Ein unbekanntes Haus...

  • Also ja. Ich war mir sicher, daß einer oder mehrere Priester die Christen insgeheim unterstützten,wenn icht sogar selber bereits diesem Christengott Treue schworen und somit Verrat übten.


    Überlege es Dir gut Christ. Ich beugte mich wieder über ihn und mein Atem strich ihm übers Gesicht. Wenn Du noch irgendetwas für dich oder deine Brüder tun willst, solltest Du sie uns nennen, ansonsten kann ich nicht für ihr Leben garantieren. Oder ist es für dich eine Ehre im Circus den Märtyrer zu mimen?


    Ich entfernte mich wieder.


    Du hast jetzt die Möglichkeit ihr und dein Leben zu retten. Nutzt du sie nicht, wird es nie ein Erbarmen gegen irgendeinen Christen geben und sie alle werden im Circus sterben oder gekreuzigt. Es liegt bei Dir.Überlege gut.


    Zu Joshua und dem anderem gewandt.


    Wir sollten ihm einige Augenblicke der Besinnung geben und allein lassen.


    Ich ging zur Kellertür, die die einzigste Öffnung zur Außenwelt bot und wartete vor ihr mit den anderen.

  • Ich lies meine Hände knacken und begab mich mit meinen Brüdern vor die Tür, dort warteten wir einen kleinen Augenblick mit der Erwartung das unser "Gast" nach einer kurzen Bedenkzeit endlich konkret die Fragen beantworten würde.

  • Nach einer kurzen Weile betraten sie wieder den dunklen Keller. Ich stellte mich vor den Christen und sprach zu ihm mit ernster Stimme: "Und? Hast du es dir nun gut überlegt? Wirst du jetzt unsere Frage endlich beantworten? Zur Erinnerung: Wer unterstützt euch, wer sind diese römischen Priester die euch helfen? Antworte!"

  • Ich überlegte, was sollte ich tun. Die wollten von mir Namen hören, die ich ihnen nicht geben konnte. Ich selbst wartete mit Spannung darauf wann endlich mein Scriba mir eine solche Auflistung aushändigte.

  • (Fortsetzung aus: Vestibulium der Casa Didia)


    In der engen Gasse, vor dem unbekannten Haus


    »Aurea, bleibe nah bei mir ...« bat Gabriel die junge Frau schon fast flüsternd, denn diese Gegend sah ihm nicht gerade vertrauensvoll aus. Und der Hund Victor blieb schliesslich vor einem unscheinbaren Haus stehen und schnüffelte hier an der Tür.


    http://de.geocities.com/firlachiel/Hund4.gif


    Gabriel kam dies alles etwas mehrkwürdig vor. Was machte ein feiner Verwandter von Falko in so einer Gegend. Und irgendwie passte nun auch der geheimnissvolle Bote besser in das Ganze. Gabriels Blicke prägten sich hier alles genau ein. Ein wenig war es, als würde er ein Objekt ausspionieren, in das er des Nachts einbrechen wollte. Und er behielt die Gegend im Auge ...

  • Während des Verhörs kam eine der zwei Wachen nach unten in den Keller und meldete das ein par unbekannte Personen vor der Tür stehen würden.


    "Führe das Verhör fort, ich sehe mir das derweil an." sagte ich zu Hadrianus und ging dann mit der Wache nach oben, die Kellertür verschloss ich hinter mir für den Fall das dieser Christ sich durch ein Aufschreien bemerkbar machen wollte.


    Oben angekommen stand noch die andere Wache vor der Tür und machte mir Meldung.
    "Mein Bruder, es stehen wohl mehrere Personen vor der Tür. Sie haben nach den lauten zu urteilen wohl auch einen Hund dabei."


    Merkwürdig, dachte ich mir. Wer könnte uns gefunden haben? Ich hielt mein Ohr gegen die Tür um zu erfahren mit wem wir es womöglich zu tun hatten...

