[Officium] Legatus Legionis

  • Puh, Licinus hatte allmählich das Gefühl, dass er statt eines weiteren Examens an academia militaris besser mal einen Ingenieurskurs an der schola machen.
    Die Wasserversorgung war also das nächste Thema.


    "Puh, legatus, ich bin kein Fachmann für den Wasserbau,kann also für die technische Siete nicht antworten, aber zumindest erreichten mich noch keine Beschwerden über die Wasserqualität beschweren." sprach's und deutete auf den Becher mit Wein und Wasser, bevor er noch einen Schluck daraus nahm. Da das ganze Lager über dieselbe Leitung versorgt wurde sollte der legatus als einer der ersten merken, wenn etwas nicht stimmte. Zumindest war Licinus bereit zu unterstellen, dass die Bewohner seines Haushalt etwas "sörungsempfindlicher" waren, als der Durchschnitt der Bewohner des castellums. Vor allem, da man durch posca die Trinkqualität deutlich verbessern konnte.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Wenn Du die Gelegenheit hast, dann schau sie Dir an. Allein das Balneum! Die Mosaike stellen die Reisen des Odysseus dar, herrlich farbenprächtige Bilder, man kann sich gar nicht sattsehen. Meine Frau hatte das Haus sofort ins Herz geschlossen, das kannst Du Dir sicher vorstellen." Ursus schmunzelte bei der Erinnerung daran. "Es ist wirklich ein schönes Haus, wenn es erst hergerichtet ist. Die Pläne wirst Du heute noch erhalten. Laß alles ansehen und ausmessen, dann sprechen wir darüber, was genau gemacht werden soll und Du sagst mir, was das wohl kosten wird." Dabei konnte Ursus sicher sein, daß er nicht über's Ohr gehauen wurde. Und andererseits würde Reatinus auch wissen, daß Ursus nicht geizig war und ihm einen guten Gewinn schon gönnte.


    Reatinus schmunzelte... wenn das Haus schon für patrizische Verhältnisse so hochgelobt wurde, was mochte er dann als einfacher Plebejer über das Haus denken, wenn er es sah? Er konnte es kaum erwarten, das musste er sich selbst eingestehen. "In Ordnung, mein Freund! Ich erwarte deine Pläne - am Besten schickst du einen deiner Diener schnell in mein Officium, bevor ich meinen Dienst beende. Dann kann ich noch heute Abend anfangen."

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    Puh, Licinus hatte allmählich das Gefühl, dass er statt eines weiteren Examens an academia militaris besser mal einen Ingenieurskurs an der schola machen.
    Die Wasserversorgung war also das nächste Thema.


    "Puh, legatus, ich bin kein Fachmann für den Wasserbau,kann also für die technische Siete nicht antworten, aber zumindest erreichten mich noch keine Beschwerden über die Wasserqualität beschweren." sprach's und deutete auf den Becher mit Wein und Wasser, bevor er noch einen Schluck daraus nahm. Da das ganze Lager über dieselbe Leitung versorgt wurde sollte der legatus als einer der ersten merken, wenn etwas nicht stimmte. Zumindest war Licinus bereit zu unterstellen, dass die Bewohner seines Haushalt etwas "sörungsempfindlicher" waren, als der Durchschnitt der Bewohner des castellums. Vor allem, da man durch posca die Trinkqualität deutlich verbessern konnte.



    Ursus schmunzelte, seine Frage schien einen Bereich zu treffen, der für den Primus Pilus wohl nicht zu den normalen Wissensbereichen gehörte. "Nun, wir nähern uns dem Sommer und aus Rom kenne ich das Problem, daß die eine oder andere Zuleitung durch die Hitze schon mal an Menge verliert. Demnach ist das hier kein Problem?" Anscheinend wurde von anderer Seite dafür gesorgt, daß keine Störungen auftraten. Ursus mußte unbedingt mit den Verantwortlichen der Stadt oder der Regio sprechen, um festzustellen, wer genau sich darum kümmerte. Nur für den Fall der Fälle.

  • Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    Reatinus schmunzelte... wenn das Haus schon für patrizische Verhältnisse so hochgelobt wurde, was mochte er dann als einfacher Plebejer über das Haus denken, wenn er es sah? Er konnte es kaum erwarten, das musste er sich selbst eingestehen. "In Ordnung, mein Freund! Ich erwarte deine Pläne - am Besten schickst du einen deiner Diener schnell in mein Officium, bevor ich meinen Dienst beende. Dann kann ich noch heute Abend anfangen."


