[Officium] Legatus Legionis

  • Er stieß gerne mit seinem Patron an und grinste nun doch leise vor sich hin. "Sehr schön. Das wird neben mir sicher auch die Duumviri freuen," meinte er ehrlich und fügte dann grinsend hinterher. "Dich hingegen wird es sicher freuen zu hören, dass Deine Taschen nicht so schnell ausgenommen werden." Das war ein wenig frech aber er hoffte, sein Patron würde es nicht übel nehmen. "Zumindest noch nicht zu den Feierlichkeiten," fügte er dann mit einem Zwinkern an ehe er ernst wurde. "Nein, ernsthaft, der Stadt geht es finanziell recht gut. Einige Erbschaften schon vor der Seuche haben die Stadtsäckel gefüllt. Sicherlich werden sie in nächster Zeit um einiges ärmer werden - es gibt genügend Baumaßnahmen zu regeln und auch sonst werden die Kosten mehr und die Einnahmen sind erschreckend gering geworden - aber noch ist alles in einem Bereich, in dem man sich beinahe zurücklehnen kann. Selbstverständlich sollte man dabei aber nicht die Füße auf den Tisch legen." Er nahm einen Schluck und fuhr dann fort.


    "Ich werde die Nachricht dem Stadtrat übermitteln und Dein Patronat wird dann bei den Eröffnungsfeierlichkeiten offiziell bekannt gegeben. Ich gestehe, ich kenne noch nur wenig über Deine Familie, bin aber über jede Information dankbar. Vielleicht ergibt sich bei einem gemeinsamen Mahl die Möglichkeit? Womit wir auch schon beim nächsten Thema wären. Wir haben aus Rom einen Haruspices gewinnen können, der während der Feierlichkeiten aktiv sein wird. Es scheint ein Verwandter von Dir zu sein und ich habe ihm angeboten, dass er in meinem Haus wohnen kann während seines Aufenthaltes, so sich im Castellum keine Möglichkeit für ihn bietet. Ich hoffe, das war in Deinem Sinne." Immerhin würde er so auch einmal etwas für seinen Patron tun können. "Des Weiteren hat der Stadtrat erwirkt, dass ein Schreiben an den Senat ging, in dem um eine Sonderregelung bezüglich des Ordo gebeten wurde. Es gab doch schwere Verluste und mit den allseits gültigen Regelungen kommen wir da nicht schnell genug vom Fleck."


    Soviel zum offiziellen Teil. "Wenn Du keine weiteren Fragen mehr zum Stadtgeschehen hast, würde ich gerne noch auf ein paar persönliche Punkte eingehen."

  • Bei der Versicherung, die sein Klient mit einer gewissen Frechheit vortrug, mußte Ursus tatsächlich lachen. "Gut, gut, das freut mich, daß meine Schatulle noch etwas geschont wird. Aber natürlich wird es mich freuen, auch etwas zu der Feierlichkeit beizutragen. Was genau, das überlasse ich Dir. Den Wein. Oder Bier, was auch immer hier gern getrunken wird. Immerhin möchte ich mich als Patron auch gut einführen." Die Bevölkerung hätte er damit jedenfalls gleich auf seiner Seite.


    "Ein Haruspex, der ein Verwandter von mir ist? Aurelius Lupus vielleicht? Der Schwerenöter hat mir nichts davon geschrieben! Selbstverständlich werde ich ihn bei mir unterbringen im Praetorium. Und Du darfst uns gerne Gesellschaft leisten. Seine Bekanntschaft kann Dir nur nützlich sein. Hast Du ihm mitgeteilt, daß Du mein Klient bist?" Eine solche Erwähnung war natürlich notwendig.


    Als Celer vom Schreiben an den Senat sprach, horchte Ursus auf. "Um was für eine Anfrage handelt es sich da genau? Was für eine Sonderregelung wünscht ihr?" Immerhin war er auch Senator und die Informationen, die er aus Rom bekam, waren viel zu spärlich, um nützlich zu sein.


    "Natürlich darfst Du zu persönlichen Punkten kommen. Schließlich bin ich Dein Patron. Ich möchte überhaupt wissen, wie es Dir in der Stadt ergeht. Keineswegs nur, was Deine Arbeit angeht."

