • Ein Sklave überbrachte Curio einen weiteren Brief aus der Heimat:


    PATER FAMILIAS DER GENS SCRIBONIA

    amare et sapere vix deo conceditur

  • An Mann klopfte an die Türe der Casa Scribonia und übergab noch dem die Tür geöffnet wurde ein Brief für Cerelia.


    An Scribonia Cerelia


    Cerelia, Du Frau meines Herzens, ich vermisse Dich.
    Ich hoffe es geht Dir gut?
    Wir trenten uns mit unschönen Worten ja schon fast im Streit, dafür möchte ich mich bei Dir entschuldigen.
    Ich halte es ohne Dich nicht mehr aus und möchte das Du an meiner Seite bist, auf immer und ewig.
    Du weißt was das bedeutet - ich werde nach Roma kommen Deinen Pater Familias um Deine Hand anzuhalten und Dich zu mir zu holen.
    Ich hoffe das es schon in kurzer Zeit sein wird.
    Die Legio II hat neue Offiziere bekommen um die ich mich wohl noch kurze Zeit kümmern muß, aber dann komme ich und hole Dich zu mir.


    In liebe,


    Dein Sedi


    Mogontiacum, PRIDIE KAL IUN DCCCLV A.U.C. (31.5.2005/102 n.Chr.)



  • ....brachte die Nachricht in die Casa der Gens.



    An den Pater Familias, Gaius Scribonius Curio, und alle Familienmitglieder der Gens!




    Liebe Mitglieder das Factio Purpurae!



    Die Factio hat in Italia neue Räumlichkeiten bezogen. Das neue Domus Factionis Purpurae liegt an den Trajansmärkten, hoch schwebend über den Märkten. Den Factiomitliedern stehen dort verschiedenste Räumlichkeiten für Treffen, Gesprächen oder einfach zur Zerstreuung zur Verfügung. Von einem Triclinum bis hin zu einer eigenen Bibliothek.


    Anläßlich unseres Umzugs in die neuen Räumlichkeiten möchte ich Euch alle herzlichst zu einem Gastmahl am PRIDIE ID NOV DCCCLV A.U.C. (12.11.2005/102 n.Chr.) einladen.


    Natürlich seid Ihr auch sonst jederzeit Willkommen. Füllt das Domus mit Leben, Politik und Gesprächen.



    Ich freue mich schon auf Euer zahlreiches Kommen.


    Artoria Medeia


    Post Scriptum: Mir ist bewußt, dass Eure Casa hier nicht Euer Familiensitz ist. Die Einladung schicke ich Euch für den Fall, dass eines Eurer Mitglieder hier in Rom verweilt. Ich würde mich sehr freuen, wenn dem so wäre.


    Wegweiser zum Domus Factionis Purpurae

  • Ein Bote steckte in ungezählte römische Briefkästen ein Einladungsschreiben aus Mantua.



    Einladung


    An die
    Mitglieder der Gens Scribonia.


    Salvete,


    anlässlich des diesjährigen Stadtfestes am ANTE DIEM III ID NOV DCCCLV A.U.C. (11.11.2005/102 n.Chr.) in unserer schönen Provinzstadt Mantua möchten wir euch recht herzlich einladen, unsere geschätzten Gäste zu sein.


    Neben lukullischen Genüssen und der Versteigerung von 15 Tuniken, deren Erlös zu 50 % einem guten Zweck (z.B. Armenspeisung)zukommt,

    Sim-Off:

    WiSim

    gehört eine Reiterparade der LEGIO I und die Zelebrierung eines Opfers zu den Höhepunkten des Festes.


    Curia Provincialis
    Mantua

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