[Officium] Legatus Legionis

  • "Ja, legatus, ein wenig schon," es war Licinus Natur, sich stets etwas kritischer zu sehen als andere, aber er sah sich zu einer Erklärung genötigt und fuhr fort "Eine neue Aufgabe sollte man immer kritisch angehen, finde ich, das verhindert Leichtsinn." und wozu der in einer legio führen konnte, das wollte sich kein Soldat wirklich ausmalen.
    "Selbstverständlich, Herr. Ich nannte das medizinische Personal, weil es so aufgestellt ist, wie wohl in jedem Truppenteil. Keinesfalls überbesetzt, relativ alt, stur und mit einem Hang die centurionen nach deren Meinung von ihrer Arbeit abzuhalten."
    Schließlich mochte es keiner seiner Kollegen, wenn seine Männer krankgeschrieben wurden.

  • "Damit hast Du sicherlich Recht, Iulius." Für ihn galt dies noch mehr als für jeden anderen. Immerhin war er es, der für diese über fünftausend Mann in dieser Castra die Verantwortung trug. Eine neue Aufgabe, an die er mehr als kritisch herangehen mußte. Es war eben doch anders, wenn man Legat war, als wenn man als Tribun die Vertretung ausübte.


    "Dann setzen wir zuerst beim medizinischen Personal an. Und bilden interessierte junge Männer, die dafür geeignet sind, entsprechend aus." Schade daß es mit den neuen Medizinkursen nichts geworden war an der Schola. Na, dann mußten es solange eben auch die bisherigen tun. "Und auch das vorhandene Personal sollte den einen oder anderen Auffrischungskurs besuchen."

  • Licinus war sich nicht sicher, wie es den alten medici gefallen würde, wenn man ihnen Fortbildungen zwangsverordnen würde, aber da es sicher nichts schaden konnte schwieg er.


    "Einverstanden. Ich werde mich dann sofort an die Ausarbeitung einer Werbekampagne machen. Das Ergebnix werde ich dir dann vorlegen."
    Licinus war sich nicht sicher, ob der legatus nun fertig mit dem Thema war und zurück zu dem verschwundenen praefectus kommen wollte, oder noch etwas zur Werbung und Ausbildung zu sagen war, der schwieg er. Dabei kam ihm jedoch eine Idee in persönlicher Angelegenheit, die er noch anzusprechen gedachte.

  • Ursus konnte den Gedanken des Iuliers nicht erahnen. Doch hätte er etwas davon gewußt, dann hätte er mit den Schultern gezuckt. Denn ein Soldat hatte Befehle zu befolgen. Auch ein älterer Soldat, oder auch ein Offizier, der sich Medicus nennen durfte. Dabei war es unerheblich, ob ihm der Befehl gefiel.


    "Sehr gut", nickte Ursus auf die Ankündigung eines Berichtes hin. Ob eine solche Werbekampagne von Erfolg gekrönt war, mußte sich erst zeigen.


    "Wie ist sonst der Zustand der Truppe? Alles im Lot? Ich würde sie gerne heute noch antreten lassen, um ihnen gleich zu zeigen, daß sie nicht mehr führungslos sind."

  • "Soweit alles im Lot. Die Grüchte um den Nachfolger des Tiberius Vitamalacus dürften mit deinem Eintreffen endgültig zum Verstummen gekommen sein. Die centurionen halten die Männer fit, die legio ist voll einsatzbereit, von der Unterbesetzung abgesehen."
    Aber selbst die war noch nicht so, als dass sie ein Ausrücken verbieten würde. Aber eine derartige Differenz hätte wohl auch schon größere Kreise gezogen.
    "Eine offizielle Einführungszeremonie muss sein. Selbst wenn die Männer wissen, dass da wer ist. Die meisten haben keine Vorstellung von dir und sie brauchen mehr als nur einen Namen, um sich sicher zu sein."