  • Er überlegte einen Moment und schmunzelte dann. "Wie wäre es mit Wein und Bier?" Dreist aber damit würde er wahrscheinlich ein jeden hier auf seine Seite bringen. Denn wer keinen Wein mochte, mochte Bier und umgekehrt und dann gab es noch jene, die Beides mochten und zuletzt auch die, die keines mochten aber das waren hoffnungslose Fälle.


    Er schmunzelte bei dem Begriff Schwerenöter. "So so," murmelte er nur mit leicht hochgezogener Braue und nickte schließlich. "Ich war so frei und erwähnte auch, dass es mir eine Ehre wäre Dir damit im Gegenzug zu Deiner Unterstützung bisher wenigstens einen kleinen Dienst zu erweisen.


    "Es geht bei der Anfrage darum, dass der Senat uns gestattet nicht die übliche Anzahl der Decurionen zu bestellen, wie auch die Regeln der Zugangsvoraussetzungen etwas zu lockern um den Ordo wieder voll zu bekommen. Die aktuelle Gesetzeslage würde eine gänzliche Füllung in frühestens 5 Wahlperioden erlauben." Viel zu lange um gescheit zu agieren. Auch wenn die wenigen Diskutanten durchaus davon profitierten, das eben nicht zu viele Köche den Brei verdarben.


    Er schmunzelte einmal mehr und nahm einen Schluck aus seinem Becher, ehe er sich also um die persönlichen Belange kümmerte. "Dennoch muss ich noch einmal auf das Berufliche zurückkommen," meinte er mit einem Lächeln, das jedoch nicht ganz den Ernst in seinem Blick vertreiben konnte. "Nun, Du fragtest mich in meinem ersten Gespräch nach meinen Ambitionen, Zielen, Wünschen und danach, wonach ich strebe, ob ich Karriereziele habe. Damals besaß ich keine. Ich wollte meine Arbeit gut machen und das war es. Ich gestehe, das hat sich geändert." Er machte eine kurze Pause, vielleicht rethorischer Natur, vielleicht auch nur so. "Ich plane in der kommenden, spätestens der darauffolgenden Wahlperiode als Duumvir zu kandidieren. Ich weiß, das ich dafür vermutlich noch ein zu kleines Blatt bin und in einigen Belangen zu wenig weiß aber ich bemühe mich dies bereits zu ändern. Je nach Veränderungsgrad werde ich mich auch gegen die kommende entscheiden und erst in der darauffolgenden mich zur Wahl stellen. Ich hoffe, ich kann in dieser Beziehung auf Deine Unterstützung zählen?"


    Soviel also dazu. Nun kam er zu dem rein privaten Teil. "Es gibt da zwei Dinge, die mir am Herzen liegen. Das Eine ist ein Sklave, den ich in Rom zu einem günstigen Preis erworben habe. Er hat mir schon gute Dienste geleistet, ist aber manchmal ein sehr störrisches Wesen. Er beherrscht das Kämpfen, jedoch habe ich das Gefühl, dass er für einen Leibwächter, als was er sich gerne ein wenig aufspielt - zumindest während der Reise, wofür ich ihm jedoch zu Dank verpflichtet bin, hat er doch dafür gesorgt, dass ich noch lebe und auch nicht um meine Kleider und wenigen Habseligkeiten allgemein gebracht worden bin - zu undiszipliniert und in einigen Belangen zu ungeübt ist. Ich wollte Dich fragen, ob es eventuell eine Möglichkeit gäbe, dass er hin und wieder bei Euren Waffentrainings oder Übungen teilnehmen kann. Als Schreibsklave kann ich ihn eh nicht einsetzen und ich vertraue ihm noch nicht genug, als das ich ihn als Boten einzusetzen gedenke. Ausserdem ist mein Haushalt noch recht... klein, weshalb es dort nicht viel zu tun gibt. Ich würde dies zwar gerne ändern, sowohl auf dem Sektor der Sklaven als auch auf einen anderen Sektor, was meinen zweiten Punkt betrifft, aber aktuell ist dies eben so."

