[Officium] Legatus Legionis

Livianus wirkte etwas überrascht, blieb jedoch ruhig.

„Aurelius Antoninus….. Der Name ist mir durchaus bekannt. Er hat bereits in der Cohortes Urbanae unter mir gedient. Ich werde mir bei Gelegenheit seine Akte ansehen und ihn gegebenenfalls befördern, wenn ein Posten frei wird. Sonst noch etwas Tribun?“

"Ja, ich kann dem neuen Dienstplan nicht entnehmen, ob ich als Architekt und bisheriger Bauleiter weiterhin mit dem Bau des Amphitheaters beauftragt bin oder nicht. Auch die mir anvertraute Leitung der Ausbildung ist für die Soldaten nicht ersichtlich."

Eine Augenbraue des Legaten wanderte wieder nach oben.

“Du bist Kommandant der Cohorte. Wie du deine Einteilungen triffst, bleibt dir überlassen. Als solches bist du natürlich auch für die Ausbildung deiner Männer verantworlich.“

Seine Fragen waren zwar nicht beantwortet, aber Claudius würde für sich selbst Antworten finden.

"Aus meiner Sicht wäre dann alles besprochen. Wenn ich dann wegtreten darf …"

„Du darfst wegtreten Tribun.“

Nachdenklich widmete sich Livianus wieder seiner Arbeit.

Claudius hob die Hand zum Gruß, drehte sich um und verließ das Officium.

Ich betrat das Officium, schloss die Tür und grüßte dann den Legaten militärisch...

"Ave mein Legat."
meinte ich und stand dann in Haltung vor ihm...

"Salve Decurio! Bitte setz dich."

Livianus deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.

"Was führt dich zu mir?"

Ich nickte und setzte mich...

"Nun mein Legat... Ich komme lediglich hierher um die Aufgaben der Legionsreiterei zu besprechen und um auf die Sollstärke der Reiterei zu sprechen zu kommen."

„Was die Aufgaben der Legionsreiterei betrifft, so wäre es mir sehr recht, wenn du Details mit Tribun Maximus absprechen würdest. Ich habe mich dazu entschlossen ihm das Kommando über die Legionsreiterei zu übertragen. Welche Anliegen hast du betreffend der Sollstärke?“

"Gut." meinte ich und fuhr fort..

"Nun mein Legat. Es sind noch einige Plätze in der Reiterei zu besetzen sodass ich gerne ein paar Probaten nach ihrer Grundausbildung direkt in die Reiterei rekrutieren würde. Darunter gehört unter anderen auch der Probatus Petronius Bursa, er hat viel Talent und wäre ein idealer Eques."

„Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn die Männer auch Interesse haben, zu den Reitern zu gehen. Es bringt nicht viel einen Soldaten zur Reiterei zu versetzen, der mit einem Pferd überhaupt nichts anfangen kann. Suche also die dementsprechenden Männer aus und sprich dich mit ihren Ausbildnern zusammen. Wenn sie soweit sind, dann versetze ich sie zur Reiterei.“

"Mein Legat, einige Männer drängen sich mir gerade zu auf."
meinte ich leicht grinsend und fuhr fort...
"ich danke für das Gespräch Legat, von meiner Seite war es das auch schon, wenn du nichts mehr zu besprechen hast nehme ich den Dienst wieder auf."

Livianus nickte.

"Du kannst wegtreten Decurio."

"Vale mein Legat."
meinte ich und trat weg...

Ein Scriba kam herein und teilte Livianus mit, dass ein gewisser Triberius Vitamalacus ihn zu sprechen wünsche. Livianus war sichtlich überrascht und hatte mit diesem Besuch nicht gerechnet.

"Vitamalacus?! Natürlich! Er kann eintreten."

Nach der kurzen Antwort des Legaten eilte der Scriba wieder nach draußen.

Mit der für ihn so typischen forschen Gangart betrat Tiberius Vitamalacus das Officium seines früheren Legatus. Auch wenn er nun eine längere Zeit in der Politik ist, seine ganze Haltung verrät immer noch immer den Soldaten.

"Legatus Legionis ! " grüsst er militärisch.

Livianus erhob sich von seinem Stuhl.

„Tribun Vitamalacus! Oder sollte ich besser sagen Aedilis! Gratulation zu deiner Wahl. Die Nachricht hat sich bereits bis nach Mantua durchgesprochen.“

Seinen alten Rang zuhören tat ihm gut, musste er sich eingestehen, denn er war immer Soldat gewesen. Und auch wenn er nur Aedil war, er konnte seine wahre Natür nicht verleugnen.

"Legatus, ich danke dir für deine Glückwünsche. Ich muss dir auch zu deinem neuen Kommando gratulieren. Desweiteren, tut es mir leid, das mein Sklave solchen Ärger verursacht hat."

Er war kein Mann der sich lange mit Vorreden aufhielt, so sprach er gleich seine Anliegen an.

"Dies ist auch einer Gründe, warum ich gekommen bin. Ich möchte diese Sklavin kennen lernen, für welche Cato mein Vertrauen ein zweites Mal verraten hat und für die er sein Leben geopfert hat."

Er sprach schon von Cato, als ob dieser schon am Kreuz hing, auch wenn dieses noch nicht der Fall war.

"Doch dies ist nicht der einzige Grund meiner Reise. Der zweite Grund ist noch inoffizieller Natur, auch wenn er mein neues Amt betrifft. Es geht dabei um den Bau eines Tempels in Ostia."

Livianus stockte im ersten Moment, als er die Worte des Tribunen verarbeitet hatte, hackte dann aber sofort nach. Alle anderen Angelegenheiten konnte man noch später besprechen. Zuerst wollte er wissen, was mit dem Sklaven Cato passiert war.

“Sein Leben geopfert hat? Hast du ihm etwas angetan?“