  • "Gegen die Unterbesetzung werden wir hoffentlich bald etwas tun können. Ja, wie ich schon sagte, würde ich das gerne auch heute noch machen. Sonst tun die Männer heute Nacht nichts anderes, als sich mit Vermutungen über mich zu diskutieren." Allerdings war er sich nicht sicher, ob das nicht auch geschah, wenn er sich den Männern heute noch vorstellte. Ein neuer Kommandant war sicher ein Thema, das ein paar Tage für Gesprächsstoff sorgte. Gut war, daß viele ihn schon kannten von seiner Zeit als Tribun. "Ich werde den Befehl zum Antreten gleich ausgeben."

  • "Jawohl, Herr. Dann bitte ich drum, entlassen zu werden, damit ich meine Jungs auf Trab bringen kann.
    Wenn du erlaubst benachrichtige ich unterwegs die Stabsbläser."

    schließlich würde er ohne dies am Bereitschaftsraum am Eingang der principia vorbei müssen.

  • "Erlaubnis erteilt", schmunzelte Ursus und nickte. "Abite."


    Mit Iulius Licinus würde er ganz sicher gut zusammenarbeiten können. Blieb abzuwarten, was sich in den Reihen der Tribune getan hatte und wie es sich mit dem Iunier zusammenarbeiten ließ.

  • Licinus salutierte noch einmal und verließ dann das officium in Richtung seiner centuria. Insgesamt war er sehr zufrieden mit dem Gespräch, der neue würde mit etwas Training ein guter legatus werden, fand er.


    Sim-Off:

    Ein kleiner klugscheißerischer Hinweis:
    -te ist Imperativ plural. Wenn du nur einen wegschickst, müsste es "abi!" heißen.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Ursus nickte zustimmend. "Natürlich erlaube ich. Je schneller wir zuverlässige Informationen erhalten, umso besser." Sie würden den Praefectus Castrorum schon wieder auftreiben. Der Mann konnte sich schließlich nicht einfach in Luft auflösen.


    "Wie geht es Dir sonst, Reatinus? Bist Du zufrieden? Oder gibt es etwas, das Du gerne ändern möchtest?" Ursus hatte nicht vergessen, wie sie Freunde geworden waren. Damals in Germanien. Im Lager der Legio II.


    Reatinus nickte, doch am Ende fiel ihm ein, dass er vielleicht kein unbekanntes Gesicht war. "Zumindest einige Frumentarii würde ich losschicken. Ich würde gerne selbst teilhaben, aber das könnte diese Mission gefährden, da man mein Gesicht womöglich kennt", dachte er laut nach und rieb sich das Kinn.


    Zumindest konnte er positive Resonanz geben, was die zweite Frage des Aureliers betraf. Es gab eigentlich nichts, was Reatinus hätte ändern wollen. "Ich kann nicht klagen, Ursus. Nach deiner Ankunft wird alles laufen, wie es soll. Und sie wird bestimmt auch geregeltere Abläufe ins Castellum bringen."

  • Ursus nickte zu dem Vorschlag. "Dann sorge dafür und berichte mir, sobald Du etwas erfahren hast." Er wußte, daß er sich auf Reatinus verlassen konnte und sich zumindest darum nicht selbst kümmern mußte.


    "Das hoffe ich, daß ich der Legion wieder mehr Stabilität verleihen kann. Gerade die Prima hat es verdient, finde ich." Und mit einem guten Stab ließ sich viel erreichen. Ursus war guter Dinge, daß sein Kommando ein schwieriges werden würde.


    "Ich habe übrigens noch eine private Bitte an Dich. Besitzt Du immer noch Dein Architekturbüro? Denn ich benötige dringend zuverlässige Leute für einen umfangreichen Auftrag. Hast Du Kapazitäten frei?"

  • Da Reatinus nun nichts mehr hinzuzufügen hatte, nickte er nur bestätigend und wartete ab, ob dem Aurelier noch etwas auf dem Herzen lag.
    Und dies tat es, auch wenn die Bitte privater Natur war und Reatinus gerne bereit war, Geschäfte zu machen. "Ja, das besitze ich noch", bestätigte er mit neugierigen Blicken, "Und freue mich über jeden neuen Auftrag!"