  • Mit dem anderen Aurelier im Schlepptau kam der Wachsoldat vom Tor ins Vorzimmer des legatus:


    "Salve cornicularius!"
    den Namen kannte er mal wieder nicht. Interessierte ihn auch nicht groß, wann kam er schon mal hier rein.
    "Miles Cornelius, IV. der IX., Torwache an der praetoria. Bei mir ist Aurelius Lupus, er möchte zum legatus!"
    Er hoffte, dass der cornicularius ihm den Patrizier nun abnehmen und zurück ans Tor schicken würde.

  • Langsam hatte Sextus sein Pferd hinter dem Legionär hertrotten lassen, einen gemächlichen Schritt nach dem anderen. Er hatte es nicht besonders eilig damit, anzukommen, selbst wenn das ein Ende der Reise bedeutet hatte. Zwischen dem Jetzt und dem Dann stand nämlich noch eine kleine Übung in Demut, von der Sextus ohnehin nicht allzu viel zu besitzen schien: Das Absitzen.


    Selbiges gestaltete sich nämlich nicht als so einfach, wie der Aurelier das gerne hätte. Wie begab man sich würdevoll von einem Pferd herunter, wenn jeder einzelne Muskelstrang sich anfühlte, als bestünde er aus Beton? Wundem Beton. Nun, Sextus versuchte es auf die harte Tour, biss die Zähne zusammen, schwang sein Bein über den Hörnersattel und ließ sich, einen unschönen Fluch unterdrückend, heruntergleiten. Die Lichtblitze vor den Augen ignorierend folgte er dann dem Legionär, der dankenswerterweise schon etwas vorausgegangen war, so un-o-beinig wie irgend möglich, sich der Blicke aller Anwesenden durchaus bewusst. Aber sich die Blöße zu geben und zuzugeben, dass die Reise vor allen Dingen schmerzhaft gewesen war, kam überhaupt nicht in Frage.
    Und so störte es Sextus nicht halb so sehr wie üblicherweise, dass er warten musste, bis der Mann im Vorzimmer seines Vetters entschieden hatte, dass Sextus zu eben jenem vorgelassen werden sollte. Im Moment hatte er, was Fortbewegung anging, alle Zeit der Welt.



  • Ursus grinste breit. "Dann also Wein und Bier. Ich kümmere mich darum." Oder vielmehr würde er jemanden damit beauftragen, sich darum zu kümmern. Das sollte kein Problem darstellen, auch wenn damit zu rechnen war, daß große Mengen Wein und Bier verbraucht würden. Schon ganz und gar, wenn es kostenlos war.


    "Du hast natürlich Recht, die Stadt braucht Handlungsfähigkeit. Ich bin gespannt, wie der Senat entscheiden wird. Halte mich darüber bitte auf dem Laufenden." Er bezweifelte, daß er von anderer Seite zu dieser Angelegenheit etwas erfahren würde. In Rom würde diese Angelegenheit nicht gerade zu den hohen Prioritäten gehören.


    Die weiteren Ausführungen seines Klienten überraschten Ursus nicht. Für ihn war es eine logische Folge der bisherigen Arbeit seines Klienten. Es hatte sich längst herauskristallisiert, daß Celer zu Höherem befähigt war, als er bisher ausgeführt hatte. "Selbstverständlich werde ich Dich unterstützen. Ich halte Dich für sehr geeignet und denke auch, daß Du bei den Wählern nicht unbemerkt geblieben bist mit all Deinen Bemühungen, der Stadt wieder auf die Beine zu helfen. Dennoch solltest Du die Bewohner dieser Stadt kurz vor der Wahl mit einer kleinen Brotspende an Deine vielen guten Taten erinnern. Die nötigen Mittel stelle ich Dir gerne zur Verfügung." Es war wichtig, die Bewohner der Stadt auf sich einzustimmen, ruhig auch die, die nicht wählen durften. Denn jeder war doch irgendwie Klient eines anderen.


    "Du hast einen Sklaven gekauft? Nun, die Ausbildung in den Kampfeskünsten sollte kein Problem darstellen. Ich glaube aber, Du solltest ihm erst Disziplin beibringen. Sonst stellt er am Ende eher eine Gefahr für Dich dar, als daß er ein Schutz wird. Ich schlage vor, ihn mit meinem Cimon bekannt zu machen. Vielleicht färbt er ja ein wenig auf Deinen Sklaven ab?" Es gab schließlich keinen zuverlässigeren und disziplinierteren Sklaven als den treuen Nubier.