    "Gut, dann machen wir es so. Ich bin wirklich froh, daß ich Dich damit beauftragen kann. Hier können wir in Ruhe planen, ich habe immer einen Ansprechpartner in der Nähe. Hätte ich einen Betrieb in Rom beauftragen müssen, dann wäre es schwer geworden mit dem Besprechen der Baumaßnahmen." Ursus hob den Becher, um auf das Geschäft anzustoßen.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    ...


    "Nein, Herr, keine Probleme so weit." Licinus ging zwar sicher davon aus, dass der Füllstand der Zisterne Sommers geringer war als Winters, aber das war ja wohl kaum ein Problem zu nennen.
    "Ich nehme an, die Wasserverwaltung hat ein oder zwei Augen auf uns." schließlich wollte auch diese Behörde regelmäßig auf die Arbeitskraft der legio zurückgreifen und da war es gut sich mit dieser gut zu stellen. Und überhaupt, wer hatte schon gerne verstimmte Soldaten im Rücken.

  • "Mit denen muß ich ohnehin auch noch reden", sagte Ursus und unterdrückte einen Seufzer. Hoffentlich bekam er es mit jemandem zu tun, der nicht nur seinen Sessel anwärmte, sondern auch Ahnung von dem hatte, was er tat und entschied. "Also, von meiner Seite wäre es das vorerst. Gibt es noch etwas, das Du gerne mit mir besprechen würdest?"

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    ...


    "Mit denen Reden"? Der legatus meinte wohl die Wasserverwaltung, aber zusammen mit dem Seufzer klang es durchaus, nun, nicht besonders angenehm zumindest.
    "Ja, legatus, da wären in der Tag noch zwei Dinge." Licinus redete einfach weiter. Wenn der legatus etwas dagegen hatte, dann hätte er wohl kaum gefragt.
    "Zum einen würde ich mich, deine Erlaubnis vorausgesetzt gerne für das Examen tertium anmelden, wenn ich auf der Rekrutierungsreise Rom passiere."

  • Noch zwei Dinge. Ursus lehnte sich leicht vor, um aufmerksam zuzuhören. Dabei nahm er seinen Becher und trank einen Schluck. "Das Examen Tertium? Demnach hast Du die anderen beiden bereits? Selbstverständlich kannst Du Dich anmelden und den Kursus absolvieren. Der Kaiser braucht fähige Offiziere und Kommandeure. Wir müssen nur ein Auge darauf haben, daß der Kurs zeitlich nicht mit dringenden dienstlichen Angelegenheiten kollidiert. Aber das läßt sich bestimmt einrichten." Natürlich stimmte Ursus der Weiterbildung seines Primus Pilus zu. Auch wenn es letztendlich bedeutete, daß er irgendwann einen hervorragenden Offizier verlieren würde.

  • "Jawohl, das examen primum legte ich ab, kurz bevor ich centurio wurde, das secundum während ich die IV. der IX. kommandierte. Ich danke, für die Erlaubnis." Nun kam die zweite - weniger einfache - Angelegenheit.
    Licinus nahm nochmals einen guten Schluck und fuhr dann fort:
    "Du weißt es vermutlich nicht, aber der verstorbene legatus war mein patron" Ziemlich sicher wusste er es sogar nicht, denn Licinus war mit dieser Tatsache nie hausieren gegangen, da er nicht wollte, dass ihm unterstellt wurde, auf diese Art an seinen Posten gekommen zu sein.
    "Wir trafen dieses Arrangement einige Monate nach meiner Ernennung zum centurio. Es diente als eine Art Absicherung für den Kriegsfall, falls mir an dder Spitze meiner Männer etwas zustoßen sollte, was mich dienstuntauglich machen würde." unbewusst war Licinus in die leicht verschwommene Sprache verfallen, derer sich so viele Soldaten befleißigten, wenn es um Verwundungen und Verkrüpplungen ging, "Seit meiner Ernennung zum primus pilus stehe ich nun sozusagen an der Spitze der Spitze der legio. Daher wollte ich dich bitten, das Patronat über mich zu übernehmen und mir im Falle des Falles beizustehen."
    Sicher, die konventionelle Wahl als neuer patronus wäre der Erbe des Vitamalacus gewesen, aber da dieser keinen Sohn hatte, erschien Licinus sein Nachfolger als geeignetste Person. Darüber hinaus hatte er Ursus während des gemeinsamen Übunsmarsches als engagierten und einigermaßen kompetenten Mann kennengelernt, der an seinen sicherlich Unzulänglichkeiten bezüglich des Militärs arbeitete.

  • Die beiden ersten Examen schienen schon eine Weile her zu sein, doch das sah Ursus nicht als Problem an. Zwischen seinem Examen Secundum und dem Tertium hatten auch einige Jahre gelegen. Das hatte ihm keine Schwierigkeiten bereitet und würde es einem Mann mit solcher militärischen Erfahrung wie demIulier garantiert auch nicht bereiten. Ursus verschwendete keinerlei Gedanken daran, daß Licinus nicht bestehen könnte.


