[Officium] Legatus Legionis

  • Antoninus trat nach der Aufforderung ein und salutierte.


    "Salve mein Legatus. Die neuen Magistrate haben ihr Amt angetreten und die Entscheidung des Kaisers beim Amt des Aedilis Curulis bevorzugte keinen der beiden Kandidaten, die unter der 50 Prozenthürde geblieben waren. Was gibt es noch Neues? Eine ganze Menge meine ich. Die Entwicklung im Reich stimmt mich insgesamt positiv."

  • Nickt und interessiert sich nicht für die Stimmung des Optio.


    "Der Amtswechsel war mir klar, sonst wärst du ja nicht hier. War man mit deiner Arbeit als Quaestor zufrieden?"

  • Antoninus erinnerte sich an die Sinnlosdiskussion zum Abschluss seiner Amtszeit mit dem Tiberier, der nicht nur begriffsstutzig war, sondern auch eine merkwürdige Logik entwickelt hatte.


    "Sehe ich einmal von einer Person ab, so habe ich eine positive Rückmeldung der Bürger zu meiner Amtszeit erhalten. Auch vor mir selbst kann ich bestehen, weil ich mir bei eigener strenger Betrachtung keine Versäumnisse vorwerfen muss. Es ist immer die eine Sache, vor dem Volk zu bestehen und die andere vor sich selbst.
    Die Amtszeit hat mich außerdem sehr ausgefüllt, was mich meine weitere Zukunft überdenken ließ."


    Antoninus wartete zunächst auf die Reaktion seines Legatus Legionis. Er wollte nicht unaufgefordert sprechen.

  • Antoninus ging nicht näher auf den ersten Satz des Legatus ein. Wäre der Kaiser die von ihm benannte Person gewesen, hätte er die Tatsache nicht so banal erscheinen lassen. So aber war dieser Tiberier vollkommen ohne Belang.


    "Ich diene nun schon lange Jahre beim Militär. Bin als Soldat alt geworden und habe doch auf meine alten Tage hin noch einmal eine Herausforderung gefunden. Ich möchte mich mehr als bisher der Politik des Staates widmen und daher meine Laufbahn als Soldat und Offizier gern beenden. Falls der Kaiser mir sein Vertrauen schenkt, würde ich fortan der Provinz gern als Regionarius dienen und in absehbarer Zeit erneut für den Cursus Honorum kandidieren. Das wären meine Pläne und ich hoffe, dem kann entsprochen werden."

  • Atmet einmal tief durch und ist nicht völlig überrascht von dieser Mitteilung.


    "Gut, dem ersten Teil deines Wunsches kann entsprochen werden. Ich werde deine Entlassung aus der Legion veranlassen. Ob ich dich als Regionarius empfehlen kann, weiss ich jedoch nicht. Du bist nur Optio, warst einmal Centurio. Mein Vater sieht jedoch gerne ehemalige Stabsoffiziere in der Position des Regionarius."

  • Antoninus nickte, denn sein Legatus hegte dieselben Bedenken wie er.


    "Ja, das ist einer der Gründe, weshalb ich mich noch nicht endgültig entschieden habe. Ich habe in der Curia Italica zwar diese Alternative angesprochen, aber als sie sofort als Tatsache behandelt wurde, habe ich abgewinkt. Der Posten selbst stellt für mich trotz der hohen Bezahlung auch keinen Anreiz dar. Es war wohl die ideal erscheinende Möglichkeit, dem Militär nicht ganz zu entsagen und trotzdem politischen Neigungen nachgehen zu können."


    Antonins verfiel in Schweigen. Er war unschlüssig in dieses Gespräch gegangen, hatte aber gehofft, währenddessen zu festen Entschlüssen zu kommen. Natürlich wollte er auf seine alten Tage weiterkommen und daher hatte die Wiederaufnahme des Dienstes als Optio für ihn wenig Reiz gehabt. Außerdem konnte er als Optio vermutlich keinen politischen Einfluss mehr nehmen. Eine Tatsache, die ihn massiv störte. Der Aufstieg in der Prima war bekanntermaßen schwer und langwierig und Antoninus hatte bereits ein beträchtliches Alter vorzuweisen. Er senkte den Kopf.


    "Ich muss gestehen, ich bin weniger entschlossen als ich scheine."


    Ursprünglich konnte sich Antoninus nur den Militärdienst als Betätigung vorstellen. Er merkte, dass er zwar vom Verstand her anderswo mehr verdienen und vor allem mehr bewegen konnte, aber er verdrängte bisher die Vorstellung, tatsächlich irgendwelche anderen Arbeiten auszuführen als den Dienst als Soldat.