    Sim-Off:

    Da Du schon Wein eingestellt hast in die WiSim, habe ich eine kleine Spende an die Stadt überwiesen ;)

  • Zitat

    Original von Sextus Aurelius Lupus
    ...
    Und so störte es Sextus nicht halb so sehr wie üblicherweise, dass er warten musste, bis der Mann im Vorzimmer seines Vetters entschieden hatte, dass Sextus zu eben jenem vorgelassen werden sollte. Im Moment hatte er, was Fortbewegung anging, alle Zeit der Welt.




    Der cornicularius schaute überrascht auf. Es war gar kein Bote da gewesen, um die Ankunft des Besuchers voranzukündigen. „Salvete“, grüßte er also erst einmal höflich und nickte dann dem Soldaten zu. „Du kannst zurück ans Tor, Miles.“


    Sofort wandte er sich an den Besucher. „Willkommen, Aurelius. Ich werde sofort nachfragen, ob der Legat Dich empfängt.“ Immerhin war noch einer der Tribune beim Kommandanten zur Berichterstattung, der cornicularius war also nicht sicher, ob Lupus wirklich empfangen wurde. Zumal er auch die Nähe der verwandtschaftlichen Beziehungen, falls solche überhaupt bestanden, gar nicht einschätzen konnte.


    Es dauerte einige Minuten. Dann trat zunächst ein Offizier, für Kenner als Tribun erkennbar, aus dem Officium des Legaten heraus und nach einem kurzen Gruß an Lupus vorbei, dann folgte der Schreiber, beladen mit einigen Wachstafeln. „Bitte tritt doch ein“, forderte er Lupus freundlich auf.

  • Sextus blieb während der Wartezeit einfach stehen. Hinsetzen hielt er für eine ausgesprochen blöde Idee, konnte er nicht garantieren, den Platz ebenso elegant wieder zu verlassen, wie er ihn einnahm. Abgesehen davon war er in den letzten Tagen lange genug gesessen, da tat etwas stehen durchaus nicht schlecht.
    Die Torwache also ging, ebenso der cornicularius, wenngleich beide in unterschiedliche Richtungen. Und kurze Zeit später gingen ein Tribun und ein Schreibtischtäter aus dem Officium seines Vetters, um ihm so Platz zu machen.


    Sextus hatte in der Zwischenzeit weitestgehend aufgehört, zu tropfen, allerdings wurde ihm so allmählich kalt. Es wurde wirklich Zeit, die nassen Sachen gegen trockene einzutauschen, bestenfalls nach einem heißen Bad und einer Massage einer zuvorkommenden Sklavin. Wobei Sextus sich nicht einmal sicher war, ob Ursus so etwas besaß. Der Mann war dahingehend etwas verweichlicht und – die Götter allein wussten warum – seiner Frau vermutlich treu ergeben. Daher würde Sextus notgedrungen auch nur mit trockener Kleidung und einem heißen Bad vorlieb nehmen und die Sklavin im Laufe der nächsten Tage gegen eine der überlebenden Stadtschönheiten eintauschen. Die waren einem Haruspex und Patrizier sicher zugetan – wenn sie dumm genug waren. Sextus hatte ein Naturtalent im Aufspüren solcher Frauen.


    Jetzt aber galt es erst einmal, seinen Vetter zu begrüßen. Also schritt er so aufrecht und flüssig wie möglich nach einem kleinen Nicken an den cornicularius in das Officium.


  • Er erwiderte das Grinsen. „Die Stadt dankt!“ Wobei ihm einfiel, dass er noch klären musste, wie die Koordination nun vonstatten ging und ob es Probleme gab.


    „Selbstverständlich werde ich Dich auf dem Laufenden halten,“ meinte er ernst. „Ich erwarte jedoch keine allzu schnelle Antwort. Aber vielleicht täusche ich mich. Bei den nächsten Worten lief er ein wenig rot an, so verlegen machten sie ihn noch, was ihn sogar etwas ärgerte. „Ich danke Dir für Dein Vertrauen und für Deine Unterstützung,“ meinte er ernst. „Mein oberstes Ziel ist es, Mantua wieder dahin zu bringen, wo es einst war. Es ist eine tolle Stadt und meiner Meinung nach, bietet sie auch, ja vielleicht sogar gerade nach der Seuche eine Unmenge an Potenzial.“ Eine Brotspende war schon nicht wenig kostenintensiv, entsprechend dankbar war er für das Angebot. „Ich danke Dir auch dafür,“ meinte er als sein Patron die Unterstützung zusagte. „Kann ich irgendetwas für Dich tun?“ wollte er im Gegenzug wissen.