  • "Sehr gut", nickte Ursus zufrieden, darauf hatte er gehofft. "Dieses Kommando bringt es mit sich, daß der Bereich des Pomerius in Rom von mir nicht mehr betreten werden darf. Jedoch bin ich immer noch Senator und darf den Anschluß an das politische Geschehen nicht völlig verlieren. Zudem möchte ich natürlich auch ab und an die Familie besuchen. Die Villa Aurelia liegt aber bedauerlicherweise innerhalb des Pomeriums. Also habe ich kurz vor der Abreise ein Haus knapp außerhalb des Pomeriums erstanden. Es genügt allerdings nicht unseren zugegebenermaßen sehr hohen Ansprüchen. Es muß komplett umgebaut werden und braucht natürlich auch eine standesgemäße Ausstattung. Meinst Du, daß Deine Leute dazu in der Lage sind? Und bevor Du voreilig ja sagst: Meine Frau ist wirklich sehr anspruchsvoll, wenn Du verstehst, was ich meine." Er schmunzelte, denn er konnte sich schon lebhaft vorstellen, wie Septima den armen Reatinus zur Verzweiflung brachte mit ihren Ideen, die sich durchaus auch spontan entwickeln konnten.

  • Reatinus hörte seinem Freund und Vorgesetzten genauestens zu, lag es doch in ihrer beider Interesse, dass dieses Umbauvorhaben, wie Ursus konkretisierte, ein voller Erfolg sein würde. Er hatte dazu noch einige Fragen, die kurz auf sich warten ließen, da er über die Bemerkung über Ursus' Frau kurz schmunzeln musste. "Mit anspruchsvollen Kunden habe ich grundsätzlich keine Probleme. Es wäre wohl schade, wenn jeder nur mit ein paar schlecht verlegen Ziegeln zufrieden wäre. Das würde meine Arbeit einfach, aber unehrlich machen!"
    Reatinus rieb sich das Kinn, während er nachdachte, was er brauchen würde. "Es lässt sich etwas machen - gibt es für euer Haus jedoch Baupläne oder einen Grundriss, den ich einstudieren kann? Wie groß ist es, ist es neuer oder älter und wenn älter, wurde es durch das Alter irgendwo bröckelig und in Mitleidenschaft gezogen? Habt ihr konkrete Stilwünsche?"

  • Ursus sah das Schmunzeln und erwiderte es. Denn er dachte bei sich, daß Reatinus Septima noch nicht sehr gut kannte und sich vielleicht noch umschauen würde. "Meine Frau wird in dem Haus einen großen Teil ihres Lebens verbringen müssen. Deshalb liegt es mir sehr am Herzen, ihre Wünsche berücksichtigt zu sehen. Es ist gut zu wissen, daß Du den Umgang mit solch anspruchsvollen Kunden gewöhnt bist." Vielleicht unterschätzte er die Erfahrungen des Freundes ja auch. Es gab sicher auch noch anspruchsvollere Kunden.


    "Beim Kauf wurden mir Pläne übergeben, die ich Dir gerne zur Verfügung stelle. Ich würde mich aber wohler fühlen, wenn Deine Leute als erstes die Daten überprüfen würden. Ich weiß nicht, ob diese Pläne, und ich meine vor allem die Maße, wirklich zuverlässig sind. Die Bausubstanz habe ich von Baufachleuten vor dem Kauf prüfen lassen. Das Haus ist groß und etwa fünfzehn Jahre alt. Was den Stil angeht, so möchte ich Dich an meine Frau verweisen. Ich bitte Dich darum, nur beste Materialien zu verwenden, dafür bin ich auch bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen."

  • Sim-Off:

    Ganz fertig sind wir ja noch nicht, aber ich denke, das ich hier langsam anfangen kann, oder?