    Die nächste Frage war nun wesentlich persönlicher und Licinus holte dafür auch erheblich weiter aus. Ursus staunte, als er hörte, daß der Iulier der Klient des verstorbenen Legaten gewesen war und seither ohne Patron war. Es war nicht leicht, einen Karriereweg zu verfolgen, so ganz ohne Patron. Und sicherlich würde Ursus für den Iulier eine Menge tun können, selbst wenn er kein Legat mehr war, selbst wenn es Licinus im Laufe seiner Karriere an den Rand des Imperiums verschlug. Für Ursus stellte sich natürlich die umgekehrte Frage: Inwieweit konnte Licinus ihm nützlich sein? Die Beantwortung dieser Frage fiel Ursus bei dem zuverlässigen Iulier wesentlich leichter, als bei anderen, die ihn in der Vergangenheit gebeten hatten, sie als Klienten anzunehmen.


    Einen Moment lang grübelte Ursus über die Frage nach und musterte Licinus dabei eingehend. Es war immerhin eine Entscheidung, die voraussichtlich für den Rest ihres Lebens Bestand hatte und gegenseitiges Vertrauen erforderte. "Nun, ich bin keineswegs abgeneigt, Dich als Klienten anzunehmen, Iulius. Wir kennen uns schließlich nicht erst seit gestern und wissen in etwa, was wir voneinander zu erwarten haben. Doch auch ich habe meine Verpflichtungen, die im Zweifelsfall auch auf Dich zurückfallen können, wenn Du mein Klient bist. Mein Patron ist Senator Marcus Vinicius Lucianus, der zur Zeit der curator rei publicae für Italia ist. Als mein Klient wärest Du verpflichtet, mich dabei zu unterstützen, ihn zu unterstützen. Wärest Du dazu bereit?"

  • Während der Aurelier ihn musterte hielt Licinus den Blick gerade und wartete darauf, dass sein Vorgesetzter wieder zum sprechen ansetzte.
    Vinicius Lucianus. Natürlich hatte Licinus schon von den beiden mächtigen Vinicierbrüdern gehört, aber viel wusste er nicht über sie, außer das sie als sehr kaisertreu galten. Daher kam er zu folgender Entscheidung:
    "Ich kenne den Curator bisher nur gerüchtehalber und aus der acta diurna, aber aus dem was ich weiß finde ich keine Probleme, ihn zu unterstützen, wenn du das tust."
    Daran das der legatus oder sein patron etwas planen könnten, was seinem Eid auf den Kaiser zuwieder lief, das traute zumindest Ursus nicht zu.

  • Das war die Antwort, die Ursus hören wollte und so nickte er lächelnd und reichte Licinus die Hand. "Dann heiße ich Dich in den Reihen meiner Klienten herzlich willkommen, Marcus Iulius Licinus. Ich bin sicher, daß keiner von uns beiden dies je wird bereuen müssen." Ein kräftiger Händedruck gehörte für ihn dazu, gerade bei einem Mann wie Licinus. "Du wirst vielleicht schon bald Gelegenheit erhalten, meinen Patron kennenzulernen, denn er sprach vor meiner Abreise aus Rom davon, daß Mantua einer seiner nächsten Anlaufpunkte auf seinen Reisen durch Italia sein würde."




    Sim-Off:

    CP

  • "Ich danke dir, patronus" - Licinus verwendete sehr bewusst nun die zivile und nicht die militärische Anrede, obwohl diese eigentlich doch die angemessenere gewesen wäre, gleichsam als bestätigung der getroffenen Vereinbarung - "Auch ich glaube nicht, dass wir diesen Schritt bereuen werden."
    Er drückte die ihm entgegengehaltene Hand kräftig und sprach dann:
    "Hoffen wir, dass er nicht kommt, während ich auf der Werbereise bin."
    Licinus leerte nun den Becher und sah seinen frisch gebackenen Patron an. Von ihm aus war es das nun und er wartete darauf von Ursus entlassen zu werden.


    Sim-Off:

    Licinus bricht dann am kommenden Wochenende auf. Habe mich dazu entschieden die drei bespielten Stationen parallel abzuhandeln.