    „Ich denke, Disziplin wird er lernen. Vielleicht besitzt er sie auch schon und ich habe nur noch nicht das richtige Händchen für ihn. Ich denke, er hat früher als Soldat gekämpft aber ich bin mir nicht sicher, ob dies lange der Fall war. Ich habe wenig Erfahrung mit dem Kämpfen und bin auch nicht sonderlich geschickt aber ich habe das Gefühl, er ist ein wenig, mhm, wie erkläre ich das am Besten,“ meinte er nachdenklich. „Wie einer der Edelsteine, die erst noch geschliffen werden müssen, ehe sie perfekt sind.“


    Ein letztes Thema lag ihm auf dem Herzen. „Patron, ich habe noch ein persönliches Anliegen, das ich eben schon einmal kurz ansprach. Es ist so, nun…“ Er wand sich ein wenig verlegen. „Es ist so, dass ich mittlerweile der einzige Artorius in der Stadt bin und ich fürchte auch der Einzige in Italia.“ Schlechter Anfang und er seufzte leise und von sich selber genervt. „Nun ja,“ versuchte er noch einmal. Aber wie. Er konnte schlecht sagen, dass er einsam war, das er gerne eine Familie hätte, eine Frau und Kinder. Oder doch? „Du kennst viele Leute,“ kam es vorsichtig über seine Lippen. „Und ich wollte Dich fragen, ob Du zufälligerweise. „Wieder stockte er einen Moment und trat sich mental in den Allerwertesten um endlich in die Puschen zu kommen. „Nun, ob Du zufälligerweise jemanden kennst, der eine Tochter im heiratsfähigen Alter hat, die auch noch nicht versprochen ist.“ Schwer, ganz sicher aber vielleicht…?

  • Aretas betrat das Officium, baute sich vor dem cornicularius auf und erstattete Meldung. " Torwache Tiro Obsidius Antias meldet drei Reiter aus Rom mit wichtiger persönlicher Botschaft für den Legaten." Er betonte wichtig und persönlich. Sollte es wirklich so sein, hatte er vorher darauf hingewiesen. Sollte es nicht so sein...daran wollte er gar nicht denken.

  • Zitat

    Original von Aretas
    Aretas betrat das Officium, baute sich vor dem cornicularius auf und erstattete Meldung. " Torwache Tiro Obsidius Antias meldet drei Reiter aus Rom mit wichtiger persönlicher Botschaft für den Legaten." Er betonte wichtig und persönlich. Sollte es wirklich so sein, hatte er vorher darauf hingewiesen. Sollte es nicht so sein...daran wollte er gar nicht denken.



    Drei Reiter aus Rom? Einfach so? Keine "Boten von..."? Eigenartig. "Ist in Ordnung, Tiro Obsidius. Geh zurück auf Deinen Posten." Der cornicularius musterte die Männer eingehend. "Salvete. Wer seid ihr und wer schickt euch?" Konnte ja jeder kommen und etwas von wichtigen Nachrichten faseln. Zum Kommandanten kam nicht so einfach jeder rein.

  • Zitat

    Original von Sextus Aurelius Lupus
    ...
    Jetzt aber galt es erst einmal, seinen Vetter zu begrüßen. Also schritt er so aufrecht und flüssig wie möglich nach einem kleinen Nicken an den cornicularius in das Officium.