  • Nun, ich werde dir ein wenig helfen. so sprach ich, nachdem Joshua gegangen war und schrieb eindrucksvoll die ersten Namen, welche mir aus meiner Tätigkeit bekannt waren auf das Pergament, sodaß er sie auch lesen konnte.

  • In der engen Gasse vor dem unbekannten Haus


    Ich drängte mich enger an Gabriel und fasste seinen linken Arm. Verhohlen blickte ich mich um.
    Was für ein düsteres Gässchen, fand ich.


    Was genau Gabriel nun vorhatte blieb mir weiterhin schleierhaft. Auch hatten mir die vergangenen Jahre, die ich als Aulfesus ständige und innige Begleiterin in den höheren Schichten der Gesellschaft verbracht hatte, ein wenig die Vertrautheit mit solchen Umständen genommen.


    In meiner früheren Jugend hatte ich mich oft durch solche Gassen getrieben, mittlerweile war mir dies ein wenig fremd und ich fühlte mich ziemlich unwohl.


    "Und nun?", fragte ich Gabriel leise und ziemlich zerknirscht.

  • In der engen Gasse vor dem unbekannten Haus


    »Es kommt mir selber etwas komisch hier vor ...« sagte Gabriel leise. Und dann fasste er Aurea sanft und dennoch bestimmend an ihre Schultern. Und er sah sie ernst und eindringlich an. Sein Blick wirkte nun ernst und nicht merhr belustigt.


    »Gehe mit Victor zurück und suche sofort Falco auf. Erzähle ihm hier von und präge dir den Weg ein! Ich bin mir nicht sicher, aber irgendwas kommt mir hier komisch vor, sag ihm das.« Und dann sah er sie wirklich ernsthaft an, ohne ein Grinsen und schelmischen Lächeln: »Sag ihm: auch wenn er seinem Sklaven nicht traut, hier soll er mir trauen, einmal ... hier stimmt etwas nicht, das fühle ich ... ...«
    Gabriel wirkte nun sehr ernst und besorgt. Er wusste selber nicht warum.
    »Geh nun, mit Vicor. Schnell! Notfalls wird er dir denWegweisen. Ich halte hier Wache ...«

  • Ein Blick durch das Schlüsselloch verriet mir das sich eine der beiden Personen davon machte, während die andere immernoch vor der Tür stehen blieb. Es wurde nun zunehmend riskant, nun musste schnell gehandelt werden...


    Ich richtete meinen Blick auf die Wachen.
    "Wir werden hier so schnell es geht verschwinden. Die Aktion ist beendet. Ihr beide wartet noch hier bis ich unsere anderen Brüder geholt habe."


    Die beiden nickten nur und zogen sich ihre Kaputzen über den Kopf.
    Schnell ging ich wieder in den Keller und richtete meinen Blick sofort auf Hadrianus.
    "Wir müssen hier raus, vor der Haupteingangstür waren ebend zwei Personen, eine davon steht noch immer dort. Ich befürchte wir sind entdeckt worden und müssen sofort weg von hier."


    Die Person die sich in der ganzen Zeit im dunkeln gehalten hatte verliess zuerst den Raum...


    "Diesen Christen lassen wir hier!" Ich schlug ihn kräftig, so dass er sofort vom Stuhl fiel und auf dem Boden liegen blieb.


    "Kommt Brüder, wir verlassen das Haus durch den Hinterausgang und verteilen uns dann in den Straßen."


    Raus aus dem Keller und im Erdgeschoss angelangt verliessen die verhüllten Gestalten spurlos das Haus durch den Hintereingang. Das einzige was sie hinterliessen war ein Zeichen das sowohl im Erdgeschoss als auch im Keller vor einiger Zeit an die Wand gemalt wurde....

  • In der engen Gasse vor dem unbekannten Haus


    Ich hatte wohl keine andere Wahl als Gabriels eindringlichen Anweisungen zu folgen. Stumm hatte ich ihm fest in die Augen geblickt.


