Ich wollte zuerst allein mit Falco sprechen...
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Sinona bat mich um ein Gespräch. Ich ging mit ihr in das Tablinum und schloß die Tür hinter uns. Wir waren allein.
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Du Falco gegann ich. Eine gute und eine schlechte Nachricht habe ich. Welche möchtest Du zuerst hören?
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"Fang mit der schlechten an, Sinona." sagte ich, nachdem wir uns gesetzt hatten.
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Ich habe oben ja noch eine Kiste mit der "Vestalinnentracht". Die können wir jetzt wegwerfen, ich werde sie nie wieder brauchen.
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"Ähm..." Einigermaßen überrascht über Sinonas Eröffnung, schien dies zu einem meiner seltenen sprachlosen Momente zu werden.
Wollte sie damit ausdrücken...?
Fragend schaute ich sie erst an, sagte dann doch etwas.
"Steht dieses in Zusammenhang mit der guten Nachricht?"
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Ja sagte ich und meine Augen strahlten,
JAAAAAAAAAAAAA! dachte ich und lächelte wissend.
Ich traf ihn heute bei der Gartenarbeit... -
"Gartenarbeit? Ich dachte du arbeitest im Cultus Deorum?"
Warum mußten sich die Frauen der Gens Didia immer so unklar ausdrücken, wenn sie mir etwas Wichtiges mitteilen wollten?, dachte ich.
Ihrem glückseligen Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte sich Sinona verliebt. Die Didias schienen dafür besonders anfällig zu sein, hatte ich ähnliche Gespräche in letzter Zeit doch mehr als einmal führen müssen.
"Du hast ihn also heute kennengelernt und glaubst es ist der Richtige?"
Wohlwissend das Verliebte für derartige Fragen in der Regel kein Verständnis haben, fragte ich dennoch: "Ist es für derartige Erkenntnisse am ersten Tag nicht etwas früh?", um nach einem Moment hinzuzufügen "Wer ist es überhaupt?"
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Ja, ja, ja, nein, Quintus Caecilius Aventurinus sagte ich seelig lächelnd
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Sinonas Antworten fielen in etwas so aus, wie ich es erwartet hatte. Mit Ausnahme des Namens. Den hatte ich natürlich nicht vorhersehen können. Bein Aussprechen seines Namens verstärkte sich der glücksseelige Ausdruck noch, der auf ihrem Gesicht zu sehen war.
"Quintus Caecilius Aventurinus." wiederholte ich.
Der Comes von Italia. Ich kannte ihn aus der gemeinsamen Arbeit in der Curia Provincialis. Ein fähiger Mann. Kein Freund von mir, aber auch keiner mit dem ich im Streit lag. In letzter Zeit ziemlich beschäftigt.
"Ich verstehe nicht ganz was Aventurinus mit Gartenarbeit zu tun hat..." sinnierte ich laut.
"Wie kannst du dir nach wenigen Stunden eures Kennenlernens nur so sicher sein?"
Wie immer bei solchen Gesprächen dachte ich daran, wie schnell es zwischen mir und Liliana gefunkt hatte, als wir uns kennengelernt hatten. Aber als Pater Familias mußte ich um das Wohl meiner Familienangehörigen besorgt sein und solche Fragen stellen.
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Zitat
Original von Marcus Didius Falco
Wie kannst du dir nach wenigen Stunden eures Kennenlernens nur so sicher sein?
Manchmal reicht ein Moment ich schnippste mit dem Finger
um alles zu entscheiden!Stell Dir einen bewölkten Tag vor, Du weißt nicht wo die Sonne steht. Doch auf einmal bricht sie durch, strahlt herab, erleuchtet unserer Herzen. Diesen Augenblick erlebte ich heute, die Schußwunde Armors ist frisch und tief. *lächellieb*
Willst Du sie sehen? *spitzbübischgrins*
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"Willst du mir jetzt dein von Amors Pfeil durchbohrtes Herz zeigen?" fragte ich Sinona grinsend. "Das lassen wir mal lieber. Sonst kommt noch jemand rein und denkt was Falsches von uns."
Wieder ernst werdend, fragte ich Sinona "Was hast du jetzt vor?" und bat sie "Überstürze nichts."
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Was ich vorhabe? Ich würde ihn gerne einladen. Du wirst ihn sicher mögen, er ist ein prächtiger Mensch
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"Lad ihn ein, aber ich werde ganz sicher keine vorschnelle Einwilligung zu einer Verlobung oder noch Weitgreifenderem geben." antwortete ich, geleitet aus meinen früheren Erfahrungen in diesen Dingen.
"Allerdings möchte ich die Ernsthaftigkeit seiner Absichten dir gegenüber schon ergründen."
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Ich ging zum Fenster, sah herab und warf Aventurinus einen Kussmund zu. Auf das verabredete Zeichen hin machte er sich auf den Weg in die Casa. Niemand erwartet etwas vorschnelles, mein lieber Pater.
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Hatte sie da jemanden auf der Straße ein Zeichen gegeben? Ich war mir nicht sicher.
Ihre Worte beruhigten mich etwas, jedoch nicht sehr. Kannte ich Sinona doch als kurzentschlossenen, oftmals auch impulsiv handelnden Menschen.
Mein"Dann bin ich ja beruhigt." klang daher wohl ziemlich ironisch.
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Er wird wohl gleich hier sein sagte ich als wir bereits Schritte hörten
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´Überrumpelt´, dachte ich nur, als ich Sinonas Worte hörte und draußen auf dem Gang Schritte hörte, die vor der Tür des Arbeitszimmers endeten...
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Ein Sklave des Hauses hatte Aventurinus bis zur Tür des Arbeitszimmers des Pater Familias geführt, wo sich dieser aufhalten sollte. Aventurinus holte tief Luft, zupfte seine Toga mit den Ritterstreifen zurecht und klopfte an die Tür.
Sein Herz pochte vor Aufregung wild. Ging es doch darum bei dem Pater Familias seiner Liebsten einen guten Eindruck zu machen. Wie würde das Gespräch verlaufen?
Voll Anspannung wartete er auf eine Antwort auf sein Klopfen...
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Mein Herz rief herein, doch mein Mund schwieg
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