Tratschweiber auf der Suche nach dem Stier

Ich grinste noch immer vor mich hin, diese Marcia würde bei Maximus sicherlich keine Probleme haben, solange sie nicht überalbern würde. Denn auch er war sich seines Adels durchaus bewusst, wenngleich er nicht so darauf bestand.

"Wie stehst du denn zu Falco? Von ihm habe ich auch schon viel gehört, ihn aber noch nie getroffen!"

Wir schlenderten einfach nur über dem markt.

Nein, ich glaube dein Großonkel wäre Falco, wenn er der Bruder deines Großvaters wäre. So dürfte er vielleicht dein Urgoßcousin sein?

Ich musste lachen, ach was war das nur für eine merkwürdige "Rechnung". Eigentlich konnte man Falco so als keinen engen Verwandten betrachten. Ich sah mich um und sah so einige Tavernen während unserer Suche.

Was meinst du, sollen wir uns nicht einfach in eine andere Taverne setzen? Ich möchte nur nicht in eine wo sich die Raufbolde nur so stapeln. Was meinst du, welche sieht seriös aus?

Unschlüssig blieb ich auf der Straße stehen und sah mich um.

Durstiger Geisbock... Ich folgte Marcias Blick und ihren Worten. Ich grinste sie an.

Na, vielleicht sind die schon so betrunken, dass sie es gar nicht mehr schaffen sich aufzurappeln um dem Gegenüber einen runterzuziehen?

Ich zwinkerte ihr fröhlich zu, doch dann schritt ich auf die Taverne zu und mit Marcia im Schlepptau betrat ich ein wenig unsicher den Raum. Ich sah mich um. Dass hier ein Patrizier war, konnte ich nicht erkennen und mit meiner Kleidung musste ich verdammt auffallen. Was solls.

Wollen wir uns dort hinsetzen?

Ich zeigt auf einen Tisch mitten im Raum und sah Marcia an.

Leise flüsterte ich zurück:

Hoffentlich wissen die nicht wer ich bin, mein Mann wird mir den Hintern versohlen! Nun, hoffentlich werden wir nur angeschaut wie ein Zuchtbulle und nicht letztendlich geopfert!

Ich musste breit grinsen. Wir schienen wirklich seltener Besuch zu sein und irgendwie fand ich es belustigend im Mittelpunkt zu stehen. Schon allein an meinem Schmuck und an meiner Kleidung konnte man die Herkunft feststellen. Tochter des Senators Anton, Frau des Aedilis Curules und Regionalleiter Hispanias: Hoffentlich kannten sie mich nicht.

Da eilte der fette, aber doch recht adrett wirkende Wirt auf uns zu und fragte sogleich:

Was darf ich dem hübschen und raren Besuchern zu Speis bringen?

Bei Marcias Worten blieb mein Herz stehen und wie versteinert wandte ich mein Gesicht zu ihr. Es schien als hätte ich gerade einen lebenden Toten gesehen.

Öhm... gewissermaßen... Nun... Maximus... ist der Aedilis Curules... Vielleicht sollten wir ihn wirklich mal umherscheuchen?

Ich kriegte eines meiner gemeinsten Grinsen und sah mich prüfend um. Ordentlich gehalten war ja alles und zuviele Betrunkene waren wirklich nicht hier. Doch ganz geheuer waren mir die Männer auch nicht.

Und was werden wir Essen? Ich wäre wohl für etwas leichtes... Hmmm mal sehen... Was nimmst denn du?

Als ich sah wie der Wirt wieder heranbuckelte nahm ich eine herrische und wahrlich patrizische Haltung an. Zum Glück hatte ich mich diesen Morgen sogar einmal schminken lassen. Meine Tunika war aus edelsten Stoff und ich sah den Wirt - gespielt - ungeduldig an, als er Einen großen Krug Wein auf den Tisch stellte und einen etwas kleineren mit Wasser.

Wie Ihr gewünscht habt, bester Wein aus Hispania!

Ich musste grinsen. Wenn der wüsste. Aber bei unserem Auftreten musste er es uns ja abkaufen und uns das Beste vom Besten bringen. Ich sagte ihm, wir würden uns melden wenn wir uns entschieden hätten.