    Der überaus nasse Vetter wurde herzlich empfangen. Ursus trat ihm mit ausgebreiteten Armen entgegen. "Sextus! Wie schön Dich zu sehen!" Zwar hatten sie nie ein ausgesprochen herzliches Verhältnis zueinander gehabt, aber da sich so selten Verwandte in Mantua blicken ließen, war die Freude über jeden Besuch groß. Und so kam Lupus zu einer vermutlich eher unerwarteten Begrüßung. "Du bist ja ganz durchnäßt. Du hättest ruhig erst das Praetorium aufsuchen dürfen, um Dich zu trocknen und zu versorgen. Komm, setz' Dich einen Moment und berichte, wie es der Familie geht." Natürlich wollte er auch hören, was es Neues in Rom und vor allem in der Politik gab. Es wäre wirklich besser gewesen, Lupus hätte sich erst getrocknet, fand Ursus. So würde er sich bis zum Abend gedulden müssen, bevor seine Neugierde befriedigt werden konnte. "Möchtest Du einen Schluck Wein?" Auch wenn er Lupus nicht lange aufhalten wollte, so naß wie der war, war gewiß Zeit für einen kleinen Schluck.

  • Zitat

    Original von Marcus Artorius Celer
    ...
    „Kann ich irgendetwas für Dich tun?“ wollte er im Gegenzug wissen.


    ...


    Ein letztes Thema lag ihm auf dem Herzen. „Patron, ich habe noch ein persönliches Anliegen, das ich eben schon einmal kurz ansprach. Es ist so, nun…“ Er wand sich ein wenig verlegen. „Es ist so, dass ich mittlerweile der einzige Artorius in der Stadt bin und ich fürchte auch der Einzige in Italia.“ Schlechter Anfang und er seufzte leise und von sich selber genervt. „Nun ja,“ versuchte er noch einmal. Aber wie. Er konnte schlecht sagen, dass er einsam war, das er gerne eine Familie hätte, eine Frau und Kinder. Oder doch? „Du kennst viele Leute,“ kam es vorsichtig über seine Lippen. „Und ich wollte Dich fragen, ob Du zufälligerweise. „Wieder stockte er einen Moment und trat sich mental in den Allerwertesten um endlich in die Puschen zu kommen. „Nun, ob Du zufälligerweise jemanden kennst, der eine Tochter im heiratsfähigen Alter hat, die auch noch nicht versprochen ist.“ Schwer, ganz sicher aber vielleicht…?


    Ein wenig nachdenklich schüttelte Ursus den Kopf. "Im Augenblick wüßte ich nichts, was Du für mich tun könntest. Aber sei sicher, ich werde auf Dich zurückkommen, wenn es etwas gibt. Und verliere nicht die Geduld, sollte es mit der Antwort aus Rom etwas dauern. Manchmal werden die einfachsten Dinge zerredet und dann dauert es eben. Es kommt einfach darauf an, was sonst noch so anliegt." Vielleicht hatte Celer ja auch Glück und die Antwort kam sehr schnell.


    "Du möchtest heiraten?", staunte Ursus nicht schlecht und lächelte dann. "Ich will mich gerne für Dich umhören. Du bist ein aufstrebender junger Mann und kannst es noch weit bringen. Wenn Du es nicht zu eilig mit der Heiraterei hast, würde ich mich nicht nur hier, sondern auch in Rom umhören. Eine Heirat sollte nicht zu überhastet angegangen werden. Gibt es denn Gentes, die für eine Verbindung mit einem Artorier gar nicht in Frage kommen würden?" Vielleicht sollte er auch seinem alten Freund Reatinus schreiben und ihn fragen, was er von den Plänen des Neffen hielt. Vielleicht hatte der ja auch schon Pläne mit ihm.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Drei Reiter aus Rom? Einfach so? Keine "Boten von..."? Eigenartig. "Ist in Ordnung, Tiro Obsidius. Geh zurück auf Deinen Posten." Der cornicularius musterte die Männer eingehend. "Salvete. Wer seid ihr und wer schickt euch?" Konnte ja jeder kommen und etwas von wichtigen Nachrichten faseln. Zum Kommandanten kam nicht so einfach jeder rein.


    Von den drei Männern blieben zwei recht unbeteiligt im Hintergrund, schließlich brauchte man nicht wirklich drei Männer, für eine Nachricht an eine Person. Sie reisten nur zusammen, weil sie bis hierher denselben Weg hatten, der sich erst später aufteilen sollte. Der dritte trat also vor und zog seine Dienstmarke hervor, die ihn als Speculator auswies. "Cupiennius Phanias ist mein Name, von den Speculatores. Ich habe dringende Nachrichten aus Rom für den Legatus Legionis" sagte er dann mehr oder weniger nochmal dasselbe Sprüchlein auf, wie schon am Tor.

