• „Und wenn ich nun an deiner Kälte zerbreche? Glaubst du wirklich, mein Wissen, dass es in dir anders aussieht, schützt mich davor?


    Sicher, deine beherrschte, oft sogar harte Art zieht mich in gewisser Weise an, aber ich finde sie nur im Umgang mit anderen gut. Dort gefällt sie mir sogar. Aber was mich betrifft, habe ich festgestellt, dass ich ein weicheres oder auch wärmeres Verhalten deinerseits brauche.“

  • "Du wirst nicht daran zerbrechen. Das habe ich schon vor langer Zeit erkannt. Ich stehe zu meinem Wort, dich heiraten zu wollen."


    Um der Unterredung etwas den Ernst zu nehmen, den er in privaten Dingen immer verabscheut hatte, fügte Sophus hinzu:


    "Doch was spreche ich von Heirat...wir sind ja noch nicht einmal verlobt. :D Na, komm schon. So schlimm bin ich nun auch wieder nicht." ;)

  • „Es geht mir nicht um geordnete Verhältnisse.“ Ich musste jetzt wirklich lächeln. Schlimm? Nein, das war er nun wirklich nicht.


    „Darf ein Soldat denn überhaupt heiraten? Und wenn nicht, es wäre mir egal.


    Versteh doch, ich habe oft das Gefühl, als stehst du mit deiner Rüstung vor mir. Ich wünschte, du würdest die bei mir ablegen. Ich möchte den Menschen Flavius erleben, den Soldaten Sophus kannst du allen anderen zeigen.“

  • Zitat

    Original von Aurelia Deandra


    „Darf ein Soldat denn überhaupt heiraten? Und wenn nicht, es wäre mir egal."


    "Ganz im Vertrauen: Den Soldaten ist es auch egal. :D
    Rom bieten einen beeindruckend reichen Fundus an leichten Mädchen, die öfters von Soldaten der Legion beglückt wurden. So wurden die Züge vieler Legionäre für die Nachwelt erhalten."


    'Wer weiß? Vielleicht spaziert irgendwo ein kleiner Sophus über das Forum...", fügte Aurelius in Gedanken hinzu. 8)


    Zitat

    Versteh doch, ich habe oft das Gefühl, als stehst du mit deiner Rüstung vor mir. Ich wünschte, du würdest die bei mir ablegen. Ich möchte den Menschen Flavius erleben, den Soldaten Sophus kannst du allen anderen zeigen.“


    "Nun, zumindest heute sollte ich den Soldaten zeigen...ich muss los." ;)

  • Die Worte drangen wie ein Schwert in meinen Bauch. Ich musste schlucken und das Entsetzen sprang mir aus den Augen.


    „Leichte Mädchen?“ Mehr bekam ich nicht heraus. Endlose Augenblicke sah ich ihn an.



    „Sicher träumt jede Frau von einer Heirat, aber mir ging es nie in erster Linie darum“, begann ich schließlich mit fast versagender Stimme zu erklären. „Es geht mir um dich! Wenn ich deine Liebe hätte, wäre mir das Glück genug, denn ich habe von einem Eheverbot für Soldaten gehört. Das und nichts anderes wollte ich sagen. Und was, bei den Göttern, wolltest du mir gerade sagen?“


    Mit immer noch schreckgeweiteten Augen sah ich ihn an.

  • Ich brauchte eine Weile, um auf diese Antwort etwas sagen zu können. Wie schon so oft fragte ich mich, warum ziehen sich eigentlich so unterschiedliche Menschen an? Für mich war Leidenschaft nicht nur ein Wort und dennoch machte ihn seine kühle Distanz für mich anziehend. Bloß, würde ich damit umgehen können? Eigentlich stoppte er mich beständig ab, ließ mich durch irgendwelche Täler gehen, rieb meine Gefühle auf. Ganz schön anstrengend …


    „Nie hat mich jemand auch nur annähernd so beschäftigt wie du das tust. Hoffentlich weißt du, wo meine Grenzen liegen.“


    Ich musste lächeln. „Na, nun geh schon. Ich sehe doch, dass du es kaum noch aushalten kannst, in dein Lager zu kommen.“

  • Weil sich Sophus noch immer nicht von der Stelle rührte und auch nichts sagte, fing ich an mich zu wundern. Mit hochgezogenen Brauen und einem schelmischen Lächeln im Gesicht kamen mir schon wieder verwegene Gedanken. Ich schalt mich selbst unverbesserlich, weil ich nie meine Lehren aus den verschiedenen Vorfällen zog.
    Also stellte ich mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss. Ich nahm mir vor, falls er sich wieder blöde verhalten sollte, würde ich diesmal zubeißen.

  • Eigentlich war dieser Kuss als Verabschiedung gedacht gewesen, aber Sophus rührte sich noch immer nicht von der Stelle. Ich musste schmunzeln. Wieder reckte ich mich etwas und flüsterte ihm ins Ohr, dass er, wenn er die Villa nicht sofort verließe, sicher nicht soo schnell mehr hier wegkommen würde.


    Lächelnd beobachtete ich ihn einige Zeit und wartete auf seine Reaktion …, aber nichts geschah.


    „Du möchtest also bleiben. Gut, dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden“, raunte ich ihm ins Ohr und konnte das verwegene Blitzen in meinen Augen nur schlecht verbergen. Ob er wohl ahnte, auf was er sich hier eingelassen hatte?
    ‚Egal’, dachte ich. Es war seine freie Entscheidung.