Ich grinste sie breit an und sprach auch ein wenig laut.

Hmm, glaubst du wirklich, dass es so etwas hier gibt? Ich weiß nicht so recht.. Aber gut, wer etwas derartiges nicht richtig zubereiten kann, der sollte auch keine Taverne führen. da kann man wirklich nicht viel falsch machen...

Ich hoffte sehr, der Wirt würde das hören. Ich grinste zu Marcia hinüber, es machte einfach Spaß sich wieder daneben zu benehmen. Wenn das hier Livia oder Claudia sehen könnten, sie würden mir den Garaus machen oder völlig resignieren. Ich blinzelte...

Na, da werden wir ja mal gespannt sein, was uns aufgetischt wird, hm? Also ich meine ja immer noch, wir hätten hier nicht hereinkommen sollen! Aber ich nehme dann das gleiche wie du!

Ein wenig hochnäsig und mit sehr selbstsicherer Stimme, jedoch einem spitzbübischem Grinsen auf der Nase erwiederte ich:

Es kommt drauf an wie schwer die Folgen einer eventuellen Vergiftung sind, meine Liebe! Gegen manche Dinge sind auch wie nicht immun, doch ich bin sicher mein Gemahl der Aedilis Curules wird für bittere Rache sorgen! Schön von ihm, welches Vertrauen er uns entgegen bringt, nicht wahr?

Na, ich war wirklich gespannt was uns der Wirt auftischen würde. Es machte einfach Spaß diese Rolle einzunehmen, er bekam sicherlich langsam eine Heidenangst vor uns.

Ich beobachtete Marcia grinsend, es war herrlich. Wie oft wohl schon Geklirre zu vernehmen war? Ich hatte noch einen weiteren Spruch auf Lager.

Also besonders freundlich finde ich es hier nicht, mir kommt eindeutig zuviel lärm aus der Küche. Ich glaube da mache ich mir schonmal eine innere Notiz Soso... immer noch? Hm, ich kann mich noch an den erinnern, dessen Taverne geschlossen wurde, einfach weil niemand mit dem Umgangston zufrieden war. Er soll wahnsinnig geworden sein und sich in den Tiber gestürzt haben, man stelle sich das einmal vor...

Auch ich ließ nun einen hochnäsigen Blick durch den Raum schweifen, scheinbar waren wir wirklich nicht nur im Mittelpunkt des Raumes, sondern auch im Mittelpunkt des Gesprächs...

Ich rümpfte die Nase und begann innerlich wirklich zu hoffen, dass dieses Essen wahrlich ohne jegliches Gift war. Ich sah zu ihr und schmunzelte.

Na dann, hoffe wir schaffen es noch bis zum Gerichtssaal...

Skeptisch nahm ich mir eines der Röllchen und bis zaghaft ab. Hmm, schmecken tat es, doch ob es ebenso auch genießbar war? Ich würde zu Fortuna beten müssen, dass es so wahr. Ich beobachtete Marcia, wie sie wohl reagieren würde.

Nun nuschelte ich leise.

Also über einen schlechten Geschmack brauchen wir uns schonmal nicht bei Maximus beschweren - nun bleibt nur noch zu hoffen, dass wir überhaupt noch Möglichkeit bekommen, mit ihm zu sprechen

Ich fragte mich, was da wohl drinnen war. Schlecht war es wirklich nicht, auch wenn das Essen wenig appetitlich aussah. Nun... mutig griff ich zur nächsten Portion, bemerkte langsam schon ein sättigendes Gefühl. Dann kostete ich von dem Wein und war wirklich angenehm überrascht.

Hm, wenn jeder diesen Wein vorgesetzt bekommt und man nicht erst Druck machen muss, ist das schon einmal eine sehr löbliche Sache!

Ich sprach es laut aus, der Wirt brauchte schließlich auch einmal eine Motivation. Einige Leute um uns murrten, scheinbar hatten sie nicht sonderlich leckeren Wein bekommen. Ich grinste.