• „Selbstverständlich Herrin, künftig werde ich um eine Erlaubnis bitten.“


    Ich trat ab und machte mich auf die Suche nach Samira. Als ich sie fand blieb ich vorsichtshalber auf Distanz und sagte nur:


    „Hallo Samira, die Herrin sagte das wir uns abreise bereit machen sollen, es geht nach Rom. Außerdem soll das Wildschwein noch konserviert werden. Kannst du dich, wenn du Zeit hast darum kümmern? Ich muss noch Leone Bescheid geben. Ich helf dir auch gleich, bis gleich!“

  • Noch ehe ich antworten konnte, war Assindius schon wieder fort. Ich wandte mich erneut dem Fleisch zu und teilte es in portionsgerechte Stücke.


    Er musste geflogen sein, denn kurz darauf stand er schon wieder neben mir. Ich vermied es, das Thema von gestern anzusprechen und schob ihm einfach einen Berg Muskelfleisch entgegen.


    "Wenn die Herrin umgehend abreisen will, dann reicht die Zeit nicht, um das Fleisch im Schatten zu trocknen oder in der Sonne zu dörren. Wir müssen es Einpökeln. Einen Teil legen wir in Salzwasser ein, einen anderen in Essigwasser. Was willst du übernehmen?"

  • „Ich werde den Essig nehmen!“


    Bei Donar, sie redet noch mit mir, dachte ich und fing zu pökeln an. Sollte ich jetzt was sagen, sollten ich so tun als ob nichts gewesen wäre oder sollte ich ein fröhliches germanisches Lied singen. Irgend etwas unrömische vielleicht, wo sie wieder den Kopf schütteln und lachen würde. Das Lachen ist ihr bestimmt fürs erste vergangen, fiel mir danach ein. Also machte ich nichts und pökelte nur.


    Diese Arbeit war nichts für einen Germanen, andauernd vielen mir die Haare ins Gesicht und ich musste aufpassen das mein Bart nicht in den Essig kam. Als ich es Leid war mir die Haare ständig aus dem Gesicht zu pusten hatte ich eine Idee. Ich verknotete meinen Bart mit meinen Haaren und warf es auf den Rücken. Das klappte sogar und ich konnte vernünftig weiter arbeiten.

  • Wortlos blickte ich Assindius an. Sein Äußeres war wirklich ungewöhnlich und seine Einfälle zudem. Und das war noch gelinde ausgedrückt. Ich war gespannt, wie lange sich die Herrin das noch ansehen würde.


    Endlich war alles Fleisch eingelegt und ich begann, es in die mit Gletschereis ausgelegten Kühlräume unterhalb des eigentlichen Kellers zu schaffen. Als auch dies erledig war, meldete ich mich reisebereit bei meiner Herrin.

  • Endlich fertig. Ich entknotete mich und Samira brachte das Fleisch in die Kühlräume. Dann machte ich noch ein wenig sauber und ging zur der Herrin melden das wir fertig waren. Samira stand noch bei ihr und hatte es bestimmt schon getan.


    „Herrin wir sind mit dem Fleisch fertig. Leone kümmert sich um die Wagen und wird bestimmt gleich auch eintreffen.“

  • „Das ist ja wunderbar, dann brechen wir sofort auf. Assindius, du verstaust das Gepäck in der Kutsche, das im Eingangsbereich steht.“


    Ich reichte der bereitstehenden Sklavin das Trinkgefäss zurück, was ich noch hastig geleert hatte. Anschließ0end begab ich mich zur Kutsche. Langsam aber sicher gewöhnte ich mich an diese schaukelnden Reisekutschen. Vieles war eine Frage der Gewohnheit. Ich stieg ein und setzte mich. Mir gegenüber nahmen Samira und Assindius Platz.
    Frisch zogen die Pferde an.



    Sim-Off:

    Das ist ein Ding. Hier wurde lustig gepostet und in meinem Umfeld war großflächig Internetausfall und das fast 12 Stunden lang. 8o

  • Die Bauplatzweihung war vorüber und ich weilte wieder in der Villa Sospitas. Nachdenklich ging ich zum Atrium. Schön war es hier, aber auch einsam. Zwar huschten unentwegt Sklaven durch die Gänge, aber sie boten mir keine Unterhaltung.


    Also erinnerte ich mich meiner Pflichten. Eine davon lautete: Bring deinen Sklaven in eine akzeptablere Erscheinung.
    Ich schickte einen vorbeieilenden Sklaven zu Assindius. Er sollte sofort im Atrium erscheinen.

  • Mann hab ich schlecht gepennt. Ich dacht das ich einen Traum hatte in dem mir der Bart abgeschnitten wurde und als ich aufwachte musste ich feststellen, das er ab ist. Aber, an dieses Aussehen gewöhne ich mich schon. Schließlich bin auch ohne Bart ein Kerl.


    Das Bäume fällen hat gut getan, da konnt ich den ganzen verdammten Frust rauslassen. Mit halb offenen Augen kuckte ich wo die Herrin ist, ich brauchte ihre Erlaubnis für die Gäule. War das eigentlich schon immer so hell hier?


