Culina

  • Ich starrte etwas ungläubig auf den Koloß, hatte ich ihn doch vorher nur gehört. Was ein Fleischklops, nein, Berg.
    Dann hörte ich Sicas Worte und starrte ihn an, aber nicht mehr ungläubig, sondern mit einem leichten Funkeln in den Augen. Nur für einen Augenblick, dann wandte ich mich wieder dem Essen zu.
    "Was wollt ihr?"
    Meine Stimme war leise und neutral, aber gut genug zu hören. Ich zuckte bei Konons Worten kurz zusammen, wandte mich an ihn und sagte leise.
    "Kannst Du das etwas leiser noch einmal bitte wiederholen?"
    Mein Blick war sogar freundlich, aber dafür taten meine Ohren von der Lautstärke weh.



    /Zusatz

  • Ich seufzte. Lautstärkeregler müssten mal erfunden werden.
    Dann griff ich nach einem Teller und legte Brot, Obst, etwas Fleisch und ein paar andere Dinge drauf. Diesen reichte ich ihm und deutete auf eine Ecke, in der er weit genug weg war um keinen Schaden anzurichten.

  • Erfreut registrierte Sica, dass der Wille der Sklavin doch noch nicht ganz gebrochen war. Er würde seine Pläne also fortführen können. Davon ließ er sich jedoch nichts anmerken und mit verachtendem Blick blickte er auf Mia herab.


    Küchensklavin! Wann bist du endlich mit dem Kochen fertig? Hat der Herr schon gespeist? Es ist schon spät! Der Herr wartet nicht gern...


    Er trat nah an Mia heran und schaute ihr bei ihrer Arbeit missbilligend über die Schulter.

  • Sica blickte sich kurz zu Konon um.


    Still.


    Dann wandte er sich wieder Mia zu. Es erfüllte ihn mit großer Skepsis, dass diese so kostbare Lebensmittel an Sklaven herausgab. Das sah seinem Herrn garnicht ähnlich.

  • Ich erwiederte nichts, sondern arbeitete weiter.
    Erst, als er hinter mich trat sagte ich bemüht ruhig.
    "Turda hat dem Herrn schon aufgetragen. Das ist das Essen für die Sklaven und wenn Du was willst, dann sag es und stör mich nicht bei der Arbeit."
    Ui, hatte ich das gerade gesagt? Na prima, das würde Ärger geben. Andererseits ging mir seine überhebliche Art wirklich auf den Senkel, egal wie viel Angst ich vor der Peitsche oder den anderen Dingen hatte.
    Ich wandte mich an Konon und sagte freundlich.
    "Iss das erst einmal auf, dann bekommst Du noch was."
    Dann drehte ich mich zu Sica und sah ihn an. Lange und nicht zeigend, das ich innerlich zitterte.
    "Also, was willst Du?"

  • Zufällig entdeckte Sica ein großes Stück Brot. Er nahm es in die Hand und stellte fest, dass es schon ein wenig älter und etwas trocken war. Genau das richtige. Er gab es Konon und sah sich dann wieder weiter in der Küche um.

  • Ich beobachtete ihn einen Moment und zuckte dann mit den Schultern. Wandte mich den Sachen zu. Das Essen musste fertig werden und die Sachen verarbeitet, sonst würde man sie morgen wegwerfen können.

  • Nachdem er seinen Rundgang durch die Küche schweigend abgeschlossen hatte, lehnte Sica sich lässig an eine Wand und ließ die Augen wieder auf Mia ruhen. Diese schien ihm ja sogar schon aufsässig zu werden. Er dachte kurz nach und fasste dann einen Entschluss. Erneut trat er ganz dicht an sie heran und flüsterte ihr leise, so leise dass nur sie es hören könnte, ins Ohr.


    Hör mir mal gut zu, Kleine. Sei nicht frech zu mir und komm mir nicht in die Quere. Ich bezweifle, dass es in diesem Haushalt jemanden gibt, der sowohl in der Lage als auch Willens ist, dich vor mir zu beschützen. Wenn du dich mit mir anlegst, dann verspreche ich dir, dass du vor Angst nächtelang kein Auge zu tun wirst. Haben wir uns verstanden?


    Seine Lippen lächelten minimal, seine Augen starrten sie voll Verachtung an.

  • Ich hörte ihn und meine Hände zitterten, ich zitterte. Auch vor Angst, ja, und vermutlich gar vor einer gehörigen Portion Angst, aber auch vor Wut. Es reichte! Erst der Peitscher und jetzt er auch noch? Sollte das denn nie ein Ende haben? Konnte man mich nicht einfach nur in Ruhe lassen? In meiner Verzweiflung und Wut drehte ich mich um und funkelte ihn an.
    "Versuch es und Du wirst danach feststellen, wie es sich als Eunuch lebt."
    Ohoh, das war wohl zu viel. Aber es war mir egal. Langsam war mir alles egal. Was hatte ich denn noch zu verlieren? Sie hatten mir sowieso schon alles genommen. Die Freiheit, die Kindheit, die Unschuld und jegliche Würde. Ich war richtig wütend und ich rechnete damit gleich geschlagen oder sonstwas zu werden, aber ich war blind für all das. Ich wollte nur, dass er verschwand und mich in Ruhe ließ.

  • Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Sica nickte bedächtig und trat ein paar Schritte zur Seite. Unauffällig nahm er einen stabil anmutenden Strick zur Hand und trat wieder zu Mia.


    So.


    Sica schnappte sich Mias Handgelenk mit eisernem Griff und drehte ihr den Arm auf den Rücken. Mit der anderen Hand hielt er ihr den Mund fest zu.

  • Ich spürte den Griff und schrie auf, als er mir den Mund zuhielt. Das war zu viel. Eher aus einem Reflex und der aufkeimenden Panik heraus biss ich zu. Und zwar ziemlich kräftig. Und ich trat um mich. Ich schmeckte sein Blut und versuchte zu schreien.
    "Hiül......Hi... fe..."
    Es war eklig fremdes Blut zu schmecken, aber ich biss, bis er mich endlich losließ.

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