    Licinus betrat nach einem kurzen Klopfen das officium des cornicularius legati.
    Wie es üblich war begann dieser sofort sich zu erheben und wiee es ebenso üblich war wurde er von Licinus mit einer raschen Handbewegung aufgefordert Platz zubehalten.
    "Salve [hat der einen Namen?],
    kann ich durch?"
    fragte er und wies mit dem Kopf auf die Tür, die dieses officium mit jenem des legatus verband.

  • Sim-Off:

    Jo, denke ich auch :)



    Memmius Volscius Plautus schaute auf, erkannte den Primus Pilus, machte Anstalten, aufzuspringen, erwartete aber, dabei aufgehalten zu werden. Und so geschah es auch. Fast hätte er gelächelt, aber er konnte es gerade noch rechtzeitig unterdrücken. "Ja, Du kannst gleich durch, Centurio", nickte Volscius, der entsprechende Anweisungen vom Legaten erhalten hatte.

  • Licinus klopfte noch einmal gegen die Tür, und wartete ab, bis er hereingebeten wurde.


    "Salve legatus! Melde mich zum Rapport." salutierte er noch im Türrahmen, dann trat ein und schloss die Tür hinter sich.
    "Ich habe hier die Entwürfe für die Rekrutierungsmaßnahmen, mit denen du mich beauftragt hast."
    Licinus reichte seinem Vorgesetzten die Unterlagen, die er mitgebracht hatte.

  • "Salve, Iulius", grüßte Ursus den Primus Pilus und legte die Liste beiseite, die er gerade studiert hatte. "Nimm bitte Platz. Etwas zu trinken?" Er warf Baldemar einen auffordernden Blick zu. Hoffentlich blamierte der Germane ihn nicht vor seinem Offizier.


    Dann nahm er die Entwürfe zur Hand, um sie durchzulesen. Was er da sah, gefiel ihm schon recht gut. Zwar sah er noch ein, zwei Stellen, die er anders formuliert sehen wollte, aber es war gut. Sehr gut sogar. "Dies hier ist für die Foren, ja? Ich finde, das kann auch in die Acta. Naja, hier werde ich noch die Formulierung ändern, und hier auch. - Also, wenn das hier die jungen Männer nicht anspricht, dann weiß ich es auch nicht." Er legte die Entwürfe erst einmal auf den Tisch. "Hast Du Dir schon Gedanken über den Ablauf der Werbeaktion gemacht?"

  • "Ja, bitte," sagte Licinus, nachdem er sich gesetzt hatte.
    "Du hast nicht zufällig posca da? Ansonsten würde ich zu einem stark verdünnten Wein nicht nein sagen." Es war doch sehr warm zur Zeit und er würde viel reden müssen. Und posca war erfrischender als das sauberste pure Wasser.


    "Jawohl. Ich würde es dann den Bildhauern der legio geben, dass sie genügend Platten anfertigen."
    Licinus war zufrieden, dass seine Ausfertigungen akzeptiert wurden. Er hatte einfach versucht eine Motivationsrede an seine centuria zu Wachs zu bringen. Das kleien Lob bestätigte ih zusätzlich. Auch in einem anderen Vorhaben
    "Nun, meine Überlegungen waren, dass ich gemeinsam mit einem Trupp handverlesener Männer, von denen einige das Abenteuer repräsentieren, andere die Spezialisten der legio, die Westküste Italia herunterziehe und anschließend die Ostküste wieder hinauf. Cremona, Pisae, Arretium, Roma, Misenum, Tarentum, Sulmo, Arminium, Patavium. Zählte Licinus die Städte auf dem Weg ab und fuhr auf dem Tisch zwischen ihm und dem legatus mit dem Finger entlang, wie auf einer imaginären Landkarte.
    "An jedem Ort würde ich eine kleine Rede auf dem Forum oder einem anderen belebten Ort halten und anschließend noch ein wenig dort bleiben, falls jemand weitere fragen stellen will. In Roma und Misenum würde ich mich natürlich zuvor mit den dortigen militärischen Einheiten absprechen." Licinus wollte den Eindruck, dass er in fremdem Revier wilderte, schon frühzeitig abwähren.

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