  • Sie tauschten einen kräftigen Händedruck und damit war die Sache besiegelt. Ursus lächelte, er hatte einen guten Klienten gewonnen, das wußte er. Es konnte nie schaden, zuverlässige Männer hinter sich zu wissen. "Nun, sollte er ausgerechnet in dieser Zeit kommen, wird sich eine andere Gelegenheit ergeben. Gut, ich werde mir den Werbetext noch ein paar mal durchlesen, vielleicht das eine oder andere Wort ändern. Danach leite ich es an die Steinmetze weiter. Sollte sonst noch etwas sein, weißt Du ja, wo Du mich findest." Da Licinus nun sein Klient war und sie ja auch unter sich waren, verzichtete Ursus auf einen militärischen Befehl zum Abtreten, sondern beließ es einfach bei einem freundlichen Lächeln, um zu zeigen, daß von seiner Seite aus das Gespräch beendet war.

  • Eine Entlassung blieb aus und so saß Licinus einen Moment unsicher auf seinem Stuhl, bevor er sich entschloss das Lächeln als Entlassung zu deuten.
    Nach einigen Augenblicken ergriff er dann vorsichtig das Wort und verabschiedete sich:
    "Ich ziehe mich dann zurück, legatus."
    Nach diesen Worten erhob er sich langsam und verließ anschließend den Raum.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Gut, dann machen wir es so. Ich bin wirklich froh, daß ich Dich damit beauftragen kann. Hier können wir in Ruhe planen, ich habe immer einen Ansprechpartner in der Nähe. Hätte ich einen Betrieb in Rom beauftragen müssen, dann wäre es schwer geworden mit dem Besprechen der Baumaßnahmen." Ursus hob den Becher, um auf das Geschäft anzustoßen.


    Auch Reatinus hob daraufhin den Becher. "Das wäre in der Tat... unpraktikabel gewesen. Ich danke dir für dein Vertrauen, Ursus." Und damit stieß auch Reatinus mit einem zufriedenen Lächeln an und nahm einen tiefen Schluck zu sich. Anschließend stellte er den Becher wieder auf dem edel verzierten Holztisch des Aureliers ab. "Sollte sich noch etwas ergeben oder dazwischenkommen, hinterlasse mir einfach eine Nachricht. Notfalls ist einer meiner Diener immer zu Hause, um mir von Neuigkeiten zu berichten."

  • Sie stießen an und tranken beide einen tiefen Schluck. Zuerst einmal schien alles besprochen. Ursus nickte zu den Worten des Artoriers. "Gut, so werden wir es handhaben. Ich bin sicher, daß Deine Leute alles zu unserer Zufriedenheit erledigen werden. Ich hoffe, Du hast einen guten Marmorlieferanten an der Hand? Meine Frau wünscht Marmorsäulen im Atrium. Nur um Dir schon einmal einen Vorgeschmack auf den exklusiven Geschmack meiner Frau zu geben." Ursus lachte und zwinkerte Reatinus zu. Er liebte Septima und wenn sie das Haus so prachtvoll haben wollte, sollte sie es so bekommen. Er verdiente als Legat wahrhaftig genug, um ihr diesen großen Wunsch erfüllen zu können.

  • Marmorsäulen! Solche exquisiten Wünsche hatte er schon lange nicht mehr erfüllen können - und obwohl er wusste, dass es kein Einfaches sein würde, den Wünschen einer, verharmlost gesagt, steinreichen Familie zu entsprechen, sah Reatinus darin die Freude an der Herausforderung. Marmorsäulen... wann hatte sich ein Kunde letzte Mal Marmorsäulen leisten können?!
    "Hmmm... ich denke, mein Marmorlieferant wird sich freuen, mich nach langer Zeit wieder zu sehen", grinste Reatinus augenzwinkernd. Ursus verstand diese Anspielung gewiss.

  • Ursus lachte. Ja, er konnte sich vorstellen, daß solche Aufträge eher selten waren. Was auch gut war, denn dann wurde das Haus einzigartig. Ein Gedanke, der vor allem Septima gefallen würde. "Das kann ich mir gut vorstellen. Sag ihm, dabei wird es vielleicht nicht bleiben. Wie ich schon sagte: Meine Frau hat einen sehr exquisiten Geschmack. Und ich bin gewillt, ihr zuliebe einiges in dieses Haus zu stecken." Es war immerhin etwas bleibendes. Dieses Haus sollte ihr Heim werden. Dort sollten ihre Kinder aufwachsen. Und ihre Kindeskinder. Und deren Kinder.

  • Umgehend hatte sich Optio Priscus beim Legaten einfinden sollen. Das war ein sehr dehnbarer Begriff, vor allem wenn der Befehl in der Principia ausgehangen wurde, wo Priscus nun wirklich nicht mehrmals pro Stunde vorbei kam. Aber nun war er hier und hoffte, dass dies umgehend genug war. Er ließ sich von dem wachhabenden Kollegen anmelden und wartete auf Einlass.

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