  • Glücklich meinem Aufrag einen Schritt näher zu sein begrüsste ich den Cäsar.
    "Salve Legatus. Ich bin die Magister scriniorum Tiberia Honoria und komme im Auftrag des Comes Marcus Aelius Callidus. Du erinnerst dich vielleicht an den Besuch seines Vorgängers. Der Comes Detritus bat um Truppen für Mantua, die bei dem dort geplanten Tempelbau behilflich sein könnten. Nun bin ich hier, um zu fragen, wieviel Mann du entbehren kannst und wann sie in Ostia sein könnten."

  • Nickt und erinnert sich nach einer kurzen Denkpause an das Gespräch.


    "Ich sagte ihm damals, dass ich die Stärke der Abordnung nicht benennen kann. Das hat sich bis heute nicht geändert."


    Macht eine Handbewegung, die nach draußen zeigt.


    "Da draußen entsteht ein Amphitheater. Das bindet viele Männer. Ich kann dir nicht schicken, wen ich nicht zur Verfügung habe. Einfach Soldaten für die Arbeiten sind nicht das Problem, aber es braucht Techniker und Spezialisten für handwerkliche Feinarbeiten. Und die brauchen wir alle hier."

  • "Nun daran lässt sich sicher nichts ändern. Ich werde die Nachricht an den Comes weiterleiten. Dann danke ich dir, für deine Zeit Legatus."
    Höflich verabschiedete ich mich und reiste zurück nach Roma.

  • Antoninus wartete lange, schließlich hob er den Kopf als keine Antwort kam.


    "Ich habe so unglaublich das klingt, während meiner gesamten Dienstzeit nicht einmal eine Ausbildung geleitet. Sowohl mein Einsatz bei den Cohorten als auch hier sah immer andere Sachen vor. Welche Aufgaben hätten mich in der Legion erwartet?"

  • Schweigt lange, weil der Optio in Gedanken versunken und unschlüssig erscheint.


    "Keine Ausbildung geleitet zu haben ist kein besonderes Merkmal. Zahlreiche Unteroffiziere, die in der Fabrica, in der Principia oder im Valetudinarium ihren Dienst tun, sind über ihre Leistungen dort zu ihrem Dienstgrad gekommen.


    In der Legion wird jeder Mann nach seiner besten Verwendung eingesetzt. Du kommst von den Stadtkohorten, kennst also den Dienst unter Zivilisten. Und du sprachst gerade den Posten als Regionarius an. Dir einen Posten als Centurio Statorum in Aussicht zu stellen, klingt da nach einer schlüssigen Option."

  • Antoninus schüttelte sich innerlich. Er hatte bisher etwas übersehen.


    "Bei umfänglicher Betrachtung erscheint mir die Aufnahme des Dienstes als Optio um ein Vielfaches erstrebenswerter als jede noch so hoch bezahlte und mit einem Aufstieg verbundene Stelle in Rom oder der Regio. Ich habe bisher nicht bedacht, dann in der Nähe all dieser abwegig beschäftigten Frauen sein zu müssen. Ich bitte also um Wiedereingliederung in die Legion."

  • Zieht leise und langgezogen etwas Luft durch die Nase ein.


    "Nun gut, dann bist du also wieder dabei."


    Blickt auf eine Liste auf seinem Tisch.


    "Melde dich bei Centuruio Claudius Vesuvianus wegen der Bauarbeiten zurück. Lass dich für Aufsichts- und Schreibarbeiten einteilen, da sind deine Fähigkeiten als Quaestor am besten aufgehoben. Über deine weitere Zukunft reden wir dann in einigen Wochen. Vielleicht hole ich dich als Optio Tabellarii in die Principia."

  • Sitzt in seinem Büro und liest zum zweiten Mal einen Brief, der am Morgen per Eilbote aus Rom kam. Ruft den Cornicularius.


    "Jeder, der vom Stab greifbar ist zu mir. Es gibt wichtige Dinge zu besprechen."


    Lässt die Tür zum Vorzimmer des Cornicularius offen stehen, damit die Offiziere gleich eintreten können. Läuft dann grübelnd einige Schritte durchs Zimmer.

  • Beginnt die Besprechung, nachdem alle eingetroffen sind.


    "Meine Herren, ich erhielt ein Eilbrief von meinem Vater aus Rom. Er berichtet von besorgniserregebden Meldungen aus Illyricum und davon, dass der dortige Statthalter die Lage nicht mehr unter Kontrolle hat. Weitere Meldungen fehlen bisher.


    Er hat mir wieder das Kommando über die Legio XIV Flavia übertragen, die ich einst führte und mich zudem mit Sonderrechten als Corrector ausgestattet. Ich werde so schnell wie möglich abreisen.


    Ein neuer Legat für die Legio I wurde bereits angefordert. Ich weiss jedoch nicht, wer es ist, aber er sollte in Kürze hier eintreffen."


    Gibt noch zahlreiche weitere Anweisungen für die Zeit seiner Abwesenheit und nimmt dringende Fragen entgegen.

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