    "Achte auf Dich, Gabriel.", bat ich ihn und wandte mich zum Gehen. Kurz hielt ich inne, drehte mich wieder zu ihm und gab ihm einen leichten Kuss auf die linke Wange.


    "Komm Victor!"


    Tablinum

  • Gabriel nickte Aurea grinsend zu. »Keine Sorge, wahrscheinlich geht eh nur meine Phantasie mit mir durch und ich bekomme eher Ärger für mein Verhalten.«


    Als sie ihm dann einen kleinen Kuss auf die Wange gab, war er sehr erfreut und ein warmes Gefühl beschlich angenehm seinen Körper. Ihre weichen warmen Lippen berührten nur kurz seine Haut, dennoch war es eine Geste, wie er sie schätzte ...


    Und dann lächelte er Aurea warm an und sah, wie sie mit Victor verschwand. Er hoffte, daß sie den Weg zurückfinden würde.
    Gabriel unterdessen sah sich nun das Haus genau an. Am liebsten hatte er die Tür geöffnet, um zu sehen, was das für ein Haus war, aber er hielt sich zurück. Statt dessen suchte er herum, ob es noch andere Eingänge hier gab.
    Und immer wieder fragte er sich, was ein Verwandter von seinem Herren in so einer Gegend wohl zu suchen hatte: Vielleicht eine Sklavin als heimliche Geliebte? Oder irgendwelche obskuren Geschäfte? Er musste Grinsen. Er liebte diese kleinen Abenteuer, die seinem Leben ein wenig Abwechslung gaben von dem tristen Sklavendasein.


    Und dennoch spürte er, daß er sich hier wohl wirklich zu viel einbildete und er feilte schon an der Ausrede für Falko, wenn sich herausstellte, daß Gabriel einem Familienmitglied nachspionierte. Aber noch minderte dies nicht seine Laune.


    Und dann hörte er ein Geräusch ... sofort schlich er dort hin. Es gab noch einen zweiten EIngang ... interessant.

  • Die Tür des Hintereingangs öffnete sich. Direkt nacheinander verliessen die verhüllten Gestalten das Haus. Die Leute die das Verhör durchführten, bis auf Joshua, gingen als erstest durch die Gassen der Straßen davon. Joshua und die beiden anderen, die vorher die Wache hielten, blickten sich kurz noch einmal um. Plötzlich sah er jemanden an der Ecke der Gasse hervorgucken, schnell reagierte Joshua und rannte auf diesen zu, die anderen folgten ihm kurz darauf. Dieser Mann schien sehr überrascht und schaffte es nicht mehr zu entkommen. Joshua versetzte ihm einen Schlag ins Gesicht woraufhin er zu Boden viel. Der Mann war noch bei Bewusstsein, deshalb konnte er das letzte Gespräch der verhüllten Gestalten noch teilweise verfolgen.
    "Wer mag er wohl sein?"
    "Sicher ein Christenfreund."
    "Wir sollten ihn jedenfalls beseitigen!"
    "Das macht jetzt keinen Sinn. Wir müssen hier Weg, es wartet noch viel Arbeit auf uns. Mord ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geplant und würde unsere Mission nur weiter erschweren. Die Zeit der Säuberung wird schon noch bald genug kommen..."


    Gerade reckte sich der niedergestreckte Mann noch, woraufhin Joshua einen hölzernen Knüppel hervorholte und mit einem kräftigen Schlag auf den Hinterkopf den Mann endgültig ausser Gefecht setzte. Die Drei verliessen den Schauplatz und verteilten sich in den Straßen, während Gabriel bewusstlos liegen blieb.

