Als ich an der Tür zu diesem Haus klopfte, war ich nervös. 'Wohnte sie überhaupt noch da ? War sie noch am Leben ?' Ich wartete. Es passierte nichts. Eine Stadtwache marschierte an uns vorbei. Das Scheppern und Klirren der Rüstung schreckte eine Katze auf. Ich klopfte erneut. Dann vernahm ich Schritte. Sie gingen zur Tür und wurden lauter. Von drinnen schob jemand einen schweren Riegel beiseite. Dann öffnete sich die Tür. Krixos stand einige Schritte hinter mir wie es sich für einen Sklaven gehörte. Im dunkeln Schatten des Raumes erkannte ich die Umrisse einer Gestalt. In einem kräftigen, etwas säuerlichen Ton, sprach sie
Wer seid ihr und was wollt ihr ?!
Ich erkannte die Stimme sofort und trat in die Dunkelheit des Eingangsbereichs. Dabei nahm ich mein Cape von meinem Kopf.
Hetepheres ! Bist du es ? Ich bin es, Servilia !
Doch die Frau, soviel erkannte ich schon, guckte skeptisch. Ihr Gesicht war ausgezerrt und dünn. Das Alter und die Armut hatten sie gezeichnet. Sie guckte mich ungläubig an. Ich guckte sie besorgt an. 'Kannte sie mich gar nicht mehr ? War sie es überhaupt ?!
Sie schien mich zu mustern, sie berührte mich mit einer Hand am Hals. Die Hände waren kalt und sie hatte kaum genug Kraft den Hal zu halten. Ihre Augen wanderten prüfend über meinen Hals. Mir wurde das unangenehm. Krixos wollte schon auf sie zu gehen, als sie mich plötzlich losließ. Sie schien gefunden haben, was sie suchte. Ich tastete meinen Hals ab, um zu fühlen, was sie gesucht hatte. Ich spürte nur ein Mal, daß ich dort schon seit meiner Geburt hatte. Dann führte mich die Frau ins Haus.