Bevor ich mich versah, lag eine Binde über meinen Augen.
„Verus, was tust du da?“
‚Dieser Bruder stürzt mich von einer Überraschung in die nächste’, dachte ich.
Verflixt, und Laufen ging auf diesen Wegen und ohne Sicht wirklich nicht gut. Am Ende stolperte ich und wurde auch noch getragen.
„Aber das machen wir lieber nicht noch einmal“, schimpfte ich gespielt ernst. Wirklich böse war ich nicht, aber es kam so überraschend und ich wusste nicht, ob ich mich dabei wohl fühlen sollte oder nicht. Als Kind hatte mich Vater ab und zu getragen. Damals, als alles noch stimmte, als wir noch EINE Familie waren.
„Ein kranker Hengst? Gesund gepflegt?“
Schon wollte ich die Binde von den Augen ziehen, da nahm sie mir Verus ab.
„Oh! Ist das der Hengst?“
Noch bevor ich eine Antwort erhielt, blitzte es am Himmel und ich fuhr zusammen, als der Donnerschlag kam. Wofür ereilte mich jetzt der Zorn? Weil ich mich durch die Gegend habe tragen lassen? Urplötzlich setzte bei mir ein schlechtes Gewissen ein.