    „Herrin, gestern fällte ich einige Bäume und teilte sie in Stücke. Ich würde dies Stücke gerne mit einem der Wagen zum Gestüt transportieren. Hab ich Eure Erlaubnis mir 2 Pferde und einen Wagen dazu zu nehmen und dann daraus Pfosten zu machen?“

  • Dass die Tage immer so ereignisreich waren... Gerade erst hatte ich meinem Sklaven einer Generalüberholung seines Äußeren verschafft und war auf mein Gestüt gegangen, da meldete sich ein Interessent für die Anstellung als Pferdepfleger. Kaum hatte ich die geklärt und Livilla eingestellt, kam Assindius zudem mit einer „hervorragenden“ Laune vom Barbier zurück. Also musste ich ihn irgendwie beschäftigen und nach Möglichkeit so, dass er seinen Frust abreagieren konnte.


    Mit der Aufgabe für ihn war ich zufrieden. Sie würde ihn über Tage auf Trab halten und er würde kaum zum Nachdenken über sein neues Äußeres kommen. Das Ergebnis von allem war aber, dass ich reichlich kaputt in der Villa ankam. Fast so, als hätte ich die ganze Arbeit verrichten müssen.


    Nun wollte ich ausspannen und gab den Sklaven Bescheid, dass ich vorerst nicht gestört werden wollte. Ich legte mich – es sah ja niemand – auf eine Liege im Atrium natürlich in den Schatten. Wer wollte schon braune aber welke Haut? Sodann ließ ich mir Früchte und Wasser zum Trinken bringen, nahm eine alte Dokumentensammlung und begann zu lesen. Ich legte Wert auf Bildung. Nicht nur, dass ich überhaupt des Lesens mächtig war, ich wollte zudem sehr viel wissen – am liebsten alles. Nur um alles zu studieren, dafür reichte ein Menschenleben nicht. Wenigstens so viel wie möglich an Wissen wollte ich aber anhäufen.

  • Sim-Off:

    Ups, kompliziert. Wir haben gleichzeitig geschrieben. :D



    Zitat

    Original von Assindius
    „Herrin, gestern fällte ich einige Bäume und teilte sie in Stücke. Ich würde dies Stücke gerne mit einem der Wagen zum Gestüt transportieren. Hab ich Eure Erlaubnis mir 2 Pferde und einen Wagen dazu zu nehmen und dann daraus Pfosten zu machen?“


    Wieder lag ich im Atrium und sah auf, als Assindius herantrat.


    "Solange du die Tiere, nimm am besten Hengste, schonend behandelst, gestatte ich das. Bedenke jedoch, es sind einerseits wertvolle Zuchttiere und andererseits keine Lastpferde.


    Wie viele Bäume hast du denn gefällt?"

  • Zwar hatte ich kaum bautechnische Erfahrung, aber bei Betrachtung der vielen Pfosten, die eine Koppel umzäunten, konnte ich mir kaum vorstellen, dass drei Bäume auch nur annähernd reichten. Aber Assindius würde schon wissen, was er tat. Da war ich sicher.

    "Tja, gut. Ich nehme an, du gehst sorgsam mit dem Rohstoff um. Wir sollten die Ressourcen der Natur schonen. Ebenso bitte ich um sorgsame Behandlung der Pferde beim Einsatz als Zugtier. Es sind keine Kohleabbautiere, oder wo hattest du noch einmal in Germanien gearbeitet?“

  • "Die Mine, Herrin, förderte Kohlen. Die Karren wurden im Stollen beladen und wenn er voll war, holten wir die Pferde und transportierten sie in das Lagerhaus.


    Die Bäume haben in Germanien eine Seele, weil ein Geist in ihnen wohnt. Also nehme ich nur soviele Bäume wie unbedingt nötig sind."

  • „Das ist gut. Ich bin der Natur sehr eng verbunden, ganz gleich ob Pflanze oder Tier. Ich schätze daher deine Einstellung.
    Was das Gespann betrifft, ich würde empfehlen, dieses am Langzügel vom Boden aus zu lenken. So muss es nicht noch das Gewicht des Kutschers mitziehen. Wist du das schaffen?“

  • Ich runzelte die Stirn. Die Herrin hatte natürlich noch nie eine Mine von innen gesehen.


    "Die Pferde wurden in unsere Mine auch zu Fuss aus der Mine gebracht. Fahren wären wegen der schlechten Sicht kaum möglich gewesen. Der werde ich schon hinkriegen, Herrin."

  • "Gut, gut. Du machst das schon. Ich hätte gern am Abend eine Berichterstattung über die Fortschritte beim Koppelbau und falls du mit irgendetwas nicht zurecht kommen solltest - melde dich einfach."


    Ich fand, mein Sklave hatte sich relativ schnell abgeregt und seine neue Bartlänge wohl inzwischen akzeptiert. Den Eindruck hatte ich zumindest.

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