Die Rückkehr der Helden

  • Von Genua aus marschierten die Soldaten der LEGIO I nun schon seit einigen Tagen ihrem Zuhause entgegen. Immernoch müde vom Kampf, aber froh, bald wieder in festen Barracken zu schlafen, sahen sie in der Ferne das Lager auftauchen. Sie holten noch einmal alle Kraft aus sich heraus, um beim Einzug über die Hauptstraße ein würdiges Bild des Siegers abzugeben.
    Am Straßenrand liefen die Einwohner von Mantua und der Umgebung zusammen, um die Heimkehrer zu begrüßen. Manche schrien erfreut auf, als sie ein bekanntes und geliebtes Gesicht unter den Männern entdeckten, andere waren enttäuscht, dass die von ihnen gesuchte Person in einer erst später ankommenden Gruppe marschierte und einige mussten schmerzlich feststellen, dass sie auf einige wohl vergeblich warten würden...

  • Ich rückte meine Rüstung zurecht und versuchte den letzten Staub der am Zipfel meiner Tunika hing abzuklopfen. Die Begrüßung durch Die Einwohner war Grandiose. Die Männer jubelten und klopften den Legionären auf die Schulter. Hier und da ein Freundlicher Handschlag und die Jungen Mädchen die die Reihen der Legionäre mit Blumen bewarfen. Freudig Marschierten wir weiter in Richtung Lager mit einen Marschlied auf der Lippe.

  • Jenen Legionären, die trotz großer Müdigkeit nach den Bewährungen auf dem Schlachtfeld, den Abbauarbeiten der Verteidigungsanlagen bei Picentia und des langen, beschwerlichen Marsches über teils unzureichend ausgebaute Landstrassen hier und da aus der Marschordnung fielen, um Familien in Mantua anzutreffen wurde die Nachsicht der Unteroffiziere zuteil, welche selbst nach dem kräftezehrenden Feldzug den wesentlich ruhigeren Lageralltag herbeisehnten.


    Auch staunten viele Angehörige nicht schlecht, als der ein oder andere Soldat, welcher einst als Legionär in den Kampf gezogen war, nunmehr als Optio in heimisch gewordene Gefilde zurückkehrte.


    Die Männer, die nun in Mantua einzogen, erreichten jedoch lange nicht die Sollstärke einer Legion, da einige gefallen und sehr viele verletzt in andere Städte zur Genesung abtransportiert worden waren.

  • Ungewohnter Lärm ließ mich vor die Tür der Villa treten. Alle Bewohner der umliegenden Häuser eilten Richtung Hauptstraße. Unschlüssig stand ich da und beobachtete einige Zeit das Treiben. Dann schloss ich die Tür und folgte ihnen mit etwas Abstand.


    Bald schon sah und hörte ich den Grund für diesen Auflauf. Die Soldaten der Legio I kehrten nach Mantua zurück. Ihr Einzug war beeindruckend, fast feierlich und ich freute mich, ihn miterleben zu dürfen. Bescheiden blieb ich in einiger Entfernung stehen. Ich war nur eine Sklavin und wollte niemandem im Weg stehen. Doch auch bis hierher drang der Jubel der Bürger, das Lachen der Mädchen und manches Schniefen aus Rührung oder aus der Erkenntnis heraus, dass der geliebte Vater oder Bruder oder Mann nicht wiederkehren würde.


    Bewegt wischte auch ich mir eine Träne fort. Die Atmosphäre hatte mich vollkommen ergriffen. Erst als auch der letzte der Soldaten vorbeigezogen war, wandte ich mich zum Gehen.

  • Der Jubel der Bevölkerung schallte den erschöpften Männern in den Ohren und machte sie besonders stolz. Die, bei denen es das Gepäck, die Verletzungen oder die Kraft noch zuliessen, winkten in die Menge, andere liessen sich einen Begrüßungskuss auf die verschmutzen Wangen drücken. Einige Centurionen stiegen für die letzten Meter von ihrem Pferd ab und gingen zu Fuß und tauschten für wenige Augenblicke ihre übliche Grimmigkeit gegen pure Freude.


    Die meisten Soldaten blickten dankbar kurz in den klaren Himmel, als sie das Haupttor das Lagers durchquerten und von den salutierenden Torwachen begrüßt wurden.

  • Als ich das durch das Tor ging seufzte ich laut. Wer hätte gedacht das ich dieses Lager je wieder sehe? Ich drehte mich nach hinten und lächelte meinen Männer zu. Sie hatten es gut überstanden. Auch wenn es Tote gab, dafür wurden wir bezahlt und ausgebildet. Mit so was muss man einfach rechnen. Es gab wohl keinen in dieser Legion, der keinen Bruder auf den Feldern von Picentia hat liegen lassen müssen. Auf dem Hauptplatz sammelten sich alle restlichen Soldaten noch einmal und standen stramm. Kaum konnten sie es erwarten ihre Stuben aufzusuchen. Von der Schönen Mutter Natur hatten die Legionäre für dich nächste Zeit die Schnauze voll.

  • Ich sah mich erstmalig in dieser Stadt um. Wie andere meiner Factiokollegen erwog auch ich, nach Mantua zu ziehen. Ich streifte durch die Straßen und sah mich nach einer leer stehenden Casa um, als mich Stimmengewirr, Pferdegetrappel und viele marschierende Füße auf ein Ereignis von besonderer Bedeutung aufmerksam machten.


    Eine große Kolonne von Soldaten näherte sich und wurde jubelnd von den Einwohnern empfangen. Obwohl ich hier niemanden kannte, winkte und jubelte ich ebenfalls. So manche fremde Hand schüttelte ich und mir war, als gehörte ich hier zu einer sehr großen Familie. Nun stand mein Entschluss fest, auch ich würde nach Mantua ziehen. Lächelnd sah ich den abmarschierenden Soldaten hinterher.

  • Nach wenigen Augenblicken stellte Sophus zufrieden fest, dass des Winters eisiges Nagen an der Standeskraft der Wachtürme nicht gerüttelt hatte.
    Die letzten Meter führte er das Ross mit der Hand und konnte ein gewisses Gefühl des Stolzes nicht unterdrücken, als die Männer der IV. Kohorte auf dem Exerzierplatz ankamen und vor dem kommandierenden Centurio Haltung annahmen.
    Grinsend nickte er dem alten Haudegen Optio Varus zu, dessen Augen vor Genugtuung niemals derart strahlend geglänzt hatten.

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