  • Auf einmal tauchten mehrere verhüllte Gestalten auf und Gabriel wollte noch erschreckt bei Seite springen, doch dann ging alles sehr schnell, so das Gabriel kaum mehr angemessen reagieren konnte. Einer der Männer war plötzlich blitzschnell bei ihm und verpasste Gabriel einen heftigen Schlag ins Gesicht, der ihn für Momente außer Gefecht setzte, denn er ging ziemlich benebelt zu Boden, war aber noch bei Bewusstsein.
    Sein Unterkiefer schmerzte, seine Lippe war aufgeplatzt, er schmeckte etwas Blut, aber vor allem sah er einige Augenblicke nur Sternchen und alles wie durch einen milchigen Schleier. Der Schlag hatte gesessen.
    Gabriels Gedanken überschlugen sich, soweit es der Schmerz zuließ, aber eigentlich war er recht hart im Einstecken. Dennoch breitete sich nun Panik aus und sein Herz schlug schneller und sein Atem ging stossweise.


    Vielleicht war Gabriel doch zu unvorsichtig gewesen, aber er war ja hier eigentlich auch nicht von etwas gesetzlosen ausgegangen. Doch nun hatte es ihn erwischt.


    Und dann vernahm er noch ein paar Wortfetzen, als er da so mit dem Gesicht im Dreck lag. Er schien in ein kleines Wespennest gestolpert zu sein.
    Als er schließlich vernahm, dass man ihn beseitigen wollte, da bekam er dann doch mehr Panik und versuchte sich instinktiv hochzurappeln.


    Doch auch dies war ein Fehler, denn gerade hatte er sich mit seinen Armen auf dem Boden abgestützt, als ihn ein weit schmerzvollerer Schlag auf seinen Hinterkopf traf, der nun zu explodieren schien. Er sah noch vor seinem geistigen Auge einen hellen Blitz, einen stechenden Schmerz, der seinen Kopf erschütterte und dann wurde alles schwarz vor seinen Augen, noch bevor er schließlich bewusstlos zurück auf den Boden krachte.

  • ...ich deutete stumm eine Gasse hinunter. Dort war das kleine Haus zu erkennen mit seiner schmutzigen Fassade an dessen Hauswand wir - Gabriel und ich - vor einigen Stunden so ratlos gestanden hatten.


    Gabriel war nicht zu sehen.

  • Ein kurzer Blick zu Aurea, die mir mit einem Nicken ihres Kopfes und einer Handbewegung bestätigte, dass es sich bei dem kleinen unscheinbaren Haus um das Gesuchte handelte.


    "Gabriel wollte hier warten...?" fragte ich Aurea, während wir uns vorsichtig im Schatten anderer Häuser dem Objekt näherten. Die Hand am Griff meines Gladius beobachtete ich aufmerksam das Haus und die Umgebung auf Lebenszeichen.

  • "Ja, hier standen wir beisammen. Er wollte hier warten.", mir quollen Tränen in die Augen und meine Stimme erstickte zunehmens.


    Plötzlich entdeckte ich etwas. Ein erstickter Schrei drang aus meiner Kehle. Es klang wie ein entkräftetes Vogeljunges.


    Ich deutete mit meiner zitternden Hand auf eine Blutlache am Boden.

  • Gerade wollte ich ein paar Worte des Trostes zur sichtlich mitgenommenen Aurea sprechen, als diese mich auf die Blutlache aufmerksam machte.


    Das veränderte die Situation völlig. Es war davon auszugehen, dass hier eine Straftat begangen wurde, auch wenn ich noch kein Opfer entdecken konnte. Ich entschied mich, einen der mich begleitenden Sklaven zum nächstgelegenen Excubitorium der Vigiles zu schicken, um schnellstmöglich Verstärkung anzufordern.


    Zusammen mit Krixos und dem anderen Sklaven an meiner Seite näherte ich mich weiter vorsichtig dem Hause, dabei immer wieder innehaltend um auf eventuelle Geräusche zu lauschen. Aurea hatte ich angewiesen hinter uns zu bleiben. Sie wollte ich nicht unnötig gefährden.


    Als wir wenige Schritte vor dem Haus erneut anhielten glaubte ich ein leises Stöhnen zu vernehmen...

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