  • Auch die Dienstmarke wurde eingehend gemustert. Schon um die Überraschung und die damit einhergehende Neugierde zu überspielen. Das klang ja mächtig wichtig. Der Mann nickte und erhob sich, um den Legaten zu informieren. "Warte einen Moment."


    Tatsächlich war es nur ein sehr kurzer Moment. "Bitte. Legatus Aurelius erwartet Dich", gab der cornicularius den Weg zum Kommandanten nun frei.

  • Sim-Off:

    Huh, erstmal wieder erinnern, was ich alles sagen wollte :D


    Die ausgebreiteten Arme wurden gleich zu einer etwas schmerzhaften Umarmung genutzt. Wenn sein Vetter so gerne auch ein wenig nasse Straße an seiner Kleidung hatte, würde Sextus nichts dagegen einzuwenden haben und ihm diese kleine Geste gewähren. Nachdem das obligatorische Schulterklopfen also erledigt war und Sextus noch ein paar mehr Muskeln gefunden hatte, die nach einem heißen Bad schrien, lehnte er sich nur leicht an die nächste Wand. “Wenn es dich nicht stört, Titus, bleibe ich lieber ein wenig stehen. Ich schwöre dir, mein Gaul hat versucht, meine zukünftigen Kinder zu ermorden.“ Der Scherz kam leicht über Sextus Lippen, auch wenn er es durchaus ernst meinte. Er würde dieses blöde Vieh eigenhändig schlachten und sein Fleisch über kleiner Flamme rösten, sobald er in Rom wäre, auch wenn es weder ein Gaumenschmaus noch eine kluge Investition von Geld war, und nie, nie, NIE wieder auf den Rücken von einem seiner Vettern steigern, wenn es nicht absolut unumgänglich war. Nungut, vielleicht auch ein paar Mal, wenn es gesellschaftlich opportun war, aber auf jeden Fall nicht in nächster Zukunft.
    “Den Wein nehm ich allerdings gerne.“ Nachdem sein Vetter ihm also eingeschenkt hatte und er mit einem anerkennenden Nicken an dem Wein genippt hatte, ging er also dazu über, die Nachrichten auszutauschen. “In Rom geht es allen sehr gut soweit. Ich soll dich von Flora recht herzlich grüßen. Ich denke, sie hat sich in ihre Rolle als Ehefrau mittlerweile gut eingefunden.“ Die Hochzeit war nun im Oktober immerhin schon vier Monate her. Eigentlich eine Zeit, in der man langsam von einer Schwangerschaft berichten sollte, aber selbige Nachrichten hatte Sextus leider nicht zu überbringen. Etwas, das ihn durchaus etwas betrübte. Laevina hatte Durus kein Kind geschenkt – wohl aber einem anderen, wie man den Gerüchten vernehmen mochte. Vielleicht war sein Patron nicht mehr fähig, Nachkommen zu zeugen, was die Verbindung zu den Tiberiern nicht so stark machte, sie sie sein sollte. Würde Flora ihm einen Sohn – einen eigenen, keinen adoptierten – schenken, der Einfluss der Aurelier auf die Tiberier wäre weitaus größer gewesen als so. “Und mein Sohn kann nun laufen, und seine Amme berichtet sehr stolz von seinen ersten Worten und dergleichen. Aber nunja, sie ist seine Amme und muss ihn für ein begnadetes Genie halten.“ Sextus lächelte leicht und verlagerte ein wenig sein Gewicht, da Stehen in der nassen Kleidung auch unangenehm wurde. Und vor allen Dingen kalt.
    “Einzig Tiberius ist letztens etwas zurückgezogen. Nigrina erzählte etwas von einer Verliebtheit seinerseits, aber das einzige Mädchen, das mit ihm gesehen wurde, war eine Helvetia, und ich denke wir sind uns einig, dass das seinem Stand wohl kaum angemessen ist, noch dazu als Magister der Salii Palatini. Ich denke, er wird vermutlich dich als seinen Vetter eher aufklären als mich bezüglich solcher Absichten.“ Immerhin waren Sextus und er nur über etliche Ecken verwandt. Kaum so sehr, als dass es rechtlich relevant wäre. Der Haruspex zuckte die Schultern.
    “Ansonsten ist Rom dieselbe verkommene Hure, die sie schon immer war. Nur dass ihr Zuhälter immer dreister wird.“ Dass damit der Vescularius gemeint war, verstand sich von selbst.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Tatsächlich war es nur ein sehr kurzer Moment. "Bitte. Legatus Aurelius erwartet Dich", gab der cornicularius den Weg zum Kommandanten nun frei.