    Ich legte meine Hand auf seine Brust und dachte bei mir: ‚Er sieht eben richtig gut aus. Kein Wunder, dass ich so an ihm hänge.’
    Langsam glitt meine Hand nach unten bis zu seinem Waffengurt. Ein hübsches Ausrüstungsstück, nur eben fühlt es sich weniger gut an. Es war mir zu hart. Gut, nichts gegen Härte, aber nicht, wenn sie aus Metall besteht. Ich teilte die metallenen Anhänger und schob sie zur Seite. Jetzt war dort nur noch Tunika und dagegen konnte man sich unbedenklich lehnen.


    Meine Augen suchten die seinen und ich fragte mich, ob wohl jetzt Leben in ihn kommen würde.

  • Nach einigen Augenblicken der Besinnung folgte ich Sophus zur Porta. Noch bevor er öffnen konnte, trat ich an ihn heran. Leise, sodass niemand der anwesenden Sklaven mithören konnte, sprach ich ihn von hinten an.


    „Wann geht wohl ein Patrizier selbst zur Tür, obwohl er mehr als einen Sklaven für diese Dienste hat? Doch nur dann, wenn ihm die Störung gelegen kommt. Denkst du, ich merke nicht, dass du innerlich zerrissen bist? Ja, ich weiß, du suchst einerseits meine Nähe, sonst wärst du nicht hier, aber andererseits weichst du mir ständig aus. Kläre für dich, was du wirklich willst, denn wenn du so bleibst, verlierst du mich. Nur dann, wenn du zu deiner Form von Rom zurückfindest, gebe ich uns eine Chance.“


    Leicht fielen mir diese Worte nicht, aber ich konnte den jetzigen Zustand nicht länger ertragen. Bedrückt wendete ich mich ab und suchte den Hinterausgang. Es zog mich zu meinen Pferden … Wer auch immer vor der Tür stand, es war mir egal.

  • 'Sie hat ja keine Ahnung...', dachte Sophus, während er die soeben eingetroffenen Sklaven musterte.


    "Heda! Euch Pack will ich morgen bei der Kelterei des Sabbatius sehen. Wer auch nur eine Amphore fallen lässt, wird von mir eigenhändig ausgepeitscht."


    Mit diesen Worten stapfte der Centurio zum Kastell.

  • Als ich Sophus den Rücken kehrte, war ich sehr nachdenklich. Er hatte nicht auf meine Worte reagiert und ich hatte das auch nicht erwartet. Völlig mit mir selbst beschäftigt, entfernte ich mich von der Tür, bis mich seine Stimme in die Wirklichkeit zurückholte.


    Verwundert drehte ich mich um. Mit erstaunten Augen verfolgte ich die Ankunft der Sklaven und deren Empfang durch Sophus. So barsch hatte ich ihn noch nie erlebt. Ich atmete tief durch und schüttelte besorgt den Kopf.
    Irgendetwas lief falsch, die Frage war nur: Was? War es möglich, dass ich mehr empfand als er? Oder lag es vielleicht daran, weil ich weniger zurückhaltend war, um genau zu sein, kein bisschen reserviert? Er provozierte mein Verhalten, ganz klar, ich aber offenbar auch seins.


    Ich wollte darüber in Ruhe nachdenken und schlenderte zum Gestüt, nachdem ich Samira Anweisungen für die Unterbringung und Versorgung der Sklaven gegeben hatte.

  • Ich traf ein und der Sklave lies mich sofort durch zum Empfangsraum. Angekommen sah ich dort eine Junge Frau und einen Alten Mann sitzend, auf einer Bank. Wer war das den? :D :D :D Ich nickte den beiden freundlich zu und ging auf Sophus zu.


    Salve Cousin! Wie geht es dir? Bin ich etwa der erste..... sonst komme ich doch immer als letztes...

  • In Vorfreude auf das Treffen schlenderte ich durch die Villa. Heute würde ich meine Brüder wiedersehen. Ich lächelte die ganze Zeit vor mich hin, streifte im Vorbeigehen über Stuhllehnen, nahm Blütenschmuck in die Hände und atmete deren Duft. Familie – sie bedeutete mir alles.


    Etwas Aufregung machte sich in mir breit, als die Zeit immer weiter voranschritt. Lange Jahre lagen seit der Begegnung mit Brucetus, Parvus und Maximus zurück. Ob sie wohl alle heute kommen würden? Auch Varus hatte ich lange nicht mehr gesehen.


    Ich zog eine weiße Lilie aus dem Schmuckgebinde. Lilien und Fiolen, die Aurelier kannten sie schon lange und ich ließ den Garten der Villa Sospitas reichlich mit diesen aparten Blumen bepflanzen. Mit der Blüte in der Hand ging ich zum Atrium. Ein Lächeln legte sich auf mein Gesicht als ich Sophus bemerkte.


    Ich ahnte, dass ich auch heute wieder nicht viel von ihm haben würde und da kam auch schon der erste Verwandte ... noch bevor ich ... Ich seufzte, leicht hatte ich es wirklich nicht.
    Es war Commodus, mein Bruder. Ich freute mich über sein Kommen, hielt mich aber zurück, denn er begrüßte - wie es sich gehörte - zuerst den Hausherrn...

  • Vernehmlich pochte ich an die Türe der Villa. Ich hatte von einigen fahrenden Händlern von dem Familienfest der Aurelier gehört und wollte die Gelegenheit wahrnemen meinen großen Bruder endlich wiederzusehen nach dem ich ihn bereits in der Legion nicht zu Gesicht bekommen hatte hoffte ich, das er sich hier herumtreiben würde.
    Also stand ich vor der Tür und wartete...

  • Hatte es jetzt geklopft oder nicht? Sicherheitshalber ging ich nachsehen, denn heute wurden einige Gäste erwartet. Und richtig, ein junger Mann, offenbar ein Soldat, stand vor der Tür.


    "Salve! Wen darf ich melden?"

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