    Der Bote dankte dem Cornicularius mit einem Nicken und trat ein, während seine Kameraden draußen warteten. Drinnen grüßte er förmlich, wie es sich für einen Soldaten gehört. "Salve, Legatus Legionis. Ich habe die Pflicht dir die Nachricht zu überbringen, dass der Imperator Caesar Augustus in Misenum ermordet wurde."

  • Da Ursus genug Schichten Kleidung trug, war ein bißchen Nässe auf seiner Kleidung sein geringstes Problem. Lachend nickte Ursus. „Bleib ruhig stehen, wenn Du Dich damit wohler fühlst. Ich hoffe doch für die ganze Familie, daß es bei dem Versuch des Gauls geblieben ist. Übrigens kannst Du gerne die Lagerthermen nutzen, um Dich wiederzubeleben.“ Wenn Ursus an seinen Ritt nach Germanien damals dachte, dann wußte er nur zu gut, wie Lupus sich fühlte. Richtig reiten gelernt hatte er erst dort, als Kommandant der Reiterei war es eine unumgängliche Pflicht gewesen.


    „Das freut mich sehr zu hören. Durus ist ein guter Mann, auch wenn er schon ein wenig älter ist. Er macht ihr das Leben ganz sicher nicht unnötig schwer. Schwanger ist sie wohl noch nicht?“ Lupus hätte es sicherlich erwähnt, wenn es so wäre, aber Ursus konnte es sich trotzdem nicht verkneifen, danach zu fragen. „So groß ist Dein Sohn bereits? Unglaublich, wie die Zeit verrinnt. Mein Sohn wächst auch so schnell, daß ich kaum mitkomme. Er versucht sich schon an den ersten Buchstaben, dabei kommt es mir so vor, als hätte ich ihn erst gestern zum ersten mal in meine Arme genommen.“ Titus war sein ganzer Stolz. Vielleicht besonders, da Septima seit dem nur Fehlgeburten gehabt hatte.


    „Tiberius wird sich bestimmt nicht mit einer Helvetia vermählen. Verliebtheit hin oder her. Man heiratet schließlich nicht aus einer Verliebtheit heraus.“ Ursus ging nicht weiter darauf ein, ob und inwieweit sein Vetter ihn eingeweiht hatte. „Rom... ja, ich hoffe, daß Du mehr zu berichten hast als diesen einen Satz“, scherzte er, „ich möchte alles wissen. Was im Senat vor sich geht, wer bei den nächsten Wahlen kandidieren wird, - und auch den neuesten Klatsch und Tratsch. Aber dafür sollten wir uns mehr Zeit nehmen. Heute Abend zur Cena?“

  • Zitat

    Original von Narrator
    Der Bote dankte dem Cornicularius mit einem Nicken und trat ein, während seine Kameraden draußen warteten. Drinnen grüßte er förmlich, wie es sich für einen Soldaten gehört. "Salve, Legatus Legionis. Ich habe die Pflicht dir die Nachricht zu überbringen, dass der Imperator Caesar Augustus in Misenum ermordet wurde."


    Nicht minder förmlich nahm Ursus den Gruß des Boten ab. „Salve“, begann er, doch jedes weitere Wort blieb ihm förmlich im Halse stecken. Der Kaiser war ermordet worden. Sicher, er hatte von den Plänen gewußt. Aber niemand hatte ihn vorgewarnt, daß es jetzt soweit war. Warum nicht? Und so war sein Entsetzen durchaus echt. Es entstand eine Weile der Stille, die er schließlich durch ein Räuspern unterbrach. „Du bringst fürchterliche Nachrichten. Der Kaiser tot... Was ist mit seinem Sohn? Ist er in Sicherheit?“ Er wußte selbst, daß die Frage scheinheilig war. Aber es war die Frage, die sich als erstes aufdrängte und die mit Sicherheit von ihm erwartet wurde.

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